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Handel im Stimmungstief – nach dem Pkw- lahmt nun auch das Lkw-Reifengeschäft

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WdK Sell out Panel November 2014

War der Reifenfachhandel bis dahin mit der Geschäftsentwicklung in diesem Jahr leidlich zufrieden, hat sich die Stimmung seit Beginn des vierten Quartals deutlich verschlechtert. „Das Wintergeschäft hat nun einen deutlichen Stimmungsabschwung herbeigeführt“, lässt sich daher beispielweise auch dem aktuellen Branchenbarometer TIX (Tire Index) des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) entnehmen. Der Verkauf von Pkw-Winterreifen ist laut dem jüngsten Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie jedenfalls deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, liegt das Minus mit Blick auf den Zeitraum von Januar bis einschließlich November schließlich bei beachtlichen 18,2 Prozent. Ein wenig Trost spenden angesichts dessen allenfalls die Absatzentwicklungen im Hinblick auf Pkw-Sommerreifen und 4×4-/Offroad-/SUV-Reifen: Beide Produktsegmente weisen nach elf Monaten Zuwächse aus, die den WdK-Daten zufolge bei 2,2 bzw. 2,1 Prozent liegen. Trotzdem hat sich das Absatzminus bei Pkw-Reifen insgesamt gegenüber den 7,5 Prozent per Ende Oktober nach nunmehr elf Monaten in Bezug zum selben Zeitraum 2013 noch einmal leicht vergrößert auf jetzt 8,4 Prozent. Bei alldem macht das Nutzfahrzeuggeschäft dem Handel ebenfalls zunehmend weniger Freude. Zwar ist das bis Ende November aufgelaufene Minus bei Llkw-Reifen mit jetzt 3,1 Prozent nur geringfügig gegenüber einem Monat zuvor gewachsen, doch ist der WdK-Statistik zufolge im November bei den Lkw-Reifen ein mit 11,2 Prozent recht deutlicher Einbruch zu verzeichnen gewesen, sodass sich die Bilanz nach jetzt elf Monaten gerade einmal noch 0,6 Prozent im Plus präsentiert. All dies spiegelt sich entsprechend im TIX-Geschäftsklimaindex wider: Lag der Stimmungsindex in den ersten beiden Quartalen des Jahres noch bei 133 bzw. 135 Indexpunkten, um im dritten dann leicht auf 123 Indexpunkte abzusacken, kann man die 82 Indexpunkte, die sich für das vierte Quartal ergeben haben, wohl nur als „Absturz“ bezeichnen. Dies lässt leider nicht viel Gutes erwarten. christian.marx@reifenpresse.de

 

 

Industrie (noch) vergleichsweise unbeeindruckt vom schleppenden Wintergeschäft

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Reifenersatzgeschäft Deutschland Oktober 2014

Angesichts eines bisher doch recht schleppenden Wintergeschäftes sprechen altgediente Reifenhändler mit Blick auch noch auf die ersten November_Wochen zwar schon mal von einem „noch nie da gewesenen Einbruch“, den man „bis dato gar nicht für möglich gehalten“ habe. Doch auf der anderen Seite zeigt sich die Reifenindustrie demgegenüber vergleichsweise unbeeindruckt vom vor allem bedingt dadurch bis Ende Oktober aufgelaufenen Absatzminus bei Pkw-Reifen im deutschen Reifenersatzmarkt, was die Verläufe des Handels in Richtung Verbraucher (Sell-out) angeht. Noch muss man da wohl sagen. Denn konnte die Industrie von Januar bis Oktober gemäß den Daten der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) mit in Summe gut 38 Millionen Einheiten immer noch rund acht Prozent mehr Pkw-Reifen an ihre Handelspartner (Sell-in) liefern, so steht dieser insgesamt positiven Entwicklung auf der anderen Seite im Sell-out ein beinahe genauso großes Minus von ziemlich genau zwischen sieben und acht Prozent gegenüber. Geschuldet ist das – wie ein Blick auf die Zahlen eindeutig zeigt – vor allem der bisher deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurückgebliebenen Nachfrage nach Pkw-Winterreifen. Abgesehen von der daraus resultierenden, nur als unbefriedigend zu bezeichnenden aktuellen Lage für den Handel fangen genau an dieser Stelle dann aber auch die (möglichen zukünftigen) Probleme der Industrie an. Denn wenn die Hersteller über die ersten zehn Monate grob gerechnet rund neun Millionen Pkw-Winterreifen mehr an ihre Vermarktungspartner geliefert haben als diese in derselben Zeit an Verbraucher verkaufen konnten, dann türmen die sich halt jetzt in den Lägern landauf und landab. Sollten sie in den beiden letzten Monaten des Jahres nicht doch noch an die Frau oder den Mann gebracht werden können und abfließen, dann bleibt das sicherlich nicht ohne Folgen für den Sell-in im kommenden Jahr. christian.marx@reifenpresse.de

