Weiterhin Cash-Cow des Continental-Konzerns:

Der Continental-Konzern befindet sich seit einigen Monaten bereits in einer nicht zu unterschätzenden Krise, die nicht zuletzt durch personelle Veränderungen an der Spitze bewältigt werden soll. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Kessel wurde gegen Manfred Wennemer ausgetauscht und für das gleich mehrere Ressorts verantwortende Vorstandsmitglied Klaus Friedland wird auch Entlastung gesucht. Bisher allerdings ist der Konzern auf der Suche nach einem Finanzchef nicht fündig geworden.

Die Bemühungen des neuen Konzernchefs Wennemer können noch nicht beurteilt werden. Wie bereits in früheren Beiträgen erwähnt, wurde der Konzern als „Patient in der Notaufnahme“ bezeichnet. Das allgemein recht problematische Umfeld in der gesamten Automobilindustrie erleichtert die Bemühungen nicht, endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen zu können und es ist überhaupt nicht abzusehen, wann der Konzern seine Baustellen im Reifengeschäft, das sind die Nutzfahrzeugreifensparte in Europa sowie die nordamerikanischen Reifenaktivitäten, repariert haben wird.

Der Continental-Konzern ordnet seine Handelsaktivitäten

Seit Ende letzten Jahres ist Dr. Hartmut Wöhler eine große Sorge nicht nur vorläufig, sondern hoffentlich endgültig los: Die 1990 vom britischen Konglomerat und Dunlop-Vorgänger BTR, British Tyre & Rubber, gekaufte Reifenhandelsgruppe NTS (National Tyre Services) wurde an das Mana-gement verkauft. Der Continental-Konzern verlässt sich fortan auf Verträge mit den neuen Inhabern, die zugleich auch die ebenfalls dem Continental-Konzern bis dahin gehörende Großhandelsfirma Viking International erworben haben.

Der Management-Buyout hat nach den Worten von Dr. H. Wöhler, der die Handelsaktivitäten des Continental-Konzerns in Europa verantwortet, eine „win-win-situation“ geschaffen.

Der Reifenkonzern erreicht seine Ziele unter Vermeidung von Verlusten und die neuen Eigentümer haben unter den gegebenen Umständen alle Chancen, das Geschäft profitabel gestalten zu können. In Deutschland will Wöhler in diesem Jahr mit der Handelskette ebenfalls die Verlustzone verlassen und mittel- bis längerfristig die Zahl der derzeit 250 Filialen (einschließlich Franchise) auf bis zu 350 Filialen steigern; um gewaltige Sätze binnen kürzerer Zeit gehe es indessen nicht. So weit jedenfalls der Plan.

ADAC-Tests Sommerreifen

Der ADAC hat 21 Reifenmodelle der Größe 175/65 R 14T und 19 in 195/60 R 15H seinen jährlichen Sommerreifentests unterzogen. In der Kleinwagengröße erhielten Bridgestone B 330 EVO, Firestone F 590 FS, Hankook K 701, Pirelli P 3000 Energy und Uniroyal rallye 680 das begehrte Prädikat “besonders empfehlenswert”, in der Breitreifenkategorie Bridgestone ER 70, Continentals PremiumContact, Pirelli P 6 sowie Uniroyal rallye 540. Einige Fabrikate wurden als “bedingt empfehlenswert” eingestuft, durchgefallen ist keines.

Kfz-Bestand wächst weiter

Trotz aller Sorgen um Neuzulassungen: Die Kfz-Dichte in Deutschland wächst kontinuierlich. Zum 1.1.

ist der Pkw-Bestand laut KBA gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent auf 44.383.323 Einheiten gewachsen.

Seit 1978 hat sich der Bestand damit verdoppelt. Hubraumstarke Modelle haben diesen Zuwachs bewirkt. Bei Krafträdern hat sich der Bestand sogar innerhalb nur eines einzigen Jahrzehnts verdoppelt und liegt jetzt bei 3.

