Nachdem Credit Suisse Bridgestone von Neutral auf Outperform hochgestuft hatte, zogen heute Morgen an der Tokioter Börse die Aktien des japanischen Reifenherstellers bei einem schwachen Marktumfeld um 4,1 Prozent auf 1.334 Yen an. Credit Suisse sieht das Kursziel der Bridgstone-Aktie bei 1.
700 Yen. “Wir glauben, der Reifensektor ist der einzige Teil der Automobilbranche, der in der Lage ist, Profite zu erzielen”, kommentiert ein Analyst die Hochstufung..
Im Zuge einiger Meldungen über die Beiteilung eines arabischen Staatsfonds an Schaeffler/Conti ist der Aktienkurs des Hannoveraner Automobilzulieferers und Reifenherstellers vorbörslich deutlich nach oben geschnellt. Continental-Titel gehörten etwa im Geschäft des Brokerhauses Lang & Schwarz zu den Favoriten im Nebenwerte-Index MDax und notierten 3,4 Prozent höher, meldet Reuters..
Wie Medienberichten mit Hinweis auf angeblich aus Branchenkreisen der Deutschen Presseagentur zugetragenen Informationen zu entnehmen ist, wirbt die Schaeffler-Gruppe in Verhandlungen mit Bund und Ländern nun anscheinend auch für einen direkten Einstieg des Staates bei der Continental AG, bei der das fränkische Familienunternehmen Großaktionär ist. Über die Anfrage nach Krediten und Bürgschaften hinaus sollen die Franken demnach die Übernahme von Conti-Aktien in einer Größenordnung von drei bis vier Milliarden Euro durch den Bund ins Spiel gebracht haben, wofür offenbar ein Anzapfen des neuen 100-Milliarden-Euro-Schutzschirms ins Gespräch gebracht wurde. Bislang soll die Bundesregierung einem solchen Ansinnen eine klare Absage erteilt haben, weil die Mittel aus diesem Topf eben ausschließlich für Kredite bzw.
Bürgschaften angedacht seien. Allerdings könnte man den Umstand, dass Schaeffler unabhängig davon jedoch darauf hingewiesen worden sein soll, ein direkter Einstieg des Bundes – analog zur jüngst erfolgten Teilverstaatlichung der Commerzbank – wäre an strenge Auflagen gebunden, als Indiz dafür werten, unter Umständen könnte aus dem ursprünglichen Nein durchaus vielleicht ein Jein oder gar Ja werden. Man wird sehen – für morgen ist in Sachen etwaiger staatlicher Finanzhilfen für Conti/Schaeffler jedenfalls erst einmal ein Gipfeltreffen der Ministerpräsidenten Christian Wulff (Niedersachsen) und Horst Seehofer (Bayern) mit Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Berlin angesetzt.
Spätestens seitdem in allen Medien über etwaige staatliche Finanzhilfen für die Continental AG und ihren Großaktionär Schaeffler berichtet bzw. diskutiert wird, kennt der Aktienkurs des Automobilzulieferers aus Hannover nur noch einen Trend: den nach unten. Auch wenn überhaupt noch nicht geklärt ist, ob denn überhaupt Gelder seitens der Öffentlichen Hand zur Sicherung der Zukunft beider Unternehmen fließen können, sollen oder sogar müssen, hat sich bei Anlegern offenbar bereits der Eindruck verfestigt, ohne Finanzspritze aus Steuermitteln könnte alles den Bach runtergehen.
Als Folge dessen hat die Conti-Aktie angesichts eines Kurses von aktuell um die 14 Euro noch einmal zwischen 15 und 20 Prozent an Wert gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag vergangener Woche (leicht über 17 Euro) eingebüßt. Für den kommenden Donnerstag ist nun ein Gipfeltreffen der Ministerpräsidenten Niedersachsens und Bayerns – Christian Wulff und Horst Seehofer – mit Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Berlin angesetzt, bei dem das Thema staatliche Finanzhilfe für Conti/Schaeffler auf den Tisch kommen soll. Unterdessen scheint die öffentliche Meinung dazu aber recht eindeutig zu sein.
