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Gerichtsverfahren in Texas endet mit freiwilligem Vergleich

Bridgestone/Firestone Inc. zahlt einer Frau, die seit einem Überschlag ihres Ford Explorer querschnittsgelähmt ist, insgesamt 7,5 Millionen US-Dollar. Schon zuvor hatten die Ford Motor Company und ein Ford-Händler sechs Millionen US-Dollar gezahlt.

Dreht sich der Wind in den USA für Firestone?

Während Ford-Chef Nasser den Rückruf weiterer 13 Millionen Firestone-Reifen damit begründet, man habe einfach kein Vertrauen mehr in die Qualität von Firestone-Reifen, wird Bridgestone/Firestone-Chef John Lampe mit seiner Begründung, Ford wolle von Schwierigkeiten mit dem Modell Explorer zu Lasten von Firestone nur ablenken, zunehmend in führenden Wirtschaftspublikationen des Landes ernst genommen. Business Week schrieb in der Ausgabe 4/2001 European Edition über reihenweise Rückrufe von Ford, die mit Reifen nichts zu tun hatten. So mussten der im März eingeführte neue Explorer wegen Qualitätsmängeln bereits zwei Mal ,der Focus im ersten Jahr seit seiner Einführung schon vier Mal zurückgerufen werden und der Escape sogar fünf Mal.

Schwere Stunden für Ford und Firestone beim Kongress-Hearing

Ford-Chef Jacques Nasser musste sich einige unangenehme Fragen beim Kongress-Hearing zum Konflikt um Firestone-Reifen auf dem Ford Explorer gefallen lassen. Der Vorsitzende des Ausschusses "Billy" Tauzin (Louisiana) enthüllte, dass eine der alternativen Reifenmarken, die im Rahmen des Rückrufes montiert werden, eine fast 25-fach höhere Ausfallquote habe als die zuvor montierten Firestone-Reifen vom Typ Wilderness. Nasser antwortete, darauf reagieren zu wollen, sofern das so stimme.

Offizielle Eröffnung des polnischen Bridgestone-Werkes

Das von Bridgestone völlig neu errichtete und mit dem staatlichen Jointventure-Partner Stomil Poznan SA im polnischen Poznan (Posen) betriebene Reifenwerk nun auch jetzt offiziell eröffnet. Der Hersteller mit Sitz in Japan betreibt jetzt weltweit 46 Reifenfabriken, davon sechs in Europa. Täglich sollen in Posen 10.

000 Pkw-Reifen der Marken Bridgestone und Firestone hergestellt werden, überwiegend aus den High-Performance- und Ultra-High-Performance-Segmenten. Beschäftigt werden derzeit 540 Mitarbeiter..

„Business As Usual“ in Südafrika zwischen Ford und Bridgestone

Ford und Bridgestone/Firestone in Südafrika haben erklärt, dass für ihr Land das Ende der Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Unternehmen in den USA keine Auswirkungen auf die 50-jährige Partnerschaft habe. Ford-Direktor Craig von Essen führte aus, dass das Rückruf-Problem nur die US-Unternehmen betreffe, bezogen auf Südafrika betreibe man „business as usual“. Bridgestone/Firestone Südafrika beliefert südafrikanische Firmen mit ATX- und R45-Wilderness-Reifen aus heimischer Produktion, neben Ford stehen BMW, Toyota und Nissan auf der Kundenliste.

