Unternehmenskultur von Michelin behält starke französische Komponente

Der Michelin-Konzern setzt seine Öffnung gegenüber Finanzanalysten und Journalisten fort. Das bekräftigte Thierry Coudurier (45), Personalchef des Konzerns und zugleich auch Direktor der Geographischen Zone Europa und als solcher verantwortlich für die so bezeichneten Taktischen Business Units, im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG in diesen Tagen am Stammsitz des Konzerns in Clermont-Ferrand. Die Weiterentwicklung zu einem Global Player hat viele Änderungen und Anpassungen erforderlich gemacht.

Michelin ist keine französische Firma mehr, sondern ein Weltkonzern mit einer Unternehmenskultur, die sehr stark durch eine französische Gesellschafts- und Industriestruktur geprägt ist. Die Ankündigung der Ausdünnung der europäischen Belegschaft um rund zehn Prozent innerhalb von drei Jahren war im letzten Herbst unglücklich kommuniziert worden, was zu Irritationen, aber auch zu heftigen Protesten der Belegschaft wie der Öffentlichkeit in Frankreich führte. Das ist vergessen.

In weniger als einem Jahr ist es dem Konzern gelungen, sich von mehr als 3.000 Leuten zu trennen, die meisten konnten in den frühzeitigen Ruhestand verabschiedet werden. Der Konzern mit weltweiter Präsenz muss sich weltweiten Gegebenheiten stellen und er hat sich nach Überzeugung seines Personalchefs schon weitgehend den Erfordernissen angepasst.

Erneute Verluste für Bridgestone-Aktien

Die schlechten Nachrichten für Bridgestone reißen nicht ab, denn an der Tokioter Börse sind die Aktien um weitere vier Prozent gefallen. Damit hat sich der Wert der Papiere seit Beginn des Firestone-Rückrufes in etwa halbiert..

Internet-Portal für Altreifen-Recycler

Unter dem Namen EUSTEX wird heute in der Hansestadt Greifwald das erste spezielle Internet-Portal für Europas Altreifen-Recycling-Branche gestartet. Die Europäische Altreifen Börse (European Scrap Tire Exchange) wurde von der Firma EUSTEX Internet GmbH entwickelt und will eine breitgefächerte Informationsdienstleistung erbringen, die es den Mitgliedern dieses Industriezweiges ermöglichen soll, schnell und direkt miteinander in Kontakt zu treten..

Reifenrückruf ist kein Problem für Firestone in Europa

Von 1991 bis heute sind lediglich 16.000 Reifen der beanstandeten Dimension im europäischen (!) Reifenersatzmarkt abgesetzt worden. Die meisten davon dürften längst aus dem Verkehr sein.

Dr. Holzbach wechselt in Truck Division

Dr. Wolfgang Holzbach, bisher zuständig für die Pkw-Reifenwerke des Continental-Konzerns, wurde mit Wirkung zum 1. August 2000 Vice President Manufacturing Truck Tyres.

Er löst damit die vormaligen Leiter Dr. Seitner (seit 31. Juli im Ruhestand) und Ruccio (zurück nach Charlotte/USA) ab.

Formel 1 weiterhin mit Bridgestone

Bridgestone bleibt der Formel 1 treu. In letzter Zeit waren Gerüchte über einen angeblichen Rückzug kolportiert worden, die jedoch ohne jede Substanz sind. Günter F.

Jetzt steht auch Continental/General Tire am Pranger

Fehlerhafte Reifen des Typs General „52 S“ für den Ford Bronco sollen ursächlich für den Tod von 18 Menschen in den USA sein. Das Unternehmen wird beschuldigt, bereits 1993 Sicherheitsmängel ignoriert und verschwiegen zu haben. Anwälte wollen bereits gestern eine Klage gegen Continental/General Tire eingereicht haben.

Direktvermarktung von Michelin durch BRV gerügt

Zusätzlich zu Lkw- und Llkw-Reifen hat die Michelin Reifenwerke KGaA nun auch direkte Verträge mit Flotten- und Leasingkunden bezüglich Pkw-Reifen abgeschlossen. Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkansiseur-Handwerk (BRV) konstatiert in einer Stellungnahme, dass Michelin durch die entsprechende Vereinbarung mit ALD und Car-Professional „in das klassische Aufgabenfeld des Reifenfachhandels“ eingedrungen sei und dieser „zum reinen Dienstleister degradiert“ werde. Der Verband empfiehlt seinen Mitgliedern im Gegenzug, ihre Einkaufspolitik gegenüber dem Hause Michelin „zu überdenken“ und ruft damit indirekt zum Boykott der Marke auf.

