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Ukraine-Krieg: Auch der Reifenmarkt offenbart Abhängigkeiten von Russland

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Ohne Frage, der Krieg in der Ukraine wird zweifellos erhebliche Auswirkungen auf die Reifenindustrie und die Hauptakteure in Russland, der umliegenden Region, dem restlichen Europa und darüber hinaus haben. Analysten und Marktbeobachter erwarten, dass die russische Wirtschaft in diesem Jahr stark schrumpfen wird. Aber in welchem Ausmaß? Während der Finanzkrise ging der Absatz von Consumer-Ersatzmarktreifen in Russland um fast 30 Prozent zurück und in den Jahren zwischen 2014 und 2016 gingen sie um rund 20 Prozent zurück, nachdem der eskalierende Konflikt um die Krim die russische Wirtschaft und die Verbraucherausgaben erheblich unter Druck gesetzt hatten. Und was geschieht jetzt, da das Ausmaß der sich gerade entfaltenden Krise mit dem Ukraine-Krieg kaum mit den vorgenannten Maßstäben zu messen ist? In einem aktuellen Briefing befassen sich die Analysten von Astutus Research mit der Situation in den von dem Ukraine-Krieg betroffenen Ländern und beleuchten darin auf 27 Seiten, welche Auswirkungen die Situation auf die betroffenen Reifenmärkte und Reifenhersteller hat. Die Details zum Inhalt.

Sie können das Briefing als Astutus Research Report unter dem Titel „Russia & Ukraine Conflict – Impact on the Tire Industry (March 2022)“ hier in unserem neuen Marktstudien-Shop bestellen. Dort können Sie außerdem etliche weitere Analystenreports von Astutus Research aus Großbritannien bestellen.

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Russland-Werke Pirellis mit Millioneninvestment modernisiert

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Pirelli soll in den Jahren von 2012 bis 2015 über 224 Millionen US-Dollar (rund 200 Millionen Euro) in seine beiden russischen Reifenwerke in Voronezh und Kirov investiert haben. Das berichten jedenfalls die Rubber & Plastic News unter Berufung auf Unternehmensangaben. Demnach ist das Geld sowohl in Infrastrukturmaßnahmen als auch in die Modernisierung der an den […]

Pirelli weiht „Voronezh 2“ offiziell ein – Weitere Investitionen angekündigt

Pirelli und der Joint-Venture-Partner Russian Technologies haben jetzt die zweite Produktionslinie im Reifenwerk in Voronezh feierlich eingeweiht. Im Beisein des russischen Industrie- und Handelsministers kündigte Pirelli-Chairman und -CEO Marco Tronchetti Provera bis einschließlich 2015 weitere Investitionen in Höhe von 44 Millionen Euro an. Damit soll die Fabrik dann auf eine Jahresproduktion von rund vier Millionen Pkw-Reifen kommen, die – so Pirelli in einer Mitteilung – den modernsten, weltweiten Pirelli-Standards entsprechen.

Gleichzeitig sei auch der Bau eines “großen und effizienten Logistikzentrums” an der Fabrik geplant, von dem aus Kunden in Russland wie auch außerhalb davon beliefert werden können. Für “Voronezh 2” – so der Projektname – habe Pirelli bisher 56 Millionen Euro investiert und man könne sich rühmen, damit in der Stadt 500 Kilometer südlich von Moskau “die modernste Reifenfabrik in Russland” eingerichtet zu haben. Die Reifenfabrik in Voronezh war Anfang des vergangenen Jahres vom Sibur-Konzern an Pirelli und seinen Joint-Venture-Partner Russian Technologies verkauft worden; zuvor gehörte die Fabrik dem später insolventen Reifenhersteller Amtel.

Pirelli-Joint-Venture übernimmt jetzt auch Voronezh-Reifenfabrik

Pirellis Russland-Joint-Venture hat jetzt auch offiziell die Reifenfabrik in Voronezh vom Sibur-Konzern übernommen. Wie es dazu von Pirelli-Russian Technologies heißt, sollen die vereinbarten Zahlungen noch im Laufe dieses Monats geleistet werden. Bereits im Dezember hatte das Gemeinschaftsunternehmen die Reifenfabrik in Kirov übernommen.

