Bent A. Nielsen, Gründer des weltgrößten Altreifenrecyclers Genan aus Dänemark, will zurück in den Kreis der Eigentümer. Wie die dänische Tageszeitung Jyllands Posten schreibt, klage Nielsen auf Einhaltung eines ihm vor einigen Jahren beim Verkauf von Genan zugesicherten Vorkaufsrecht, sollte das Unternehmen einmal in Gänze oder in Teilen weiterveräußert werden. 2014 hatte der dänische Pensionsfonds […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2018/09/GENAN_Oranienburg_tb.jpg600800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2018-09-05 12:09:202018-09-05 14:11:37Genan-Gründer Bent A. Nielsen will wieder Eigentümer werden
Genan – weltweit größter Altreifenentsorger mit Hauptsitz in Dänemark – kommt ganz augenscheinlich gut durch seine Restrukturierungsphase; man könne positiv auf die Zukunft blicken und wolle „jetzt beginnen, die Vergangenheit zu beerdigen“. Und in der war es turbulent zugegangen. Nachdem das Unternehmen in finanzielle Schieflage geraten war, sah sich Genan-Gründer und damaliger Mehrheitsgesellschafter Bent A. Nielsen mit Betrugsvorwürfen konfrontiert; der dänische Pensionsfonds PKA übernahm 97 Prozent der Unternehmensanteile. Zusammen mit den Gläubigerbanken kam eine finanzielle und organisatorische Restrukturierung in Gang, die ihren vorläufigen Höhepunkt Anfang 2015 fand. Jetzt will man in Viborg am Sitz des Unternehmens den Blick nach vorne richten.
Nachdem es ab dem vergangenen Sommer turbulent wurde um den dänischen Altreifenentsorger Genan, der Berichten zufolge am Rande des wirtschaftlichen Zusammenbruchs stand und dessen Gründer und ehemaliger Mehrheitsgesellschafter Bent A. Nielsen sich mit Betrugsvorwürfen konfrontiert sieht, wurde nun von den Beteiligten eine „Einigung über die Fortführung von Genan“ unterzeichnet. Ebenfalls hat der dänische Pensionsfond PKA, dem seit einem halben Jahr 97 Prozent der Anteile an Genan gehören, mit Peter Thorsen einen neuen Chairman berufen, dessen erste Aufgabe es nun sein soll, einen neuen CEO zu finden; Genan will damit die Umbruchphase beenden. Während Genan in einer aktuellen Mitteilung zu der Einigung keine weiteren Details nennt, ist in der dänischen Presse von Abschreibungen in Höhe von einer Milliarde Kronen (135 Millionen Euro) – also einem Schuldenschnitt – und einem Wirtschaftsskandal die Rede. Während sich das dänische Betrugsdezernat Bagmandspolitiet mit der Rolle von Nielsen bei der Beinahe-Insolvenz befasst und untersucht, ob „eine rechtswidrige Tätigkeit stattgefunden hat“ und dabei von PKA unterstützt wird, befasst man sich bei Genan unterdessen mit der eigenen Zukunft und nicht mit dem Rettungsplan.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2015/02/Genan-Zentrale_tb.jpg8371200Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2015-02-25 10:49:282015-02-25 10:50:52„Einigung über die Fortführung von Genan“ – Betrugsdezernat ermittelt
In Europa fallen jedes Jahr bis zu 3,5 Millionen Tonnen Altreifen an – eine unvorstellbare Menge. Während immer noch rund ein Drittel davon in der Zementindustrie zur sogenannten „thermischen Verwertung“ landet, hat sich in den vergangenen 25 Jahren zunehmend eine Branche entwickelt, deren Ziel das Recycling der alten Gummis ist, wobei Recycling hier als „Ersatz von Primärrohstoffen“ verstanden werden soll. Treibende Kraft hinter dieser Entwicklung und heute mit Abstand Marktführer in Europa – technologisch wie auch mengenmäßig – ist Genan. Das dänische Unternehmen mit Sitz in Viborg und sein Gründer Bent Nielsen haben es sich zum visionären Ziel gemacht, einmal zehn Prozent des weltweiten Altreifenaufkommens zu recyceln und als Ersatzrohstoffe wieder in Umlauf zu bringen. Während dieses Ziel in Europa nahezu erreicht ist, sollen jetzt Nordamerika und dann die BRICS-Staaten folgen. Wichtiger als die Menge allerdings ist den Verantwortlichen dabei die Entwicklung neuer, möglichst hochwertiger Anwendungen. Auch wenn Genan ein gewinnorientierter Betrieb ist – für die Umwelt sei es zentral wichtig, wenn der „Rohstoff Altreifen“ so lange wie möglich im Kreislauf bleibt.