Stockendes Wintergeschäft bringt dem Pkw-Reifenabsatz weiter keinen Impuls

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WdK Pkw Reifenersatzgeschäft 10 2014

Im jetzt vorliegenden aktuellen Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK), das Aufschluss über Absatzentwicklung Handel an Verbraucher im deutschen Reifenersatzgeschäft gibt, spiegelt sich schwarz auf weiß leider genau das wider, was die milde, mitunter fast sommerliche Witterung im Oktober sowie erste Rückmeldungen aus dem Handel und der Industrie bereits befürchten ließen: Nachdem der Verkauf neuer Pkw-Winterreifen im September schon eher verhalten angelaufen war, ist der darauf folgende Monat nicht nur hinter den teils großen Erwartungen, sondern vor allem auch deutlich hinter dem diesbezüglich ebenfalls bereits vergleichsweise schwachen Vorjahresmonat zurückgeblieben. Soll heißen: Für den Oktober weist die WdK-Statistik bei Pkw-Winterreifen ein Minus in Höhe von gut 17 Prozent aus, während – verkehrte Welt – auf der anderen Seite mehr als zehn Prozent mehr neue Pkw-Sommerreifen von den Vermarktern hierzulande unter das Volk gebracht wurden. Das weiter stockende Wintergeschäft wiegt dabei jahreszeitlich bedingt natürlich weitaus schwerer und bleibt nicht ohne Folgen für das Pkw-Geschäft insgesamt: Nachdem es im Juli erstmals leicht in die roten Zahlen gerutscht war, hat sich das Minus seither beständig vergrößert, um nach den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres mittlerweile einen Wert ziemlich genau zwischen sieben und acht Prozent erreicht zu haben. Ein Negativtrend ist darüber hinaus im Segment Llkw-Reifen zu beobachten, während für Lkw- sowie 4×4-/Offroadreifen eine weiterhin positive Marktentwicklung berichtet wird. Ließe sich das auch vom Pkw-Reifengeschäft sagen, müssten jetzt nicht alle Hoffnungen der Branche auf den letzten beiden Monaten des Jahres ruhen. christian.marx@reifenpresse.de

Weltweite Automobilproduktion legt auch 2014 und 2015 weiter zu

Euler Hermes 1

Laut einer aktuellen Studie des Kreditversicherers Euler Hermes befindet sich die weltweite Automobilindustrie nach der Krise in den Jahren 2009/2010 weiter auf Erholungskurs. Für 2014 und 2015 wird jedenfalls ein Produktionsanstieg von jeweils vier Prozent vorhergesagt, und 2017 soll nach Ansicht der Ökonomen dann die Marke von 100 Millionen Fahrzeugen pro Jahr geknackt werden. Wachstumsmotor hinter der erwarteten positiven Gesamtentwicklung wird demnach weiterhin China sein, aber auch in den USA soll die Nachfrage ebenso weiter anziehen wie in Europa. Demgegenüber werden vor allem die Märkte in Thailand, Argentinien und Russland zu den Verlierern gezählt. cm

