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Nachts ist es kälter als draußen – der „faire Wert“ von Analysteneinschätzungen

Nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalsergebnisse solcher Reifenhersteller wie etwa der Continental AG oder auch anderer börsennotierter Unternehmen aktualisieren viele sogenannte Finanzexperten mal wieder ihre Einschätzungen, was die weitere (Aktienkurs-)Entwicklung dieser Unternehmen betrifft. Meist werden in diesem Zusammenhang auch Kauf-/Verkaufsempfehlungen sowie “faire Werte” oder Kursziele für Wertpapiere entsprechender Hersteller in dem Bemühen verbreitet, Anlegern damit offenbar die Orientierung bei ihren Aktiengeschäften erleichtern zu wollen. Beispielsweise hat jüngst die Privatbank M.

M. Warburg mitgeteilt, dass man derzeit das Kursziel für Conti-Aktien bei 25 Euro sehe. Doch was taugt eine solche Information eigentlich, wenn nur kurze Zeit später 4Investors berichtet, Analysten der Close Brothers Seydler Bank hätten ihre Einschätzung das Kursziel der Conti-Aktie betreffend von 10,15 Euro auf 6,76 Euro – es werden allen Ernstes zwei Nachkommastellen angegeben – heruntergeschraubt? Zudem melden die Finanznachrichten noch, Sal.

Oppenheim sehe das Kursziel der Conti-Aktie nunmehr bei 36 statt wie bisher 30 Euro, und Finanzen.net berichtet, für das Bankhaus Lampe liege es unverändert bei 41 Euro. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit bei dieser kleinen Übersicht erheben zu wollen: Allein mit diesen wenigen Beispielen ergibt sich – zum gleichen Zeitpunkt und für ein und dasselbe Unternehmen wohlgemerkt – diesbezüglich eine Spanne von knapp sieben bis über 40 Euro.

Handelsblatt: „Continental greift in die Trickkiste“

Das Handelsblatt nimmt sich in der heutigen Ausgabe des steigenden Verschuldungsgrades der Continental AG an und überschreibt den Beitrag “Continental greift in die Trickkiste”. Hintergrund: Um die Verschuldungsobergrenzen einzuhalten, hat das Unternehmen 24,9 Prozent der Tochtergesellschaft ContiTech für 475,6 Millionen Euro an eine ausgelagerte Treuhandgesellschaft verkauft. Diese hat eigentlich die Aufgabe, das Pensionsvermögen des Unternehmens zu verwalten.

Viertes KUMAvision-Reifenforum ein voller Erfolg

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Natter Juergen

Anfang Oktober hatte die KUMAvision AG zum mittlerweile bereits vierten Reifenforum nach Frankfurt am Main eingeladen. Die Veranstaltung rund um das Thema EDV/IT im Reifenhandel hat sich mittlerweile als Treffpunkt für die Reifenbranche etabliert, sind diesmal doch erneut mehr Teilnehmer der Einladung des Unternehmens gefolgt, um sich vor Ort über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Zahlreiche Referenten informierten in Form von Fachvorträgen über verschiedene Aspekte rund um IT-Themen wie Dokumentenmanagement, EDIWheel oder Onlinehandel.

“Seinen großen Zulauf hat das KUMAvision-Reifenforum vor allem deshalb, weil seine Fachvorträge ansonsten allgemeine Themen aufarbeiten, die unabhängig von der eingesetzten Softwareplattform für die Branche von Bedeutung sind”, meint Jürgen Natter, der bei KUMAvision im Bereich Reifenhandel für Beratung und Vertrieb verantwortlich zeichnet. Die Institution des Reifenforums will er auch in den kommenden Jahren fortführen. Bei der Gelegenheit vergaß Natter auch nicht, den Kunden des Unternehmens zu danken.

Conti legt Klassiker „Die Bereifung schwerer Automobile“ neu auf

Das Heftchen “Die Bereifung schwerer Automobile” erscheint als Klassiker der technischen Literatur über Reifen. Continental hat den vor 96 Jahren erschienenen Ratgeber zu Nutzfahrzeugreifen jetzt in einer kleinen Auflage nachgedruckt. Dabei ist das Werk aus dem März 1913 noch erstaunlich aktuell mit seinen Montageanleitungen, Luftdruckempfehlungen und Größentabellen.

