Conti-Rennreifen für Lkw

Ein kleines Jubiläum kann Reifenhersteller Continental in diesem Jahr feiern. Denn seit 1989 fahren Renn-Lkw im europäischen Truck Grand Prix auf Pneus der Hannoveraner. War das Debüt vor zehn Jahren nach Aussagen von Wolfgang von Rein, seit letztem Jahr Truck Race Manager von Continental, noch mehr oder weniger improvisiert, so seinen die Serviceleistungen für die Teams aus ganz Europa inzwischen allerdings vergleichbar mit denen in der Formel 1.

Gerade die Betreuung soll nun aber noch besser werden, denn ab dieser Saison (Start war bereits am 24./25. April im französischen Dijon-Prenois) stehen nunmehr zwei Servicefahrzeuge mit insgesamt vier Mitarbeitern für einen professionellen Reifenwechsel an der Strecke zur Verfügung.

Doch das Jubiläumsjahr 1999 soll nicht nur im Zeichen des Service stehen. Auf der Seite der Pneus werden die seit 1994 eingesetzten "HS 45 SF" und "HS 45 SD", ein Runderneuerter, ab dieser Saison durch den "HSR Speed" (rechts im Bild) respektive den ebenfalls runderneuerten "HDR Contire Speed" (links im Bild) ersetzt. Neu sind beide Modelle jedoch nicht, es wurde lediglich die Bezeichnungsweise der Pneus an die der Standard-Produktpalette im Lkw-Bereich angeglichen.

Diese Namensgebung hatten die Hannoveraner erst kürzlich im Zuge der Vorstellung ihrer aktuellen Baustellen-Reifen aus eignem Hause im Herbst des vergangenen Jahres eingeführt. "Das Jahr 1999 steht für uns im Zeichen der neuen HSR Speed und HDR Contire Speed", sagte Dr. Ulrich Wellen, Leiter der Lkw-Reifenentwicklung bei dem hannoverschen Reifenhersteller, anläßlich der Pressekonferenz "Zehn Jahre Continental Truck Racing" Mitte April in Frankfurt.

"Die Umstellung der Nomenklatur ist dafür das nach außen sichtbare Zeichen", ergänzte er. Abgesehen davon kündigte er drüber hinaus jedoch auch eine Weiterentwicklung der beiden aktuellen Produkte an. Schon für Ende diesen Jahres stellte er eine bezüglich der Seitenstabilität verbesserte Variante in Aussicht, mehr dazu lesen Sie im Mai bei uns.

Umsatzplus bei Continental

Die Continental AG hat die Konzernzahlen für das vergangene Jahr bekanntgegeben. Demnach stieg der Umsatz auf 13,2 Milliarden DM (+ 17,9 %) und der Gewinn auf 611 Millionen DM (+33 %). Dabei sei auch das Ergebnis der Nutzfahrzeug-Reifensparte mit einem Umsatz von knapp 1,5 Milliarden DM (+13,3 %) erstmals positiv gewesen.

Im Pkw-Bereich stieg der Umsatz um 7,3 % auf nun 4,67 Milliarden DM. Zudem legten außerdem Conti General Tire (2,4 Milliarden DM, +2,0 %) und ContiTech (3,33 Milliarden, +7,7 %) zu. Der Umsatz des Bereiches Automotive Systems wird mit 1,23 Milliarden DM beziffert.

Neue Baustellenreifen von Continental

Auf der Nutzfahrzeug-IAA im September diesen Jahres waren sie bereits zu sehen, und Anfang November wurden sie nun erstmals in Hannover der europäischen Fachpresse vorgestellt. Die Rede ist von den neuen Baustellenreifen der niedersächsischen Reifenkocher aus dem Hause Continental. Die HC-Reifenfamilie (HSC, HDC und HTC) ist für Baustellen-Zulieferverkehr, der HDO dagegen für den Baustellen- und schweren On-/Off-Road-Einsatz konzipiert worden.

