Gajah-Tunggal-Rating herabgestuft

Analysten von Standard & Poor’s reduzieren das langfristige Kreditrating von PT Gajah Tunggal auf “CC” von “CCC+”, der weitere Ausblick sei negativ. In der Begründung heißt es, man bezweifele die Fahigkeit des indonesischen Reifenherstellers, demnächst fälligen Forderungen termingerecht nachkommen zu können. Nicht zuletzt sei eine heute bekannt gegebene Anleihenrefinanzierung ein Indiz für drohende finanzielle Schwierigkeiten in einem unvorteilhaften Wettbewerbsumfeld.

Pirelli plant weiteren Produktionsstopp in Carlisle

Ende dieses Monats wird Pirelli die Reifenfabrik im englischen Carlisle erneut für fünf Tage vom Netz nehmen. Wie lokale Medien berichten, reagiere der italienische Reifenhersteller damit erneut auf die anhaltend schwache Nachfrage nach Reifen in Europa. Im Mai hatte Pirelli die Produktion der Fabrik “optimistischen Vorhersagen” zur Nachfragesituation entsprechend wieder an frühere Niveaus angenähert, musste dann aber erkennen, dass die Realität den Vorhersagen nur zum Teil näher kam.

Die Schließung der Fabrik wird vom 27. Juni bis zum 1. Juli stattfinden.

Camfin muss bei Kapitalerhöhung Pirelli-Anteile veräußern

Im Rahmen eines Abkommens zur Kapitalerhöhung, das Pirellis Hauptaktionär Camfin SpA im Verbund mit seinen eigenen Aktionären und Geldgebern auf den Weg gebracht hat, musste das an der Mailänder Börse gelistete Unternehmen sich verpflichten, seine jeweils bei 49 Prozent liegenden Beteiligungen an den Unternehmen Pirelli & C Ambiente SpA und Pirelli & C EcoTechnology SpA bis 2012 zu veräußern. Die 26,5 Prozent, die Camfin an der Pirelli & C SpA hält, seien indes nicht Teil des Abkommens. Camfin wird – wie Pirelli auch – mehrheitlich durch den Unternehmen Marco Tronchetti Provera kontrolliert.

ITC schließt Feststellungsverfahren diese Woche ab

Die US-amerikanischen International Trade Commission (ITC) wird eventuell bereits im Laufe dieser Woche eine Feststellung treffen, ob die Petition der United Steelworker (USW), die Importe von Pkw-Reifen aus China zu deckeln, begründet sei oder nicht. Ursprünglich ging man noch von einem Abschluss des Verfahrens aufseiten der Kommission am Ende dieses Monats aus, nun wird der 18. Juni als Datum genannt.

Nach der formellen Feststellung muss die ITC noch mögliche Lösungsvorschläge erarbeiten, die dann US-Präsident Barrack Obama zum Beschluss unterbreitet werden. Die Gewerkschaft hatte die Petition im April eingereicht und gefordert, die Importe von Pkw-Reifen aus China müssten von aktuell 46 Millionen Stück pro Jahr (2008) auf 21 Millionen verringert werden, da durch sie eine Störung des wirtschaftlichen Gleichgewichtes und eine große Gefahr für die heimische Reifenindustrie ausginge. In den vergangenen Wochen hatte die ITC öffentliche Anhörungen zu dem Thema abgehalten.

Gajah Tunggal will Anleihen gegen neue Papiere eintauschen

Der indonesische Reifenhersteller PT Gajah Tunggal TbK will eigene Unternehmensanleihen im Wert von 420 Millionen US-Dollar, die im kommenden Jahr mit einer Verzinzung von 10,25 Prozent fällig wären, gegen neue, fünf Jahre laufende Papiere eintauschen. Die neuen Anleihen werden eine Laufzeit bis 2014 haben und können bis Anfang Juli gezeichnet werden, berichtet Bloomberg..

EU-Vergleich: Neuwagen in Deutschland am teuersten

In 23 der 27 EU-Mitgliedsstaaten sind die Preise für neue Autos zwischen Januar 2008 und Januar 2009 gesunken. Deutschland hingegen hat erstmals die höchsten Listenpreise im EU-Vergleich, wie die EU-Kommission kürzlich in ihrem jährlichen Auto-Preisvergleich bekanntgab. Der Preisindex für Pkw fiel demnach EU-weit um 1,3 Prozentpunkte, während der allgemeine Warenindex in diesem Zeitraum um 1,8 Prozent zunahm.

Inflationsbereinigt ergibt dies einen realen Preisnachlass auf Autos von durchschnittlich 3,1 Prozent. Die Preisunterschiede zwischen Ländern der Euro-Zone und anderen europäischen Währungen nahmen krisenbedingt jedoch wieder zu. Die Pkw-Preise auf den größten EU-Märkten Deutschland (-0,9 %), Spanien (-1,1 %) und Frankreich (-0,2 %) gaben kaum nach, in Italien stiegen sie sogar um 0,9 Prozent.

Einzig in Großbritannien waren Fahrzeuge aufgrund der Pfund-Abwertung deutlich billiger (-9,7 %) zu haben. Während Pkw vergangenes Jahr in der Euro-Währungszone insgesamt im Schnitt nur um 0,9 Prozent günstiger wurden, sank der Preis in den neuen Mitgliedsstaaten sogar um 6,9 Prozent, um dort einem Zusammenbruch des Neufahrzeugmarktes entgegenzusteuern. Ausnahmen bildeten Rumänien (+3,7 %) und Ungarn (±0 %).

