Aktienkurse auf tiefem Niveau

Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Peugeot, Porsche und Beru) lassen die Kurse von Unternehmen der Automobilbranche sehr zu wünschen übrig und befinden sich auf Jahrestiefstständen bzw. nahe daran. Das gilt beispielsweise für DaimlerChrysler, Volkswagen, Kiekert, Delco Remy, Delphi, Phoenix oder Johnson Control.

Aber auch für die Reifenhersteller: So ging es zuletzt nicht nur mit dem Goodyear-Kurs abwärts, sondern im letzten Monat ist zudem der Wert der Aktien aller maßgeblichen Reifenhersteller (u.a. Conti, Cooper, Yokohama, Toyo) auf einen Jahrestiefststand gefallen.

Continental will zunächst in Deutschland und danach in Europa die Reifenpreise um etwa 3 bis 3,5 % anheben; Bridgestone/Firestone hat moderate Preisanhebungen im Nutzfahrzeugreifenbereich des nordamerikanischen Marktes angekündigt. Analysten zweifeln, ob die geplanten Erhöhungen durchsetzbar sind und die gestiegenen Rohstoffkosten kompensieren können. Die Deutsche Bank sieht Continental jedenfalls weiter als „Kauf.

Arbeitsfrieden und reduzierte Belegschaft bei General Tire

Die Mitarbeiter des Reifenwerkes Bryan (Ohio) der Continental General Tire haben mehrheitlich einer Betriebsvereinbarung zugestimmt, die den Arbeitsfrieden bis zum Jahr 2006 sichern dürfte. Die Tarifvereinbarungen beinhalten unter anderem ein neues Vier-Schichten-Modell bei einer Sieben-Tage-Woche, regeln die Einkommen und verbessern die Pensions- und Sozialleistungen. Im größten Conti General-Werk Nordamerikas in Charlotte, das lange Zeit bestreikt wurde und wo sich gleichzeitig auch der Sitz der Hauptverwaltung befindet, beschäftigt das Unternehmen heute noch 1.

300 Mitarbeiter. Vor Streikbeginn waren es 1.450.

Motor-Show ’99 in Essen

Am 26. November ’99 startete die 32. Auflage der „Essen-Motor-Show-International“ unter dem Motto „pole position“ in Richtung 2000.

Im Vordergrund stehen bei dieser Automobil-Messe seit jeher die sportlichen und individuellen Fahrzeugmodelle sowie die breite Palette an Fahrzeugzubehör. Insgesamt über 550 Aussteller, darunter die führenden Automobil-Hersteller, stellten in 18 Messehallen auf insgesamt 90.000 Quadratmetern ihr Angebot vor.

International genießt die „Essen-Motor-Show“ den Ruf, größte und umfassendste Leistungsschau der Automobil-Tuner zu sein. Für die Fahrzeug-Veredler ist sie die wichtigste Präsentations-Plattform, was sich auch im besonderen Engagement des VDAT (Verband Deutscher Automobil Tuner) ausdrückt. Etliche Welt-Premieren und Produkt-Neuentwicklungen wurden enthüllt.

In sieben Hallen, auf ca. 30.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, waren fast alle Modell-Neuheiten des Jahres ’99 bereits in veredelten Ausführungen zu sehen.

Dass der Tuning-Bereich bereits im Frühjahr dieses Jahres ausgebucht war, zeigt, wie sehr die Tuning-Industrie auf ihre „Hausmesse“ setzt. Sie findet in Essen „ihr“ Publikum. Über 85 Prozent der ca.

350.000 Besucher interessieren sich für Automobiltuning. 43 Prozent der Besucher wollen sich künftig ein getuntes Auto kaufen, wie eine Befragung unter den Gästen der „Essen-Motor-Show ’98“ ergab.

Reifen zählen bei Pirelli weiterhin zum Kerngeschäft

Im Rahmen einer Pressekonferenz in Milan haben Tronchetti Provera und Giovanni Ferrario erneut betont, dass Pirelli das Reifengeschäft auch zukünftig als Core-Business des Unternehmens verstehe und entgegen anders lautender Spekulationen nicht beabsichtige, sich als Systemanbieter à la Continental zu profilieren. Außerdem betonten beide, dass Pirelli seine Unabhängigkeit behalten werde und dennoch gleichzeitig Allianzen (wie z.B.