Baustellenreifen machen etwa 14 Prozent des westeuropäischen Lkw-Reifen-Gesamtvolumens aus: Von den insgesamt elf Millionen Nfz-Einheiten entfallen 1,5 Millionen Reifen auf das Baustellensegment. Das ist ein mengenmäßig attraktiver Markt. Conti gibt seinen europäischen Marktanteil im Nfz-Bereich mit 17 Prozent an.

Dem stehen lediglich zwischen fünf und sechs Prozent Marktanteil im bislang arg vernachlässigten Baustellensegment gegenüber. Das soll sich ab sofort ändern, wie Dr. Thorsten Reese, Leiter Marketing und Vertrieb Nutzfahrzeugreifen bei Continental, im Gespräch mit unserer Zeitung klarstellt: „Der Verkaufsstart unserer neuen Reifen ist für Januar 1999 vorgesehen.

Im ersten Jahr wollen wir zunächst ca. 65.000 Einheiten verkaufen.

In den beiden darauffolgenden Jahren soll die Verkaufszahl dann sukzessive auf 120.000 Einheiten erhöht werden. Unser längerfristiges Ziel ist es, die Absatzmenge in etwa Contis Marktanteil im Lkw-Segment anzugleichen.

“ In diesem anspruchsvollen Segment an Boden zu gewinnen, ist zweifellos eine ehrgeizige Zielsetzung, immerhin gelten Baustellen gemeinhin als „Reifenkiller“, und die an die Pneus gestellten Anforderungen sind beträchtlich. Was die Continental-Entwickler den Newcomern dafür mit auf den Weg gegeben haben, steht in unserem November-Heft..

Korea: Gewerkschaft will Daewoo-Verkauf an Ausländer verhindern

Gewerkschaftsvertreter der Automobilhersteller von Daewoo, Ssangyong, Hyundai und Kia wollen einen Verkauf von Daewoo an Ausländer verhindern, da anderenfalls viele Arbeitsplätze verloren gingen und alle Zulieferer stark gefährdet würden.

Silver Shield Screens geht an Kwik-Fit

Kwik-Fit will Silver Shield Screens kaufen. Das britische Unternehmen hat sich auf die Reparatur und den Ersatz bei Glasschäden an Fahrzeugen spezialisiert. Mit 57 Niederlassungen und 225 firmeneigenen Service- und Franchisemobilen wird ein 24-Stunden-Reparaturservice angeboten.

Als Kaufpreis wurden sechs Millionen britische Pfund (rund 9,6 Millionen Euro) genannt, zu denen in Abhängigkeit von zukünftigen Projekten nochmals rund zwei Millionen britische Pfund (3,2 Millionen Euro) hinzugezählt werden müssen. Silver Shields ist mit einem Umsatz von über 20 Millionen britischen Pfund (etwa 32 Millionen Euro) die Nummer drei auf dem englischen Markt..

Blick auf den indischen Reifenmarkt

Vor einigen Jahren glaubten die großen Reifenhersteller noch, ganz schnell in den riesig erscheinenden Märkten China und Indien Pflöcke einschlagen zu müssen. Die Reifenhersteller folgten bei ihren Intentionen einigen Automobilherstellern, die schnell hochrechneten, welches (Absatz-)Potenzial allein in diesen beiden Staaten mit zusammen über zwei Milliarden Menschen stecken müsse. Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, erkannten einige Automobilhersteller schnell.

Nicht anders bei den Reifenherstellern: Pirelli schickte einiges an Know-how gen China, was dort auch gerne entgegengenommen wurde. Ein starkes Standbein hat Pirelli dort trotzdem nicht, und ein Geschäft waren die Technologie-Transfers auch nicht. Um Contis große Indien-Pläne ist es ebenfalls ruhig geworden, und die „Großen Drei“ – also Goodyear, Bridgestone und Michelin – sind in beiden Ländern zwar präsent, agieren aber eher bedächtig.

Die indische Reifenindustrie zählt 29 Hersteller mit 41 Fabriken, allerdings repräsentieren acht Hersteller schon 85 Prozent der Produktion. Die Kapazität wird mit jährlich 43 Millionen Stück beziffert, tatsächlich wurden im Geschäftsjahr 1997/98 34 Millionen Einheiten hergestellt. Der Sektor Lkw-/Bus-Reifen deckt 73 Prozent des indischen Marktes ab.

