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Inter-Sprint darf Van den Ban wie geplant übernehmen

Inter Sprint Van den Ban tb

Eine der größten Übernahmen jemals im europäischen Reifengroßhandel kann wie geplant vollzogen werden: Inter-Sprint übernimmt Van den Ban, wie die NEUE REIFENZEITUNG hier bereits Ende Juli berichtete. Die niederländische Wettbewerbsbehörde „Autoriteit Consument en Markt“ (ACM) konnte in den vergangenen sechs Wochen seit Veröffentlichung der Übernahmenpläne keine wettbewerbsrechtlichen Gründe feststellen, die gegen die Pläne von Inter-Spring-Inhaber […]

Inter-Sprint-Inhaber van Vliet will Van Den Ban komplett übernehmen

Inter Sprint und Van den Ban tb

Im europäischen Reifengroßhandel bahnt sich eine Übernahme nie dagewesenen Ausmaßes an. Einer aktuellen Veröffentlichung der niederländischen Wettbewerbsbehörde „Autoriteit Consument en Markt“ (ACM) zufolge hat Inter-Sprint Banden mit Sitz in Moerdijk vor einigen Tagen dort offiziell die geplante „Konzentration“ – also keine Fusion – beider Unternehmen angezeigt, die dadurch auch offiziell zu Schwesterunternehmen werden könnten. Ist dies die logische Folge des allgemeinen Margenverfalls im Reifengroßhandel, vor denen auch internationale Größen der Branche nicht gefeit sind? Und was erwartet nun die Marktteilnehmer in Deutschland und darüber hinaus mit einem Wettbewerber, dessen Umsatz in Summe die Milliarde Euro überschreitet?

Van den Ban setzt auf Expansion

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Der 1968 gegründete holländische Reifendistributeur van den Ban steht vor seiner nächsten großen Herausforderung. Die Stadt Hellevoetsluis hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt und hat schließlich Gebäude und Grundstück des Reifengroßhandelsunternehmens gekauft, um dort Platz für die städtische Weiterentwicklung zu schaffen. Inzwischen plant van den Ban den Bau eines neuen großen Lagers etwa zehn Minuten vom jetzigen Lager entfernt, auf einem Terrain, auf dem heute bereits mehr als 1.

000 Container, gefüllt mit Reifen, stehen. Aber es ist nicht nur eine große Herausforderung, sondern bietet zugleich eine fantastische Chance zur Weiterentwicklung, denn die den Erfolg von Reifengroßhändlern erforderliche und entscheidende Logistik, muss möglichst perfekt organisiert sein und ablaufen. Es ist somit zu erwarten, dass van den Ban diese große Chance nutzen wird, um einen Wachstumsschub realisieren zu können.

Nach wie vor ist Arie van den Ban im Unternehmen tätig und gibt dort auch den Ton an. Amtlichen Unterlagen ist zu entnehmen, dass er weiterhin 50 Prozent am Unternehmen hält. Zu weitergehenden Angaben war Franz van Lenten (37) nicht bereit.

Van den Ban: Geschäftsführer und Verkaufsdirektor müssen gehen

Gegenüber unserer englischen Schwesterzeitschrift TYRES & ACCESSORIES erläuterte Arie van den Ban jetzt Einzelheiten der geplanten Kooperation zwischen den beiden Großhandelsunternehmen Van den Ban und Intersprint: Demnach wird Intersprint einen bislang nicht genau festgelegten Anteil (in jedem Fall unter 50 Prozent) an Van den Ban kaufen. Umgekehrt werde Van den Ban möglicherweise auch Anteile des Wettbewerbers in geringer Höhe erwerben. Im gleichen Atemzug trennt sich das Unternehmen noch diese Woche von seinem Geschäftsführer Simon Klapwijk sowie von Verkaufsdirektor Henk van Dijk.

Firmenportrait Van den Ban

In Deutschland ist der Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der Van den Ban Autobanden Handelmij. BV, Arie van den Ban, den meisten Marktteilnehmern in erster Linie als Reifengroßhändler vertraut. Die Wurzeln des unweit des Rotterdamer Hafens in Hellevoetsluis angesiedelten Familienunternehmens liegen jedoch im Brennstoffvertrieb.

Als Reaktion auf rückläufige Absatzzahlen in den angestammten Geschäftsfeldern im Zuge der Ölkrise schwenkte van den Ban im Jahre 1971 – nachdem er das Geschäft von seinem Vater übernommen hatte – auf den Reifenhandel um. Zunächst startete das Unternehmen als Zwei-Mann-Betrieb. Sein Gespür für Markttrends kam dem Geschäftsmann bereits damals zugute.

Er erkannte, daß zwischen den einzelnen Ländern Europas z.T. beträchtliche Preisunterschiede bestanden und war einer der ersten, die in großem Stil in das sogenannte Parallelgeschäft (Im-/Export) einstiegen.

Die slowenische Marke Sava (erst zu Conti, jetzt zu Goodyear gehörend), die Van den Ban bereits seit 1972 exklusiv für die Benelux-Staaten importiert, gibt Zeugnis von dieser frühen Periode. Die Expansion des Unternehmens vollzog sich kontinuierlich. Im Jahre 1981 zog man auf ein neues, insgesamt 40.

000 Quadratmeter umfassendes Betriebsgelände um, und parallel dazu vollzog sich der Aufbau einer eigenen Speditionsflotte. Vor 15 Jahren hatte van den Ban erneut den richtigen Riecher, als er unter dem Namen „Flamingo“ seine erste eigene Exklusivmarke auf den Markt brachte. Mittlerweile sind entfallen 56 Prozent der im vergangenen Jahr insgesamt verkauften Einheiten auf die eigenen Marken.

Die restlichen 44 Prozent resultierten aus dem Verkauf von renommierten Markenfabrikaten, die Van den Ban entweder direkt bei der Reifenindustrie oder auch bei anderen Reifenhändlern weltweit bezieht. Mehr über die niederländische Unternehmensgruppe und die Marketingaktivitäten des Private Labels „AXXIUM“ bzw. „Club AXXIUM“ erfahren Sie in unserem Firmenportrait in Heft 8/98.