Nachdem die Continental AG im Dezember vergangenen Jahres, als sich aufgrund der anhaltenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation ein möglicher Anpassungsbedarf der Kreditrahmenbedingungen abzuzeichnen begann, proaktiv mit einem Konzept auf ihre Banken zugegangen ist, um durch entsprechende Verhandlungen eine Anpassung an das veränderte wirtschaftliche Umfeld zu erreichen, kann sie eigenen Worten zufolge diesbezüglich einen Erfolg verbuchen. Das Konzept, mit dessen Hilfe die Jahre 2009 und 2010 gemeistert werden sollen, habe die mehr als 50 beteiligten Banken überzeugt, heißt es. Nahezu 100 Prozent der involvierten Banken haben den Conti-Vorschlägen demnach zugestimmt – notwendig wäre lediglich eine Zweidrittelmehrheit des beteiligten Kreditvolumens gewesen.
“Dieses Ergebnis zeigt das Vertrauen in die Continental und ihre Konzepte”, meint der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann. “Wir haben damit unsere Finanzbasis abgesichert und verfügen aktuell über eine Liquidität von mehr als 3,5 Milliarden Euro aus Barmitteln und ungenutzten Kreditlinien.
Damit sind wir für die bevorstehenden Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Auf diesem Fundament stehend können wir damit fortfahren, konsequent unsere Schulden abzubauen. Das hat auch künftig oberste Priorität”, ergänzt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Continental-Finanzvorstand Dr.
Die Yokohama Rubber Co. rechnet erstmals für das laufende Geschäftsjahr, das am 31. März endet, mit einem Nettoverlust, und zwar in Höhe von sieben Milliarden Yen (60,5 Millionen Euro).
Noch im vergangenen November ging der japanische Reifenhersteller davon aus, das laufende Jahr noch mit einem Nettogewinn in Höhe von 9,5 Milliarden Yen abschließen zu können (82 Millionen Euro). Während Yokohama vor zwei Monaten noch mit einem Umsatzwachstum in Höhe von wenigstens einem Prozent gegenüber dem Vorjahr rechnete, wird nun sogar ein Umsatzrückgang in Höhe von 5,2 Prozent auf 523 Billionen Yen (4,5 Milliarden Euro) prognostiziert. Es ist – neben der weltweiten Wirtschaftskrise – unter anderem auch dem starken Yen geschuldet, der gestern auf den höchsten Stand seit 13 Jahren stieg und den Wert der ausländischen Absätze in der Bilanz deutlich schmälert.
Diese Wechselkursentwicklung beeinträchtigt ebenfalls die anderen japanischen Reifenhersteller. Im Nachgang zur neuen Prognose des drittgrößten japanischen Reifenherstellers fielen die Aktienkurse um weitere 5,3 Prozent ab und landeten in Tokio auf einem neuen Fünfjahrestief. Im vergangenen Jahr fiel der Kurs bereits um rund 34 Prozent.
Nachdem Crédit Suisse das Kursziel der Bridgestone Corp. um 18 Prozent auf 1.400 Yen verringert, fiel der Kurs des japanischen Reifenkonzerns um weitere 6,2 Prozent auf nunmehr 1.
191 Yen. Damit erreichte er einen neuen Tiefstand seit Oktober 2001. Crédit Suisse ging in der Bewertung von starken Absatzrückgängen in Japan, Europa und den USA aus.
Medienberichten zufolge prüft die Schaeffler-Gruppe offenbar die Komplettübernahme der Continental AG. Im Machtkampf mit dem früher im DAX notierten Automobilzulieferer suche Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger nach einem Weg zur vollständigen Kontrolle des Autozulieferers, berichtet das Handelsblatt. Aus Finanzkreisen habe die Zeitung erfahren, dass Banken eine Komplettübernahme prüften.
Damit würde Schaeffler allerdings die Investorenvereinbarung brechen, mit der das Familienunternehmen aus Herzogenaurach sich verpflichtet hatte, den Anteil an der Continental AG bis 2012 auf 49,99 Prozent zu begrenzen. Um diese Vereinbarung nicht zu brechen, hatte Schaeffler knapp 40 Prozent der im Rahmen des Übernahmeangebotes angedienten Aktien an die beiden Privatbanken Sal. Oppenheim und Metzler weitergereicht.
