Die Michelin-Familienholding hat einen neuen Präsidenten. Wie französische Medien berichten, habe der 25-jährige Pierre François Marie Michelin Ende vergangener Woche die Führungsrolle an der Spitze der 2009 gegründeten Gesellschaft Mage-Invest übernommen, über die die Familie Michelin mit 4,2 Prozent an dem nach ihr benannten Reifenhersteller beteiligt ist; die Stimmrechte belaufen sich derweil auf sieben Prozent. […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/05/Pierre-Michelin_tb.jpg600800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2022-05-19 12:28:022022-05-19 14:17:35Michelins Familienholding ernennt Pierre Michelin zu ihrem Präsidenten
Einem aktuellen Bericht der Context Group zufolge ist Michelin führend in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Reifen und Gummi. In dem jetzt veröffentlichten Ranking hat die Londoner Managementberatung insgesamt elf Reifenhersteller danach bewertet, inwieweit sie relevante Inhalte zum Thema Nachhaltigkeit auf ihren jeweiligen Internetseiten veröffentlicht haben. Während dabei vor allem Michelin, Pirelli und Bridgestone als […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2020/09/Context-Group-Ranking_tb.jpg602802Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2020-09-11 11:53:152020-09-11 11:53:15Michelin, Pirelli und Bridgestone sind führend bei Nachhaltigkeitsinhalten
Ab heute bis zum 21. November will Michelin eigene Aktien im Wert von bis zu 70 Millionen Euro zurückkaufen. Im Mai hatte die Hauptversammlung ihre Autorisierung dazu gegeben. Wie Michelin dazu jetzt berichtet, würden die Aktien eingezogen, also komplett vom Markt genommen. ab
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2019/09/Michelin-Aktie_tb.jpg528703Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2019-09-02 11:19:112019-09-02 11:19:11Michelin kauft eigene Aktien für 70 Millionen Euro
Bereits seit Längerem kursieren im Markt Gerüchte, die Private-Equity-Gesellschaft KKR könnte demnächst ihren 90-prozentigen Anteil am Reifenhersteller Alliance Tire Group wieder veräußern und damit den Exit vollziehen. Nun wird aus den Gerüchten Gewissheit: Kohlberg Kravis Roberts verkauft die kompletten Alliance-Firmenanteile an Yokohama Rubber. Die gesamte Transaktion hat einen Wert von 1,179 Milliarden US-Dollar (1,05 Milliarden Euro). Die Akquisition soll am 1. Juli abgeschlossen werden, heißt es dazu in einer Mitteilung des japanischen Reifenherstellers. Yokohama wolle sich durch die Übernahme der Alliance Tire Group im Nutzfahrzeugreifengeschäft etablieren.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2016/03/Alliance-an-Yokohama_tb.jpg600470Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2016-03-29 09:15:572016-03-29 09:15:57Yokohama Rubber übernimmt die Alliance Tire Group für 1,05 Milliarden Euro
Der von den beiden Gründern des französischen Reifenkonzerns Édouard und André Michelin designte Éclair ist heute eines der herausragenden Ausstellungsstücke im Museum „Aventure Michelin“ am Stammsitz des Unternehmens in Clermont-Ferrand. Vor 120 Jahren war der Éclair der Brüder Michelin beim 1.178 Kilometer langen Straßenrennen „Paris – Bordeaux“ (und retour), das erste größere Event im Motorsport, […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2015/07/Éclairgallery.jpg211322Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2015-07-31 15:17:002015-08-03 11:00:25Der Michelin-Éclair geht auf eine dreimonatige Reise
An diesem Wochenende feiert Michelin den 110. Jahrestag des Gordon Bennett Cup. Aus Anlass dieses denkwürdigen Ereignisses fahren 50 vor 1919 gebaute Autos auf der Route dieses Autorennens bis nach Clermont-Ferrand, Sitz des Reifenherstellers. Die Rennstrecke – bestehend aus vier jeweils 137 Kilometer langen Etappen – hatten die Brüder André und Edouard Michelin, die im […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2015/06/bennett.jpg287882Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2015-06-05 14:39:532015-06-05 15:38:35Michelin feiert 110. Jahrestag des Gordon Bennett Cup
Am 29. Januar 1886 leitet die Patentschrift für ein “Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb” von Carl Benz eine neue Ära ein – den Siegeszug des Automobils. Zur gleichen Zeit steigt André Michelin im französischen Clermont-Ferrand in das Kautschuk-Unternehmen seiner Eltern ein.
