Jobende für 110 Leiharbeiter in Michelin-Fabrik droht

Michelin hatte im November Arbeitern der Ardmore-Reifenfabrik (Oklahoma/USA), die wegen mangelnder Nachfrage in den Urlaub geschickt worden waren, Hoffnung auf eine Weiterbeschäftigung gemacht. Während 240 “Micheliner” inzwischen auch ihre Arbeit planmäßig wieder aufgenommen haben, droht 110 Personen des Jobverlust. Diese standen allerdings nicht auf der offiziellen Michelin-Personalliste, sondern bei der Leiharbeiterfirma “Holland”.

Der “Zwangsurlaub” ist erst einmal bis zum 1. April verlängert worden, allerdings hat – so ein Holland-Manager gegenüber örtlichen Medien – Michelin keine Garantien gegeben, dass die Betroffenen dann an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können. Die in Tennessee ansässige Holland-Gruppe hat Michelin auch für andere Reifenwerke Leiharbeiter zur Verfügung gestellt.

Mexikaner kaufen Delphi Schalldämpfergeschäft ab

Bienes Turgon, S.A., eine in Monterrey ansässige mexikanische Holding, die über ihre Tochtergesellschaft Katcon, S.

A., auch Interessen in der Automobilindustrie wahrnimmt, gab die Übernahme des weltweiten Geschäftsbereiches Auspuffanlagen von Delphi Corporation bekannt. Die Transaktion findet unter einem Kauf- und Verkaufsrahmenvertrag statt, wird über eine Kapitalerhöhung und vorhandene Barreserven finanziert und kommt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2009 zum Abschluss.

Birla Tyres muss Reifenfabrik erneut schließen

Der indische Reifenhersteller Birla Tyres, ein Unternehmen des Konzerns Kesoram Industries, schließt das Werk Belasore (Orissa) für den Zeitraum 19. bis 31. Januar aufgrund fehlender Nachfrage, nachdem die Fabrik bereits im Dezember für 15 Tage stillgestanden hatte.

In dem 1992 in Betrieb genommenen Werk werden jährlich etwa 1,5 Millionen Pkw-, LLkw-, Lkw- und Landwirtschaftsreifen hergestellt, von denen laut Thindian News 30 Prozent in 43 Länder weltweit exportiert werden. Zum Produktionsportfolio gehören auch Schläuche und Wulstbänder..

Conti bestätigt brasilianische Produktionspartnerschaft mit Yokohama

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Der Reifenhersteller Continental hat bestätigt, in seinem brasilianischen Werk Bahia Pkw-Reifen für die Yokohama Rubber Co. zu fertigen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Aussagen eines Unternehmenssprechers des deutschen Automobilzulieferers.

Demnach geht es bei Produktionspartnerschaft der beiden Hersteller um ein Volumen von 700.000 Pkw-Reifen. .

FDP will gesetzliche Definition, was einen Winter- bzw. M+S-Reifen ausmacht

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Die FDP-Fraktion hat mit einem an den Deutschen Bundestag gerichteten Antrag die Bundesregierung dazu aufgefordert, auf europäischer Ebene auf die Festlegung technischer Kriterien für die Winterreifenkennzeichnung M+S hinzuwirken. Bezug genommen wird dabei auf die 2006 geänderte deutsche Straßenverkehrsordnung (StVO), wonach die Ausrüstung von Kraftfahrzeugen an die Wetterverhältnisse anzupassen ist und in diesem Zusammenhang unter anderem insbesondere auf eine “geeignete Bereifung” verwiesen wird. Die Freien Demokraten bemängeln, dass gemäß Punkt 2.

2 der ECE-Regelung 30 zwar eine gewisse Charakterisierung von M+S-Reifen – Profil der Lauffläche und Bauart so ausgelegt, dass das “Verhalten in Matsch und frisch gefallenem oder schmelzendem Schnee besser als bei normalen Straßenreifen”, oder “im Allgemeinen (…

) größere Profilrillen und/oder Stollen” – existiere, es über diese “unkonkrete Definition” hinaus aber an technischen Anforderungen an mit der Bezeichnung M+S gekennzeichnete Reifen fehle. Auch hätten unabhängige Reifentests immer wieder nachgewiesen, dass Reifen mit M+S-Kennzeichnung gegenüber Sommerreifen nicht immer über verbesserte Wintereigenschaften verfügen, weil mitunter das – bisher ungeschützte – M+S-Symbol auf Sommerreifen aufgebracht werde. Daran ändere auch das Schneeflockensymbol nichts, denn nach den Erfahrungen der Politiker werden unter dem Namen Winterreifen oder M+S-Reifen trotzdem teilweise Sommerreifen verkauft.

