Weiter enttäuschende Stückzahlentwicklung im deutschen Reifenersatzmarkt
Analysten sprechen von einer Schwäche des europäischen Reifenmarktes – und erzählen Handel und Industrie damit sicherlich nicht viel Neues. Auch Deutschland ist davon betroffen, wie ein Blick auf die Absatzzahlen Industrie an Handel (Sell-in) sowie Handel an Verbraucher (Sell-out) mehr als deutlich zeigt. Nach dem ersten Halbjahr präsentiert sich die Stückzahlentwicklung in nahezu allen wichtigen Bereichen weiterhin blutrot.
War gemäß dem Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) etwa im Pkw-Sommerreifengeschäft Ende April bereits ein Minus von knapp zehn Prozent aufgelaufen, so ist der aktualisierten Statistik für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres nunmehr sogar ein Rückgang um gut 13 Prozent zu entnehmen. In Bezug auf das Llkw-Reifengeschäft kündet das WdK-Panel bis dato zwar von einem dreiprozentigen Plus, doch bei den Lkw-Reifen schlägt ein Rückgang um 20 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass sich diese Absatzentwicklung im Sell-out natürlich auch im Sell-in – also bei den von der Industrie an den Handel gelieferten Stückzahlen – dementsprechend widerspiegelt.
Laut den Zahlen der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) lieferten die Reifenhersteller in den ersten sechs Monaten 2012 fast 17 Prozent weniger Pkw-Sommerreifen an die Vermarkter ihrer Produkte in Deutschland. Im Minus auch die Segmente Llkw- und Lkw-Reifen: Rückgänge von gut acht bzw. immerhin fast 34 Prozent werden hier gemeldet.
Angesichts all dessen und den Auswirkungen etwa auch auf die Umsatzentwicklung im Handel dürfte klar sein, dass alle Hoffnungen der Branche nun auf dem zweiten Halbjahr bzw. vor allem einem möglichst guten Winterreifengeschäft ruhen. christian.