Insgesamt investiert das Joint Venture 222 Millionen Euro in die beiden Reifenfabriken; beide Fabriken sollen auf die Produktion von Pirelli-Reifen umgestellt werden. Das Kirov-Werk wurde zuletzt durch den Reifenhersteller Sibur-Russian Tyres – bis Januar noch Tochter der Sibur Holding – mit einer Jahreskapazität von sieben Millionen Pkw-Reifen betrieben und gehörte ursprünglich zum jetzt insolventen russischen Reifenhersteller Amtel. Auch die Reifenfabrik in Voronezh stammt aus der Amtel-Insolvenzmasse und war nach der Zahlungsunfähigkeit 2009 an die Sibur Holding als einen der größten Gläubiger von Amtel gegangen.

Pirelli übernimmt ehemalige Amtel-Fabrik in Russland von Sibur

Nachdem sich Pirelli, sein russischer Joint-Venture-Partner Russian Technologies State Corp. und die Sibur Holding bereits im vergangenen November grundsätzlich einig wurden über den Transfer von Produktionsanlagen, haben die Beteiligten Unternehmen jetzt erste konkrete Ergebnisse präsentiert. Demnach soll das Reifenwerk im russischen Kirov bis November dieses Jahres an Pirelli und seinen russischen Partner übergehen.

Das Werk wird derzeit durch den Reifenhersteller Sibur-Russian Tyres – Tochter der Sibur Holding – mit einer Jahreskapazität von sieben Millionen Pkw-Reifen betrieben wird und gehörte ursprünglich zum jetzt insolventen russischen Reifenhersteller Amtel. Weitere Produktionskapazitäten sollen bis 2014 folgen und den Partnern eine Jahresproduktion von rund 14 Millionen Reifen ermöglichen. Welche Fabrik bzw.

Sibur will sich vom Reifengeschäft zurückziehen – irgendwann

Wie der Chef des größten russischen Petrochemieunternehmens Sibur nun auf der “K 2010” in Düsseldorf vor Pressevertretern sagte, wolle man sich über kurz oder lang vom Reifengeschäft der Tochtergesellschaft Sibur-Russian Tyres trennen. Dmitry Konov – Chairman und President von Sibur – nannte dafür aber keinen Zeitplan. Im Wesentlichen werde der russische Reifenmarkt in den kommenden Jahren eine “beträchtliche Konsolidierung” der lokalen Hersteller erleben, so Konov weiter.

In diesem Prozess wolle der Sibur-Chef versuchen, seine Tochter Sibur-Russian Tyres zum führenden Reifenhersteller in Russland weiterzuentwickeln. Sobald dies geschehen ist, so Konov weiter, werde der Sibur-Konzern seine Anteile am Reifenhersteller mit Gewinn verkaufen können. “Meine Aktionäre würden es nicht mögen, wenn ich mit einem Verlust verkaufte.

” Aktuell ist Sibur damit beschäftigt, das Anlagevermögen des bankrotten Herstellers Amtel zu erwerben, bestätigte ein Sibur-Sprecher gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG, nachdem im Sommer bereits die Schulden übernommen worden waren. Die Situation sei offensichtlich sehr kompliziert, Sibur verfüge nun aber über “die volle operative Kontrolle des gesamten Amtel-Anlagevermögens”. Ob und inwieweit sich Wettbewerber Nizhnekamskshina am Erwerb des Amtel-Anlagevermögens beteilige bzw.

beteiligen werde, wollte der Sprecher nicht kommentieren, “bevor das Abkommen nicht abgeschlossen” sei. Sibur plane unterdessen Investitionen in die Amtel-Fabrik “Voronesh II”, die seit rund zwei Jahren – trotz beinahe vollendeter Inbetriebnahme – stillsteht. ab.

Sibur wird Hauptgläubiger der insolventen Amtel-Gruppe

Im Ringen um die Zukunft des insolventen russischen Reifenherstellers Amtel hat es scheinbar eine weitreichende Entscheidung gegeben. Nach einem monatelangen Streit um die Übernahme der Anteile des Unternehmens hat sich nun eine Gläubigergruppe, die durch die Investmentdivision A1 der russischen Alfa-Group vertreten wird, mit Sibur auf die Abtretung von Forderungen geeinigt. Die Sibur Holding – Muttergesellschaft des führenden russischen Reifenherstellers Sibur-Russian Tyres – wird somit zum mit Abstand größten Gläubiger der insolventen Amtel-Gruppe, zu der aktuell zwei Reifenfabriken (Voronezh und Kirov) und die Reifenhandelskette AV-TO gehören.