Dieser Beitrag ist in der Runderneuerungsbeilage zum Juni-Heft erschienen, die Abonennten hier als E-Paper lesen können.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2014/10/Genan-Zentrale-Viborg._tbJPG.jpg8001200Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2014-10-07 08:34:362018-07-04 12:46:54Genan: „Rohstoff Altreifen“ so lange wie möglich im Kreislauf halten
Erst unlängst wurde bekannt, dass der Gründer der dänischen Reifenrecyclingfirma Genan Bent Nielsen aus dem Unternehmen ausgeschieden und die Pensionskasse PKA (Pensionskassernes Administration A/S) vom Minderheits- zum Alleingesellschafter aufgestiegen ist. In den Medien ist von geschönten Bilanzen zu lesen und dass man sich Sorgen um die Wirtschaftlichkeit Genans machen müsse. Jetzt hat das lokale Blatt Jyllands-Posten […]
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2014-09-02 16:23:482014-09-02 16:23:48Investition in Genan ein schlechtes Geschäft für Mitglieder der Pensionskasse
Der auch hierzulande in der Reifenbranche bestens bekannte Bent A. Nielsen ist bei der Genan-Gruppe aus dem Spiel. Nielsen, der um die Jahrtausendwende erst die Reifenhandelskette Stinnes, dann Gummi-Mayer erwarb, unter dem Dach seiner Viborg-Gruppe vereinte, um sie sodann an Michelin zu verkaufen (wo sie in die Euromaster-Gruppe integriert wurde), hat seine 52-Prozent-Beteiligung verkauft und […]
Eine „schnell ansteigende Nachfrage nach dem Recycling von Reifen und der stofflichen Wiederverwertung ihrer Bestandteile“ hat die Genan-Gruppe eigenen Angaben zufolge dazu bewogen, eine „engagierte Wachstumsstrategie“ zu erstellen: In den kommenden acht Jahren sollen zu diesem Zweck nicht weniger als 15 große Recyclingwerke gebaut werden. Hintergrund: Jedes Jahr fallen laut Genan weltweit rund 12,5 Millionen Tonnen Altreifen an, die unter Umständen zu einem Umweltproblem werden könnten, sofern sie keiner ordnungsgemäßen Entsorgung bzw. Wiederverwertung zugeführt werden.
„Die EU beschloss 2006 ein vollständiges Verbot für die Entsorgung von Altreifen auf Deponien. Ähnliche Gesetze sind in den meisten Teilen der Welt bereits eingeführt oder geplant. Gleichzeitig ist die weit verbreitete Praktik der Verbrennung von Reifen zum Beispiel in Zementbrennöfen umstritten, da dies als Verschwendung einer wertvollen Ressource angesehen wird.
Ohne Zweifel ist die beste Lösung für die Umwelt das Recycling des Reifenmaterials in seine Grundbestandteile Gummi, Stahl und Textil“, lautet die Motivation des Unternehmens für die Investition in die neuen Recyclinganlagen. Die Kosten für solch ein Werk mit einer Kapazität von jährlich 65.000 Tonnen werden mit rund 53 Millionen Euro beziffert.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2007-06-28 00:00:002023-05-17 10:58:16Reifenrecycling: Genan will zehn Prozent Marktanteil weltweit
Euromaster, eine hundertprozentige Tochter des Michelin-Konzerns, will die gesamte Viborg Gruppe in Europa übernehmen, sofern die Wettbewerbsbehörde in Brüssel die Genehmigung erteilt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 18. Dezember 2002 unterzeichnet.