Erholung des russischen Automobilmarktes vorerst nicht in Sicht

Ein wirtschaftlicher Abschwung in dem Land nebst wachsender Inflation und einer stark schwankenden Währung in Kombination mit politischen Unsicherheiten rund um den Ukraine-Konflikt zieht die Beratungsgesellschaft Roland Berger als Erklärung dafür heran, dass seit Monaten sinkende Umsätze auf dem russischen Automobilmarkt zu verzeichnen sind. In den ersten acht Monaten des Jahres soll der Markt um zwölf Prozent eingebrochen sein, im Juli und August sogar um etwa 25 Prozent – ohne Aussicht auf eine baldige Erholung. Die Wirtschaftssanktionen der westlichen Nationen und die Gegenreaktionen der Russen könnten im Gegenteil dazu führen, dass das für 2015 prognostizierte Marktvolumen von 2,2 Millionen Neuwagen sogar noch ein wenig mehr sinkt, heißt es. Betroffen wären von einem etwaigen Importstopp für Pkw aus der EU und den USA zwar auch die europäischen und amerikanischen Autohersteller, doch „durch solche Maßnahmen würde sich der russische Staat selbst am meisten schaden“, ist Roland-Berger-Partner Uwe Kumm überzeugt. Ungeachtet derlei Sanktionsszenarien erwartet man bei Roland Berger jedenfalls, dass die „Russland-Krise“ noch ein bis zwei Jahre weiter anhalten und so den russischen Automobilmarkt weiter schwächen. cm

Europäisches Reifenersatzgeschäft im dritten Quartal in etwa stabil

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ETRMA Reifenersatzmarkt Europa Q3 2014

Mit Blick auf das europäische Reifenersatzgeschäft in den Monaten Juli bis September dieses Jahres spricht die European Tyre and Rubber Manufacturers Association (ETRMA) im Vergleich zum selben Zeitraum 2013 von einer stabilen Entwicklung. Denn an Pkw-, Lkw- und auch Motorrad-/Rollerreifen wurden jeweils vergleichbare Volumina wie im Vorjahr bzw. teilweise sogar leicht höhere Stückzahlen abgesetzt. Mit […]

Das Wintergeschäft will noch nicht recht in Schwung kommen

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Reifenersatzgeschäft Deutschland Q3 2014

Nach einem bezogen auf den Reifenabsatz Handel in Richtung Verbraucher (Sell-out) fulminanten ersten Quartal im deutschen Ersatzsatzgeschäft und einer darauf folgenden Ernüchterung im zweiten Dreimonatszeitraum von April bis Juni ist auch das dritte Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Große Hoffnungen ruhen in diesem Jahr bekanntlich einmal mehr wieder auf einer erwarteten hohen Verbrauchernachfrage nach Pkw-Winterreifen, doch die bis dato recht milde Witterung im Herbst hat dafür gesorgt, dass das Umrüstgeschäft noch nicht recht in Schwung kommen will. Im September, in dem die Nachfrage nach Bereifungen für die kalte Jahreszeit normalerweise ja eigentlich so langsam beginnt anzuziehen und auf den zumindest im vergangenen Jahr fast elf Prozent des Gesamtvolumens der in Deutschland verkauften Pkw-Winterreifen entfielen, waren die Verkaufszahlen des Handels laut dem Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) jedenfalls um rund 25 Prozent rückläufig. Bezogen auf den Zeitraum Januar bis September bewegt sich das Minus auf annähernd demselben Niveau. Das wird hoffentlich nicht so bleiben, selbst wenn auch der Oktober bislang noch keine spürbare Belebung mit sich gebracht hat. Allzu viel Euphorie diesbezüglich scheint allerdings wohl nicht angebracht. Denn laut der jüngsten „Trend-Tacho“-Umfrage, welche die Zeitschrift Kfz-Betrieb und die Kraftfahrzeugüberwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) regelmäßig von der ABH Marketingservice GmbH und der BBE Automotive GmbH durchführen lässt, haben von 1.000 befragten Autofahrern aktuell lediglich zehn Prozent angegeben, innerhalb der nächsten sechs Monate neue Winterreifen kaufen zu wollen. christian.marx@reifenpresse.de



 

