Continental Teves will Produktion nach Osteuropa verlagern

Nach eigenen Angaben will Continental Teves die Autobremsenproduktion in die Tschechische Republik verlagern. Mehr war derzeit von Unternehmensseite nicht zu erfahren..

7. VDI-Fachtagung „Reifen – Fahrwerk – Fahrbahn“

Die Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn entspricht bekanntlich in etwa der Größe einer Postkarte. Eine Fläche, deren Winzigkeit in keinem Verhältnis zu ihrer Wichtigkeit als zentrale Schnittstelle zwischen Automobil und tragendem Untergrund steht. Wie man diese DIN A6-formatigen Berührungspunkt zugunsten der automobilen Sicherheit optimieren kann, darüber haben sich schon Generationen von Experten Gedanken gemacht.

Am 21. und 22. Oktober wurde eine neue Runde des ewig währenden Ringens um Erkenntnisfortschritte eingeläutet: Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hatte zu seiner siebten Fachtagung „Reifen – Fahrwerk – Fahrbahn“ geladen, die im Congress-Centrum Hannover stattfand.

Dabei wurde der bereits in den vergangenen Jahren eingeschlagene Weg, das Rad nicht isoliert, sondern als Verbindungsglied zwischen Fahrwerk und Fahrbahn zu betrachten, wurde auch diesmal weiter verfolgt. Die Wechselwirkung zwischen diesen drei Komponenten stand daher im Mittelpunkt des Tagungskonzeptes. Die einzelnen Vortrags- bzw.

Diskussions-„Sessions“ beinhalteten jeweils drei halbstündige Vorträge und waren thematisch in die Blöcke „Wechselwirkungen Reifen – Fahrbahn“, „Rollgeräusche“, „Messung und Modellbildung“, „Warn- und Notlaufsysteme“, „Schwingungskomfort“, „Regelsysteme“ sowie „Fahrwerkskonzepte“ unterteilt. Knapp 225 VDI-Mitglieder aus den Bereichen Forschung und Industrie waren diesmal der Einladung gefolgt. Neben zahlreichen Automobilherstellern zeigte auch die Reifenindustrie in Hannover Flagge, und dank der Vortragsdisziplin der einzelnen Referenten sowie kompetent-engagierter Nachfragen aus dem Publikum entwickelte sich die Fachtagung über weite Strecken auch tatsächlich als echtes Diskussionsforum.

Goodyear: Gibara kündigt neue Mehr-Marken-Strategie an

Die Differenzierung innerhalb der Marke Goodyear, besonders auffällig in Nordamerika, gehört bald der Vergangenheit hat. Gibara erklärte vor Analysten in New York, die Marke Goodyear gebe es in Zukunft für das Premium-Segment; das Angebot wird ergänzt durch die Marken Dunlop (Medium-Brand) und Kelly (Economy/Budget-Brand)..

United Steel Workers of America nehmen nun Bridgestone aufs Korn

Kaum ist der Kampf bei Continental General Tire beendet, hat die US-Gewerkschaft „United Steel Workers of America“ (USWA) Bridgestone/Firestone USA im Visier. Man sei mit Teilen des derzeitigen Vertrages sehr unzufrieden. Bridgestone/Firestone hat von 1994 bis 1996 unter einem lang anhaltenden Streik gelitten, sich aber nicht von der Gewerkschaft beeindrucken lassen.

Mobile Fitting bzw. Tire Valet auch für Pkw-Reifen

Dass Mobile Fitting eine vernünftige und auch notwendige Dienstleistung im Lkw-Reifengeschäft darstellt, hat die Neue Reifenzeitung gerade in ihrer letzten Ausgabe ausführlich dargelegt. Die Goodyear-Handelssysteme GmbH, eine Marketinggesellschaft der Goodyear, plant nun auch die Einführung von Mobile Fitting (in den USA heißt es Tire Valet) für Pkw-Reifen. Die Idee steckt noch in ihrer Anfangsphase.

Zeit sei Geld, meinen die Marketingleute in Köln und wollen mit der neuen Dienstleistung neue Kundenkreise erschließen. Mit noch im einzelnen zu entwickelnden Marketingprogrammen sollen Flottenbesitzer wie Kleinbetriebe, Freiberufler wie Endverbraucher begeistert werden. Als ganzheitliches Konzept betrieben soll Mobile Fitting auch als Profilierungsinstrument für Reifenhändler geeignet sein.

Ob sich Mobile Fitting vor der Haustür von Endverbrauchern durchführen lässt, steht noch nicht fest. Hierzulande scheitern theoretisch gute Ideen nach wie vor schon einmal am Einspruch von Behörden. Nichts geht da ohne Erlaubnis.

