3,8 Millionen Pkw-Neuzulassungen

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet für 1999 mit 3,8 Millionen neu zugelassenen Personenkraftwagen, das sind zwei Prozent mehr als 1998. Das Institut für Automobilwirtschaft erwartet für das Jahr 2000 einen Rückgang der Neuzulassungen um drei bis sogar fünf Prozent..

Richard Sloan Tenneco Vizepräsident Europa

Tenneco Automotive Europe hat Richard Sloan zum Vizepräsidenten ernannt. Er hat die Verantwortung für das gesamte operative Geschäft vor allem der Stoßdämpfermarke Monroe und der Abgasanlagenmarke Walker..

Edouard Michelin: „Wir waren ungeschickt“

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Im Interview mit der eher links gerichteten Tageszeitung „Liberation“ äußerte sich Edouard Michelin zur so bezeichneten „Michelin-Affäre“. Der Konzern hatte am 8. September eine Steigerung seines Halbjahresgewinns um 20 Prozent gemeldet und zugleich die Absicht verkündet, sich binnen drei Jahren von 7.

500 Menschen in europäischen Werken trennen zu wollen. Die ungewöhnlich harte öffentliche Reaktion, insbesondere von französischen Politikern, führt E. Michelin auf nicht ausreichend geführte öffentliche Auseinandersetzung zurück.

Jedenfalls müsse es möglich sein, rechtzeitig die richtigen unternehmerischen Maßnahmen zu treffen, um die um 15 bis 20 Prozent schlechtere Produktivität, verglichen mit den Hauptkonkurrenten Bridgestone und Goodyear, schnellstens zu verbessern. Dies könne nur mit Beschleunigung des Wachstums dank einer neuen Vertriebspolitik und durch Personalabbau geschehen. Edouard Michelin erinnerte daran, der Konzern habe in den letzten zwanzig Jahren zweimal vor dem Aus gestanden, sei gezwungen gewesen, sich in Frankreich von 25.

000 Menschen trennen zu müssen und habe angesichts dieser Zahl dennoch lediglich 186 Kündigungen ausgesprochen. Angesprochen auf die „Lex Michelin“ (hierbei handelt es sich um eine auf den „Fall Michelin“ abzielende Gesetzesänderung, welche die Beantragung staatlicher Hilfen im Rahmen von Sozialplänen regeln soll) wies Edouard Michelin darauf hin, der Konzern habe zwar einen Zuschuss zu Sozialplänen vom französischen Staat in der Größenordnung von vier bis fünf Milliarden Francs erhalten in der Vergangenheit, gleichzeitig seien aber auch 45 Milliarden Francs an Sozialbeiträgen, Steuern und Abgaben an den französischen Staat gezahlt worden. Auch heute noch investiere der Konzern 30 Prozent seiner Gesamtinvestitionen im Heimatland, halte 30 Prozent der Produktionskapazitäten in Frankreich, obwohl aus dem Heimatmarkt nur 15 Prozent des Gesamtabsatzes erwirtschaftet würden.

Er wolle das Unternehmen zwar hier und dort entstauben, aber die Kultur, Persönlichkeit und Gewohnheiten bewahren. Als Chef eines „Familienunternehmens“ (Kommanditgesellschaft auf Aktien) sehe er sich in einer „dauernden Aufgabe“ und als solcher könne er es sich nicht leisten, nicht auf lange Sicht zu planen, weil er eben genau wisse, auch nach fünf oder zehn Jahren dafür gerade stehen zu müssen. Angesprochen auf weltweite Fusionsbewegungen, meinte Edouard Michelin, sein Unternehmen sei in der Lage „aktiv mitzuwirken.