Verhaltene Analystenerwartungen in Bezug auf den Reifenabsatz

Laut dem Onlineportal unter Finanzen.net hat die als zurückhaltend beschriebene Absatzerwartung des Michelin-Finanzchefs Marc Henry für dieses Jahr Analysten der Commerzbank dazu veranlasst, für Continental-Aktien weiterhin eine Empfehlung zum „Halten“ auszusprechen und deren Kurziel bei 190 Euro zu belassen. Wie es zur Begründung heißt, rechne der Markt mit einem Umsatzrückgang bei Michelin, und weil die […]

„Positives Winterreifengeschäft“ seitens Michelin erwartet

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Winterreifen

Im Segment Pkw-Winterreifen prognostiziert Michelin für dieses Jahr „deutlich steigende Absatzzahlen“ im Vergleich zum Vorjahr. Während 2013 in Deutschland rund 26,0 Einheiten abgesetzt worden seien, geht der französische Hersteller unter Berufung auf eine Prognose des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) für das laufende Jahr nunmehr von ziemlich genau zwischen 27,7 und 27,8 Millionen Pkw-Winterreifen aus. Mit Blick auf die absoluten Zahlen dürfte klar sein, dass damit der Sell-in (Absatz der Industrie in Richtung Handel) gemeint ist, selbst wenn die European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) für das Gesamtjahr 2013 zuletzt lediglich von 20,7 Millionen Pkw-Winterreifen gesprochen hatte, dabei aber freilich von nicht zur ERMC zählenden Herstellern an deutsche Händler gelieferte Winterreifen unberücksichtigt blieben. Wie dem auch sei: Nachdem im Sell-out (Absatz Handel an Industrie) laut dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) 2013 rund 21,7 Millionen Pkw-Winterreifen abgesetzt werden konnten und für dieses Jahr ein gut dreiprozentiges Wachstum auf 22,4 Millionen Einheiten erwartet wird, ist das diesbezügliche Plus, von dem Michelin bzw. der WdK im Sell-in ausgeht, mit fast 6,8 Prozent jedenfalls deutlich größer. Gleichzeitig soll den Franzosen zufolge der „Trend zu Premiumprodukten“ anhalten und der Anteil von Reifen mit mehr als 17 Zoll Durchmesser weiter ansteigen. Daran will Michelin freilich teilhaben bzw. seinen Marktanteil in Deutschland ausbauen, wofür sich der Konzern angesichts seiner aktuellen Winterreifenmodelle „Alpin 5“ sowie „Pilot Alpin PA4“ sowie „Latitude Alpin LA2“ gut gerüstet sieht. cm

Abwärtsspirale beim Reifenabsatz dreht sich auch im August weiter

Reifenersatzgeschäft D 2014 08

Laut aktueller Daten des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) haben die Reifenvermarkter hierzulande im August erstmals in sämtlichen Produktsegmenten weniger Reifen in Richtung Endverbraucher (Sell-out) verkauft als im selben Monat 2013. Bei Pkw-Reifen betrug das Minus aus Monatssicht demnach beispielsweise 18,0 Prozent, wobei es für Sommerreifen mit 7,5 Prozent deutlich kleiner ausfiel als der Rückgang um 35,5 Prozent bei Winterreifen. Selbst 4×4-/SUV-/Offroadreifen fanden in diesem August 3,5 Prozent weniger Käufer als im Vorjahresmonat, und bezüglich Llkw- und Lkw-Reifen sind dem WdK-Panel um 11,8 respektive 10,8 Prozent niedrigere Absatzzahlen zu entnehmen. Soweit die schlechten Nachrichten – doch selbst wenn sich der Abwärtstrend der zurückliegenden Monate damit weiter fortgesetzt hat, sieht das Ganze bezogen auf den Achtmonatszeitraum vor allem dank eines fulminanten ersten Quartals entsprechend weniger düster aus. Zum Jubilieren gibt es dennoch freilich keinen Anlass, weil nun wohl wieder einmal alle Hoffnungen des Handels auf dem Wintergeschäft ruhen dürften. christian.marx@reifenpresse.de