Eine politische Antwort: Conti kerngesundes Unternehmen

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff gab gestern im ZDF seine Sicht der Dinge kund. “Die Einmischung” des Staates (das Land ist 20-%-Aktionär) bei Volkswagen sei eben historisch bedingt und der Autobauer sei ja auch sehr gut mit einem langfristig denkenden Aktionär gefahren. Continental bezeichnete Wulff als “kerngesundes Unternehmen” – sowie als “profitabelsten Reifenhersteller der Welt”.

Die Probleme seien durch die Schaeffler-Gruppe erst entstanden, die nun – sinngemäß – zu bluten habe. Dass Conti tief im Sumpf sitzt, einen Rekordverlust soeben erlitten hat und durch eine völlig überteuerte VDO-Akquisition – CEO Dr. Karl-Thomas Neumann: “VDO war sicher kein Schnäppchen” – auf einem über zehn Milliarden Euro hinausgehenden Schuldenberg sitzt, gar keine Dividende bezahlt und nicht ein Euro bis dato von Hannover nach Herzogenaurach geflossen ist, klammert Wulff aus.

Im Übrigen hat Continental aber bis heute überhaupt keine Anstalten gemacht, den Staat um Bürgschaften und ähnliche Unterstützung zu bitten. Es könnte allerdings darum gehen, bei der Herauslösung der Rubber Group behilflich zu sein. Dagegen wäre überhaupt nichts einzuwenden.

Allerdings könnte auch erwartet werden, dass sich die Länder, die von der Conti Rubber Group dank größter Fabriken profitieren – so Rumänien, Tschechien, die Slowakei und Portugal –, dann auch finanziell engagieren. Der Conti-Vorstand hat es stets abgelehnt, sich als rein deutsches Unternehmen zu sehen und dafür auch Gründe genannt. Nun, was gestern richtig war, kann heute nicht falsch sein.

“Absolut keine Insolvenzgefahr” bei ATU

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ATU

Nachdem ATU jüngst einen Umsatz- und Gewinnrückgang für das Geschäftsjahr 2008 berichtet und das Handelsblatt gemeldet hatte, die Werkstattkette ringe aufgrund eines schwächelnden Autoreparaturgeschäftes, was durch die Abwrackprämie noch weiter in Mitleidenschaft gezogen werde, ums Überleben, ist das Unternehmen dem Gerücht eine mögliche Insolvenz betreffend entgegengetreten. “Wir sind nicht stärker von der Krise bedroht als jedes andere Unternehmen der Autobranche auch”, so ATU-Sprecher Gerhard Bohmüller gegenüber der Pressetext Nachrichtenagentur. Zwar treffe die Branchenkrise auch ATU, dennoch stehe man besser da als andere Anbieter und werde mit dem Druck fertig.

Budget für Abwrackprämie soll bis Jahresende reichen

Um dem lahmenden Automobilmarkt neue Impulse zu verleihen, hat die Bundesregierung bekanntlich Mittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro für die sogenannte “Abwrackprämie” zur Verfügung gestellt. Damit wird die Anschaffung eines neuen bzw. höchstens ein Jahr alten Autos bei gleichzeitiger Verschrottung eines mindestens neun Jahre alten Wagens von staatlicher Seite mit 2.

500 Euro gefördert. Schnell waren jedoch Befürchtungen laut geworden, das Geld könne nicht für alle Kaufwilligen reichen. Doch danach sieht es momentan eher nicht aus, denn bis Ende Februar sind bei dem für die “Abwrackprämie” zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erst knapp 140.

000 der maximal 600.000 möglichen “Anträge auf Gewährung der Umweltprämie” eingegangen. Oder andersherum: Noch könnten rund 460.

000 potenzielle Käufer die 2.500-Euro-Prämie in Anspruch nehmen. Aus diesem Grund geht wohl denn auch der in den Medien als Autoexperte titulierte Prof.

Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen nach Angaben des Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) davon aus, dass das Budget für die Abwrackprämie noch bis zum Jahresende reichen wird. Dudenhöffer prognostiziert demach, dass durch die Abwrackprämie “etwa 150.

000 zusätzliche Neuwagen 2009 verkauft werden”. Allerdings werde es als Folge dessen 2010 zu einem “Prämienloch” in Sachen Fahrzeugverkäufe kommen, denn durch den Vorzieheffekt würden zwei Drittel dieser Neuwagen als Umsatz- und Gewinnbringer im kommenden Jahr fehlen. Wie Dudenhöffer auf ARCD-Anfrage weiter zu Protokoll gegeben hat, werde die “Abwrackprämie” zudem nicht den gewünschten konjunkturellen Effekt für die deutschen Autobauer mit sich bringen.

Denn die Prämie “verkauft keinen Premiumneuwagen, und die werden gerade mal überwiegend in Deutschland gebaut”. Stattdessen verschlechtere sie die Margen der Premiumhersteller, die jetzt mit eigenen “Umweltprämien” ins Rennen gehen müssten. Allerdings sei die Abwrackprämie – so Dudenhöffer – ein großes Konjunkturprogramm für den Handel.

Logistik-Award des VDA für die Robert Bosch GmbH

Der diesjährige Preisträger des Logistik-Awards vom Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) ist eine tschechische Tochtergesellschaft der Robert Bosch GmbH.

Bosch wurde während des achten VDA-Logistikkongresses als Gewinner des zum zweiten Mal ausgetragenen Wettbewerbs des Automobilverbandes gekürt, nachdem der Preis im vergangenen Jahr der Webasto AG verliehen worden war. “Wir freuen uns sehr und sind sehr stolz, dass unser Werk in Budweis durch die hochrangig besetzte Jury ausgezeichnet wird”, sagt Dr. Karl Nowak, Vorsitzender des Zentralbereichs Einkauf und Logistik der Robert Bosch GmbH.

An dem Standort in Tschechien, wo 1.700 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt sind und knapp 300 in der Entwicklung arbeiten, fertigt der Unternehmensbereich Gasoline Systems Komponenten der Benzin- und Dieseltechnik. “Bosch arbeitet mit seinem neuen ganzheitlichen Logistikkonzept im Werk Budweis sehr wirtschaftlich und wettbewerbsfähig.

Zudem führt die optimierte Steuerung des Material- und Warenflusses dazu, umweltschonend und flexibel zu fertigen. Dieser Award wird alle unsere Standorte zusätzlich motivieren, Supply Chain Exellence zu erreichen”, so Nowak, der die Auszeichnung aus den Händen von Tina Rumpelt, Chefredakteurin Sonderprojekte Automobilproduktion, entgegennehmen konnte.

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Reifen Thomsen wechselt von First Stop zu Premio (Ergänzung)

Vor Kurzem hatte die Reifen Thomsen Tarp GmbH gemeldet, dass sie mit ihren Betrieben von First Stop zu Premio wechselt. Um Missverständnissen vorzubeugen, weist Bridgestone nun ergänzend darauf hin, dass nicht die gesamte Thomsen-Gruppe zu Premio wechsele, sondern eben lediglich die Reifen Thomsen Tarp GmbH. Die Reifen Thomsen NF GmbH mit Sitz in Bredstedt verbleibt […]