Euromaster ist bereits jetzt mit 1200 Verkaufsstellen, einem Umsatz von 1,45 Milliarden Euro und 9800 Belegschaftsmitgliedern Europas größter Reifenhändler mit starken Marktpositionen in Frankreich, Großbritannien, Schweden, Finnland, Spanien und den Niederlanden. Viborg betreibt europaweit 465 Verkaufsstellen, setzte im Vorjahr 571 Millionen Euro um und beschäftigt 3400 Leute. Die Kosten der Transaktion wurden von Michelin mit etwa 300 Millionen Euro beziffert.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/22271_3831.jpg215400Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2002-12-19 00:00:002023-05-16 12:29:50Euromaster übernimmt die Viborg Gruppe
Die einen sollten verkauft werden und die anderen mussten dringend einen Käufer finden. Die Stinnes AG wollte sich zum Logistikkonzern entwickeln und befand, dass Baumärkte sowie Reifenhandelsbetriebe diesem Unternehmensziel im Wege stünden. Ein Käufer für den nicht schlechten, aber dennoch renditeschwachen Reifenbereich wurde gesucht.
Europas größter Reifenhändler, so nannte sich Gummi-Mayer jedenfalls jahrzehntelang, kam bereits Ende der 80er Jahre in eine Unternehmenskrise und blieb unfähig, sich daraus zu befreien. Insbesondere die Konkurrenz durch Stinnes hatte der Sympathiefirma aus der Pfalz das Leben schwer und schwerer gemacht. Viele Jahre lang hatten allein freundliche Hinweise aus Landau gereicht, die Industrie nachgiebig zu machen, wenn es denn hieß, dass undurchsichtige und schädliche Industriemanöver dem Unternehmen einen Gewinn verwehrt hatten, so dass die Herren aus den Vorstandsetagen zu Jahresbeginn mittels Sonderzahlungen rote in schwarze Zahlen umzuwandeln halfen.
Nachdem aber mit Stinnes Reifendienst eine zweite bedeutende Handelskette entstanden war, galt das Motto „einen Gummi-Mayer können wir uns ja wohl leisten“ nicht mehr. Was Gummi-Mayer hätte recht sein können, wäre Stinnes Reifendienst allemal recht gewesen. Gummi-Mayer blieb weiter auf dem Radarschirm der Lieferanten, die sich jährlich irgendwo in Deutschland trafen, um sich rein prophylaktisch dieser Frage zuzuwenden: Was wäre wenn? Oder: Wie verhalten wir uns im Falle einer Insolvenz dieses Großkunden? Im Jahr 1999 schien diese Frage – fürs Erste jedenfalls – wirklich gelöst.
Eine britische Investorengruppe und ein dänischer Reifenhändler hatten im Juni zugeschlagen und Stinnes Reifendienst rückwirkend zum 1.1.1999 übernommen und im November mit der Übernahme von Gummi-Mayer, rückwirkend zum 1.
Oktober 1999, zu einem weiteren Paukenschlag ausgeholt. Im europäischen Reifengeschäft sollte kein Weg mehr an der heutigen Viborg-Gruppe vorbeigehen und erst recht nicht im deutschen Reifengeschäft. Kein Wunder, dass sich heute viele Marktteilnehmer an Viborg reiben und sich angesichts wirklicher oder vermeintlicher, angesichts lösbarer oder auch unlösbar erscheinender Probleme die Hände reiben und der weiteren Entwicklung mit größtem Interesse entgegensehen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2002-12-11 00:00:002023-05-16 12:30:01Viborg glaubt an das „Circle Concept“
Die von dem Dänen Bent Nielsen geführte Viborg-Gruppe hat dem Vernehmen nach insgesamt das Vorjahr besser als erwartet abgeschlossen. Obwohl es in einzelnen Ländern -hier wird Österreich ganz vorne genannt- nennenswerte Verluste gab und auch in Deutschland die Restrukturierungsarbeiten noch längst nicht abgeschlossen sein dürften, hat sich die Gruppe im Jahr 2001 insgesamt mit einem gegenüber dem Jahr 2000 verbesserten Gewinn behaupten können. Es ist weiter zu beobachten, dass Nielsen eine Verbesserung der Umsatzqualität anstrebt, indem er Wiederverkaufsgeschäfte längst nicht in dem Umfang betreibt wie die Vorgängerunternehmen Stinnes Reifendienst und Gummi Mayer.