„Sportec M-1“ ersetzt Metzelers „ME Z3“

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Mit dem „Sportec M-1“ hat Metzeler Ende Juli der internationalen Fachpresse in Biarritz/Frankreich den Nachfolger des „ME Z3“ vorgestellt. Der neue Motorradreifen soll sich als optimaler Partner für Fahrer sportlicher und supersportlicher Maschinen mit einem „engagierten Fahrstil“ empfehlen und ist daher zwischen dem Sporttouring-Reifen „ME Z4“ des Herstellers und dem eher für Einsatz auf der Rennstrecke konzipierten „Rennsport“ positioniert. Mit dem Start der Auslieferung der zunächst fünf Vorderrad- bzw.

sechs Hinterraddimensionen ist ab Anfang Oktober zu rechnen. „Marktgerecht“ soll laut Vertriebsmanager Holger Schwedt die Preisgestaltung bei dem „Sportec M-1“ sein, für den bereits auch zahlreiche Freigaben vorliegen. Das heißt wohl nichts anderes, als dass Metzeler die Preisschraube nach unten dreht und die Differenz zum ärgsten Wettbewerber Bridgestone damit reduziert.

„Wir wollen nicht länger nur unseren Marktanteil halten, wir wollen angreifen“, so Schwedt. Angefangen beim 0-Stahlgürtel über die Mehrfachradienkontur und die belastungsspezifischen Wickelabstände (MAW = Metzeler Advanced Winding genannt) bis hin zur verwendeten Mischung oder der Profilgestaltung das alles soll mehr Fahrspaß und Sicherheit für die Zweiradfahrer versprechen, die mit dem „Sportec M-1“ auf ihrer Maschine sportlich unterwegs sein wollen.

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Halbjahresergebnis Bridgestones liegt vor

Der Bridgestone-Konzern meldete für das 1. Hj. 2001 einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent sowie einen Verlust in Höhe von knapp 280 Millionen Euro, der nahezu ausschließlich auf die hohen Verluste der US-Tochter wegen des Reifenrückrufs und damit verbundener Kosten zurückzuführen ist.

Trotzdem ist das Management in Tokio zuversichtlich, das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn von etwa 80 Millionen Euro abschließen zu können. In den USA erwartet der Konzern nach dem heutigen Stand erst wieder Gewinne von der zweiten Hälfte des nächsten Jahres an..

Keine allzu große Freude für Reifenhersteller

Obwohl die großen Reifenkonzerne von den Schwierigkeiten der Bridgestone/Firestone in Amerika profitieren, kommt weder Freude noch Schadenfreude auf. Mit großer Sorge wird gesehen, dass Ford-Chef Nasser offensichtlich alle Mittel recht sind, von eigenen Problemen abzulenken. General Motors hat inzwischen erklärt, mit Bridgestone/Firestone keine Probleme zu haben.

Neues Feuer bei Firestone in USA

Die Bridgestone/Firestone Inc. hat sich mehrheitlich an Morgan Tire & Auto beteiligt. Morgan Tire & Auto hat zusammen mit der im Sommer letzten Jahres übernommenen Handelskette Tires Plus Ltd.

mehr als 550 Filialen in 24 Staaten der USA und wurde als die bis heute zweitgrößte unabhängige Handelskette und „Retail-Powerhouse“ bezeichnet. Das Handelsunternehmen erwirtschaftet in diesem Jahr einen über 800 Millionen Euro hinausgehenden Umsatz. Larry Morgan, in früheren Jahren einst Mitarbeiter von Firestone, bleibt CEO der Handelsfirma.

Diese Akquisition kann vor dem Hintergrund der derzeitigen Probleme um die Reifenmarke Firestone gesehen werden. Mit dieser Mehrheitsbeteiligung hat der Reifenhersteller ein deutliches Zeichen dafür setzen können, dass die Marke Firestone allen Unkenrufen zum Trotz nicht vom Markt verschwinden wird..

Des einen Leid ist des anderen Freud

Nicht nur, dass die mit Bridgestone/Firestone in Wettbewerb stehenden Reifenhersteller durch das derzeitige Debakel ihres Konkurrenten hoffen, ihre Marktanteile erhöhen zu können, auch der Kautschukmarkt erhofft sich positive Impulse. Schließlich rechnet man durch den angekündigten Austausch von 13 Millionen Reifen mit einer Bedarfserhöhung von schätzungsweise 39.000 Tonnen Naturkautschuk.