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Keine Produktionsprobleme bei Firestone

Untersuchungen in den US-amerikanischen Bridgestone/Firestone-Werken haben laut Konzernchef Yochiro Kaizaki keine gravierenden Fehler im Produktionsprozess zu Tage gefördert. Allerdings räumte er eine „erhöhte Wahrscheinlichkeit von Reifen geringerer Sicherheit“ ein. In Bezug auf die Unfälle sei es seiner Meinung nach aber selbst für Experten äußerst schwierig zu beurteilen, ob letztendlich die Reifenkonstruktion an sich, der Fertigungsprozess, die Fahrweise oder das Fahrzeug als Ursache in Frage komme.

„Wenn man uns aber fragt, ob die Reifen defekt waren, dann können wir dies guten Gewissens verneinen“, so Kaizaki. Gleichzeitig gibt es allerdings Hinweise darauf, dass Bridgestone/Firestone versucht, sich mit einigen der Beteiligten außergerichtlich zu einigen..

10. int. Offroad-Messe München

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Vom 29. April bis zum 3. Mai 1998 öffnete die weltweit größte Offroad-Messe, die „IOR“, zum zehnten Mal ihre Pforten.

Mit dem Jubiläum war zugleich auch eine Premiere der besonderen Art verbunden: Handelte es sich doch um die erste Automobilausstellung auf dem neuen Münchener Messegelände des ehemaligen Flughafens Riem. Nach bescheidenen Anfängen mit 50 Ausstellern in der Münchener Olympiahalle im Jahr 1989, einem dreijährigen IOR-Intermezzo in Köln von 1992 bis 1995, präsentierten auf der diesjährigen Jubiläumsausstellung 327 Aussteller aus insgesamt 16 Ländern in drei Messehallen ihre Produkte und Dienstleistungen. Mit Ausnahme der beiden Reifenmultis Goodyear und Bridgestone war alles, was in der Szene Rang und Namen hat, mit von der Partie.

Die Aussteller zeigten sich sowohl mit den Verkaufszahlen als auch mit der Besucherzahl von 113.046, bei einem Fachbesucheranteil von 26 %, sehr zufrieden. Der Anteil der ausländischen Besucher, die neben den Ausstellern für zusätzliches internationales Flair auf der IOR sorgten, lag bei 12,5 %.

Der Offroad-Branche weht zur Zeit ein rauher Wind ins Gesicht. Nach großen Zuwachsraten Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre ist in den letzten Jahren ein kontinuierlicher Rückgang der Zulassungszahlen zu verzeichnen (z.

B. 1996 um -10,3 %). Ein nicht unwesentlicher Grund hierfür dürfte im stetigen Anziehen der Steuer- und Versicherungsschraube zu finden sein.

Selbst an der finanziell eher begüterten Offroad-Klientel ist eine solche Entwicklung allem Anschein nach nicht spurlos vorbeigegangen. Allerdings sind in jüngster Zeit mit der Einführung neuartiger Produktlinien (Stichwort: „Funroad“) erstmalig wieder vorsichtige Anzeichen für eine Trendwende zu erkennen. In welche Richtung wird die künftige Marktentwicklung gehen? Besteht Anlaß zur Hoffnung auf eine dauerhafte Stabilisierung? Was motiviert den Kunden heute in erster Linie zum Kauf eines Geländewagens? Zu welchem Zweck werden Geländewagen primär genutzt und wie sieht das Kundenprofil aus? Eine Menge interessanter Fragen, denen wir in der Mai-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG nachgehen.

Reifenmarkt Europa: Erdrutschartige Marktanteilsverschiebungen?

Er könne bereits jetzt erdrutschartige Verschiebungen von Marktanteilen in Europa voraussagen, meinte Dr. Kessel auf der Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung der MMP-Fabrik in Timisoara. Für Kessel ist ausgemacht, dass Bridgestone/Firestone im Gefolge des Reifenrückrufes in Amerika auch in Europa Erstausrüstungsaufträge verlieren und Continental einer der großen Nutznießer sein werde.

Dafür gebe es klare Signale. Ob dieses neuerlich Signal ausreicht, dem Kurs der Continental-Aktie Beine machen zu können, bleibt abzuwarten..

Bridgestone im Gespräch

Der Bridgestone-Konzern ist ein Global Player mit Fabriken in Nordamerika, Lateinamerika, Afrika und Europa. Der 1988 gezahlte Kaufpreis für Firestone schien schon recht hoch, und der damalige Bridgestone-Chef Akira Yeiri hatte wochen- und monatelang außerordentlich unruhige Nächte, weil Firestone sich als „ausgecashte“ Firma erwies, die Restrukturierungs- und Modernisierungskosten weitaus höher als gedacht ausfielen und Firestone ein Faß ohne Boden zu sein schien. Alles Schnee von gestern.

Der unter nicht ganz glänzenden Aspekten schließlich aus Altersgründen abgelöste Yeiri darf sich heute als der große und weitsichtige Stratege sehen, ohne dessen Mut Bridgestone noch immer irgendwo unter den größten zehn Reifenherstellern der Welt zu führen wäre. Auf Yeiri folgte ein weiterer wirklich starker Mann: Yoichiro Kaizaki (64). Er kam mit 57 Jahren im Jahr 1991 in die USA, um die heftig schlingernde Firestone auf Kurs zu trimmen.