Im Pkw-Segment sind immer noch 60 Prozent aller Reifen diagonaler Bauart (in Stückzahlen: 1998 wurden in Indien 3,3 Millionen Pkw-Radialreifen abgesetzt). Unsere britische Schwesterzeitschrift TYRES & ACCESSORIES hat sich im Rahmen ihrer Oktober-Ausgabe intensiver mit dem indischen Reifenmarkt auseinandergesetzt, einen Ausschnitt davon geben wir im Dezember wider..

„Made in EU“ bald auch für Hankook-Reifen?

Wie Hankook-Präsident Choong-Hwan gegenüber dem Handelsblatt mitteilte, will der Reifenhersteller seine Präsenz auf dem europäischen Markt ausbauen. Nach der Erweiterung der beiden Werken in China gehöre dazu auch die Schaffung eines Produktionsstandortes in Europa – sei es nun im Alleingang oder durch eine Akquisition..

Preisverfall bei Winterreifen

Gute Nachricht für Autofahrer: Die Preise geben insbesondere bei Massendimensionen rapide nach. Es wurden bisher Preisrückgänge gegenüber der letzten Saison um bis zu 15 Prozent bekannt. Unbekannte Zweit- und Drittmarken großer Konzerne buhlen mit Tiefstpreisen um „Schnäppchenjäger“.

Spritspar-Reifen von Bridgestone

Volkswagens neuer Lupo TDI gilt mit unter drei Litern Spritverbrauch auf 100 Kilometern als Maß der Dinge. Erreicht werden konnte die Verbrauchsreduzierung nur durch eine Kombination verschiedenster Maßnahmen, so der Verwendung von Leichtbau-Schmiederädern von Fuchs, die helfen, das Gesamtgewicht des Fahrzeuges zu senken. Reifenseitig kommt Bridgestone/Firestone mit dem "B 381 Ecopia" in der Größe 155/65 R14 75T in der Erstausrüstung zum Zuge.

Der Name setzt sich zusammen aus den Begriffen "ecology" und "utopia" und soll zugleich Programm sein: Das heißt, dass die Erfahrungen bei der Konstruktion dieses Reifens auch zukünftigen Produkten von Bridgestone/Firestone zugute kommen sollen. Gewichtsreduzierungen erreichte der Reifenhersteller durch die Verwendung von Aramid statt Stahl im Gürtel sowie leichtem Polyester in der Karkasse. Der Reifen ist dank einer ausgetüftelten Gummimischung auch besonders rollwiderstandsoptimiert, trägt aber auch dem umweltrelevanten Wunsch des Fahrzeugherstellers nach Geräuscharmut Rechnung.

Stellenabbau bei Pirelli

Anlässlich der Vorstellung des Halbjahresergebnis teilte Pirelli-Chef Tronchetti Provera mit, die Belegschaft bis zum Jahresende 1999 um gut sieben Prozent reduzieren zu wollen. Vor allem im Kabelgeschäft tobt ein Preiskampf. Allerdings räumte Provera ebenso ein, dass vor allem im deutschen Reifengeschäft, sowohl bei hochwertigen Winterreifen als auch bei hochwertigsten Breitreifen ein Preisverfall zu beklagen sei.

Der Umsatz der Gruppe stieg im ersten Halbjahr um knapp 14 Prozent auf 3.190 Millionen Euro, während der Nettogewinn – auch bedingt durch negative Wechselkurseffekte – von 131 Millionen Euro (1. Halbjahr 1998) auf nun 93 Millionen Euro fiel.

Mit der geplanten Verringerung der Belegschaft sind keine Erwartungen an bessere Ergebnisse verbunden. Beobachter gehen vielmehr davon aus, dass diese Einsparungen durch niedrigere Preise aufgezehrt werden. Die Pirelli-Aktie hat im übrigen während der letzten vier Jahre unter allen europäischen Wettbewerbern die mit Abstand beste Performance gezeigt.