In den folgenden Jahren gründet er gemeinsam mit seinem Bruder Édouard die Firma “Michelin et Cie” und legt damit den Grundstein für das heutige Weltunternehmen Michelin. Während in Europa die ersten Automobilfabriken entstehen, melden die Michelin-Brüder 1891 das Patent für den ersten demontierbaren Luftreifen für Fahrräder an. Dieser Reifen stellt seine Zuverlässigkeit beim Fahrradrennen Paris-Brest-Paris eindrucksvoll unter Beweis.
Ob der 1966 geborene Jean-Philippe Rouchon tatsächlich ein unehelicher Sohn des 2006 verstorbenen Patrice Michelin ist, soll derzeit vor Gericht offiziell geklärt werden. Am 12. Oktober hat das Tribunal de Grande Instance de Paris die Sache auf den 9.
November vertagt. Französische Zeitungen berichten in diesen Tagen umfangreich, im Internet schwirren angebliche oder tatsächliche Beweisunterlagen herum und Rouchon selbst versteht es offensichtlich ausgezeichnet, die Medien für sich einzunehmen. Auf Videos ist zu sehen und zu hören, es ginge weniger um Geld (aber wohl geht es auch um Geld bzw.
Erbschaft – die Michelin-Familie zählt bis heute zu den fünf, sechs reichsten Familien Frankreichs mit einem weit über den eigentlichen Michelin-Konzern hinausgehenden Vermögen, womit sich das über das Thema Reifen allein hinausgehende Interesse der Öffentlichkeit erklären lässt) als um Herstellung von Gerechtigkeit und Genugtuung. Er habe doch sehr gelitten, irgendwo versteckt leben zu müssen, während die sehr hoch angesehenen Mitglieder der großen Familie Michelin all die Jahre glücklich unter dem Weihnachtsbaum gesessen hätten.
So viel ist bisher deutlich geworden: Der Enkel des Firmengründers hatte eine viele Jahre anhaltende Liaison mit Annick Rouchon.
Sie wohnten nicht allzu weit vom Konzernsitz entfernt in den 60er Jahren in einem dem Enkel gehörenden Appartement, das von Annick Rouchon bis heute bewohnt wird. Es gab – notariell verbrieft – auch laufende Zahlungen von Patrice Michelin an Annick Rouchon, und es gibt zahlreiche Briefe, die nicht allein zeigen, wie sehr Patrice Annick verehrt, sondern ihr zudem bedingungslos vertraut haben muss. Als der Enkel im Jahr 2006 starb, begannen die Auseinandersetzungen, als dessen Erben das Appartement entsprechend verwerten und Annick hinausdrängen wollten.
Als Jean-Philippe Rouchon vor wenigen Jahren versuchte, in Kontakt mit der Familie Patrice Michelin zu treten, wurde er, sofern man der Onlinezeitung lepost.fr glauben darf, barsch zurückgewiesen. Eine nahe Verwandte soll ihm geschrieben haben, man wolle den Bastard („bâtard“) der Familie nicht kennenlernen.
Und was sagt der Michelin-Konzern? Nichts! Warum auch? Es geht ja nur um einen Träger eines berühmten Namens. Wer weiß denn schon, welchen Anteil die inzwischen einige Hundert Köpfe zählende, aber sehr verschwiegene Familie insgesamt noch an dem Konzern hält, der ihren Namen trägt? Gesichert ist nur, dass die Familie dank rechtlicher Konstruktionen den Konzern nach wie vor kontrollieren kann.
Patrice Michelin, ein Enkel des Firmengründers André Michelin, war dem Vernehmen nach nie im Michelin-Konzern beschäftigt, sondern er lebte zeitweilig in der Schweiz und bewirtschaftete ein Weingut in Aubonne.
Er heiratete 1954 und erschoss die Frau, mit der er drei Kinder hatte, 1960 bei einem Jagdunfall. Vor Gericht kommt er mit einer Geldstrafe von 2.000 Francs davon.