Entscheidung in Brüssel jetzt zum Teil revidiert

Goodyear Dunlop Tire Europe hat Gottfried Hess zum Director Administration and Finance für Dunlop Deutschland ernannt. Wie bereits gemeldet, verlässt Dr. Wingefeld das Unternehmen im Oktober und wechselt in den Vorstand der Buderus AG.

Die geänderte Entscheidung mag erforderlich geworden sein, nachdem auch Wingefelds engster Mitarbeiter Wieder Dunlop verlässt. Offiziell heißt es, Hess berichte an den europäischen Finanzchef Scialom sowie an den Vorsitzenden der Geschäftsführung Robert Schäfer. Letzterer verlässt das Unternehmen allerdings in Kürze.

Ulrich Gramatzki bleibt damit weiterhin Finanzchef der Deutschen Goodyear-Holding (die die Gummiwerke Fulda einschließt). Er berichtet an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung Jarro Kaplan sowie auch an Scialom. Versuchen, unsere frühere Meldung als reine Spekulation abtun zu wollen, müssen wir entgegentreten.

Es gab Entscheidungen, nun gibt es eine geänderte Entscheidung. Was aus den weiteren Mitgliedern der Dunlop-Geschäftsleitung wird, werden wir in Kürze berichten. Bei Dunlop war bis dato niemand erreichbar.

Die Pressestellen aller Gesellschaften, Goodyear, Fulda, Dunlop und Pneumant, sind seit Wochen "auf Tauchstation." Inoffiziell wurde uns mitgeteilt, jede Pressemeldung müsse von Luxemburg "abgesegnet" werden. Doch der dafür vorgesehene PR-Manager Scheer sei in Urlaub.

Dass Pneumant einen neuen Geschäftsführer bzw. Aufsichtsratsvorsitzenden hat, darf die Pressestelle offensichtlich nicht bestätigen. Offiziell ist über die Pressestellen nicht einmal in Erfahrung zu bringen gewesen, ob und dass die Marken Dunlop, Goodyear, Pneumant, Fulda sowie alle Associate Brands die Preise erhöhen.

Tuning in Deutschland – Geschichte, Marktvolumen, Branchentrends

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Der Tuning-Sektor hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem beträchtlichen Wirtschaftszweig in Deutschland entwickelt: Nach einer Erhebung des Verbandes Deutscher Automobil Tuner (VDAT) aus dem Jahre 1994 gibt es in Deutschland etwa vierhundert Betriebe, die direkt mit dem Bereich Tuning zu tun haben. Die Gesamtumsätze der deutschen Tuning-Industrie von 1994 bis 1998 weisen im Schnitt jährliche Steigerungsraten von knapp drei Prozent auf. Lag der Umsatz 1994 noch bei 7,0 Milliarden DM, so realisierte die Branche nach der letzten Hochrechnung im Jahre 1998 bereits einen Gesamtumsatz von 7,7 Milliarden DM.

Neuere Zahlen liegen gegenwärtig noch nicht vor. Für das Jahr 1999 wurde allerdings ebenfalls ein positiver Trend prognostiziert und mit einer erneuten Zuwachsrate zwischen zwei und drei Prozent auf dann nunmehr ca. 7,9 Milliarden DM gerechnet.

Diese positive Bilanz speist sich jedoch nicht ausschließlich aus den Tuning-Betrieben; hier fließen auch die Industriewerte mit ein. So werden beispielsweise die von der Reifenindustrie verkauften Niederquerschnittspneus (ab 60er Serie) mit hinzugerechnet. Während bis in die 70er Jahre hinein die Leistungsoptimierung der Triebwerke das dominierende Thema der Branche darstellte, haben sich die Tuning-Betriebe in den letzten 20 Jahren verstärkt auf eine komplette Individualisierung und damit die Abstimmung des gesamten Fahrzeuges verlegt.