Schmitz Cargobull und Bridgestone/Firestone kooperieren

Die Schmitz Cargobull AG (Horstmar), einer der größten Hersteller von Sattelaufliegern in Europa, ist eine Kooperation mit der Bridgestone/Firestone Deutschland GmbH eingegangen. Von den gemeinsamen Aktivitäten, die neben der direkten Vermarktung auch Marketingmaßnahmen und Entwicklungsarbeit umfaßt, versprechen sich beide Partner Vorteile am Markt. Sichtbar wird die Zusammenarbeit sogar auf den Reifen selbst, denn ab Juli 1999 tragen die Reifen der Größe 385/65 R 22,5 neben dem Bridgestone-Logo exklusiv auch das Logo der Schmitz Cargobull.

Diese Sonderleistung ist selbstverständlich nur bei hoher Abnahmemenge möglich, so zum Beispiel beim neu und erfolgreich von Schmitz Cargobull eingeführten Laufwerk des Typs „Rotos“. Hier werden alle neuen Trailer mit Reifen von Bridgestone ausgerüstet – selbstverständlich ebenfalls mit dem entsprechenden Logo. Die Zusammenarbeit soll jedoch weit über das Tagesgeschäft hinausgehen.

Gemeinsam will man herausfinden und auch selbst mitbestimmen, wo die Entwicklung der Reifengrößen hingeht. Die Verbindung zur Technik-Abteilung von Bridgestone/Firestone Deutschland ist dabei unabdingbar, erste Gespräche fanden bereits statt. Auch im Marketing wollen sich beide Unternehmen gegenseitig unterstützen.

Für die größten Key Accounts von Schmitz wird ein gemeinsames Konzept rund um das Thema Reifen entwickelt. Auch im europäischen Ausland sollen gemeinsam neue Kunden gewonnen und mit besonderen Service-Leistungen gebunden werden..

W.d.K.-Jahresbericht 1998

Für die Kautschukhersteller und -verarbeiter Deutschlands war das vergangene Jahr ein erfolgreiches. So jedenfalls die Kernaussage des kürzlich vorgelegten Jahresberichtes 1998 des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (W.d.

K.). Abermals konnte sowohl der Umsatz als auch der mengenmäßige Absatz im Vergleich zu 1997 auf nunmehr 18,2 Milliarden DM (1997: 17,3 Milliarden DM) beziehungsweise 1,86 Millionen Tonnen (1997: 1,7 Millionen Tonnen) gesteigert werden.

Getragen wurden diese Steigerungen laut W.d.K.

vor allem auch durch die anhaltend gute Automobilkonjunktur. Als Folge ist 1998 erstmals wieder die Anzahl der Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie auf nunmehr rund 61.200 (+3,6 Prozent) gestiegen.

Mit 737.000 Tonnen lag demnach die Reifenproduktion in Deutschland 1998 um 12,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Den größten Anteil daran hatten laut den Verbandszahlen mit 58,3 Prozent die Pneus für Pkw, deren Produktion bezogen auf die Stückzahl um 9,9 Prozent auf 51,0 Millionen zunahm.

An zweiter Stelle folgen die Lkw-Reifen mit 8,2 Millionen Stück (+17,0 Prozent). Der entsprechende Umsatz mit den schwarzen runden Gummis erhöhte sich nach Informationen des Wirtschaftsverbandes um 3,1 Prozent auf etwas mehr als 10,4 Milliarden DM. Der Beitrag der Pkw-Reifen wird mit 6,6 Milliarden DM (+2,7 Prozent), derjenige der Lkw-Reifen mit 2,5 Milliarden DM (+6,7 Prozent) und bei Reifen für motorisierte Zweiräder mit 291 Millionen DM (+0,8 Prozent) angegeben.

Bei der Pkw-Erstausrüstung wurde ein Plus von 16,5 Prozent auf nunmehr 27,4 Millionen Stück vom W.d.K.

registriert, im Ersatzgeschäft war der Anstieg mit 2,5 Prozent auf über 35 Millionen Einheiten (davon 21,6 Millionen Sommerreifen und 13,6 Millionen Stück im Wintersegment) deutlich kleiner. Bei den Llkw- bzw. Lkw-Pneus war der OE-Zuwachs mit 10,1 respektive 21,9 Prozent ebenfalls zweistellig, während die Zahlen beim Ersatz mit +5,8 bzw.

+1,8 Prozent vor allem bei den schweren Lkw drastisch unter den Erstausrüstungs-Steigerungsraten lagen. Insgesamt wurden 1998 von deutschen Reifenherstellern 89,8 Millionen Pkw-Reifen (plus sechs Prozent) sowie 7,8 Millionen Llkw-Pneus (Inland +7,9 Prozent, Ausland +12,2 Prozent) und 4,1 Millionen Reifen für schwere Lastwagen (Inland +10,5 Prozent, Ausland plus acht Prozent) abgesetzt..

