Pleitegerüchte von Kaizaki zurückgewiesen

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Bridgestone-Präsident Yoichiro Kaizaki Gerüchte zurückgewiesen, die Folgekosten des Firestone-Rückrufes könnten die US-Dependance des Konzerns in den Ruin treiben. Rund 450 Millionen US-Dollar habe das Unternehmen allerdings bereits zurückgestellt – darüber hinaus gehender Bedarf könne jedoch jederzeit durch geschätzte Reserven der Bridgestone/Firestone Inc. in Höhe von etwa 2,3 Milliarden US-Dollar gedeckt werden.

Will Continental bei Matador mehr?

Der Continental-Konzern führt bereits seit dem 1. Januar letzten Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung von Nutzfahrzeugreifen, an dem die deutsche Seite mit 75 Prozent und die slowakische mit 25 Prozent beteiligt ist. Der Conti-Konzern möchte diese Art der Zusammenarbeit nunmehr angeblich auch auf den Pkw-Reifenbereich ausdehnen; eine offizielle Bestätigung durch Continental gibt es jedoch nicht.

Matador hat bisher allerdings stets erkennen lassen, als Pkw-Reifenhersteller unabhängig bleiben zu wollen. Matador sieht gute Absatzchancen nicht nur in West-Europa, sondern auch in Mittel-Europa. Darüber hinaus ist Matador auch in Russland ziemlich erfolgreich.

Weitere Preiserhöhungen schnell erforderlich

Die im Herbst angekündigten und seit 1. November umgesetzten Preiserhöhungen sind wegen anhaltend steigender Kosten nicht ausreichend gewesen. Der Continental-Konzern sieht daher die Notwendigkeit, so früh wie möglich im kommenden Jahr die Preise nochmals um etwa vier bis fünf Prozent anzuheben, das teilte Jescow von Puttkamer der Neue Reifenzeitung mit.

Business as usual für Cooper Tire

Der US-Reifenhersteller Cooper hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2000 eine Umsatzsteigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,3 Milliarden US-Dollar in der Reifen-Division erwirtschaftet. Darin enthalten sind auch 123 Millionen US-Dollar der Runderneuerungstochter Oliver enthalten, die vor wenigen Monaten übernommen wurde. Es wird berichtet, dass Oliver den größten Abnehmer als Kunden verlor und nunmehr mit Nachdruck neue Absatzmöglichkeiten sucht.

Trotz harten Wettbewerbs konnte Cooper im Reifengeschäft wiederum einen Operating Profit von 10,4 Prozent (Vorjahr: 11,5 Prozent) erreichen. Das Unternehmen hat aber weiterhin Restrukturierungsbedarf im Bereich technischer Gummiartikel..

Manfred Hesse verstorben

„Sicherheit durch Reifen Hesse“, unter diesem Slogan machte Manfred Hesse im Raum Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf zu Anfang der 80er Jahre Furore. 1983, nur wenige Jahre nach der Gründung, brach die Hesse-Gruppe zusammen. Die WestLB musste mehr als 60 Millionen Mark abschreiben, die Grundig-Bank etwa 15 Millionen.

An diese Kredite war Hesse mit Hilfe des für ihn tätigen Beraters Ludwig Poullain, einst Chef der WestLB, geraten. Hohe Millionenbeträge hatte der Continental-Konzern abzuschreiben, aber auch die meisten anderen Reifenhersteller verloren sehr viel Geld. Lediglich die Firma Michelin war bereits frühzeitig als Lieferantin ausgestiegen.

Zuletzt soll Hesse zusammen mit einem Duisburger Reifenhändler recht undurchsichtige Jobbergeschäfte in Asien betrieben haben. Ende der 80er Jahre wurde Hesse indirekt mit einem „faulen Goodyear-Geschäft“ in Verbindung gebracht, das Goodyear dem Vernehmen nach einige Millionen Mark kostete und neuerdings sollen, wieder lediglich indirekt, Geschäften mit einem japanischen Hersteller diesem derzeit Kopfschmerzen bereiten. Manfred Hesse ist am 22.

Oktober 2000 einem Herzinfarkt erlegen. Er wurde 52 Jahre alt..

Reifenplatz Köln

Der Reifenplatz Bremen bildete den Auftakt einer Reihe ähnlicher Service-Untersuchungen, die in den nächsten Monaten in anderen Städten der Republik durchgeführt und in loser Folge veröffentlicht werden sollen. Nachdem wir in der Mai-Ausgabe über die Beratungs- und Servicequalität von Fachhandelsbetrieben in der Hansestadt im Norden unserer Republik berichteten, haben wir uns zum Beispiel im Juli den Reifenhandelsstandort Köln ein wenig näher angeschaut. Zu diesem Zweck wurden insgesamt zehn, wiederum nach Größe, Lage und Unternehmenstyp variierende Betriebe ausgewählt.