Jahrestag: Charles Goodyear (er-)findet die Vulkanisation

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Auf den Tag genau 165 Jahre ist es heute her, dass Charles Goodyear vom amerikanischen Patentamt das “Patent 3633” für die Vulkanisation von Kautschuk erhielt, die er – so ist überliefert – durch einen unglücklichen-glücklichen Zufall entdeckte. 1834 betritt Charles Goodyear die “Roxbury India Rubber Company”. Gerade ist seine Eisenwarenhandlung bankrott gegangen, er selbst ist pleite und auf der Suche nach einer neuen Geschäftsidee.

Da entdeckt er einen Schwimmgürtel aus Kautschuk und verbessert ihn. Danach bittet er den Ladenbesitzer, das Produkt für ihn zu verkaufen. Aber der Mann lacht nur und führt Goodyear in sein Lager.

Hier liegen Schwimmreifen, die wegen der Hitze zerlaufen oder wegen der Kälte zerbröselt sind. “Naturkautschuk ist nicht temperaturbeständig”, muss Goodyear lernen. Wer das Problem löse, prophezeit der Ladenbesitzer ihm, verdiene damit ein Vermögen.

Der Gedanke lässt Goodyear nicht mehr los. Zu Hause experimentiert er mit Kautschuk und verschiedenen Chemikalien. Da er notorisch pleite ist, berichtet der WDR in einem Rückblick, verkauft er sogar die Schulbücher seiner Kinder, um weitermachen zu können.

Die Bitte seiner Ehefrau, sich doch endlich eine Arbeit zu suchen, schlägt er in den Wind. Da kommt Goodyear der Zufall zu Hilfe: Als er dem Kautschuk Schwefel zufügt, tropft ein Teil der Masse auf die heiße Herdplatte. Heraus kommt ein ebenso elastisches wie stabiles Produkt.

Am 15. Juni 1844 dann erteilt ihm das amerikanische Patentamt das berühmteste und bedeutendste Patent der Reifenbranche.

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Pirelli-Geschäftsführer: „Markt auch in Zukunft weiterhin gefestigt“

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Der 4×4-/Offroad- und SUV-Reifenmarkt hat den Reifenherstellern in der Vergangenheit stets große Freude bereitet, waren dort doch überdurchschnittlich hohe Margen für gute Produkte zu erzielen. Doch in jüngster Vergangenheit machen sich einige Trends bemerkbar, die eher als Kontrapunkt zu den positiven Stimmen im Markt zu verstehen sind. Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert Michael Borchert, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Pirelli Deutschland GmbH, wie einer der führenden Hersteller in diesem Marktsegment die Situation beurteilt und erklärt, was die nähere Zukunft bringen wird.

Indische Hersteller fordern geringere Einfuhrzölle

In Vorbereitung auf den kommenden Staatshaushalt Indiens wollen Vertreter der lokalen Reifenindustrie ihren Einfluss auf die Höhe der festzulegenden Einfuhrzölle geltend machen. Wie die Zeitung Business Standard meldet, soll der Zoll auf Naturkautschuk von gegenwärtig 20 auf zehn Prozent reduziert werden; in Indien wird mehr Naturkautschuk verbraucht als produziert. Im Gegenzug dazu könne die Regierung die Importzölle auf fertige Reifen aus China von derzeit 8,6 Prozent auf 20 Prozent angehoben werden, fordert die Automotive Tyre Manufacturers’ Association (ATMA).

Aktuell kämen rund 80 Prozent der nach Indien exportierten Reifen aus China und Korea. Aber auch auf Rohstoffe, die überhaupt nicht in Indien produziert werden, fordert der Interessenverband der indischen Reifenindustrie einen Nachlass bei den Importzöllen, so etwa auf Synthesekautschuk. Solche Rohstoffe werden in der Regel mit fünf bis zehn Prozent verzollt, wenn sie nach Indien kommen.

Wie die ATMA betont, sei die Reifenproduktion ein überaus rohstoffintensives Geschäft, das folglich stark unter hohen Rohstoffkosten leide. Im Durchschnitt machten die Rohstoffkosten 62 Prozent der Produktionskosten in Indien aus. Indien leide zunehmend unter den Produktionsüberschüssen in China, heißt es weiter im Business Standard.

Wabco will in Deutschland weitere 300 Stellen kappen

Der Zulieferer der Nutzfahrzeughersteller Wabco, der unter anderem elektronische Brems- und Fahrzeugregelsysteme herstellt und auch ein gemeinsam mit Michelin entwickeltes Nfz-Reifendruckkontrollsystem vertreibt, plant insgesamt 300 Kündigungen, auch von Fachkräften, an den Standorten Hannover und Gronau, heißt es übereinstimmend in verschiedenen Zeitungen unter Berufung auf den Betriebsrat des Unternehmens. Der US-Konzern hatte bereits im letzten Jahr insgesamt an die 650 Stellen abgebaut. Das Ausschöpfen der Möglichkeiten von Kurzarbeit ist für die Firmenleitung offensichtlich keine Option, kämen auf das Unternehmen doch immer noch Kosten in Höhe von 13,5 Millionen Euro zu.