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Reifen für Gummi – Werke von Amtel-Vredestein stehen immer noch still

Ende September hatte der finanziell klamme russisch-niederländische Reifenhersteller Amtel-Vredestein die Produktion in den Reifenwerken Kirov und Voronezh einstellen müssen, weil kein Geld mehr in der Kasse war, um Rohstoffe einkaufen zu können. Wenige Tage später wurden Fusionsverhandlungen mit dem russischen Wettbewerber Sibur ergebnislos abgebrochen. Jetzt heißt es, Sibur verhandle mit Amtel über eine Lieferung fehlender Rohstoffe an die beiden betroffenen Amtel-Fabriken und die sollten in Form von fertig produzierten Reifen bezahlen.

Amtel-Vredestein zu verkaufen

Entweder als Ganzes oder Teile des russisch-niederländischen Unternehmens Amtel-Vredestein sollen verkauft werden, berichten Thomson Financial und Reuters. Die geplante Fusion mit dem russischen Wettbewerber Sibur war bekanntlich vor einigen Wochen gescheitert. Gleichwohl haben beide Seiten den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen; Amtel-Vredestein führt darüber hinaus parallel Gespräche mit den Kreditgebern, um eine Lösung für die angespannte finanzielle Situation zu finden.

Michael Lutz wird Geschäftsführer der Vredestein GmbH

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Michael Lutz wird neuer Geschäftsführung der Vredestein GmbH, die ihren Sitz in Vallendar hat. Der 47-Jährige wechselt von den Goodyear Dunlop Handelssystemen, wo er bis vor Kurzem noch als Leiter der Kooperation Premio vorstand, zum 1. Januar kommenden Jahres an die Spitze der deutschen Dependance des russisch-niederländischen Reifenhersteller Amtel-Vredestein.

Produktionskürzung in Werk von Amtel-Vredestein

Die internationale Finanzkrise hat auch Russsland erreicht, Fahrzeughersteller und Zulieferer reagieren bereits mit Produktionskürzungen und entlassen teilweise Mitarbeiter. Betroffen sei auch das Reifenwerk von Amtel-Vredestein, berichtet Interfax. Grund für die dortige Produktionskürzung sei allerdings vorrangig das Fehlen von Betriebsmitteln.

Deal zwischen Sibur und Amtel-Vredestein geplatzt

Über ein kompliziertes Verfahren sollte der finanziell angeschlagene russisch-niederländische Reifenhersteller Amtel-Vredestein in der OJSC Sibur Holding aufgehen und den größten russischen Reifenhersteller mit einem Jahresumsatz von etwa 1,3 Milliarden Euro schaffen. Die internationale Finanzkrise hat einen Strich durch die Pläne gemacht, nötige Kredite waren – wie einige Nachrichtendienste bereits gestern zu berichten wussten – nicht zu kriegen. Jetzt bestätigt das Unternehmen Amtel-Vredestein, dessen Pressestelle gestern noch dementiert hatte, dass die Gespräche mit Sibur abgebrochen worden sind und zu keinem Ergebnis geführt haben.

Beide Seiten hatten Bedingungen geknüpft, die bis zum 30. September zu erfüllen waren: Das ist missglückt..

Amtel-Vredestein-Aktionäre segnen Zusammenlegung mit Sibur ab

Wie der offiziellen Amtel-Vredestein-Website zu entnehmen ist, haben die Aktionäre des Unternehmens im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung der Zusammenlegung der Reifenaktivitäten mit dem russischen Sibur-Konzern ihren Segen gegeben. Damit kann der sogenannten Reverse Takeover beider Seiten durch den Tausch von rund 159 Millionen Aktien (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete) wie geplant in die Tat umgesetzt werden..

Amtel-Vredestein lässt Produktion in Kirov ruhen

Der russisch-niederländische Reifenhersteller Amtel-Vredestein hat die Produktion im Werk Kirov – wo Pkw-, Lkw-, Landwirtschafts- und Scooterreifen hergestellt werden – unterbrochen. Als Grund für den Produktionsstopp wird die Knappheit an liquiden Mitteln genannt, die zum Kauf von Rohstoffen benötigt werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass nach einer Versammlung der Gesellschafter und dem zweiten Schritt im Verschmelzungsprozess mit Sibur Russian Tyres am 29.

August wieder frisches Geld zur Verfügung stehen wird und das Werk Kirov zu normaler Produktion zurückkehren kann. Wie Amtel-Vredestein schreibt, werden durch den Fertigungsausfall keine Lieferverpflichtungen beeinträchtigt..

Außerordentliche Hauptversammlung von Amtel-Vredestein

Die Gesellschafter von Amtel-Vredestein kommen am 29. August in Amsterdam zu einer außerordentlichen Hauptversammlung zusammen. Gegenstand der Versammlung ist eine Debatte über die Transaktionen in Zusammenhang mit der Zusammenlegung der Reifenaktivitäten mit dem russischen Sibur-Konzern, aber auch Neu- und Umbesetzungen im Vorstand wie im Aufsichtsrat.

Sibur kauft börsennotierte Amtel-Vredestein

Was kompliziert aussieht, ist doch sehr einfach. Die nicht börsennotierte Sibur-Holding hat, um mit dem neu gebildeten Reifenkonzern an der Börse bleiben zu können, an die an der Londoner Börse registrierte Amtel-Vredestein alle Anteile der Sibur-Tyre verkauft und im Gegenzug dafür die überragende Mehrheit aller Aktien von Amtel-Vredestein bekommen. Mit diesem in Fachkreisen so genannten Reverse Takeover bzw.

Back Door Listing entsteht nun, sofern sich das Geschäft wie geplant realisieren läßt, Russlands größter Reifenkonzern mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Dollar (circa 1,3 Milliarden Euro). Von ganz besonderem Interesse für Sibur ist natürlich die in den letzten Jahren europaweit stark nach vorn gekommene Reifenmarke Vredestein mitsamt ihrer Technologie und dem modernen Werk in Enschede. Im Gegensatz zu Amtel hat die nach Umsatz gleich große Vredestein in den letzten Jahren sehr ordentliche Gewinne erwirtschaften können und dürfte auch mit dem bisherigen Verlauf des Jahres 2008 zufrieden sein.

Amtel-Vredestein und Sibur-Russian Tyres unter einem Dach

Wie Nachrichtenagenturen heute melden, wolle Amtel-Vredestein NV zwar von der Sibur Holding deren Tochtergesellschaft Sibur-Russian Tyres übernehmen. Weil der Deal allerdings die Übertragung von 159 Millionen Amtel-Anteilen auf die Sibur Holding beinhaltet, ist der Verkäufer seines Reifengeschäftes anschließend mit einer 70-Prozent-Beteiligung gleich wieder größter Gesellschafter. Sollten die bisherigen Gesellschafter von Amtel-Vredestein der Vereinbarung zustimmen, könnte die Transaktion in der zweiten Jahreshälfte erfolgen; der CEO von Sibur-Russian Tyres Vadim Gurinov würde das Unternehmen künftig führen.