Kargro kämpft mit hohen Lagerbeständen und Absatzrückgängen bei Runderneuerten

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Die Kargro-Gruppe zieht buchstäblich Nutzen aus dem, was andere wegwerfen: Das Unternehmen sammelt Karkassen sowohl von Pkw- als auch von Nutzfahrzeugreifen und untersucht, ob sie zur Weiterverwendung geeignet sind, runderneuert werden können oder in den Shredder gehören. Im Schnitt lagert man 120.000 Karkassen für den Export, die jederzeit in eines von vierzig Ländern geliefert werden können.

Als die NEUE REIFENZEITUNG in diesem Sommer dem Betriebsgelände in Montfoort einen Besuch abstattete, standen dort 40.000 Karkassen zur Inspektion bereit und noch weitere 115.000 lagerten an einem zusätzlichen Standort in der Nähe.

Nach Unternehmensangaben ist der überdurchschnittliche Lagerbestand auf die reduzierte Transportleistung im Güterkraftverkehr zurückzuführen. Anstatt neue Reifen zu kaufen, würden einige Transportunternehmen ihren Bedarf durch die Verwendung der Reifen von aufgrund der Krise stillgelegten Teilen ihres Fuhrparkes decken. Insbesondere Reifen der Größe 315/70 R22.

5 lassen sich laut Kargro als Folge dessen derzeit nur schwer verkaufen. Im Jahr 2007 setzte Kargro noch rund eine Million Reifen ab, aber angesichts der seit Monaten schwierigen Marktbedingungen ist es jedoch zweifelhaft, ob das Unternehmen diese Marke 2008 wieder erreicht hat, geschweige denn im laufenden Jahr erreichen wird. Deswegen setzt man vielmehr auf Diversifikation, um die Krise erfolgreich zu überstehen, wobei das Unternehmen von der Verflechtung der einzelnen Geschäftsbereiche profitieren dürfte.

TRIB-Führung tagt im September

Das nächste Treffen des Board of Directors des US-amerikanischen Runderneuerungsinteressenverbandes TRIB (Tire Retread & Repair Information Bureau) ist für den 15. September dieses Jahres in Baltimore (Maryland) anberaumt worden. Die Sitzung ist offen für jedermann – nähere Informationen dazu sind bei Geschäftsführer Harvey Brodsky per E-Mail an info@retread.

Marangoni stellt neuen „Riesen“ für die Runderneuerung vor

Trio Super 63 1 tb

Marangoni Tyre Machinery, der Geschäftsbereich des Marangoni-Konzerns, der über Marangoni Meccanica in Rovereto im Bereich Maschinenbau für die Reifenindustrie tätig ist, hat eine neue Maschine vorgestellt: die ‚Trio Super 63”’, eine Anlage zur Runderneuerung von EM-Reifen der größten Dimensionen bis einschließlich 63 Zoll. Mit der Trio Super 63 ist es möglich die größten EM-Reifen in kürzester Zeit zu schälen, zu rauen und zu profilieren, so der Hersteller. Dabei sei maximale geometrische Stabilität gegeben, da die Reifen auf robusten Felgentellern montiert und während der Bearbeitung mit Luft bis zu einem Druck von 1 bar gefüllt werden.

Neue Beschichtung für Hüllen in der Runderneuerung

Um die Haltbarkeit von Hüllen in der Kaltrunderneuerung “signifikant zu verlängern”, hat der Spezialchemiehersteller Chem-Trend mit Mono-Lube 2006 eine neue, fortschrittliche Beschichtung entwickelt. Durchschnittlich kann ein Hülle bei der Reifenrunderneuerung 40 bis 60 Mal eingesetzt werden, bevor sie ersetzt werden muss. Mit Mono-Lube 2006 könne diese Gebrauchsdauer um 33 bis 100 Prozent verlängert werden, so der Hersteller in einer Pressemitteilung.

Somit werde die Anzahl der benötigten Hüllen (Envelopes) verringert, Rohmaterial eingespart und insgesamt die Betriebseffizienz gesteigert. Neben der guten Lösbarkeit vom vulkanisierten Reifen biete Mono-Lube 2006 auch eine gute Gleitfähigkeit, was die akkurate Positionierung der Hülle über den nächsten zu vulkanisierenden Reifen ermögliche. Im Gegensatz zu herkömmlichen Beschichtungen wurde Mono-Lube 2006 so entwickelt, dass es während der gesamten Gebrauchsdauer der Hülle nur einer Applikation bedürfe.

