Fragezeichen im Insolvenzverfahren der Reifen Mayer KG

In dem seit Mai laufenden Insolvenzverfahren besteht nach Angaben des Insolvenzverwalters van Betteray Aufklärungsbedarf hinsichtlich der Geschäftsbeziehung der in Vermögensverfall geratenen Mayer Unternehmensgruppe und der Firma IRD GmbH. Hierbei handelt es sich um eine der Mayer Unternehmensgruppe zwar „nahe stehende“ Gesellschaft, gegen die aber kein Insolvenzverfahren anhängig ist. IRD-Alleingesellschafter ist Rolf Gallus, Geschäftsführer Thomas Gallus, somit der Ehemann und der Sohn der Komplementärin der Mayer KG.

Die Reifen Mayer KG hat über die IRD GmbH im Geschäftsjahr 2000 Umsätze in zweistelliger Millionenhöhe abgewickelt. Das bedarf noch genauerer Beleuchtung. Vom Fehlen wesentlicher Rechnungsunterlagen ist die Rede sowie von einer durch einen angeblichen Systemfehler der EDV-Anlage ausgehenden Vernichtung von Daten im Januar diesen Jahres.

Weiterentwickelte COKIS-Software kommt im Frühjahr 2002

Entgegen anders lautenden Spekulationen, in denen bereits von einer Einstellung des COKIS-Projektes die Rede war, soll nicht nur das nächste Update dieses Katalog- und Informationssystems für den Reifenhandel ab September verfügbar sein, sondern ist für das Frühjahr nächsten Jahres sogar eine komplett neue, dann unter anderem auch Browser-fähige Version der Software geplant. Entwickelt wird COKIS von der Continental AG in Zusammenarbeit mit dem HADAT EDV-KooperationsZentrum Hannover, die unisono auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG die Gerüchte von einer Einstellung des Projektes dementierten. Ihren Ursprung dürften die Spekulationen über ein erlahmendes Engagement der Conti an COKIS nicht zuletzt in den anscheinend längere Zeit nicht aktualisierten Informationen unter www.

cokis.de haben, werden hier doch noch Anfang Juni bzw. Ende September 2000 als nächste Update-Termine der Software genannt.

Internationalisierung von SupplyOn

SupplyOn, in Hallbergmoos bei München angesiedelter Anbieter eines Internet-Marktplatzes für die Automobilzulieferindustrie, will seine internationale Präsenz weiter ausbauen. So wurde jetzt ein Büro in Paris eröffnet. Aufgrund des großen Interesses an einer branchenspezifischen Handelsplattform will man bis Ende des Jahres auch in den USA eine Dependance eröffnen.

Bis jetzt haben sich Zulieferunternehmen aus 25 Ländern bei SupplyOn registrieren lassen. Das Angebot umfasst integrierte Lösungen für Einkauf, Vertrieb, Logistik und Entwicklung..

Lange Zahlungsziele für Viborg

Die Reifenhandelskette Viborg fordert jetzt grundsätzlich von allen Lieferanten, wie Unterlagen kleinerer Firmen belegen, ein Mindestzahlungsziel von 90 Tagen. Wer sich dem nicht unterwirft, wird sofort aus dem Lieferantenkreis gestrichen. Viborgs Anspruch generell geht dahin, unter Zugrundelegung des hohen Abnahmevolumens den niedrigsten Preis überhaupt sowie eine zusätzliche Zentralvergütung von zehn Prozent von den wichtigsten Lieferanten zu bekommen.

Gummiteile-Fabrik von Toyo in den USA

Der japanische Hersteller Toyo Tire & Rubber Co hat angekündigt, ein eigenes Werk in den USA bauen zu wollen. Hergestellt werden sollen im Rahmen des 20-Millionen-Dollar-Projektes allerdings keine Reifen, sondern ab Juli 2002 vibrationshemmende Gummiteile für japanische Autohersteller in den USA..