Er tat es in sehr amerikanischer Manier, ohne Vorbehalte. Wie er das erreichte, erzählte er unserer Fachzeitschrift in einem persönlichen Gespräch, das Sie in der NEUE REIFENZEITUNG 9/98 nachlesen können..

Neuordnung bei Firestone USA

John Lampe, neuer Bridgestone/Firestone-Geschäftsführer in den USA, hat bereits erste Schritte zur Veränderung unternommen. Die Unternehmensaktivitäten sollen in vier satt bisher 21 Bereichen zusammengefasst werden: US Consumer Tires, US Commercial Tires, Internationale Aktivitäten sowie Herstellung und Technologie. „Diese Veränderungen sind wesentliche Schritte, um das verlorene Vertrauen bei den Endverbrauchern wieder herzustellen und die Marke Firestone zu revitalisieren“, so der neue Geschäftsführer.

Bridgestone/Firestone Deutschland nähert sich Milliardengrenze

Als Reifen- und Gummihersteller ist Bridgestone weltweit klar in Front, weit vor Goodyear und Michelin. Zieht man nur den Reifenumsatz in die Betrachtung, so könnte Bridgestone derzeit, wenn auch nur ganz knapp, den Spitzenplatz vor Michelin und Goodyear für sich beanspruchen.Aber auch unter den größten Reifenmarken der Welt behauptet sich die Marke Bridgestone mit einem Weltumsatz von rund neun Mrd.

US-Dollar gemeinsam mit Goodyear und der um einige hundert Millionen in Front liegenden Michelin im Führungstrio. Mächtig zugelegt hat auch die Zweitmarke Firestone, in erster Linie vor allem wegen ihrer furiosen Expansion in Nordamerika, aber auch in Europa. Die Marke Firestone liegt weltweit ziemlich gleichauf mit der Marke Dunlop und ist um mindestens 1,5 bzw.

zwei Mrd. US-Dollar z.B.

den Marken Pirelli sowie Continental auf und davon gerannt. Das Unternehmen verfügt damit quasi gleich doppelt über das, was jeder Global Player dringend braucht: wirkliche Weltmarken. Als Günter F.

Unterhauser vor acht Jahren in Hamburg die Geschäftsführung übernahm, hing ihm schnell der Ruf des knallharten Sanierers an. Daß Sanierer benötigt werden, wenn zuvor was schief gelaufen war, wird oft verdrängt. Daß Unterhauser sich in den Jahren danach vom Sanierer zum Architekten gewandelt haben muß, ist wohl nur unzureichend zur Kenntnis genommen worden.

Doch die Zahlen sprechen eine eigene Sprache. Mit einem über 900 Mio. Mark hinausgehenden Umsatz, davon knapp 30 Prozent Umsatz mit der Erstausrüstung bildet Bridgestone/Firestone Deutschland Fundament und Eckpfeiler der europäischen Reifenaktivitäten des japanischen Reifen- und Gummikonzerns.

Experte wusste angeblich schon 1999 von „Firestone-Problemen“

Ein von Bridgestone/Firestone engagierter Experte will Risse in der die Stahlgürtel bindenden Gummimischung als eine mögliche Ursache für die Probleme mit Firestone-Reifen identifiziert haben. Rex Grogan, ein anderer Gutachter, gab daraufhin an, das Unternehmen bereits im April 1999 auf dieses Problem aufmerksam gemacht zu haben. Er machte dafür den Einsatz von unqualifiziertem Personal während eines Streiks im Werk Decatur verantwortlich.

Start der Verhandlungen im Fall Ford/Firestone

Anwälte beider Seiten haben vor einem Richtergremium in Washington über die weitere Vorgehensweise im Zusammenhang mit den inzwischen 200 anhängigen Klagen die Rückrufaktion betreffend gestritten. Innerhalb der nächsten zwei Wochen will man entscheiden, ob die Fälle als eine Art Sammelklage vor nur einem Gericht verhandelt werden sollen: Ford, Firestone und die Anwälte einiger Kläger plädieren dafür, andere meinen, dies würde das Verfahren nur unnötig in die Länge ziehen. Schon dieses Hearing hat eine Verschiebung einer anderen Anhörung mit sich gebracht, wo das „Center for Auto Safety“ (eine Organisation unter der Führung von Verbraucherschützer Ralph Nader) eine Ausweitung des Rückrufes von Bridgestone/Firestone-Reifen erreichen wollte.

Produktionskürzungen bei Bridgestone/Firestone

Bridgestone/Firestone will in drei Reifenwerken die Produktion reduzieren. Als Begründung werden bestehende Überkapazitäten genannt, ein Zusammenhang mit dem Rückruf – so wird von Seiten des Unternehmens betont – bestehe nicht. Betroffen sind die Werke LaVergne/Tennessee, Oklahoma City und Decatur/Illinois.

Testsieg für Bridgestone-SUV-Reifen in den USA

Zur Abwechslung mal gute Nachrichten über SUV-Reifen von Bridgestone: Der „Dueler AT 693“ wurde Testsieger bei dem US-amerikanischen Magazin Consumer Reports. Wertungsdisziplinen dabei waren Nass- und Trockenbremsen, das Handling in Extremsituationen, die Geräuschemissionen, Rollwiderstand sowie Traktion bei Schnee und Bremsen auf Eis. Hinter dem Bridgestone-Reifen in der Reihenfolge der Platzierungen: Kelly Safari AWR, Dunlop Radial Rover, Cooper Discoverer A/T, Firestone Wilderness AT II und Goodyear Wrangler AT/S.