Reifenplatz Gronau/Enschede

Wir sind Mitte Oktober 1999 zunächst ganz tief in den Westen Deutschlands gefahren, genauer gesagt in das westfälische Gronau, das in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze liegt. Von dort aus haben wir dann den Sprung über die (heute „grüne) Grenze zum EU-Nachbarstaat gewagt und uns in der ebenfalls unmittelbar im Grenzbereich gelegenen niederländischen Stadt Enschede – nebenbei bemerkt auch der Hauptsitz des holländischen Reifenherstellers Vredestein – umgesehen. Hintergrund bzw.

Motivation für unser Vorgehen war dabei die folgende Überlegung: Könnte es sich für eine(n) Anwohner(in) der grenznahen Region vielleicht lohnen, seine/ihre Reifen besser im Nachbarland – sei es Deutschland oder Holland – zu kaufen? Oder haben sich etwa im Zuge des europäischen Integrationsprozesses (Stichwort: EU-Binnenmarkt) bestimmte (Preis-)Unterschiede, die vielleicht früher einmal bestanden haben mögen, mittlerweile soweit nivelliert, dass es unterm Strich eigentlich „Jacke wie Hose“ bleibt, wo mensch sich mit neuen Pneus einzudecken gedenkt? Ergebnis: Wer glaubt, einen deutlichen (Preis-)Vorteil davon zu haben, wenn er/sie nach Holland fährt, um sich neue Reifen zu besorgen, der sollte seine Erwartungen diesbezüglich nicht zu hoch schrauben. Tatsächlich hat sich bei unserem Vergleich herausgestellt, dass die Gemeinsamkeiten auf beiden Seiten der Grenze größer sind als die Unterschiede. So wurde bei der Telefonanfrage auf niederländischer Seite zwar einerseits der billigste Preis für den Energy MXT verlangt, andererseits aber auch der höchste.

In Deutschland war es jeweils der zweitniedrigste bzw. zweithöchste. Das zeigt, dass die Preisunterschiede für ein und denselben Reifen innerhalb eines Landes größer sind, als es die Differenz zwischen Deutschland und den Niederlanden ist.

Das bedeutet aber im Endeffekt: Man muss hüben wie drüben genau gucken, wo man schließlich seine Reifen kauft, wenn man daran interessiert ist, Geld zu sparen. Standortbedingte Vorteile für Endverbraucher aus dem grenznahen Bereich entfallen damit weitgehend..

Goodyear revidiert Fehlentscheidung für die Gadsden Fabrik in Alabama

In Erwartung nachlassender Nachfrage, insbesondere auch aus der Erstausrüstung, schloss Goodyear die Fabrik in Gadsden/Alabama vor wenigen Monaten weitestgehend. Nun müssen unverzüglich 500 bis 550 Leute wieder eingestellt werden, damit der Reifenhersteller der Nachfrage Herr wird..

„Blauer Engel“ für Dunlop-Reifen

Der SP Sport 200 E von Reifenhersteller Dunlop wurde in neun Größen mit dem Gütesiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Der „Blaue Engel“ wird nach sehr strengen Vergabekriterien verliehen und kommt besonders umweltfreundlichen Produkten und Verfahren zugute, die in ihren Gebrauchseigenschaften und hinsichtlich Sicherheitsaspekten herkömmlichen Produkten in nichts nachstehen. Für die Vergabe sind unabhängige Institutionen zuständig.

Mit dem Öko-Siegel für diesen Pkw-Neureifen (in H- und V-Index) werden Eigenschaften wie Geräuscharmut, niedriges Gewicht des Produktes, Kraftstoffersparnis und Schadstoffreduktion dank Rollwiderstandsoptimierung gewürdigt. Dunlops Winterreifen SP Winter Sport M2 wird derzeit gerade auf seine Umweltfreundlichkeit getestet..

Das Personalkarussell bei der Deutschen Goodyear dreht sich

Jörg Uellendahl (40) ist mit Wirkung vom 1. September 1999 zum Direktor der europäischen Handelsaktivitäten ernannt worden, sein Nachfolger wird Goran Zubanovic (37), der seit 1990 für das Unternehmen tätig ist. Seine bisherige Position als Leiter Konzernmarken wird Jochen Clahsen (33) übernehmen, der zuvor unter anderem als Marketing-Controller Franchise und als Premio-Systemberater bei Goodyear arbeitete und Ende 1997 die Position des Produktmanagers AS übernahm, die nun auf Georg Kranefeld (37) übertragen wird.

