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Bestenfalls Stagnation im deutschen Reifenersatzgeschäft – 2016 wie 2017

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Reifenersatzgeschäft Deutschland Januar November 2016

Schon nach dem September bzw. Oktober hatte sich nach abgezeichnet, dass der Stückzahlabsatz an Pkw-Reifen im deutschen Reifenersatzgeschäft wohl auch 2016 einmal mehr hinter dem des Vorjahres zurückbleiben würde. Schließlich ruhten nach einem mehr oder weniger enttäuschenden Sommerreifengeschäft die Hoffnungen der Branche wieder auf der Wintersaison, die in den beiden besagten Monaten allerdings recht schwach gestartet war mit Absatzrückgängen, die gemäß des sogenannten Sell-out-Panels vom Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) bei gut 20 Prozent (September) respektive rund 15 Prozent (Oktober) lagen. Im November lagen die Verkäufe an Pkw-Winterreifen des Handels in Richtung Verbraucher der WdK-Statistik zufolge dann zwar um etwa 15 Prozent über denen desselben Monats 2015, aber kumuliert steht in diesem Segment immer noch ein Minus von runden vier Prozent unterm Strich nach elf Monaten. Selbst wenn es bei alldem zu bedenken gilt, dass die WdK-Zahlen nur einen kleineren Teil des Gesamtmarktes widerspiegeln und dabei zudem schwerpunktmäßig Betriebe des Vertriebskanals Reifenfachhandel abbilden, ist der Trend doch eher leicht negativ bzw. bestenfalls stabil gegenüber dem in der Stückzahlbilanz schon enttäuschenden Jahr 2015. Dies spiegelt sich genauso in der vorläufigen Bilanz des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) zum sich dem Ende zuneigenden Jahr wider. christian.marx@reifenpresse.de
 

Deutscher Pkw-Markt 2017 und darüber hinaus stabil bis leicht rückläufig

CAMA Zulassungsprognose 2017 und darüber hinaus

Manchmal werden Prognosen von der Wirklichkeit eingeholt – im negativen wie im positiven Sinne. Ein Beispiel für letzteren Fall sind die diesjährigen Pkw-Neuzulassungszahlen. Noch vor Jahresfrist war das Center für Automobilmanagement (CAMA) der Universität Duisburg-Essen davon ausgegangen, hierzulande würden 2016 bestenfalls annähernd genauso viele bzw. leicht weniger neue Autos als 2015 einen Abnehmer finden. Im damals vorgerechneten „realistischen Szenario“ wurde vielmehr sogar eher ein Rückgang um 2,5 Prozent auf 3,1 Millionen Fahrzeuge erwartet. Doch wie es jetzt aussieht, werden es mit gut 3,3 Millionen Einheiten dieses Jahr gute vier Prozent mehr sein als 2015 und 9,9 Prozent mehr als 2014. „2016 markiert damit die verkaufsstärksten zwölf Monate seit 2009 mit der absatzwirksamen Abwrackprämie. Entsprechend dieser positiven Entwicklung ist der deutsche Automobilmarkt nach acht Jahren wieder auf das Absatzniveau der Jahre 2002 bis 2008 mit durchschnittlich 3,3 Millionen Fahrzeugen zurückgekehrt. Dieses stark von den Eigenzulassungen der Hersteller und Händler dominierte Wachstum bedeutet jedoch gleichzeitig auch ein Allzeithoch, das in den nächsten Jahren aufgrund von konjunkturellen und strukturellen Veränderungen kaum aufrechtzuerhalten sein wird“, meint man beim CAMA mit Blick in die Zukunft. Aufgrund „kurzfristig günstiger konjunktureller und absatzspezifischer Einflussfaktoren“ erwarten Duisburg-Essener für das kommende Jahr jedenfalls eine auf hohem Niveau stabile, allerdings verhaltene Entwicklung auf dem deutschen Automobilmarkt. cm

Fusionierte Vulkaniseur-/Reifenmechanikerinnung hat sich für 2017 viel vorgenommen

