Die Continental erhält in der Auseinandersetzung mit dem Großaktionär Schaeffler aufbauende Worte des Betriebsrats der Hauptverwaltung übermittelt. Wie es dazu in einem Schreiben mit dem Titel “Ein schwarzer Tag für die Continental AG” zur Aufsichtsratssitzung am 30. Juli heißt, hätten “Vertreter der Schaeffler-Gruppe alles daran gesetzt, das Herz der Conti zum Stillstand zu bringen”, und dies aus “rein egoistischen und selbstherrlichen Gründen”.
Der Betriebsrat legt noch einen drauf: Man habe “kein Vertrauen in die Führung von Schaeffler”; “Schaeffler agiert nach Gutsherrenart”; der Betriebsrat “protestiert entschieden gegen die Arroganz der Schaeffler-Führung”; und “Schaeffler scheint 130.000 Continentäler als beliebige Spielmasse zu betrachten”. Keine guten Voraussetzungen für eine vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen der Mitarbeitern der Continental und der Schaeffler-Gruppe, scheint es.
Der Betriebsrat äußert außerdem seine Befürchtung, dass “ein Finanzvorstand von Schaefflers Gnaden alles verkaufen oder stilllegen wird, was deren Schulden senkt”. Folglich sei “eine Filetierung und Übergabe der Rubber Group an Finanzinvestoren” zu erwarten, da das Reifengeschäft für Schaeffler eben kein Kerngeschäft ist..
Der Reifenhersteller Continental fördert in einer Kooperation mit der Universität Karlsruhe (TH) die Forschungsarbeiten von jungen Ingenieurwissenschaftlern über die Haltbarkeit von Pkw-Reifen. Dazu gehörte bisher, eine Versuchsanlage zu entwerfen, sie zu bauen und später mit unterschiedlichen, realistischen Fahrbahnoberflächen zu versehen und zu betreiben. “Natürlich machen wir als führender europäischer Reifenhersteller Versuche zur Haltbarkeit unserer Produkte”, erläutert Jörg Graser, Projektleiter von Continental.
“Allerdings verwenden wir dazu eine Standard-Straßenoberfläche. Mit dem Projekt wollen wir feststellen, wie andere Fahrbahnen die Haltbarkeit der Reifen, also den Gummiabrieb, langfristig beeinflussen.” Dazu gebe es, so Graser, bisher kaum Untersuchungen oder Feldversuche.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Reifenabrieb_Studie-tb.jpg450600Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-07 10:00:002023-05-17 14:30:04Continental lässt Studenten über Reifenabrieb forschen
Rund 299.900 Ideen – das sind mehr als 1.000 Ideen pro Arbeitstag – haben die Beschäftigten von Continental im vergangenen Jahr für mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit in ihrem Unternehmen entwickelt.
Das Ergebnis: Nettoeinsparungen von 83 Millionen Euro. “Diese beachtliche Bilanz zeigt, wie viel Potenzial im Ideenmanagement liegt und wie wichtig es ist, die Kreativität und Innovationskraft der Mitarbeiter zu fördern. Das gilt gerade, aber nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten”, sagte Continental-Personalvorstand Heinz-Gerhard Wente.
Seit 1930 werde bei Continental das Ideenmanagement aktiv gefördert, heute unter den drei Buchstaben “CIM”. Im Rahmen dieses Konzernprogramms werden jährlich Awards vergeben – deutschlandweit und weltweit. Gewinner ist jeweils der Standort mit der höchsten Punktzahl die sich aus den Kennzahlen der Beteiligung, Anzahl umgesetzter Ideen und berechenbarer Nettoeinsparungen zusammensetzt.
“CIM motiviert unsere Kolleginnen und Kollegen Eigenverantwortung zu übernehmen, Lösungen für Herausforderungen zu finden und Verbesserungen einzubringen. Ideen schaffen Zukunft. Auch kleinere Verbesserungen haben in ihrer Summe eine große Wirkung”, erläutert Gerhard Schadt, Teamsprecher CIM Koordination.
Die Autozulieferer Continental AG und Magna International Inc. sprechen einem Bericht zufolge über ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Turboladern. Damit könnten beide Konzerne von der Nachfrage nach verbrauchsarmen Fahrzeugen profitieren, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf vier Informanten.
Zwei Quellen hätten berichtet, Continental und Magna würden je 150 Millionen Euro Investitionen in das Gemeinschaftsunternehmen einbringen. Die Gespräche über das Projekt würden jedoch erschwert, weil Conti-Großaktionär Schaeffler ein Partner in dem Joint Venture werden wolle, ohne selbst Kapital zuschießen zu müssen, berichtet Bloomberg..
Nach dem Eklat im Conti-Aufsichtsrat am vergangenen Donnerstag lässt nun Altkanzler Gerhard Schröder rechtlich prüfen, ob Großaktionär Schaeffler bei seinem Vorgehen die Investorenvereinbarung mit Conti gebrochen hat. Das kündigte Schröder in einer Erklärung an. Der Altkanzler ist Garant der Investorenvereinbarung zur Wahrung der Interessen von Continental.