In der Folgezeit beginnt eine Affäre, in französischen Zeitungen als „wilde Liaison“ tituliert, mit Annick Rouchon, die auch fortgesetzt wird, nachdem Patrice Michelin 1965 ein zweites Mal heiratete. Aus dieser Ehe sind vier weitere Kinder hervorgegangen, während am 8. Dezember 1966 Jean-Philippe Rouchon geboren wird.
1968 beendet Annick Rouchon die „wilde Liaison“, weil Patrice zu vielen Schürzen nachgejagt sei, obwohl er ihr doch wiederholt die Ehe versprochen haben soll.
Einigen französischen Presseberichten lässt sich gar entnehmen, Patrice Michelin habe seiner langjährigen Geliebten irgendwann schriftlich gebeichtet, es sei gar kein Jagdunfall gewesen. Patrice Michelin hat viel schriftlich von sich gegeben, und einiges davon taucht nun im Rahmen der gerichtlichen Auseinandersetzungen auf.
Was immer stimmen mag oder auch nicht: Schon andere Träger berühmter Namen hatten ihre Affären. Dass eine solche nun mehr als 40 Jahre danach noch einmal „aufgewärmt“ werden muss, um rechtliche Ansprüche zu klären, ist weder für den von André Michelin (1853-1931) und Edouard Michelin (1859-1940) gemeinsam gegründeten Michelin-Konzern noch die Familie Michelin ein wirkliches Problem. Es ist vielleicht ärgerlich.
Mehr nicht.
Diese Familie ist von härtesten Schicksalsschlägen und Tragödien über die Jahrzehnte nicht verschont geblieben:
1932 verunglückte Etienne Michelin, Sohn des Firmengründers Edouard Michelin, bei einem Flugzeugabsturz tödlich. Etiennes Sohn François – der legendäre, heute 84 Jahre alte Chef der Michelin-Familie, sofern man es denn so nennen darf – war gerade mal sechs Jahre alt.
1937 verlor Pierre, ein weiterer Sohn des Firmengründers Edouard Michelin, sein Leben durch einen Autounfall. Die beiden Unfallstellen der Brüder befinden sich etwa 20 Kilometer voneinander entfernt.1945 wird Marcel Michelin, Sohn des Firmengründers André, im KZ Buchenwald ermordet.
1943 bereits war Marcels Sohn Jean-Pierre Michelin (Enkel des Firmengründers André Michelin) als Widerstandskämpfer auf Korsika ums Leben gekommen und wird noch heute als Held der Resistance gefeiert.1949 verunglückt der da 29-jährige Jean-Luc Michelin, Enkel von Firmengründer André, mit seinem Bugatti tödlich. Er reißt seine beiden Töchter und die Kinderfrau mit in den Tod.
Jean- Luc hatte schon das KZ Dachau überlebt; ihm war ein Diebstahl irgendwelcher Pläne bei einem deutschen Automobilhersteller angehängt worden.1949 ein weiterer schrecklicher Unfall. Daniel Michelin, Bruder von Jean-Luc, überfährt sein Kind beim Rangieren seines Fahrzeugs und verletzt es tödlich.
1950 der bereits erwähnte Jagdunfall. Durch fahrlässigen Umgang mit Jagdwaffen verletzt Patrice Michelin, Enkel des Firmengründers André Michelin, seine erste Ehefrau Nicole tödlich.2006 die große Tragödie um Edouard Michelin, Sohn von François Michelin.
Er hatte nach langer Einarbeitungszeit Ende des letzten Jahrtausends die Führung des Michelin-Konzerns übernommen und das Unternehmen hervorragend auf die Zukunft vorbereitet, als er am 26. Mai 2006 beim Angeln unter bisher weitgehend ungeklärt gebliebenen Umständen nahe der Insel Sein ertrank.
Der große alte Mann des Michelin-Konzerns, François Michelin, hat neben vielen Höhen auch tragische Tiefen durchleben müssen.
Als kleines Kind bereits Vollwaise, wuchs er in der Obhut seiner Großmutter Therese und seiner Tante Marthe Rollier auf. François Michelin war Konzernchef von 1955 an und übergab die Führung 1999 an seinen Sohn Edouard. Über die meisten Jahre hinweg arbeitete François Michelin mit seinem Vetter François Rollier als Co-Gérant zusammen.