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Mit Schwung will die fusionierte Landesinnung des bayerischen und sächsischen Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerks in das neue Jahr starten. Zumal die Ausgangslage zum Ende von 2016 nicht die schlechteste zu sein scheint. So wird mit Blick auf die Bundesländer Bayern und Sachsen von einer im Pkw-Reifensegment mehr oder weniger stabilen Stückzahlentwicklung „auf Vorjahresniveau“ berichtet. Zudem sollen die Lkw-Neureifenstückzahlen eine leichte Steigerung erfahren, jedoch die Lkw-Runderneuerung „angesichts eines beispiellosen politischen Wirrwarrs um das Thema De-minimis und der Unfähigkeit der Europäischen Union, ein Antidumpingverfahren gegen chinesische Lkw-Billigreifen einzuleiten, deutliche Blessuren davongetragen“ haben. Unter Berücksichtigung unter anderem des Wachstumstrends beim Kfz-Service sowie einer stabilen bis leicht wachsenden Umsatz- und Ertragsentwicklung wird in einem von Obermeister Michael Immler, seinem Stellvertreter Falk Müller sowie Geschäftsführer Peter Hülzer unterzeichneten Schreiben an die Innungsmitglieder jedenfalls von einer „gewisse[n] Stabilisierung“ gesprochen, zumal auch der Distributionsanteil des Reifenfachhandels 2016 „keine signifikanten Verluste erlitten“ habe. Das heiße jedoch nicht, in dem Bemühen nachzulassen, die Kompetenz der Branchenbetriebe in allen unternehmensrelevanten Bereichen zu verbessern. So soll vor allem den weiter sinkenden Ausbildungszahlen im Vulkaniseur-/Reifenmechanikerhandwerk entgegengewirkt werden. „Des Weiteren wird es zu einer Intensivierung der Pressearbeit kommen. Wir müssen insbesondere gegenüber den Tageszeitungen deutlich machen, dass der Meisterbetrieb im Reifenmechanikerhandwerk der Experte für die Hightech-Produkte Reifen und Räder ist. Angesichts der Konkurrenz durch konkurrierende Distributionskanäle wie zum Beispiel die Vertragswerkstätten müssen wir in der Öffentlichkeit offensiver auftreten“, wird als eines der weiteren Ziele für 2017 definiert. cm

Autoindustrie muss sich auf „merkliche Abschwächung“ des Wachstums einstellen

Nach den kräftigen Zuwächsen während der vergangenen Jahre zeichnet sich nach Überzeugung der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) in den Kernmärkten der globalen Autoindustrie ein deutlich geringeres Wachstum ab. Für 2017 wird mit Blick etwa auf Europa „nur noch“ mit einem Absatzplus in Höhe von 2,7 Prozent gerechnet, was verglichen mit den 6,8 Prozent in diesem Jahr eine „merkliche Abschwächung“ bedeute. Noch verhaltener ist der PwC-Ausblick für den US-Markt, wo die Verkaufszahlen 2017 sogar um 0,5 Prozent schrumpfen könnten. Auch in China werde sich das diesjährige Plus von rund 14 Prozent kaum wiederholen lassen, heißt es weiter. cm

Verkauf Kobes neuer Reifengleichförmigkeitstestmaschine „Librota-GS” startet

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Kobe Steel Librota GS

Die Kobe Steel Ltd. hat den Verkauf ihrer „Librota-GS” genannten Testmaschine gestartet, mit der Reifen in Bezug auf ihre Gleichförmigkeit überprüft werden können. Das neue Modell soll eines der schnellsten am Markt erhältlichen sein. Der japanische Hersteller Maschinenbauer und Zulieferer auch der Reifenindustrie gibt die Zyklusdauer mit lediglich 18 Sekunden pro getestetem Reifen an. Die […]

Verunsicherte Verbraucher: für 2017 rückläufiger Pkw-Markt erwartet

Während der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) für das noch laufende Jahr damit rechnet, dass angesichts der bis dato positiven Entwicklung letztlich die Marke von 3,3 Millionen neu zugelassenen Pkw hierzulande geknackt werden könnte, sind die Erwartungen für 2017 eher ein wenig gedämpft. Zumindest zeigte sich ZDK-Präsident Jürgen Karpinski unlängst überzeugt, dass sich nach den […]

Auch die Industrie muss beim Pkw-Reifengeschäft Federn lassen

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Reifenersatzgeschäft Deutschland Januar Oktober 2016

Für die Reifenvermarkter hierzulande scheint es leider schon fast zur Regel zu werden, dass die Absatzzahlen an Pkw-Reifen in Richtung Endverbraucher (Sell-out) mehr oder weniger stark hinter denen des Vorjahres zurückbleiben. Und so wie es derzeit aussieht, scheint sich auch 2016 dieser nunmehr schon ein paar Jahre in Folge zu beobachtenden Entwicklung nicht entziehen zu können. Doch die Lieferungen der Industrie in Richtung Handel sind im volumenmäßig wichtigsten Segment des deutschen Reifenersatzgeschäftes bisher ebenfalls hinter denen des Vorjahreszeitraumes zurückgeblieben – wenn auch weniger deutlich. Schuld daran dürfte nicht zuletzt ein vergleichsweise schwach gestartetes Wintergeschäft sein. christian.marx@reifenpresse.de

