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Klarstellung durch Bridgestone-Chef Kaizaki

Yoichiro Kaizaki hat in einem Rundschreiben an das Konzernmanagement deutlich gemacht, dass die von einigen amerikanischen Rechtsanwälten genannte Summe für Schadensersatzansprüche von bis zu 50 Milliarden Dollar völlig aus der Luft gegriffen sei. Die amerikanische Konzerntochter Bridgestone/Firestone Inc. habe, so Kaizaki, für den Rückruf selbst bereits 450 Millionen Dollar zurückgestellt und nun noch einmal für weitere 450 Millionen Rücklagen für Schadensersatzklagen gebildet.

Das sei nach übereinstimmender Auskunft aller beteiligten Anwälte auch als Obergrenze dessen anzusehen, was auf die US-Tochter zukommen könne. Die US-Tochter sei damit in keinster Weise in Gefahr. Offensichtlich handelt es sich vorliegend um den Versuch amerikanischer Rechtsanwälte, den öffentlichen Druck auch auf Bridgestone Japan auszudehnen mit dem Ziel, die Schadensersatzansprüche noch höher formulieren zu können, um danach insgeheim einen Vergleich abschließen zu können.

Dem schiebt Kaizaki einen Riegel vor. Man werde jetzt und in Zukunft jeden substanzlosen Versuch von dieser Seite sofort öffentlich korrigieren..

Wachablösung bei Bridgestone/Firestone USA

Masatoshi Ono ist als Präsident und CEO der Bridgestone/Firestone USA wie bereits mehr oder weniger erwartet zurückgetreten. Er bleibt aber zunächst im Vorstand der Konzernmutter in Japan. John Lampe, bisher bereits zweiter Mann in Nashville, wurde zu Onos Nachfolger ernannt.

Das wurde am 10. Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz des Unternehmens in Nashville offiziell bekannt gegeben..

Reifenwerk Decatur/Illinois soll geschlossen werden

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Bridgestone-Präsident Shigeo Watanabe erklärt, dass das man das Reifenwerk Decatur/Illinois (USA) schließen wolle – dort sind zurzeit 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Schließung wird das Unternehmen rund 210 Millionen US-Dollar kosten, auf der anderen Seite führt diese Maßnahme allerdings zu Kosteneinsparungen von etwa 100 Millionen Dollar.

Darüber hinaus erwartet Bridgestone für das laufende Jahr Sonderbelastungen von annähernd 550 Millionen US-Dollar, sodass der Reifenhersteller seine Vorhersage des Nettogewinn für dieses Jahr von 48 Millionen Yen auf zehn Millionen Yen nach unten korrigiert hat. Damit – so der weitere Ausblick – wird der Reifenhersteller im Kalenderjahr 2001 wohl zum ersten Mal seit der Listung an der Tokioter Börse (1961) einen Verlust ausweisen. Die Rede ist von rund 130 Millionen Yen, was nach Bekanntgabe prompt zu einem Absacken der Bridgestone-Aktien um fast zwei Prozent geführt hat.

Neue Klage gegen Bridgestone USA

Reifenhersteller Bridgestone ist in den Vereinigten Staaten durch eine Anwaltskanzlei in Philadelphia erneut unter Druck geraten. Diese hat einen Prozess angestrengt und bezichtigt das Unternehmen des Börsenschwindels. Konkreter Vorwurf der Anwälte: Bridgestone habe seine finanzielle Entwicklungsfähigkeit gegenüber den Aktionären bewusst falsch dargestellt, indem Reifenreklamationen zwei Jahre verheimlicht und die Folgekosten der Rückrufaktion verschleiert wurden.

Reifenmarkt Nordamerika

Der momentane Gewinner im amerikanischen Pkw-Reifenersatzgeschäft heißt Michelin. Die Franzosen profitieren einerseits von der katastrophal schlechten Lieferlage der beiden Hauptwettbewerber Goodyear und Bridgestone, die auf so bezeichnete „fill rates“ von 60 Prozent und gar weniger kommen, aber sie profitieren auch von der erfolgreichen Einführung und Umsetzung ihrer Mehr-Marken-Strategie, die ihnen ein „Nachfrage-Management“ ermöglicht. Anders als die großen Konkurrenten sind die Franzosen in ihren Marken sehr klar, differenzieren nicht mehr innerhalb einer Marke und produzieren keine Private Brands mehr, was die Reaktion auf veränderte Marktgegebenheiten spürbar verkürzt.

Goodyear und Bridgestone sind preislich von Michelin abgehängt. Die Konzerne werden ihre schlechten „fill rates“ nicht verbessern so lange sie in größerem Umfang auch noch Private Brands herstellen. Zur Entwicklung einer Mehr-Marken-Strategie fehlt es den Japanern an einer starken Führungsmarke, denn Bridgestone ist in den USA nicht durchgängig mit einem hohen Bekanntheitsgrad gesegnet.

Die Amerikaner haben sehr lange sehr stark innerhalb der Marke Goodyear differenziert und müssen nun Dunlop-Reifen einbeziehen. Das bedeutet aber auch: sie werden erst einmal gehörig in die Marken investieren müssen. Zudem erleben insbesondere Goodyear-Manager derzeit viele emotionale Anfeindungen des Handels und es kommt nicht darauf an, ob all diese Anfeindungen auch rational zu begründen sind.

Schwerpunkt Motorrad: Trends und Fakten aus diesem Marktsegment

Nach langen Jahren des Wachstums ist im letzten Jahr erstmals ein Rückgang bei den Zulassungs- bzw. Verkaufszahlen motorisierter Zweiräder zu verzeichnen gewesen. Kamen 1997 noch über 453.

000 Motorräder, Leichtkrafträder, Kraft- und Leichtkraftroller sowie 50er neu auf bundesdeutsche Straßen, so ist diese Zahl 1998 um 7,6 Prozent gesunken, was aber immerhin noch einer stattlichen Anzahl von rund 417.900 Neufahrzeugen entspricht. Einer umfangreichen Analyse des Industrie Verbandes Motorrad e.

V. (IVM) zufolge setzte die Motorrad- und Zubehörbranche im letzten Jahr trotzdem mehr als 15 Milliarden DM um. Mehr als zwei Milliarden DM blieben laut den Zahlen der Untersuchung für den Bereich Zubehör übrig, von denen wiederum leicht mehr als 30 Prozent auf die Kategorie „Verschleißteile, Reifen“ entfallen.

Mit rund 205 Millionen DM wird der Gesamtumsatz allein bei den Pneus (Ersatzmarkt) angegeben. Und der Motorradreifenmarkt bleibt spannend. Und das nicht nur, weil wegen der leicht eingebrochenen Zulassungszahlen motorisierter Zweiräder keiner eine so richtig verläßliche Prognose abzugeben wagt, wie sich die Verkaufszahlen wohl 1999 entwickeln werden.

Aufregend ist auch das „Gerangel“ um die Marktführerschaft in Deutschland. Nach einer guten Entwicklung bei Bridgestone in den zurückliegenden Jahren bröckelt langsam die Dominanz von Metzeler. Steht damit in absehbarer Zeit ein Machtwechsel an der Spitze bevor? Mehr dazu, zum Motorradmarkt und neuen Produkten aus diesem Bereich lesen Sie bei uns im April.