Seitens der Schaeffler-Gruppe wird nun expressis verbis der sofortige Rückzug des Conti-Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Hubertus von Grünberg verlangt. Da von Grünberg gemeinsame Lösungen systematisch sabotiere und eigene Interessen verfolge, sei das Vertrauen zerstört, heißt es zur Begründung dafür in einer Stellungnahme des Herzogenauracher Familienunternehmens.
Solange der Aufsichtsrat von Grünberg gewähren lasse und dieser nicht zurücktrete, behalte man sich als Conti-Großaktionär das Recht vor, alle zehn Sitze der Anteilseigner im Aufsichtsrat neu zu besetzen. “Wenn von Grünberg den Aufsichtsrat verlässt und wir vier Aufsichtsratssitze bekommen, sehen wir keine Notwendigkeit für eine außerordentliche Hauptversammlung”, wird Schaeffler-Sprecher Detlef Sieverdingbeck in entsprechenden Medienberichten zitiert. Von Grünbergs Rücktritt müsse allerdings “zeitnah” erfolgen, und danach wolle man dann mit allen Beteiligten konstruktive Lösungen anstreben.
Nachdem zuvor schon Exchange Investors N.V. eine Ablösung des Conti-Aufsichtsrates gefordert hatte (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete), stößt die Schaeffler-Gruppe nun angeblich in dasselbe Horn.
Denn Die Welt berichtet davon, der neue Großaktionär des Automobilzulieferers sei gewillt, das Gremium mit eigenen und dem Herzogenauracher Familienunternehmen nahe stehenden Vertretern zu besetzen. Unter Berufung auf Unternehmenskreise bzw. die in solchen Fällen üblichen informierten Kreise heißt es bei dem Blatt, Schaeffler habe deshalb den Rückzug aller zehn Vertreter der Anteilseignerseite aus dem Aufsichtsrat des früheren DAX-Konzerns verlangt und dies den Conti-Vertretern bei persönlichen Treffen auf oberster Unternehmensebene oder telefonisch mitgeteilt.
Eine offizielle Stellungnahme beider Seiten liegt der Zeitung dazu freilich eigenen Worten zufolge nicht vor. Als “Stein des Anstoßes” für die Verschärfung des Machtkampfes zwischen Schaeffler und Conti wird vermutet, dass die Herzogenauracher ihre Interessen durch den Aufsichtrat des hannoverschen Konzerns um seinen Vorsitzenden Dr. Hubertus von Grünberg nicht gewahrt sieht, wobei die – anscheinend ohne vorherige Rücksprache mit dem neuen Großaktionär – von Conti-Finanzvorstand Dr.
Alan Hippe in die Öffentlichkeit getragenen Gedankenspiele in Sachen einer möglichen Kapitalerhöhung für den Automobilzulieferer als Beispiel für einen solcher Reibungspunkte genannt werden. Wie es weiter heißt, sei die Umbesetzung des Conti-Aufsichtrates für Schaeffler offenbar so dringlich, dass man sie so schnell wie möglich über eine außerordentliche Hauptversammlung durchsetzen wolle. Nach der in dem Zeitungsbericht vertretenen Auffassung käme die Besetzung des Aufsichtsrates mit eigenen bzw.
Schaeffler nahestehenden Vertretern einem Bruch der mit Conti geschlossenen Investorenvereinbarung gleich. Denn die sieht vor, dass dieses Gremium mit höchstens vier Vertretern der Schaeffler-Gruppe besetzt sein darf, und seitens der Continental AG sei erst kürzlich wieder entschieden worden, an dieser Regelung festhalten zu wollen. Der zur Überwachung der Einhaltung der Investorenvereinbarung eingesetzte Ex-Kanzler Gerhard Schröder soll bereits ebenso über das Schaeffler-Vorhaben informiert worden sein wie die beiden Gewerkschaften IG BCE und IG Metall, die demnach die Zahl der Schaeffler-Vertreter im Aufsichtsrat ebenfalls auf vier begrenzt sehen wollen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-01-20 12:06:002023-05-17 14:11:13Jetzt fordert angeblich auch Schaeffler den Rücktritt des Conti-Aufsichtsrates