US-Geschäft zwingt Michelin zu Personalkürzungen

Michelin hat angekündigt, den Personalbestand in Nordamerika bis Ende 2003 (heute 26.500 Mitarbeiter) um 2.000 Stellen kürzen zu wollen, betroffen seien alle Ebenen – ob Werke (derzeit 23) oder Verwaltung.

Im Wesentlichen soll die Personalreduktion über freiwilliges Ausscheiden oder Vorruhestandsregelungen erfolgen. Michelin stockt damit die für Nordamerika bereits angekündigten Kostenersparnisse nochmals um 75 Millionen US-Dollar auf 200 Millionen auf. Man wolle nicht warten, heißt es, bis sich der nordamerikanische Reifenmarkt erholt, sondern frühzeitig schlankere Strukturen schaffen, um die Abhängigkeit von Marktentwicklungen zu verringern.

Fünf Jahre FSG

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Im Juli diesen Jahres wurde die Continental-Tochter Franchise Service Gesellschaft fünf Jahre alt. Jahrestagung und Geburtstagsfeier des Franchiseanbieters wurden mit ein wenig Verspätung Mitte September in Bad Wildungen gefeiert. Von den derzeit insgesamt 130 Franchisepartnern waren – nach einigen kurzfristigen Absagen – immerhin noch 88 anwesend, die Teilnehmerzahl der Veranstaltung lag bei 230 Personen.

Hinter dem Kürzel FSG verbirgt sich die Franchise Service Gesellschaft GmbH unter der Leitung ihres Geschäftsführers Andreas Bakenhus (29), der an Thomas Nacke, der bei ContiTrade, dem für die europäischen Handelsgesellschaften verantwortlichen Geschäftsbereich bei der Continental AG, für Franchise Europe zuständig ist, berichtet. Über das gesamte Franchisenetz sollen derzeit zwischen 1,5 und zwei Millionen Pkw-Reifen aus dem Continental-Konzern abgesetzt werden. Der Außenumsatz aller europäischen Franchisenehmer lässt sich indes nur schwer abschätzen.

In Deutschland verfolgt FSG im Wesentlichen zwei Konzepte: Einmal firmieren die Franchisees unter „Vergölst Reifen + Autoservice“ als Hard-Franchise-Variante: Als Franchisees kommen selbstständige Reifenhändler in Betracht, aber auch Existenzgründer, die unter dem Markennamen von Vergölst einheitlich auftreten. Der Franchisevertrag muss auf fünf Jahre abgeschlossen werden, es wird eine umsatzabhängige Gebühr von maximal drei Prozent verlangt, die allerdings durch eine entsprechende Beteiligung der Continental-Konzernmarken auf null reduziert werden kann. Eine andere Schiene wird unter dem Namen „pneus expert“ bedient.

Hierbei handelt es sich um eine Art Soft-Franchising-Modell. Als Partner kommen selbstständige Reifenhändler in Betracht, die weiter unter ihrem eigenen Namen im Markt auftreten und einen Partnervertrag auf eine Mindestdauer von drei Jahren zu unterzeichnen bereit sind. Für die Bereitstellung eines leicht abgespeckten Franchisepakets wird ihnen eine Franchisegebühr von einem Prozent vom Umsatz berechnet, die allerdings ebenfalls auf null reduziert werden kann, sofern der Konzernanteil am Neureifenbezug eine bestimmte Höhe überschreitet.

Düstere Prognosen für die weltweite Autoindustrie

Die in der Automobilindustrie tätige Beratungsgesellschaft „Autopolis“ legt eine Studie für die Zeit bis 2010 vor und malt die Zukunft der Branche in düsteren Farben. Bereits bis zum Ende 2002 gehen demnach die Produktionsziffern für Pkw und Lkw um etwa elf Prozent oder sechs Millionen Einheiten weltweit zurück. Autopolis erwartet fundamentale Veränderungen in der gesamten Branche.

Spende auch aus Japan für Terroropfer

Nach dem Michelin- und Goodyear-Konzern spendet die Bridgestone Corporation (Japan) ebenfalls eine Million US-Dollar an das Amerikanische Rote Kreuz, um die humanitären Folgen der Terrorattacken vom 11. September abzumildern. Die amerikanische Tochtergesellschaft Bridgestone/Firestone hatte bereits vor einigen Tagen 100.

Markenportfolio wird bei Goodyear gestrafft

Die in Nordamerika durchaus sehr umsatzstarke und bekannte Reifenmarke Kelly wird von Goodyear in Europa aus dem Markt genommen werden. Der Ausstieg soll über einen überschaubaren Zeitraum hinweg gemanagt werden. Wie ferner inoffiziell zu hören war, handelt es sich um eine „regionale Entscheidung.

“ Welche Marke an die Stelle von Kelly treten wird, ist offiziell auch noch nicht gesagt worden. In Betracht kommen Sava und Debica..