Gefragt wurde – wie schon in Bremen – nach einem Reifen der Dimension 195/65 R15 T. Top oder Flop? Welcher Betrieb uns hier überzeugen konnte und welcher nicht lesen Sie in Heft 7/98..

Gerüstet für den Winter

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, trösteten sich viele im verregneten Sommerurlaub, und genau so sollten Autofahrer auch dem nahen Winter begegnen. Mensch und Maschine müssen in Hochform sein, um sicher ans Ziel zu kommen.Und dazu gehört nun mal auch die frühzeitige Umrüstung auf Winterreifen – denn wenn der erste Schnee liegt, sind die Werkstätten überlastet und die passenden Reifen vielleicht ausverkauft.

Schließlich steigt der Absatz von Winterreifen in Deutschland seit Jahren, und man hat sich schon fast an die großen Zuwachsraten der Vorjahre gewöhnt. Daß Winterreifen aber auch in anderen Erdteilen immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist wenig bekannt. Deutschland war zwar in der letzten Saison mit ca.

14,6 Millionen Winterreifen (WdK-Markt plus sonstige Importeure) weltweit der größte Markt für Winterreifen, dicht dahinter liegt jedoch schon Japan mit einem Marktvolumen von 12,1 Millionen M+S-Pneus. Und auf den dritten Platz hat sich jetzt Nordamerika vorgeschoben. In Europa konzentriert sich der Markt wiederum auf Skandinavien (mit Island, ohne Dänemark) und Mitteleuropa.

Enklaven (Nord-Portugal, Spaniens Sierra Nevada oder Nord-Griechenland) dürften dabei einerseits rudimentäre Bedeutung haben, andererseits werden aber begehrliche Blicke auf den so ausbaufähigen Osten Europas geworfen. Aussparen kann man dagegen getrost die Südhalbkugel unseres Globus, denn die wenigen M+S-Pneus, die in den Anden Südamerikas (z.B.

Bariloche, die „Schweiz Argentiniens“) oder den Höhenzügen Australiens und Neuseelands oder gar handverlesen in den spärlichen „Winterreservaten Südafrikas“ verkauft werden, sind im internationalen Winterreifengeschäft nun wirklich vernachlässigbar. In Heft 10/98 der NEUE REIFENZEITUNG ist das Wintergeschäft entsprechend der Jahreszeit ein Schwerpunktthema: Neben zahlreichen Tips finden Sie einen Überblick über den Winterreifenmarkt, aktuelle Pneus für die kalte Jahreszeit sowie nützliches Zubehör, um sicher durch den Winter zu kommen..

Garantieänderungen bei Bridgestone/Firestone USA

Um das Vertrauen in die Marke Firestone wieder aufzubauen, hat Bridgestone/Firestone seine Produktgarantie in USA erweitert, die nunmehr für 97 (bisher 53) Produktlinien und damit nahezu die gesamte Modellpalette gelten soll. Bei jedweden Produktionsfehlern werden demnach die Pneus getauscht, wenn das Kaufdatum nicht mehr als drei oder die Herstellung nicht länger als vier Jahre zurückliegt bzw. das Profil schon unter zwei Millimeter abgefahren ist.

Keine Produktionsprobleme bei Firestone

Untersuchungen in den US-amerikanischen Bridgestone/Firestone-Werken haben laut Konzernchef Yochiro Kaizaki keine gravierenden Fehler im Produktionsprozess zu Tage gefördert. Allerdings räumte er eine „erhöhte Wahrscheinlichkeit von Reifen geringerer Sicherheit“ ein. In Bezug auf die Unfälle sei es seiner Meinung nach aber selbst für Experten äußerst schwierig zu beurteilen, ob letztendlich die Reifenkonstruktion an sich, der Fertigungsprozess, die Fahrweise oder das Fahrzeug als Ursache in Frage komme.

„Wenn man uns aber fragt, ob die Reifen defekt waren, dann können wir dies guten Gewissens verneinen“, so Kaizaki. Gleichzeitig gibt es allerdings Hinweise darauf, dass Bridgestone/Firestone versucht, sich mit einigen der Beteiligten außergerichtlich zu einigen..

Der Rückruf im Web – aus der Sicht von Ford

Ford will das Internet nutzen, um seine Rolle bei der Rückrufaktion über das Web zu publizieren. Dazu werden Banner auf rund 200 Websites geschaltet, die zu einer Seite führen, wo unter anderem beispielsweise die betroffenen Reifengrößen gelistet werden oder Bereifungsalternativen vorgestellt werden..