Herausgehoben wird in der reich bebilderten Publikation unter anderem, dass ein Autofahrer aus Altona seinerzeit ohne Panne mit einer Zwillingsbereifung 6.000 Kilometer bewältigt hatte. Von den bis zu 400.

Weiter Verkaufsempfehlung für Conti-Aktie

Die unabhängige und inhabergeführte Privatbank M.M. Warburg spricht für Aktien der Continental AG nach Veröffentlichung von deren Unternehmenskennzahlen nach Ablauf des dritten Quartals weiterhin eine Verkaufsempfehlung aus und belässt auch das bisherige Kursziel für Wertpapiere des Zulieferers bei 25 Euro.

Das berichtet der Südkurier und gibt zugleich die Meinung eines Analysten wieder, der es für “beunruhigend” hält, dass sich Contis operatives Geschäft einerseits auf einem guten Weg in Richtung Profitabilität zu befinden scheine, andererseits aber offensichtlich eine sehr große Goodwill-Abschreibung erforderlich sei, um wieder profitabel zu werden. Investoren sollten daher detaillierte Informationen über die Restrukturierung der Finanzen abwarten, bevor sie in die Titel von Continental investierten, wird empfohlen..

Deutsche Bank und JP Morgan sollen Kapitalmaßnahmen von Conti umsetzen

Zur Rückführung oder Refinanzierung der im August 2010 fällig werdenden Tranche B der Kreditfazilität in Höhe von 3,5 Milliarden Euro prüft Continental derzeit verschiedene Optionen. Einerseits will das Unternehmen bis spätestens Ende des ersten Quartals 2010 eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,0 bis 1,5 Mrd. Euro umsetzen.

Dabei hat Großaktionär Schaeffler Interesse daran, bei der Kapitalerhöhung nicht unter 75 Prozent zu rutschen – der für einen Gewinnabführungsvertrag wichtigen Schwelle. Andererseits ist geplant, die Verhandlung mit den Banken über die Refinanzierung ebenfalls spätestens bis dahin abzuschließen. Wie das Handelsblatt in Erfahrung gebracht haben will, hat Conti die Deutsche Bank und JP Morgan mit der Durchsetzung der Maßnahmen betraut.

Russische Reifenexporte brechen im ersten Halbjahr deutlich ein

Der russische Reifenmarkt hat nicht nur ein immenses Nachfrageproblem im Land selbst, auch die Exporte in Russland fertigender Unternehmen sind im ersten Halbjahr dramatisch eingebrochen. Wie es in einem Marktbericht der russischen Discovery Research Group heißt, fielen die Exporte um 8,6 Prozent auf nunmehr 3.259.

440 Reifen (Vorjahr: 3.566.469 Reifen).

Während der Rückgang bei exportierten Pkw-Reifen mit 7,1 Prozent noch vergleichsweise gering ausfällt, wirkt sich der Rückgang bei Lkw-Reifen in Höhe von 14,9 Prozent auch überaus negativ auf die Exportumsätze russischer Hersteller aus. In den ersten sechs Monaten 2009 wurden Reifen im Wert von 214,4 Millionen Rubel (rund fünf Millionen Euro) aus Russland exportiert. Unterdessen wurden im selben Zeitraum 40 Prozent mehr LLkw-Reifen aus exportiert.

Während heimische bzw. in Russland fertigende Reifenhersteller wie Nokian und Michelin im ersten Halbjahr also deutlich weniger Reifen exportieren konnten, sackten gleichzeitig auch die Exporte westlicher Hersteller nach Russland hinein deutlich ab. Wie die Discovery Research Group mitteilt, ergaben sich folgende Veränderungen nach Stückzahlen: Pirelli -93,6 Prozent, Nokian -91,6 Prozent, Rosava -75,3 Prozent, Michelin -63,2 Prozent und Continental -62,2 Prozent.

Quartalsergebnis: Conti-Konzern hat sich der Bilanzrisiken angenommen

“Das dritte Quartal belegt unsere anhaltenden deutlichen operativen Fortschritte. Sie sind das Ergebnis erfolgreicher Restrukturierungen und leicht erholter Märkte. Gleichzeitig haben wir mit den umfangreichen Einmaleffekten beträchtliche Bilanzrisiken abgearbeitet.