300 Millionen Mark Umsatz bei Pneumant

Fast wäre Pneumant von Continental übernommen worden. Doch dann erschienen die Conti-Bosse nicht zur Vertragsunterzeichnung, sondern sandten ein kurzes Fax, teilten die Absage ohne Nennung von Gründen mit. Und hätte Robert Schäfer, Vorsitzender der Geschäftsführung Dunlop GmbH, seine Bosse in Kobe/Japan nicht überredet, so wären die Pneumant-Werke in Riesa und Fürstenwalde wie so manch anderes DDR-Unternehmen „plattgemacht“ worden.

Statt dessen wurde aber mit Dunlop-Unterstützung eine große Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Werk in Riesa befand sich in mäßiger Verfassung; doch das konnte relativ schnell und dazu mit relativ geringem Investitionsaufwand „gedreht“ werden. Anders die Verfassung in Fürstenwalde.

Der Traum vom Bau von Lkw-Reifen war schnell ausgeträumt. Das gesamte Werk wurde auf den Kopf gestellt, weitgehend entkernt und von vorne bis hinten modernisiert. Mit Erfolg.

Die Pneumant-Reifenwerke tragen inzwischen 300 Millionen Mark zum Dunlop-Umsatz in Deutschland bei, und sie erreichen eine Umsatzrendite von sieben Prozent und mehr. Die Zahlen, läßt Pneumant-Geschäftsführer Dr. Rainer Schieben (Foto) sich entlocken, lägen zwar bereits vor, doch betrachte er es als eine Unhöflichkeit, diese jetzt bereits nach außen zu posaunen, bevor dies mit seiner Muttergesellschaft in Hanau abgesprochen sei.

Innovationen und Rekordjahr bei Continental

Der Continental-Konzern konnte 1998 zum fünften Mal in Folge den Gewinn des Unternehmens kräftig steigern. Für das vergangene Jahr wird bei einem Umsatz von rund 13 Milliarden DM (+ 15,8 Prozent) ein Gewinn nach Steuern erwartet, der signifikant über dem des Jahres 1997 (322 Millionen DM) liegen wird. Die starke Umsatzausweitung rührt unter anderem von der Erstkonsolidierung der Continental Teves für das vierte Quartal 1998 her.

Im Gesamtjahr 1998 hat diese Gesellschaft rund vier Milliarden DM umgesetzt; was gegenüber 1997 eine Steigerung um knapp fünf Prozent darstellt. Den Bremsen- und Chassis-Hersteller hatte Continental Ende September von ITT Industries Inc. (USA) erworben.

Neben einem starken Volumenzuwachs in allen Konzernbereichen wirkten sich nach Firmenangaben der überproportionale Verkauf hochwertiger Produkte und die massiven Anstrengungen zur Effizienzsteigerung vorteilhaft aus. Der Absatz von Pkw-Reifen nahm in Europa, einschließlich Conti International, um knapp zehn Prozent auf 55 Mio Stück zu. Bei Lkw-Radialreifen lag der Zuwachs bei 18 Prozent (2,88 Mio Einheiten).

Lkw-Reifenservice von Vergölst

Pannenhelfer bei mehr als 14.000 Reifenpannen Lkw und Bussen auf Autobahnen und Bundesstraßen wieder auf die Beine geholfen – das waren 38 Einsätze pro Tag – so wurde diese Zahl 1999 bei weitem übertroffen. Vergölst bietet seinen Lkw-Reifen-Pannenservice seit 1987 rund um die Uhr an Werktagen sowie Sonn- und Feiertagen.

Während die Pannenhilfen bislang von den Standorten der einzelnen Servicebetriebe gestartet worden sind, werden seit ca. zwei Jahren hierfür zunehmend Servicemobile eingesetzt, die selbstständig agieren und ausschließlich für den Lkw-Reifenservice zuständig sind. Die einzelne Pannenhilfe wird somit noch schneller erledigt.

Die Servicemobile sind nicht nur Dienstleister beim Lkw-Reifen-Pannenservice. Sie bedienen die Kundenfahrzeuge einfach dort, wo die Lkw-Zugmaschine, der Auflieger oder der Anhänger gerade stehen: auf dem Kundengelände, auf dem Rastplatz, beim Be- und Entladen oder in der Lkw-Vertragswerkstatt während Reparaturarbeiten. Der mobile Lkw-Reifenservice mit jetzt 50 Servicemobilen wird weiter konsequent ausgebaut.

Ziel ist eine Abdeckung an den Verkehrsschwerpunkten sowie in allen Wirtschaftszentren. In den Seehäfen Bremen/Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg, Kiel, Lübeck-Travemünde, Rostock (im Aufbau) und Saßnitz/Stralsund sorgt schon seit einigen Jahren der mobile Hafenservice dafür, die auf deutschen Straßen startenden Trailer reifensicher zu machen..