Erweiterte Fedima-Produktpalette

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Fedima FZL

Die Fedima Deutschland GmbH & Co. KG (Haren-Emmeln) hat einen neuen Reifentypen in ihr Produktprogramm aufgenommen. Bei dem Modell “FZL” der gleichnamigen Marke handelt es sich um einen runderneuerten Reifen, der in der Größe 365/80 R20 (14,5 R20) für den Einsatz auf militärischen Fahrzeugen, Feuerwehr-Lkw, Offroadwettbewerbs-Lkw, in der Landwirtschaft sowie bei anderen Offroadanwendungen angeboten wird.

Gefertigt wird der Fedima “FZL” nach Unternehmensangaben ausschließlich auf der Basis von original Michelin-“XZL”-Karkassen. Mit diesem Reifen – sagt der Anbieter – trete man in ein neues Marktsegment ein. “Und wir glauben, dass es eine große Innovation für den Runderneuerungsmarkt ist”, ist aus Haren-Emmeln darüber hinaus zu hören.

Bridgestone Bandag baut Laufstreifenfabrik in Thailand

Bridgestone will sich nach der Bandag-Übernahme, die zum 31. Mai 2007 rechtskräftig wurde, künftig noch stärker um die Runderneuerungsmärkte in Japan, Asien und China kümmern. Um die als “Wachstumsmärkte” bezeichnete Region besser mit runderneuerten Reifen bedienen zu können, will der japanische Reifenhersteller noch in diesem Monat mit dem Bau einer neuen Bandag-Laufstreifenfertigung in Thailand beginnen.

Das Unternehmen Bridgestone Bandag Manufacturing (Thailand) Co. Ltd. wird die Laufstreifenproduktion in der Anlage im November 2010 aufnehmen.

Wenn die Anlage drei Jahre später unter Volllast läuft, sollen dort täglich rund 30 Tonnen Laufstreifen gefertigt werden. In die Fabrik 60 Kilometer südöstlich von Bangkok wird Bridgestone rund 40 Millionen Euro investieren und zur Inbetriebnahme rund 100 Leute beschäftigen. Anders als in den reifen Märkten in Europa und Nordamerika seien die Märkte in Japan, Asien und China Wachstumsmärkte, schreibt Bridgestone dazu in einer Pressemitteilung.

In Japan beispielsweise habe Bridgestone jüngst das sogenannte “Eco Value Pack”-Geschäft wie auch die Angebote aus dem Flottenmanagement weiterentwickelt. Und in Asien und China wolle der japanische Reifenhersteller seine Bandag-Netzwerke weiter ausbauen..

Fulda mit neuem Vertriebspartner in Großbritannien

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Bandvulc tb

Die britische Bandvulc-Gruppe wird künftig die Lkw-Reifen der Marke Fulda vermarkten und somit erstmals zur Vermarktung der eigenen runderneuerten Reifen auch ins klassische Großhandelsgeschäft mit Neureifen einsteigen. Im Neureifenmarkt war das Unternehmen mit Sitz in Ivybridge bisher nur sporadisch involviert. Vorwiegend sollen die Reifen allerdings über das Bandvulc-eigene Flottenmanagement unter der Bezeichnung BTC (Bandvulc Tyre Contracts) vertrieben werden, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

Durch diese neue Vereinbarung, die Bandvulc mit der europäischen Goodyear-Dunlop-Organisation geschlossen hat, wird Bandvulc eigener Aussage zufolge “führender Importeur von Fulda-Nutzfahrzeugreifen in Großbritannien”. Erst kürzlich hatte Bandvulc ein ähnliches Abkommen über den Vertrieb der Marken Goodyear und Dunlop abgeschlossen, dies allerdings “in kleinem Umfang”. Bandvulc gehört zu den führenden Runderneuerern und Flottendienstleistern Großbritanniens.

Ellerbrock nimmt nach Feuer hochmoderne Mischerei in Betrieb

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Die Ellerbrock Reifenrunderneuerungs-Technologie GmbH konnte Anfang dieser Woche endlich die neue Mischerei am Standort in Henstedt-Ulzburg in Betrieb nehmen. Durch die sechs Millionen Euro teure Investition erfährt das Werk einen immensen Modernitätsschub und kann auch innerhalb der Marangoni-Gruppe eine komplett neue Rolle übernehmen. Wie Ellerbrock-Geschäftsführer Matthias Leppert gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG berichtet, seien die Mitarbeiter in der nach dem Feuer vom März vergangenen Jahres komplett neu aufgebauten Mischerei derzeit damit beschäftigt, die Feinheiten der neuen Anlage einzustellen, wozu insbesondere der automatische Banbury-Mischer mit einem Kammervolumen von 310 Litern und mit ineinandergreifenden Rotoren gehört, deren Abstand gegeneinander verstellbar ist.