Pannensicherer EMT-Reifen auch für den neuen Mini

Mit fast 50 Erstausrüstungsverträgen für acht Automobilhersteller ist Goodyear Weltmarktführer bei so genannten pannensicheren Reifen. Auch der von BMW gerade eingeführte neue Mini kann optional mit entsprechenden Goodyear-Reifen vom Typ Eagle NCT 5 EMT geordert werden. Goodyear produziert Reifen mit dem Zusatz EMT (Extended Mobility Technology) in Fulda/Deutschland und den USA.

Das Lkw-Reifengeschäft

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Dass sich das Geschäft mit Lkw-Reifen dramatisch verändert, ist unübersehbar. Und zwar auf allen Ebenen. Reifenfachhändler, die diesen Teil ihres lokalen Marktes gewissermaßen nebenbei betreuen, konstatieren einen Rückgang und sind oftmals noch nicht einmal besonders traurig darüber.

Denn die Roherträge bei Lkw-Reifen sind massiv unter Druck. Das Lkw-Geschäft ist beim lokalen Reifenhandel rückläufig, weil bei den großen Fuhrparks ein enormer Konzentrationsprozess im Gange ist. Es wird künftig Reifenhändler geben, die sich vom Lkw-Geschäft verabschieden und solche, die ein intensives Pkw- wie Lkw-Geschäft betreiben.

In den Medien wird allenthalben propagiert, dass der Güterverkehr in den nächsten Jahren dramatisch zunimmt. Davon sollen Transporte zu Wasser, mit der Bahn, vor allem aber auf der Straße profitieren. Aber das mögen dann doch wohl eher langfristige Szenarien sein, denn aktuell sind Vorhersagen, dass bei Lkw-Neuzulassungen in Europa ein Minus von zehn und im nächsten Jahr weitere zehn Prozent droht, schon recht wahrscheinlich.

Die Bestandszahlen stagnieren aber in etwa. Der Nutzfahrzeugmarkt unterliegt einem schnellen Strukturänderungsprozess. Es entstehen "Mega-Flotten", die die mittleren und viele kleinere Speditionen absorbieren.

Bei den großen Flotten dominieren die vier Lkw-Premiummarken Michelin, Continental, Bridgestone und Goodyear. Ihre Zweitmarken sind die preisgünstigeren, aber qualitativ untadeligen Alternativen. Auf der Budget-Ebene tummeln sich die Hankooks, Toyos und Marshals und müssen sich mit den Drittmarken der großen Vier um 15 Prozent des Marktes balgen.

Fortbestand des Michelin-Werkes Trier nur einstweilen geregelt

Der Fortbestand des Trierer Werks, in dem Draht und Wulstkerne hergestellt werden, ist nach intensiven Verhandlungen nur einstweilen gesichert. Das Michelin-Management hat für das laufende Jahr 300 Arbeitsplätze garantiert..

Doch kein Streik bei Firestone?

Der in den Vereinigten Staaten stark unter Beschuss geratene Reifenhersteller Firestone hat am frühen Morgen des 4. September eine provisorische Einigung mit den „United Steelworkers“ erzielt. Damit ist ein drohender Streik in neun Produktionsstätten zunächst einmal abgewendet worden.

Streit zwischen Ford und Firestone wird immer erbitterter geführt

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Als ob der freiwillige Reifenrückruf von 6,5 Millionen Firestone-Reifen im Sommer letzten Jahres nicht schon genug Schaden angerichtet hätte? Jetzt sieht sich die zum mächtigen japanischen Bridgestone-Konzern gehörende Bridgestone/Firestone Inc. USA einem erneuten Krisenszenario ausgesetzt: Kunde Ford hatte am 22. Mai angekündigt, bis zu 13 Millionen weitere Firestone-Reifen zurückrufen und umtauschen zu wollen, die auf dem Ford-Verkaufsschlager Explorer verbaut wurden, dem erfolgreichsten Sport Utility Vehicle (SUV) des am schnellsten wachsenden Fahrzeugsegments.

Tags vor der von Ford initiierten zweiten Rückrufaktion hatte Firestone dem Kunden die fast hundertjährige Partnerschaft aufgekündigt, eine Scheidung mit ganz bitterem Beigeschmack. Bridgestones neuer Präsident Shigeo Watanabe lässt keinen Zweifel daran, dass ein neuerlicher Reifenrückruf in der von Ford initiierten Größenordnung zu einer Frage des Überlebens würde („a life or death matter for Bridgestone/Firestone“) und der Reifenhersteller diesen Grund für die Kündigung der Geschäftsbeziehung zu Ford hatte. Watanabe spielt in gleichem Atemzug den von Analysten mit Sorge beurteilten Wegfall des Ford-Erstausrüstungsauftrages herunter: Die Firmengruppe verliere damit nur 1,5 Prozent des weltweiten Umsatzes.