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Sibur-Russian Tyres an Amtel-Fabriken in Russland interessiert

Gurinov Vadim tb

Offenbar ist Sibur-Russian Tyres weiterhin deutlich an einer Übernahme des russischen Teils der vor der völligen Zerschlagung stehenden Amtel-Vredestein-Gruppe interessiert. Dazu gehören die beiden Reifenfabrik in Kirov (seit einigen Tagen ebenfalls insolvent) und Voronezh sowie das Retail-Netzwerk AV-TO. Sibur-Russian Tyres hatte bereits im Januar versucht, 600 der sich auf 800 Millionen Dollar belaufenden Amtel-Vredestein-Schulden zu übernehmen und in Firmenanteile zu tauschen.

Dies scheiterte zuletzt an den Intervention anderer Großgläubiger. Im vergangenen Jahr hatten beiden Unternehmen einen möglichen Zusammenschluss verhandelt, der dann ebenfalls scheitert. Heute, so Sibur-Russian Tyres’ Generaldirektor Vadim Gurinov in einem Interview mit Kommersant, sei man fast froh, dass diese Pläne nicht umsetzbar gewesen sind, denn dann wäre man “mit diesem toxischen Anlagevermögen in die Krise gegangen und hätten diese Fabriken betreiben müssen.

Glücklicherweise kam der Moment, an dem wir das ganze Ausmaß der Krise verstanden haben.” Dennoch bestätigte Gurinov noch einmal im Kommersant-Interview das grundsätzliche Interesse an den beiden Fabriken Amtel-Vredesteins in Russland und an AV-TO.

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Auch Amtel-Vredestein in Russland stellt Insolvenzantrag

Das Moskauer Schiedsgericht hat von der russischen Tochtergesellschaft der insolventen Amtel-Vredestein N.V. am 3.

Juni ebenfalls einen Insolvenzantrag erhalten, nachdem die in den Niederlanden registrierte Holdinggesellschaft bereits am 2. April einen entsprechenden Antrag bei einem lokalen Gericht gestellt hatte. Dass nun auch die russische, operative Geschäftseinheit OJSC Amtel-Vredestein mit ihren zwei Fabriken folgt, kommt nicht überraschend, haben doch die Anteilseigner bereits Ende April eine solche Vorgehensweise als unausweichlich betrachtet und der Gesellschaft einen Insolvenzantrag vorgeschlagen.

Einer Pressemitteilung zufolge begründete die OJSC Amtel-Vredestein den Insolvenzantrag nun mit der „sich verschlechternden Position des Unternehmens mit einer zunehmenden Anzahl an Gläubigern, die eine Rückzahlung der Forderungen einmahnen, oder die Hypotheken auf das Sachvermögen des Unternehmens aufkündigen“. Daher sei die jetzt ergriffene „Maßnahme notwendig und nicht zu vermeiden“, schreibt das Unternehmen weiter in der Pressemitteilung. Die Ernennung eines Insolvenzverwalters für die OJSC Amtel-Vredestein nach dem in Russland üblichen Verfahren wird alsbald erwartet.

Amtel-Vredestein 2007 mit Umsatzplus, Sorgen bleiben trotzdem

Wie Reuters unter Berufung auf Unternehmensaussagen meldet, hat der russisch-niederländische Reifenhersteller Amtel-Vredestein im Geschäftsjahr 2007 seinen Umsatz um 22 Prozent auf nunmehr 997,4 Millionen Dollar steigern könne. Doch auch wenn man diesbezüglich über den bisherigen Erwartungen von rund 980 Millionen Dollar liege, bereite die angesichts des verlustreichen AV-TO-Handelsgeschäftes nach wie vor nötige Refinanzierung von Verbindlichkeiten Amtel-Vredestein immer noch Sorge: Obwohl inzwischen offenbar eine Zwischenfinanzierung mit einem Volumen von 45 Millionen Dollar auf die Beine gestellt werden konnte, soll das Unternehmen weiteren Finanzbedarf im Monat Mai signalisiert haben, um die Versorgung mit Rohmaterialien bzw. die Vermeidung von Stillstandszeiten in der Produktion gewährleisten zu können.

Alfa Bank: Gespräche zwischen Amtel-Vredestein und Conti beendet

Wie faz.net unter Berufung auf Informationen der Alfa Bank meldet, sollen die Gespräche zwischen dem russischen Reifenproduzenten Amtel-Vredestein und der Continental AG eine mögliche Kooperation betreffend nunmehr definitiv beendet sein. Laut der Bank, die einen Kontrollanteil an Amtel-Vredestein hält, hätten sich die Russen zwar grundsätzlich dafür entschieden, ihr Handelsgeschäft AV-TO ganz oder in Teilen zu verkaufen, aber es gebe jedoch keinerlei Gespräche über einen Anteilsverkauf an der Muttergesellschaft.

Amtel schließt AV-TO-Rebranding ab

Amtel hat das Rebranding seiner Reifenhandelskette AV-TO abgeschlossen. Zur Kette gehören neuerdings 115 Reifenhandels- und Servicecenter in 18 russischen Städten; es werden nicht nur die Marken Amtel sowie Vredestein und Maloya vertrieben. Seit 2005 seien 150 Millionen US-Dollar in AV-TO investiert worden.

Amtel drängt es ins Retail-Geschäft

Amtel-Vredestein sieht sich bei seinem Einstieg in das russische Retailgeschäft mittlerweile als Marktführer. Wie der russische Reifenhersteller in einer Pressemitteilung erklärt, gehörten zur neugegründeten Reifenhandelskette „AV-TO“ (Anspielung an das russische Wort für Auto sowie die Abkürzung für den Konzern Amtel-Vredestein), nunmehr 104 Niederlassungen. Die Handelstochter des Reifenherstellers hat erst jüngst 63 Niederlassungen hinzugekauft, darunter die Ketten „Horoshie Kolesa“ („Good Wheels“) sowie Nordshina in St.

Petersburg, heißt es weiter. „Durch diese Akquisitionen ist es uns gelungen, einen erheblichen Marktanteil in Moskau, St. Petersburg und anderen wichtigen Städten zu erlangen“, kommentierte Alexei Gurin.

Der CEO des Reifenherstellers sieht damit die im vergangenen Jahr dargelegten Unternehmensziele für den russischen Retailmarkt bereits als erfüllt an. Die AV-TO-Läden vertreiben nicht nur die Marken Amtel und Vredestein. Bis zum kommenden Jahr soll die Anzahl der Niederlassungen auf über 200 in Russland und den GUS-Staaten erhöht werden.