Eine solche Anlage sei “in der Runderneuerungsbranche einmalig”, so Leppert. Die Mischerei – bisher stets der Engpass der Ellerbrock-Produktion – erreicht nun mit rund 1.000 Tonnen pro Monat den doppelten Output im Vergleich zur alten Mischerei, und das mit weniger Beschäftigten.

Während Ellerbrock bisher stets zu einem nicht unerheblichen Teil mit Mischungen aus Italien versorgt werden musste, liefert die hochmoderne deutsche Anlage nun in den Marangoni-Konzern hinein. Eine konkrete Brandursache konnte die Polizei, die ihre Ermittlungen nunmehr abgeschlossen hat, übrigens nicht ausmachen. Man geht von einem “technischen Defekt” aus, der das Feuer am 22.

März 2008 ausgelöst hat, so Leppert. Damals brannte die alte Mischerei bis auf die Grundmauern nieder.

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Kraiburg Austria hat Sortiment schon auf PAK-freie Öle umgestellt

Runderneuerungspartner von Kraiburg Austria können der neuen Richtlinie 76/796/EWG, die ab 1. Januar 2010 in Kraft tritt, gelassen entgegenblicken: Der Materiallieferant startete bereits 1997 mit der Umstellung aller vulkanisierten Laufstreifen, die Anfang 2007 abgeschlossen wurde. Das Ziel: Wer sich an die Kraiburg-Lagervorschriften von drei Jahren hält, hat mit Beginn des nächsten Jahres keine nicht-konforme Ware mehr im Lager.

Die neue Richtlinie schreibt vor, wie groß der Anteil an Weichmacherölen mit deklarationspflichtigen PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sein darf. Die Herstellung von Reifen, die den definierten Anforderungen nicht entsprechen, ist untersagt; dazu zählt auch die Runderneuerung. Weichmacheröle machen die Gummimischung beim Mischvorgang geschmeidiger und knetfähiger.

Vorschriftsgemäß hat Kraiburg auch die Produktion aller anderen Produkte inklusive der Heißmischungen vorbereitet, deren Lagerfähigkeit zwischen zwei und neun Monaten liegt. “Zuverlässige Partner sind gerade in Zeiten wie diesen wichtiger denn je”, so Michael Schwämmlein, Leiter Produktentwicklung und Technischer Service bei Kraiburg. “Aus diesem Grund freuen wir uns, dass wir mal wieder einen Schritt voraus sind, und unsere Runderneuerungspartner bei uns ohne Risiko Qualitätsmaterial bestellen können, ob Kaltmaterial der drei Linien K_base, K_tech und K_plus oder Heißmaterial.

Offener TRIB-Brief an US-Präsident Obama

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Das US-amerikanische Tire Retread & Repair Information Bureau (TRIB) hat einen offenen Brief an den Präsidenten Barack Obama gesandt, um ihm bzw. seinen Mitarbeitern/Beratern das Angebot zu unterbreiten, sich umfassend über runderneuerte Reifen informieren zu können. TRIB-Geschäftsführer Harvey Brodsky bietet den politischen Entscheidungsträgern des Landes in dem Schreiben unter anderem die Zurverfügungstellung eines umfangreichen Informationspaketes sowie auch die Teilnahme an Werksbesichtigungen bei Runderneuerern oder Vorträge zu diesem Thema an.

Die Hoffnung des Interessenverbandes ist es offenbar, mit all dem eine positive Grundstimmung in Sachen runderneuerte Reifen aufseiten der Politiker erreichen zu können. Und so rückt das TRIB denn auch die aus seiner Sicht bestehenden Vorteile der Runderneuerung in den Vordergrund. “Die Runderneuerungsbranche war bereits ‚grün’, lange bevor dieses Wort in Mode kam.

Und tatsächlich kann dieser Branchenzweig für sich in Anspruch nehmen, dass der weiterverwendete Anteil des ursprünglichen Neureifens bei einem Runderneuerten mit zu den höchsten Werten im Vergleich zu anderen Recyclingprodukten zu zählen ist. Darüber hinaus zahlt der Verwender runderneuerter Reifen immer etwas weniger als der Käufer eines vergleichbaren Neureifens”, schreibt Brodsky dem US-Präsidenten “in Zeiten, in denen jeder bei den Ausgaben des Staates gesparte Penny” zähle. Beim TRIB wünscht man sich, dass sich die Führung des Landes angesichts dessen für die Runderneuerung als Alternative zu höherpreisigen Neureifen einsetzt.