Schaeffler war am vergangenen Donnerstag im Conti-Aufsichtsrat mit dem Versuch gescheitert, Vorstandschef Dr. Karl-Thomas Neumann zu stürzen. Einen von Schaeffler geforderten Rücktritt hatte Neumann abgelehnt.
Schröder erklärte, er habe “aus Anlass der Vorkommnisse im Verlauf der Aufsichtsratssitzung” eine rechtliche Prüfung eingeleitet. “Dabei geht es um die Frage, ob die Investorenvereinbarung durch die Vorgänge bereits gebrochen worden ist oder noch gebrochen werden könnte.” Eine unabhängige Anwaltskanzlei werde sich mit dieser rechtlichen Prüfung befassen.
Schaeffler hatte in der Investorenvereinbarung unter anderem zugesagt, keine Änderungen in der Zusammensetzung des Conti-Vorstands vorzunehmen oder zu veranlassen. Dies war auf der Hauptversammlung im April dieses Jahres auf eine Aktionärsfrage hin deutlich geworden..
Continental wolle nach Angaben der IG Metall eines seiner fünf Elektronikwerke in Deutschland schließen, heißt es bei Reuters. Vorstandschef Karl-Thomas Neumann habe gedroht, dass Produktion nach Osteuropa verlagert werden, wenn die Arbeitnehmer nicht zu substanziellen Zugeständnissen bereit seien, sagte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Conti Temic, Erwin Wörle, sagte hingegen: “Die Diskussion läuft derzeit in die Richtung, alle fünf Werke zu erhalten.
Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger plane die Gründung einer neuen Holding mit dem Arbeitstitel „HolCo“, um die drastische Verschuldung in den Griff zu bekommen, schreibt das „Handelsblatt“ in der heutigen Ausgabe. An diese solle eine operative Einheit (OpCo) mit dem operativen Schaeffler-Geschäft und der börsennotierten Continental AG angehängt werden. Die insgesamt etwa 22 Milliarden Euro Schulden sollten zwischen den Gesellschaften aufgeteilt werden.
So müsste Schaeffler nicht mit seiner vollen Schuldenlast in eine spätere Fusion mit Conti gehen. In einem halben oder einem Jahr soll Conti dem Plan zufolge dann mit der „OpCo“ verschmolzen werden..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-03 16:44:002023-05-17 14:30:16Holding über Schaeffler und Conti?
Bevor denn aus Continental und Schaeffler ein Automobilzulieferer auf Augenhöhe mit Bosch entstehen kann, ist Geduld oberste Pflicht. “Die Medien” haben keine Geduld, aber sie haben dann doch ihr Thema, weil sie gut gefüttert werden, von wem auch immer..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-03 11:51:002023-05-17 14:30:17Conti gegen Schaeffler – Mit Haken und Ösen
Namentlich will keiner genannt werden, aber die Medien berichten übereinstimmend von Managern der deutschen Automobilhersteller, die das Gerangel zwischen ihrem Zulieferer Continental und dessen Mehrheitsgesellschafter Schaeffler verurteilen. Einerseits sei Conti zu wertvoll – so hinsichtlich der Entwicklung neuer Antriebe –, um beschädigt zu werden, andererseits sei der personelle Aderlass – erst der Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer, dann der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hubertus von Grünberg, dann Finanzvorstand Alan Hippe und in Kürze wohl der aktuelle Vorstandsvorsitzende Karl-Thomas Neumann – kaum verkraftbar.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-03 08:30:002023-05-17 14:30:18Autoherstellern gefällt Gerangel zwischen Conti und Schaeffler nicht
Wie einige Medien berichten soll sich der ehemalige Bundeskanzler und niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder als Vermittler in den Übernahmestreit zwischen dem Autozulieferer Continental und den fränkischen Konzern Schaeffler eingeschaltet haben. Beobachter hatten schon früher auf eine solche Einmischung gewartet, die jetzt angeblich auf Wunsch des Continental-Chefs Karl-Thomas Neumann erfolgt. Demnach habe Schröder das Schaeffler-Management aufgerufen, die Investorenvereinbarungen, nach denen sich die Franken nicht in das operative Geschäft der Hannoveraner einmischen sollten, einzuhalten.
Es sollen Telefongespräche zwischen dem Altkanzler und dem Conti-Aufsichtsratsvorsitzenden Koerfer sowie der Schaeffler-Hauptgesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler stattgefunden haben. Derweil stellt der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer Staatshilfe für den Fall in Aussicht, dass die Zukunftskonzepte Schaefflers wirtschaftlich tragbar seien..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-03 08:15:002023-05-17 14:30:20Politiker im Streit zwischen Conti und Schaeffler