Unser Blick geht in Richtung Asien. Michelin hat ein Talent für Wachstum.“

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Vredestein verlagert Produktion von Fahrradreifen in Billiglohnländer

Um den Unternehmensbereich Fietsbanden (Fahrradreifen) in einen profitablen Bereich zurückzuführen, will Vredestein die Produktion von Doetinchem/Niederlande in Billiglohnländer verlagern. Etwa zwei Jahre werden dafür veranschlagt, und rund 125 Arbeitsplätze gehen so in unserem Nachbarland verloren – die meisten davon voraussichtlich im Jahre 2001. Marketing und Verkauf der Fahrradreifen soll allerdings weiterhin von den Niederlanden aus erfolgen.

Südrad an Mefro

Die Südrad Autoräder GmbH und Co. KG ging vor vier Jahren in Konkurs. Die den Aluräderbereich betreffenden Unternehmensteile sind zwischenzeitlich durch den Sequester veräußert worden.

Jetzt hat auch die Stahlradherstellung in Ebersbach einen neuen Eigner gefunden: die Mefro Räderwerk Ronneburg GmbH. Südrad wird 1999 mit 600 Mitarbeitern rund fünf Millionen Pkw-Stahlräder herstellen sowie Lkw- und Llkw-Stahlräder; der Umsatz wird mit 140 Millionen Mark beziffert, nach erfolgter Restrukturierung schreibt Südrad wieder schwarze Zahlen. Mefro ist aus einem DDR-Räderkombinat hervorgegangen und stellt jährlich etwa zwei Millionen Stahlräder für Land- und Baumaschinen sowie Industriefahrzeuge und Flurförderzeuge her.

Mefro setzt mit ca. 220 Beschäftigten jährlich etwa 60 Millionen Mark um..

Neues von Pneumobil

Oskar Füthen (62), nahezu 20 Jahre lang Geschäftsführer der Pneumobil GmbH, ist am 30. September 1999 aus den Diensten der Pirelli-Handelskette ausgeschieden. Die Geschäftsführung wurde Ralf Brockmann übertragen.

Außerdem ist die Handelskette nicht länger den Pirelli-Reifenwerken unterstellt, denn die Mailänder Zentrale hat die Führung, insbesondere strategische Ausrichtung in Verbindung mit der Konditionskompetenz, zum 1. Oktober 1999 übernommen..

Reifen für die „Königsklasse“ – Bridgestones Formel 1-Engagement

Bridgestone lässt sich ihr Formel 1-Engagement bekanntlich einiges kosten. So werden zu jedem Rennen beispielsweise allein 2.640 Reifen mit zwei verschiedenen Mischungen für Trocken- bzw.

drei Mischungen für Regenreifen gekarrt. Zusammen mit den Kosten, die für die Bereiche „Forschung und Entwicklung“ sowie für Marketingmaßnahmen/Werbung anfallen, dürfte sich das ganze auf einen stattlichen dreistelligen Millionen-Betrag addieren. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die naheliegende Frage: Cui bono, oder warum engagieren sich die Japaner überhaupt in der Formel 1? In Europa beträgt der geschätzte Marktanteil des Reifenriesen gegenwärtig um die zwölf Prozent und ist damit durchaus noch steigerungsfähig.

Was wurde sich für einen fernöstlichen Reifenkonzern mit Nachholbedarf auf dem lukrativen europäischen Markt daher besser eignen, als im weltweit wichtigsten Motorsport-Event (lediglich in den USA stößt die Formel 1 auf relativ geringes Interesse) allgegenwärtig präsent zu sein? Immerhin werden ja zwölf der insgesamt 16 Rennen auf europäischem Boden ausgetragen. Takeshi Uchiyama, Geschäftsführer von BS/FS Europa, drückt die Zielvorstellung seines Unternehmens folgendermaßen aus: „Es geht uns darum, unsere globale ‚brand awareness‘ zu steigern.“ Einfach gesagt: Wenn in vierzehntägigem Rhythmus das Bridgestone-Logo auf Banden, Brücken, Fahrzeugen, Overalls, Caps der Piloten und nicht zuletzt auf sämtlichen Reifen deutlich sichtbar prangt, so setzt sich dies über kurz oder lang im Gedächtnis bzw.