Neuer Job für Fritz Linden bei der Car GmbH

Fritz B. Linden (52) hat die Geschäftsführung der Car GmbH mit Sitz in Kronberg übernommen. Bei der Car GmbH handelt es sich um eine Kooperation von Großhändlern für Autoteile und Autoersatzteile.

Allianz zur Entwicklung von Reifendruck-Kontrollsystemen

Die Lear Corporation (Southfield, Michigan/USA) und die Beru AG (Ludwigsburg) haben ein Übereinkommen geschlossen, gemeinsam Reifendruck-Kontrollsysteme für die internationalen Automobilmärkte zu entwickeln. Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, gemeinsam Reifendruck-Kontrollsysteme zu entwickeln, die die elektronische Architekur der schlüssellosen Pkw-Türschließanlage (RKES = Remote Keyless Entry System) zur Informationsübertragung nutzen..

Neuer Präsident bei Trelleborg Wheel Systems

Zum 1. Juni wird Maurizio Vischi (45) die Position als Präsident bei dem Land- und Forstwirtschaftsreifenhersteller Trelleborg Wheel Systems (TWS) übernehmen, da Anders Pettersson, der bislang diesen Posten inne hatte, das Unternehmen verlässt und zu Gunnebo AB wechselt. Vischi leitete bisher den Geschäftsbereiche radiale Landwirtschaftsreifen des Gemeinschaftsunternehmens TWS, das 1998 als Jointventure zwischen Trelleborg und Pirelli gegründet wurde.

Lkw-Vertriebsleitung bei Continental neu besetzt

Dieter Horni (49) hat von Heinz-Theo Pecher (56), der zur Kooperation VRG als Geschäftsführer wechselt, die Leitung Marketing und Vertrieb Ersatzgeschäft Lkw-Reifen Deutschland übernommen. Horni, seit 1978 im Unternehmen, war zuletzt Verkaufsleiter Mitte im deutschen Ersatzgeschäft Lkw-Reifen..

Autoservice – Nicht alle Hoffnungen erfüllt

In den 80er und 90er Jahren haben viele Reifenhändler in den Autoservice investiert. Dabei gibt es Grenzen: Wo kein Kfz-Meister, dürfen bestimmte Arbeiten nicht durchgeführt werden. Gleichwohl haben sich viele Betriebe weiterqualifiziert, wurden Mitarbeiter zu Lehrgängen entsandt, um auch einige typische Tätigkeiten von Kfz-Werkstätten verrichten zu dürfen (Sachkundenachweis).

Manch ein Reifenhändler ist den Weg hin zum Autoservice erfolgreich gegangen. Es gibt aber auch Beispiele, wo sich diese Diversifikation als Irrweg erwiesen hat. Ist nicht die Konzentration auf das Reifengeschäft die möglicherweise bessere Alternative? Einige Beispiele von später rückläufigen Geschäftsfeldern, die dem Reifenhandel in den letzten Jahren ans Herz gelegt wurden: Lenkräder? Der Airbag machte ihnen den Garaus.

Autobatterien? Heute sind viele Akkumulatoren wartungsfrei. Schalldämpfer/Auspuff? Neue Stähle haben die Rostanfälligkeit reduziert. Das Servicevolumen wird in den nächsten Jahren rückläufig sein.

Reifenhändler, freie Kfz- und Markenwerkstätten werden noch erbitterter um die Kunden kämpfen. Generalisten, die alles können wollen, müssen enorm in ihre Betriebe investieren. Spezialisten – zum Beispiel für Reifen – können sich beim Verbraucher und gegenüber zukünftig vielleicht überforderten Kfz-Werkstätten mit ihren Produkten und Dienstleistungsangeboten profilieren.

Patentrezepte gibt es nicht. Aber es ist gefährlich, jedem Diversifikationstrend hinterherzuhecheln, groß zu investieren, um dann feststellen zu müssen: Gerade habe ich dieses Geschäft aufgebaut, da bröckelt es und ein anderes Autoteil rückt ins Blickfeld. Reifen werden die Autos auch in zwanzig Jahren noch benötigen.