Knappe Margen in Indien weiter unter Druck

Die indische Reifenindustrie, die traditionell mit nur sehr geringen Margen auskommen muss, wird durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise und die einbrechende Nachfrage hart getroffen. Während Fahrzeugbauer in Indien mit durchschnittlichen Gewinnmargen von 7,2 bis 8,6 Prozent ein Auskommen finden (Geschäftsjahr 2006/2007), komme die Reifenbranche in der Regel nicht über drei Prozent, heißt es dazu im Financial Chronicle aus Indien. Durch die steigenden Rohstoffpreise konnte dieses Niveau aber bereits im darauffolgenden Geschäftsjahr 2007/2008 nicht mehr gehalten werden, wobei wenigenst die Erstausrüstung (macht rund 50 Prozent für Pkw-Reifenhersteller und rund 35 Prozent für Lkw-Reifenhersteller aus) eine gute Grundauslastung garantierte.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise bringe nun aber selbst diesen Markt beinahe zu Erliegen, so sei etwa die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen von April 2008 bis Januar 2009 um wenigstens 20 Prozent eingebrochen. Staatliche Gegenmaßnahmen in Indien, etwa durch konkrete und pauschale Steuersenkungen, müssten erst noch verfangen, so die Zeitung weiter..

Michelin an Continental interessiert – Kartellrecht im Weg

Agenturmeldungen zufolge sei Michelin zwar an einer Übernahme der Reifensparte der Continental AG grundsätzlich interessiert, glaube aber nicht, dass eine solche Übernahme die Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter finden könnte. “Wir würden ja gerne, aber uns sind die Hände gebunden. Das europäische Kartellrecht würde es niemals zulassen, dass ein Unternehmen wie Michelin die Conti-Reifensparte übernimmt”, sagte Michelin-Deutschland-Chef Dieter Freitag am Wochenende.

Beide Unternehmen hätten gemeinsam eine Alleinstellung weit vor den Konkurrenten. Eine Kooperation sei indes keine attraktive Alternative zur Übernahme..

Continental will Werk in Clairoix schließen

Französischen Medienberichten zufolge plant die Continental die Schließung einer der beiden Reifenfabriken in Frankreich. Wie der Radiosender “Europe 1” am Wochenende unter Bezug auf Informationen aus Gewerkschafterkreisen meldet, wolle der deutsche Hersteller die Pkw-Reifenfabrik in Clairoix im Nordosten von Paris mit ihren 1.100 Arbeitern schließen.

Dort wurden im vergangenen Jahr sieben Millionen Pkw-Reifen gefertigt. Das Werk gilt als überaus produktiv mit einer Jahresproduktion von 6.500 Reifen pro Mitarbeiter, ergänzt die Deutsche Bank in einem Report.

Continental habe die Schließungsmeldung nicht kommentieren wollen, schreibt Autoactu.com. Über die Schließung des Werkes Clairoix wird schon länger spekuliert.

5-Tage-Woche bei Goodyear in Tennessee

Dem Vorbild einer Schwesterfabrik in Danville (Virginia) folgend, führt Goodyear jetzt auch im Reifenwerk Union City (Tennessee) die 5-Tage-Woche ein. Bislang war in Union City rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche gearbeitet worden. Darüber hinaus werden in der Fabrik, in der Pkw- und LLkw-Reifen hergestellt werden, 60 Arbeitsplätze entfallen, heißt es in lokalen Medien.

Accuride in tiefroten Zahlen

Der amerikanische Zulieferer der Nutzfahrzeugindustrie Accuride Corporation (Evansville/Indiana) hat das Geschäftsergebnis des Jahres 2008 vorgelegt. Das Unternehmen, das mehr als 40 Prozent seines Umsatzes mit Aluminium- und Stahlfelgen bestreitet, ist tief in die roten Zahlen gerutscht: Bei einem Jahresumsatz von 931,4 Millionen US-Dollar (nach 1,014 im Vorjahr) musste ein Nettoverlust von 335,320 Millionen Dollar verbucht werden (nach einer “roten Null” in Höhe von 8,639 Mio. im Vorjahr).

Das Rädergeschäft musste wegen der schwachen Nachfrage von den Erstausrüstungskunden ein Umsatzminus von 18 Prozent hinnehmen. Zu den Bemühungen, dem schwachen Markt zu trotzen, gehört auch ein stärkeres Engagement im Ersatzgeschäft..