Er war zuletzt in den Bereichen Strategisches Pricing und Mehrmarkenstrategie aktiv. Darüber hinaus wird Holger Rehberg (37) in den Bereich Training wechseln und sich hier vorrangig um die technische Ausbildung kümmern. Seinen freigewordenen Posten im Segment Consumer Tires inklusive der Verantwortung für das Pricing wird Peter Wegener (34) übernehmen, der seit 1990 bei der Deutschen Goodyear arbeitet.

Mehr-Marken-Strategie bei Michelin

Michelin hat mit den drei so bezeichneten „Flag Brands“ Michelin, BF Goodrich und Kleber sowie den zwei so bezeichneten „Associated Brands“ Kormoran und Riken eine Mehr-Marken-Strategie entwickelt, die es dem Unternehmen ermöglichen soll, seine Position im deutschen Fachhandel, aber auch in anderen Distributionskanälen weiter zu stärken. Die Wurzeln des Konzeptes finden sich im Land des Marketings, den USA. Hubert Hannezo (Foto rechts), dem von vielen amerikanischen Managern des Konzerns „eine Vision für Marketing“ unterstellt wird, hatte bereits als Verantwortlicher in Greenville/SC erkannt, daß der Konzern mit der Marke Michelin allein weder in den USA noch weltweit würde reüssieren können.

Folgerichtig wurden die Markeninhalte von BF Goodrich und Uniroyal verbessert und sichtbar gemacht. Eigentlich unabgewandelt wird diese Mehr-Marken-Strategie nunmehr auch in Deutschland und in Europa, nachdem Hannezo seit zwei Jahren verantwortlich für Marketing weltweit ist und seinen Dienstsitz wieder in Frankreich hat, eingeführt, wobei die Marke Uniroyal wegen der hinreichend bekannten Markenvergaben zwischen dem Michelin- und dem Continental-Konzern in Europa durch die Marke Kleber ersetzt wird. Mit dieser Strategie lassen sich nahezu alle wichtigen Verbrauchertypen ansprechen.

Wichtig bleibt die Erkenntnis, daß diesen Verbrauchertypen nicht allein irgendwelche Markennamen angeboten werden, sondern daß mit relativ genau definierten Markeninhalten um die Gunst von Verbrauchern geworben werden kann. Die volle Ausschöpfung aller Vorteile einer Mehr-Marken-Strategie hat für Michelin zur Konsequenz, daß Partnerschaften mit dem Fachhandel neu zu definieren sind. Bisher hat der Konzern noch jeden Fachbetrieb beliefert, sofern er neben dem Verkauf von Reifen auch die damit verbundenen Serviceleistungen zu erbringen wußte.

Künftig wird das Händlernetz weitaus dünner sein. Es besteht die Absicht, sich mit den mutmaßlichen Gewinnern auf Handelsseite zu verbünden. Das ist nicht eine Frage der Betriebsgröße, jedenfalls nicht eine solche Frage allein.

Eine weitere unverzichtbare Konsequenz ist der Einsatz eines neuen Brand-Managements sowie der Einsatz sogenannter Account- oder auch Key Account-Manager. Ein wesentlicher Grund unter anderen Gründen für die Einführung der Mehr-Marken-Strategie liegt auch darin, daß sich mit der Vermarktung der vom Verbraucher am stärksten nachgefragten Reifenmarke Michelin im Vergleich mit den Wettbewerbern in aller Regel nicht die höchsten Roherträge erzielen lassen. Ein wesentliches Ziel bestehe darin, den Händlern zu ermöglichen, mit Spaß und Freude Michelin vermarkten zu können, meinte Vertriebschef Patrice Kéfalas (Foto links) im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG.

Im übrigen wolle man aber auch nicht den Fehler machen, Wettbewerbern weite Teile des Marktes die mit einer „Flag-Brand“ nun mal nicht erreicht werden können, kampflos zu überlassen. Mehr dazu in Heft 8/99 unserer Fachzeitschrift..

Schwerpunkt Ladenbau

Immer mehr bestimmt „Design“ das menschliche Bewußtsein. Konsumforscher jagen im Auftrage der Industrie dem sich immer schneller wandelnden bzw. diversifizierenden Verbraucherverhalten hinterher.

Das Zeitalter, in dem der Verkaufsraum folgenlos als Synonym für „dunkles Loch“, „muffiges Kabuff“, „abbruchreife Kaschemme“ fungieren oder gar als Lager für ausgediente Ersatzteile dienen konnte, ist ein für allemal passé. Wie sieht aber ein gelungenes Verkaufsraumdesign aus? Was muß ich als Händler beachten? Dazu wollen wir im Juli einige Anregungen geben..