Die Kombination beider Aspekte eröffnet Perspektiven für eine erfolgreiche Refinanzierung und eine Verbesserung unserer Kapitalstrukturen, die wir spätestens zum Ende des ersten Quartals 2010 abgeschlossen haben wollen”, so der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart anlässlich der Vorstellung der Quartalsbilanz des Unternehmens. Die meisten Kommentare in der Wirtschaftspresse heben diese Bilanzmaßnahmen Continentals in besonderem Maße hervor.

Standort Villingen von Conti bis 2014 gesichert

Medienberichten zufolge ist der Continental-Standort in Villingen, der als Kompetenzcenter für Nutzfahrzeugprodukte gilt, zumindest für die kommenden fünf Jahre gesichert. Arbeitnehmervertreter und Geschäftsleitung sollen eine Vereinbarung getroffen haben, wonach die dortigen etwa 1.400 Mitarbeiter bis 2014 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt sind.

“Wir haben gemeinsam mit der IG Metall ein Ziel erreicht, aber auch Opfer gebracht”, wird Betriebsrat Robert Brucker vom Schwarzwälder Boten zitiert. “Es war keine leichte Aufgabe, die Vereinbarung im Konzern durchzusetzen”, hat Brucker darüber hinaus zu Protokoll gegeben. Die Ergebnisse der seinen Worten zufolge der von harten Verhandlungen wurden jüngst der Belegschaft präsentiert: Vorgesehen ist demnach, dass sie für den Erhalt ihres Arbeitsplätze auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes sowie finanzielle Beteiligungen verzichtet.

Im Detail sehe das so aus, dass die zweite Stufe einer Entgelterhöhung vom Mai dieses Jahres auf Dezember verschoben wird, die sogenannte Jahreszahlung – eine “Ergebnisbeteiligung” der Beschäftigten – für die Laufzeit des Vertrages entfällt und Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld von 2010 bis 2013 um 55 Prozent gekürzt und jeweils für ein Jahr ganz ausgesetzt werden. Zudem sei vorgesehen, dass auch die leitenden Angestellten einen wertgleichen Beitrag einbringen.

Das Verhandlungsergebnis, das auch im Falle eines Betriebsüberganges des Standortes zur Schaeffler-Gruppe seine Gültigkeit behalten soll und dem der IG-Metall-Vorstand noch zustimmen muss, hätten die Beschäftigten positiv aufgenommen, heißt es. Da eine wesentliche Verbesserung der Auftragslage auch für 2010 noch nicht in Sicht sei, werden die Zugeständnisse der Beschäftigten demnach als der “richtige Schritt” gewertet..

Weitere Entlassungen bei Conti in Newport News

Am Standort Newport News (Virginia/USA) der Continental AG haben weitere 20 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren. Wie die Daily Press berichtet, sieht das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge keine andere Möglichkeit als die Entlassungen, um auf die auch für die kommenden fünf Jahre weiter als rückläufig erwarteten Aufträge durch die US-Fahrzeugindustrie zu reagieren. “Wir sehen zwar Anzeichen einer Erholung des Marktes und Verbesserungen, aber wir erwarten, dass die Auftragslage nicht vor 2014 auf ein gesundes Niveau zurückkehren wird”, begründet Kathryn Blackwell, Vice President Communications bei Continental, die jüngsten Entlassungen an dem zur Konzerndivision “Powertrain” gehörenden Standort.

Damit verbleiben dort nun weniger als 400 Beschäftigte, nachdem es im Dezember 2008 noch 576 gewesen sein sollen. Dies habe zudem Einfluss auf zugesagte staatliche Fördermittel für das Werk, schreibt das Blatt. Habe Conti gemäß einer Ende vergangenen Jahres geschlossenen Vereinbarung für einen für knapp 160 Millionen Dollar geplanten Ausbau des Standortes bzw.

die Aufstockung der Belegschaft auf bis zu 826 Mitarbeiter Subventionen in Höhe von ursprünglich drei Millionen Dollar erhalten sollen, so sei die Anfang 2010 fällige Summe aufgrund der seitherigen Entlassungsrunden inzwischen bereits auf zwei Millionen reduziert worden, weiß die Daily Press zu berichten. Eine weitere Million soll offenbar erst dann gezahlt werden, wenn die Mitarbeiterzahl wieder das Ausgangsniveau von 576 erreicht hat. Wenn das Unternehmen bis April 2012 die in der Vereinbarung diesbezüglich festgeschriebenen Ziele nicht erreicht, muss es demnach zudem die dann schon geflossenen zwei Millionen US-Dollar zurückzahlen.