Diese Konstellation war auch nach dem Ausscheiden von François Michelin gegeben: Sein Sohn Edouard war der Gérant, sein rund 20 Jahre älterer Vetter Michel Rollier der Co-Gérant. Dem nun inzwischen auch bereits 66 Jahre alten Rollier verbleibt damit die Aufgabe, die nächste Generation für den Konzern fit zu machen. Erst kürzlich hatte sich Rollier dahin gehend geäußert, noch einen Vertrag bis zur Erreichung seines 72.
Lebensjahres zu haben. Amtsmüdigkeit ließ er nicht erkennen. Er wird die Zeit nutzen.
Auch für die Familie. klaus.haddenbrock@reifenpresse.
00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2010-10-14 12:32:002013-07-15 09:22:43Dallas in Clermont-Ferrand – kleine Affären/große Tragödien der Michelin-Familie
Das Selbstverständnis von Michelin als “Dienstleister rund um die Mobilität” hat eine lange Tradition. Neben der Produktion von Reifen interessierten sich die Brüder Edouard und André Michelin schon vor hundert Jahren für alle Themen rund um das Automobil und Reisen. 1910 entschieden sie, ihr Heimatland Frankreich kartografisch zu erfassen.
Die detaillierten Straßenkarten sollten den Automobilisten das Reisen erleichtern und dazu beitragen, den Reifenabsatz anzukurbeln. Mit der ersten Straßenkarte Frankreichs im Maßstab 1:200.000 legte André Michelin 1910 den Grundstein für den erfolgreichen Michelin Reiseverlag, der schon kurz darauf auch Straßenschilder und Reiseführer fertigte und so neue Geschäftsfelder erschloss.
Heute vertreibt Michelin weltweit Straßenkarten für 32 Länder sowie zahlreiche Reise-, Hotel- und Restaurantführer. Darüber hinaus bietet das interaktive Reiseportal “ViaMichelin” neben einem präzisen Online-Routenplaner eine Vielzahl an Informationen rund um Tourismus, Unterkünfte und Gastronomie.
Am 23. Juni 1859 – also heute vor 150 Jahren – ist Edouard Michelin geboren worden, der sich nach seinem Hochschulabschluss in Jura zwar zunächst der Malerei widmete und an der École des Beaux-Arts in Paris studierte, dann jedoch auf Bitten seines älteren Bruders André 1889 in den elterlichen Betrieb in Clermont-Ferrand eintrat, um ihn bei der Sanierung des Unternehmens zu unterstützen. Den Wendepunkt in der Historie des in “Michelin et Cie” umbenannten Unternehmens markiert die Begegnung mit einem Fahrradfahrer, dessen defekter Luftreifen aufwendig repariert werden muss.
Die beiden Brüder entwickeln daraufhin den patentierten “demontierbaren Reifen” für Fahrräder, der durch einen Sieg beim Radrennen Paris-Brest-Paris im Jahre 1891 die Leistungsfähigkeit des Konzeptes demonstriert. Überzeugt vom Fahrkomfort des Luftreifens entwickelt Edouard Michelin in den folgenden Jahren entsprechende Bereifungen auch für Droschken und Automobile, sodass 1906 bereits mehr als 4.000 Mitarbeiter am Hauptsitz in Clermont-Ferrand beschäftigt werden und das Unternehmen Ende der 1920er-Jahre schon 15.
000 Beschäftigte zählt. Im Jahre 1928 beruft der inzwischen 69-Jährige seinen Sohn Etienne in die Geschäftsführung, leitet aber weiterhin die Geschicke der Firma. Als Edouard Michelin am 25.
August 1940 stirbt, beschäftigt sein Unternehmen bereits 25.000 Menschen. Heute hat der nach wie vor in Familienbesitz befindliche Michelin-Konzern, der durch die 1990 erfolgte Übernahme der Uniroyal Goodrich Tire Company zu einem der weltgrößten Reifenhersteller aufstieg, eigenen Angaben zufolge in 69 Werken sowie über 170 Vertriebsorganisationen weltweit rund 121.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/Michelin__Eduard.jpg528400Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-06-23 10:38:002023-05-17 14:22:00Heute vor 150 Jahren wurde Edouard Michelin geboren