Europäischer Reifenmarkt im dritten Quartal rückläufig

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ETRMA Reifenabsatz Europa Q1 bis Q3 2016

Von einer im dritten Quartal „bescheidenen Entwicklung“ spricht der europäische Kautschuk- und Reifenherstellerverband ETRMA (European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association) mit Blick auf die Absatzentwicklung im Reifenmarkt Europa. Denn während sich das Segment Pkw-Reifen wenigstens noch unverändert gegenüber über dem entsprechenden Vorjahresniveau präsentiert mit gut 57,3 Millionen Einheiten, sind bei Lkw-/Bus-, Landwirtschafts- sowie Motorrad-/Rollerreifen mehr oder weniger starke Einbußen zu verzeichnen gewesen. Unterm Strich steht mit in Summe 62,2 Millionen Einheiten über alle vier Produktsegmente demnach ein 0,1-prozentiges Minus gegenüber denselben drei Monaten 2015, während in Bezug auf die ersten neun Monate mit 176,2 Millionen Reifen insgesamt immerhin noch ein 1,4-prozentiger Zuwachs übrig bleibt. „Der Ausblick auf das Ergebnis zum Jahresende sieht düsterer aus als nach dem ersten Quartal“, sagt ETRMA-Generalsekretärin Fazilet Cinaralp. Viel hänge dabei vom Oktober ab, der üblicherweise der ausschlaggebendste Monat vom Rest des Jahres sei, meint sie. Zumindest im deutschen Markt war der aber ebenfalls bescheiden angesichts eines eher enttäuschenden Starts ins Pkw-Winterreifengeschäft. christian.marx@reifenpresse.de

Kommentar: Kopp in Nacken …

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Winterbild Rückspiegel

Bedingt durch einen größtenteils „goldenen Herbst“ ist das diesjährige Pkw-Winterreifengeschäft vergleichsweise schleppend gestartet. Oder sollte man angesichts der aufgrund des schon in der Sommersaison wieder einmal registrierten Stückzahlrückganges gegenüber 2015 erneut auf der kälteren Jahreszeit ruhenden Branchenhoffnungen nicht besser enttäuschend sagen? Schließlich ist aus dem Handel zu hören, dass zumindest im Oktober, auf den üblicherweise […]

Fast eine halbe Milliarde Dollar fließt in das Goodyear-Werk Pulandian

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Goodyear FE Zentrum Dalian

Die verstärkte Nachfrage nach Reifen in Größen ab 17 Zoll ist einerseits die Begründung Goodyears dafür, sein Reifenwerk am deutschen Standort Philippsburg schließen zu wollen, weil dort eben eher kleiner dimensionierte und damit weniger Profit abwerfende Modelle hergestellt werden. Andererseits investiert der Konzern aus genau demselben Grund eigenen Angaben zufolge fast eine halbe Milliarde bzw. 485 Millionen US-Dollar (rund 436 Millionen Euro) in die Erweiterung der Produktionskapazitäten in seinem chinesischen Werk in Dalian im Distrikt Pulandian. Damit nimmt man sogar noch deutlich mehr Geld dafür in die Hand als ursprünglich geplant. Bis zum Jahr 2020 soll der Jahresausstoß der Fabrik um fünf Millionen Einheiten gesteigert werden mit dem Ziel, insbesondere der „starken und weiter wachsenden Nachfrage nach Premiumreifen für große Felgendurchmesser in China und der Asien-Pazifik-Region“ Rechnung zu tragen. Bei dem Reifenhersteller geht man jedenfalls davon aus, dass 2020 bereits 60 Prozent seines Absatzes im Ersatzgeschäft auf Reifen mit einem Felgendurchmesser von 17 Zoll oder größer entfallen. „Dieses Investment in unser Werk in Pulandian dokumentiert unsere langfristig angelegte Strategie, nachhaltiges Wachstum in der Asien-Pazifik-Region zu erzielen und Goodyears Präsenz im Segment für hochwertige Reifen im weltweiten Markt weiter zu erhöhen“, erklärt Goodyears Chairman, CEO und Präsident Richard J. Kramer. cm