Bewusstsein des massenmedialen Publikums fest. Mehr dazu und zum „Kompetenztransfer“ zu den Serienreifen lesen Sie im Oktober bei uns..

Goodyears „Tuning-Service-Konzept“

Die Deutsche Goodyear hat den Tuningsektor (wieder)entdeckt – und zwar mittels eines neu entwickelten „Tuning-Service-Konzeptes“, das einen weiten Bogen spannt und sich auch an Nichtmitglieder der Goodyear Handelssysteme GmbH (mit ihren Fachhandelsketten Premio, HMI und Quick) wendet. Das Tuning-Service-Konzept soll den Goodyear-Marktanteil bei den H/V/Z-Reifen in den nächsten drei Jahren von derzeit 5,5 auf 7,5 Prozent, bei den Niederquerschnittspneus (Serie 45 und darunter) von 7,4 auf zehn Prozent erhöhen. Aber es geht nicht nur um quantitatives Wachstum.

Parallel zur verstärkten Vermarktung von Breitreifen, soll auch einen hoher qualitativer Standard in den Bereichen Beratung, Verkauf und Werkstatt etabliert werden. In einem ersten Schritt gehen die Verantwortlichen von 40 Partnerbetrieben aus. Ihre Zahl soll bis Ende 2001 schrittweise auf 60 bis 80 erhöht werden.

Als verkaufsunterstützende Maßnahme im Breitreifen- und Alufelgenbereich, wurde für die Konzept-Partner das „Goodyear Tuning Programm“ (GTP) entwickelt. Dabei handelt es sich um eine CD-ROM, auf der als besonderer Clou eine optimierte Version der Umrüstdatenbank (UDB) des Wettbewerbers Pirelli in die Goodyear-Software integriert worden ist. Alle zwei Monate soll ein Update der Software erfolgen.

Neues von Tenneco

Der weltweit tätige amerikanische Konzern Tenneco Inc. (Greenwich/Connecticut) hat die Aufspaltung seiner Geschäftsbereiche Autoteile und Verpackungen in zwei selbständige Unternehmen bekanntgegeben. Die Transaktion beinhaltet einen steuerfreien Aktientausch für Tenneco-Aktionäre und die Gründung einer neuen Autoteilegesellschaft mit einem für 1999 erwarteten Umsatz von ca.

3,2 Milliarden Dollar sowie einer neuen Verpackungsgesellschaft mit etwa drei Milliarden Dollar Umsatz. Mit dieser Aufspaltung will man den 1998 begonnenen Umstrukturierungsprozeß abgeschließen. In Deutschland ist die Tenneco Automotive Deutschland GmbH (Edenkoben) nach eigenen Angaben Marktführer bei Stoßdämpfern und Schalldämpfern in der Nachrüstung mit ihren Marken Monroe und Walker und hat 1998 voraussichtlich einen Umsatz von 145 Millionen DM mit 98 Mitarbeitern im Bereich Vertrieb/Marketing erzielt.

Zur Tenneco Automotive-Gruppe gehört zudem der Erstausrüstungs-Schalldämpferhersteller Walker Gillet (Edenkoben) mit einem Umsatz von 490 Millionen DM in 1998 mit 1.350 Mitarbeitern..

Pneumant mit Rekordzahlen

Die vom 1. September diesen Jahres an zum Goodyear-Konzern zu zählenden Pneumant-Reifenwerke in Fürstenwalde und Riesa konnten 1998 ihren Umsatz um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 307 Millionen Mark steigern und einen Operating Profit von 24 Millionen DM, entsprechend knapp acht Prozent vom Umsatz erwirtschaften. Für das laufende Jahr wird ein Umsatzanstieg auf etwa 330 Millionen DM bei gleichbleibenden Gewinnen erwartet.