“Wo M+S draufsteht, muss auch ein wintertauglicher Reifen drin sein. Geeignete Reifen sind nicht Reifen, die – unabhängig von irgendwelchen Kriterien – den Aufdruck M+S erkennen lassen, sondern Reifen, die bei winterlichen Witterungsbedingungen über eine bessere Bodenhaftung verfügen”, ist der elektronischen Vorabfassung des FDP-Antrages zu entnehmen..

Auch Europa-Neuzulassungszahlen 2008 wenig erbaulich

Spätestens nachdem jetzt der europäische Herstellerverband ACEA (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) seine Neuzulassungsbilanz für den Dezember vergangenen Jahres vorgelegt hat, ist klar, dass auch mit Blick auf ganz Europa das ganze Autojahr 2008 ein eher enttäuschendes war. Denn den ACEA-Zahlen zufolge sind die Pkw-Neuzulassungen in Westeuropa (EU15- zuzüglich EFTA-Staaten) im vorangegangenen Jahr um 8,4 Prozent auf knapp 13,6 Millionen Fahrzeuge (2007: 14,8 Millionen) zurückgegangen, woran vor allem das vierte Quartal die Schuld trägt: Denn in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 wurde bezogen auf den gleichen Zeitraum 2007 ein Minus von nicht weniger als 19,3 Prozent registriert. Auch in den neuen EU-Mitgliedsländern sind die Neuzulassungen rückläufig gewesen, allerdings wurde dort 2008 nur ein Minus von 0,7 Prozent auf nunmehr 1,15 Millionen Pkw (2007: 1,16 Millionen) beobachtet.

Daraus resultiert für 2008 eine Gesamtzahl von 14,7 Millionen neu auf europäische Straße gekommener Autos, während es ein Jahr zuvor noch knapp 16,0 Millionen Einheiten waren. Der europäische Pkw-Markt ist also um 7,8 Prozent geschrumpft, wobei es bezogen nur auf die Volumenmärkte vor allem in Spanien (minus 28,1 Prozent), Italien (minus 13,4 Prozent) und Großbritannien (minus 11,3 Prozent) noch deutlich schlechter lief als in Deutschland oder Frankreich, wo das Minus laut ACEA 1,8 respektive 0,7 Prozent betrug..

Michelin steigt aus Joint Venture EnTire Solutions aus

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Die Michelin North America Inc. ist aus dem 2003 gemeinsam mit TRW Automotive US LLC gegründeten Joint Venture EnTire Solutions ausgestiegen. TRW hat eigenen Angaben zufolge alle Anteile seines bisherigen Partners an dem Gemeinschaftsunternehmen übernommen, mit dem beide Seiten das Ziel verfolgten, in Zusammenarbeit direkte Reifendruckkontrollsysteme zu entwickeln und zu produzieren.

“Es ist eine erfolgreiche Partnerschaft gewesen. TRW und Michelin haben ihr jeweiliges Know-how in Sachen Elektronik bzw. Reifen in das Projekt eingebracht, um direkte Reifendruckkontrollsysteme zu entwickeln, die innerhalb der Branche hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit anerkannt sind”, so Ed Carpenter, Vice President Electronics Business bei TRW Automotive.

“Unsere Aufgabe ist es nun, dieses Geschäftsfeld weiter auszubauen. Auch in technologischer Hinsicht wird es in diesem Segment als natürlicher Bestandteil unserer Aktivitäten im Elektronikbereich Weiterentwicklungen geben”, ergänzt er unter Hinweis darauf, dass sich Michelin und TRW bezüglich des Überganges der bisher gemeinsamen Aktivitäten in nunmehr nur noch eine Hand um eine möglichst reibungslose Abwicklung bemühen wollen..

