Die Dynamik der Automobilwirtschaft

Wer sich die Börsenkurse anschaut, sieht keinerlei Dynamik in der Automobilwirtschaft: Die Kurse sowohl der Fahrzeughersteller als auch ihrer Zulieferer dümpeln weitgehend unter denen anderer Wirtschaftszweige und sind weit entfernt von den Steigerungskurven der Unternehmen, deren Hauptaktivitäten im Bereich der Informationstechnologien liegen. Täuscht das Bild? Nie war die Anzahl der Fusionen, gegenseitigen Beteiligungen und Allianzen in der Automobilwirtschaft größer als in den ersten Monaten diesen Jahres. Eine Konsolidierungswelle nie gekannten Ausmaßes geht über die Pkw-, Lkw- und Zubehörindustrie hinweg: Größe scheint zum Wert an sich zu werden, das Stichwort Globalisierung wird als Rechtfertigung für teure Akquisitionen genommen, das Internet verändert auch das Gesicht der Automobilwirtschaft (einerseits hinsichtlich des Einkaufs von Zulieferteilen, andererseits hinsichtlich des Vertriebs der Fahrzeuge).

Da treffen erste Hiobsbotschaften ein: Der deutsche Neuzulassungsmarkt bricht ein; ob diese Rückgänge dauerhaft vom Exportboom aufgefangen werden können, wird angesichts erster Schwächetendenzen selbst auf dem jahrelang so überragend starken US-Markt immer zweifelhafter. Die Zeit stetig wachsender Absatzzahlen in den wichtigen automobilen Märkten geht zu Ende. Nervosität erfasst die ersten Autobauer, die mit hektischen Personalwechseln und teuren, den Verkauf ankurbelnden Incentives reagieren.

Käufer für Alloy Wheels International gesucht

Der südafrikanische Mischkonzern Murray & Roberts sucht weiterhin einen Käufer für den OE-Aluminiumräder-Zulieferer Alloy Wheels International (AWI), teilte der neue Chief Executive des Unternehmens, Brian Bruce, in einem Interview mit. Man stehe in Gesprächen mit einigen Mitbewerbern, gerade erst hatte AWI das Räderwerk Cardiff (Wales) geschlossen..

Guter Start für Conti im ersten Quartal

Die Continental AG steigerte ihren Umsatz im ersten Quartal 2000 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 10,7 Prozent auf 2,426 Milliarden Euro. Der EBIT beträgt 135 Millionen Euro; davon stammen 65 Millionen Euro aus dem Reifengeschäft, ContiTech steuerte 46 Millionen Euro bei und der Rest entfällt auf das Teves-Geschäft. Trotz eines Umsatzanstiegs von 1,1 Milliarden Euro auf nun 1,228 Milliarden Euro im Reifengeschäft trugen Reifen 14 Millionen Euro weniger als im Vorjahr zum EBIT bei, was den weitergehenden Preisverfall zum Ausdruck bringt.

Dritte Gussteile-Fabrik für Goodyear

Goodyear investiert 16 Millionen US-Dollar in den Bau einer dritten Fabrik (neben St. Marys/Ohio und Quebec City/Quebec) für Gussteile, die im Bereich Vibrationskontrolle im Fahrzeugbau Anwendung finden. Die neue Fabrik, für deren Standort in Mexiko die letzten Alternativen geprüft werden, wird mehr als hundert Arbeitsplätze bieten.

Tronchetti Provera begrüßt Jointventure zwischen Goodyear/Michelin

Pirelli, im Hinblick auf Reifen mit Notlaufeigenschaften bzw. dem PAX-System bereits mit Michelin verbunden, sieht die vor Kurzem bekannt gegebene Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Reifenherstellern Michelin und Goodyear als sehr positiv an. Die neuen Technologien könnten nun noch schneller vorangetrieben und Standards gesetzt werden.

Verbot für Auswuchtgewichte aus Blei?

Ein europäisches Gremium hat sich auf eine endgültige Version der Altautoverordnung geeinigt, die unter anderem das Verbot von Auswuchtgewichten aus Blei bei Neuwagen ab dem 1. Juli 2003 enthält. Wie es mit dem Ersatzmarkt aussieht ist zurzeit noch unklar.

Mehr Michelin-Konzernreifen in Nordamerika verkauft als in Europa

Zum ersten Mal lag 1999 das Absatzvolumen des Michelin-Konzerns in Nordamerika (inklusive Mexiko) höher als auf dem Heimatmarkt Europa.

Vorwärtsstrategie von Hayes Lemmerz

Hayes Lemmerz International wird die Schenk Gießerei in Maulbronn übernehmen, zu deren größeren Kunden Audi, BMW, Opel und Porsche gehören. Klaus Jünger, President der European Chassis Components Group, sieht die Übernahme als „eine exzellente Basis für unsere weitere Expansion in Europa”..

Genügsamer Seat auf Continental-Reifen unterwegs

Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,217 Litern Dieselkraftstoff bewältigte aktuell ein serienmäßiger Seat Cordoba Sport 1,9 TDi die Strecke von Barcelona nach Frankfurt. Reifenseitig war der Spanier mit dem ContiEcoContact EP ausgerüstet. Um den Rollwiderstand zu senken hatte man den Reifenluftdruck auf 2,8 bar erhöht, und zur weiteren Verbesserung des Luftwiderstandes waren zudem die serienmäßigen Aluminiumfelgen gegen Stahlräder mit flachen Radkappen getauscht worden.

Rekordzahlen für Räderhersteller Superior

Superior Industries (Van Nuys/Kalifornien), größter Hersteller von Pkw-Erstausrüstungsaluminiumrädern in Nordamerika, hat in der ersten Jahreshälfte die Auslieferungen an die Automobilindustrie – man hatte erst küzlich neue Kunden hinzugewinnen können – auf Rekordniveau geschraubt. Der Umsatz kletterte auf 331 Millionen US-Dollar (+13,5%) bei einem Ergebnis von erstmalig über 40 Millionen US-Dollar (+16,3%) nach Steuern..