557.360 Einheiten..

Uneinigkeit bei der Bewertung von Automobilaktien

Volkswagen legte einen guten Jahresabschluss vor und trotzdem wurde zeitgleich die Aktie von Merrill Lynch nur als „neutral“ eingestuft. Die HypoVereinsbank sieht DaimlerChrysler-Aktien jetzt als „Kauf.“ Erst kürzlich hatte es für den Verlauf des Jahres 2002 eine verklausulierte „Gewinnwarnung“ gegeben.

Auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz erlebten Teilnehmer zwar einen wie gewohnt dynamisch auftretenden Daimler-Chef, doch kann nichts darüber hinweg täuschen, dass die hoch fliegenden Pläne (so die vor drei Jahren als „Hochzeit im Himmel“ bezeichnete Übernahme von Chrysler) bis dato grandios gescheitert sind. Der Verfechter von Shareholder Value hat seine Aktionäre bis jetzt maßlos enttäuscht. Analysten von UBS Warburg empfehlen somit lieber Aktien von General Motors als „Kauf“ und raten sowohl von Ford- als auch von DCX-Aktien ab.

Sie meinen, GM sei von der nun erreichten Kostenstruktur her in der Lage, sich die zur Ankurbelung der Verkäufe in USA für notwendig erachteten hohen „Incentives“ tatsächlich leisten zu können, während die ebenfalls dazu gezwungenen Konkurrenten Ford und Chrysler sich genau das nicht leisten könnten. Erst kürzlich habe DCX-Chef Schrempp in Verkennung des Wettbewerbsvorteils von GM Incentives als „verrückt“ bezeichnet..

Nokian Tyres baut in Russland mit Amtel Winterreifen

Der finnische Reifenhersteller Nokian Tyres baut ab Herbst 2002 gemeinsam mit Amtel Holdings in Russland Winterreifen für Personenkraftwagen. Die unter dem Markennamen „Nordman“ hergestellten Reifen sollen ausschließlich in Russland verkauft werden. Ziel ist es, noch in diesem Jahr 200.

000 dieser Reifen herzustellen und danach die Vereinbarung auch auf Sommerreifen auszudehnen. Das Nokian-Management sieht dieses so bezeichnete „contract manufacturing“ als ersten und wichtigen Schritt, sich selbst in dem für die Finnen strategisch wichtigen Zukunftsmarkt Russland als Reifenhersteller profilieren zu können..

Altreifen zu Strom

Im südafrikanischen Kapstadt haben das US-Unternehmen Solid West Technologies und die Kwikpower Int. (Bahamas) ein Jointventure gegründet, bei dem knapp 100 Mio. Euro investiert werden sollen.

Neben Klärschlamm und sonstigem Müll sollen Altreifen zur Produktion “grüner Elektrizität” beitragen. Die anfallende Asche soll zu leichtgewichtigen Ziegeln geformt werden..

Titan wieder tief in den roten Zahlen

Der Hersteller von Landwirtschafts- und Baumaschinen-Reifen und -Räder Titan Int. (Illinois/USA) hat im letzten Jahr erheblich an Umsatz eingebüßt (von 543,1 Mio. US-$ auf 457,5 Mio.

), was allerdings zum Teil auf den Verkauf von Unternehmensteilen zurückgeführt werden kann. Nach einem mageren Gewinn in 2000 ist Titan mit 34,8 Mio. US-$ wieder tief in die Verlustzone geraten.

Winterreifen-Pflicht in der Diskussion

In Berlin kam auf Einladung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) eine so genannte Expertenrunde zusammen, um das Pro und Kontra einer generellen Winterreifen-Pflicht in Deutschland zu diskutieren. Man kam überein, eine Verpflichtung zur Winterreifenausrüstung für Nutz- und Mietfahrzeuge sei überprüfenswert, der private Einsatz aber nur zu empfehlen und solle auf freiwilliger Basis erfolgen..

AZEV-Geschäftsführer Jablonski plötzlich verstorben

Karl-Heinz Jablonski (52), geschäftsführender Gesellschafter des Leichtmetallräderanbieters AZEV (Heppenheim), ist heute morgen plötzlich und unerwartet verstorben. Jablonski war in der Felgenbranche außerordentlich anerkannt, seine technische Kompetenz hat ihn zu einem der führenden Räderdesigner gemacht..