Einer Pressemitteilung der Sibur-Gruppe zufolge soll die Übernahme bis Ende dieses Monats abgeschlossen sein. Als Hauptgläubiger wolle Sibur sich “noch aktiver in die Optimierung der finanziellen und wirtschaftlichen Position der Amtel-Gesellschaften kümmern”, schreibt Sibur dort. Dies sei auch im Sinne der Amtel-Geldgeber, denen nicht “an der Aufspaltung sondern am aktiven Wachstum der Gruppe” gelegen sei, so Sibur weiter.

Pirelli will in Russland nicht nur bauen, sondern auch kaufen

Pirelli Tyre und der Joint-Venture-Partner Russian Technologies weiten ihre Pläne für den russischen Markt weiter aus. Nachdem vor zwei Wochen bereits erste Gerüchte im Markt kursierten, die dann später von CEO Dr. Francesco Gori bestätigt wurden, unterzeichnete der italienische Pirelli-Konzern nun anlässlich des Staatsbesuchs des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in Italien ein Abkommen über die Intensivierung der Zusammenarbeit.

Demnach werde Pirelli Tyre gemeinsam mit seinem gleichberechtigten Joint-Venture-Partner im russischen Togliatti nicht nur eine Pkw- und Lkw-Reifenfabrik (Kapazität: vier Millionen Reifen) sowie eine Stahlcordfabrik für rund 250 Millionen Euro bauen, sondern man wolle auch “eine bereits bestehende Fabrik, die aktuell unter einigen interessanten russischen Unternehmen identifiziert wird, erwerben”, wie es dazu in einer Mitteilung aus der Pirelli-Zentrale in Mailand heißt. Der Neubau wie auch die Akquisition sollen im kommenden Jahr stattfinden, so die Ankündigung. Für beide Projekte will das Joint Venture rund 300 Millionen Euro investieren.

Pirelli lässt in seiner Veröffentlichung allerdings Informationen darüber aus, welche Reifenfabrik man von welchem Hersteller übernehmen könnte. Marktbeobachtern scheint dabei aber klar zu sein, dass lediglich die Amtel-Reifenfabriken in Kirov und Voronezh infrage kommen können, nachdem die Amtel-Gruppe im Laufe dieses Jahres Schritt für Schritt in die Insolvenz ging..

Übernimmt Pirelli Amtel-Fabrik in Russland? – Spekulationen

Nachdem Pirelli Tyre das angekündigte Bauprojekt im russischen Togliatti entgegen den ursprünglichen Planungen noch nicht begonnen hat, schießen Spekulationen in Russland derzeit ins Kraut. Wie es dazu in einer Veröffentlichung von RosInvest.com heißt, könnte der italienische Reifenhersteller eventuell an den beiden stillstehenden Reifenfabriken der insolventen Amtel-Gruppe (ehemals Amtel-Vredestein) Gefallen finden.

“Die Italiener haben Interesse daran gezeigt, die Reifenfabriken in Kirov und Voronezh zu kaufen”, heißt es dort in einem kürzlich erschienenen Bericht. Dies sei “günstiger und schneller” als ein geplanter Neubau, für den Pirelli rund 250 Millionen Euro vorgesehen hatte..

Amtel-Vredestein erlischt nun auch formell

Das Unternehmen Amtel-Vredestein N.V. ist endgültig Geschichte.

Während einer außerordentlichen Hauptversammlung in Amsterdam haben die Gesellschafter des insolventen Unternehmens gestern die Umbenennung in “Amtel N.V.” beschlossen, nachdem Vredestein Banden im Mai bereits an Apollo Tyres aus Indien verkauft wurde.

Die Umstellung auf den neuen Namen solle “so schnell wie möglich” erfolgen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig wurden Petr Zolotarev und Vadim Pesochinsky als Mitglieder des Executive Boards der niederländischen Holdinggesellschaft entlassen und Alexander Fain zum einzigen Mitglied des Executive Boards bestimmt. Die OJSC Amtel-Vredestein, also die russische, operative Geschäftseinheit des ehemaligen Reifenherstellers, ist ebenfalls seit rund drei Monaten insolvent.