United Tyre Group in Österreich gegründet

Die Genossenschafter bzw. Gesellschafter der Reifen & Räder eGen mit Sitz in Salzburg und der point S Reifen Partner Gesellschaft mbH mit Sitz in Wals (Österreich) haben beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und zu diesem Zweck eine neue Gesellschaft zu gründen. Nach Überzeugung seiner beiden “Mütter”, die zu jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture beteiligt sind, entsteht mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen namens United Tyre Group GmbH (UTG) das “leistungsfähigste Netzwerk industrieunabhängiger Unternehmen” im österreichischen Reifenfachhandel.

Die neun Genossenschafter der Reifen & Räder eGen und die 42 Gesellschafter der point S Reifen Partner Gesellschaft mbH repräsentieren eigenen Aussagen zufolge zusammen weit mehr als 100 Servicestationen und könnten so den österreichischen Markt flächendeckend mit Reifen aller Produktgruppen und dem dazugehörigen Service professionell versorgen. “Für Flotten- und Leasingkunden entsteht somit das führende Netzwerk Österreichs”, meinen die beiden Partner, die zur Steigerung der Effektivität der zentralseitig zu erbringenden Serviceleistungen im Großraum Salzburg ein gemeinsames Büro etablieren wollen. Neben dem Flotten- und Leasinggeschäft soll die UTG progressiv auch die Bereiche Marketing und Vertrieb, das Beschaffungsmarketing sowie die Bereiche Market-Research, Training und zentrale Serviceleistungen übernehmen.

“Pirelli Calendar Night 2009” in der Schweiz

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Pirelli Calendar Night 2009

Alle Jahre wieder legt Pirelli eine neue Ausgabe seines Kalenders “The Cal” vor. Die internationale Präsentation der 2009er-Ausgabe fand zwar schon Ende vergangenen Jahres in Berlin statt, doch in der Schweiz wird das Werk seit sechs Jahren im Rahmen einer gesonderten Veranstaltung präsentiert: der “Pirelli Calendar Night”. Das diesjährige Event fand Mitte Januar wiederum im Züricher “Lake Side” statt, wobei unter den über 450 Gästen viele Schweizer Prominente wie etwa die Rennfahrerin Christina Surer waren.

Höhepunkt der Präsentation soll die Vorführung des “Making-of”-Films des Kalenders gewesen sein, dessen weltweite Auflage von Pirelli Tyre Europe SA (Swiss Market) mit 25.000 Exemplaren beziffert wird – 400 Stück davon sind demnach für die Schweiz reserviert.

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Reifenwerk Dundee bereitet sich auf möglichen weiteren Abschwung vor

Laut der Zeitung The Courier hat das Michelin-Management den Mitarbeitern seines Reifenwerkes in Dundee (Großbritannien) Vorschläge unterbreitet, wie der derzeit eher schleppenden bzw. einer möglicherweise noch weiter zurückgehenden Nachfrage nach Reifen im Falle eines Falles begegnet werden könnte. Die Planungen sehen demnach vor, dass die Beschäftigten während des laufenden Jahres gegebenenfalls insgesamt 56 Stunden weniger arbeiten.

Dabei werde den Betroffenen die Wahl gelassen, entweder trotzdem weiter das volle Gehalt zu beziehen und die entsprechende Stundenzahl 2010 dann unentgeltlich nachzuarbeiten oder während der vorgesehenen Auszeit auf ein Drittel der sonst üblichen Bezahlung zu verzichten. Darüber seien inzwischen alle Mitarbeiter informiert worden und die Entscheidung liege nun bei der Gewerkschaft. Dabei soll das Unternehmen betont haben, dass man – wie immer das Votum auch ausfalle – auf jeden Fall die Zahl der Beschäftigten auf dem derzeitigen Niveau erhalten wolle.

Entlassungen sind also offenbar keine Option für Michelin, damit man auf ein mögliches Anziehen der Nachfrage bestmöglich vorbereitet sei, wie es zur Begründung heißt. “Derzeit beobachten wir die Entwicklung noch, aber wir sind sicherlich alle einer Meinung, dass dieses Jahr hinsichtlich des Reifenabsatzes nicht gerade ein gutes werden wird. Unsere jetzt unterbreiteten Vorschläge kommen für den Fall zum Tragen, dass sich die Situation weiter verschlechtert, und mit ihrer etwaigen Umsetzung sind keinerlei Stellenstreichungen verbunden”, wird Ian Peart, Personalmanager des britischen Werkes, von dem Blatt zitiert.