Einträge von Christian Marx

Pkw-Flottenservice vom Großhändler

Die größten Anbieter betreuen ca. 85 Prozent der in Frage kommenden Flotten. Jetzt kommt Bewegung in den scheinbar fest gefügten Markt: Mit „Tyreserve“ tritt ein neuer Mitbewerber auf den Plan, der im Vorlauf bereits ca.

drei Mio. Euro investiert hat, um bei den Kunden der Marktführer wildern zu können. Pikanterweise setzt sich das Management von Tyreserve überwiegend aus ehemaligen Kwik-Fit-Verantwortlichen zusammen.

Hinter „Tyreserve“ steht der Marktführer unter den Großhändlern in Großbritannien: Stapleton’s. Die Frage lautet jetzt: Braucht ein weitgehend verteilter Markt noch einen weiteren Wettbewerber? Tyreserve wird kaum freie Kunden finden, sondern muss entweder besser sein als die Konkurrenz oder bei ähnlicher Leistung billiger anbieten. Eine Grundvoraussetzung für einen guten Flottenservice ist ein landesweites Netz von Servicestellen.

Stapleton’s fängt dabei nicht bei Null an, sondern hat eine eigene Kette von 50 Betrieben, in denen Reifenservice angeboten wird. Die angestrebte Zahl der Betriebe von freien Händlern, die für eine landesweite Abdeckung sorgen könnten, wird mit „600+“ bezeichnet..

Reifenwerk Wolverhampton vor dem Aus?

Das erste Reifenwerk außerhalb Nordamerikas hatte Goodyear 1927 im britischen Wolverhampton eröffnet. Im letzten Oktober hatte der Reifenhersteller der Belegschaft mitgeteilt, welche Möglichkeiten bestünden, um die Probleme, denen sich das Werk gegenüber sieht, zu reduzieren. Goodyear räumte ein, dass Wolverhampton Produktivitäts- und Kostennachteile habe.

Den Arbeitern in Wolverhampton war eine 90-Tages-Frist gesetzt worden, um sich zu Vorschlägen zu äußern. Das Management und die Gewerkschaften haben auch verhandelt mit dem Ergebnis, dass die Gewerkschaften der Belegschaft empfahlen, der Umstellung von einem Vier- auf ein Fünf-Schicht-System zuzustimmen. Obwohl dieses Angebot auf dem Tisch lag, ließen die Arbeiter die Frist verstreichen, ohne sich zu äußern.

Goodyear sah sich daher genötigt, 500 Menschen zu kündigen. Und das Management setzte noch eins drauf: Die Entscheidung der Belegschaft, nicht auf das Goodyear-Angebot einzugehen, lasse die Zukunft des Werkes „extrem schwierig“ erscheinen. Hier dürfte sich die Argumentation im Kreise drehen, denn der von Beobachtern vermutete Grund für die auf den ersten Blick unverständliche Haltung der Belegschaft dürfte sein, dass die Arbeiter bereits resigniert haben und ohnehin nicht mehr an eine Zukunft des Werkes glauben.

Aber Ende Januar gab es auch Positives von der Insel zu berichten, als bekannt wurde, dass anders als erwartet, doch nur 240 Arbeitsplätze zusätzlich zu den 215 Entlassungen zu Beginn des Januar dem Rotstift zum Opfer fallen. Damit liegt die Gesamtzahl von 455 unter dem Wert, von dem man nach Ablehnung des vom Management vorgeschlagenen Kostenreduktionsprogramms durch die Belegschaft allgemein ausgegangen war. Und auch ein Goodyear-Sprecher zeigte sich überzeugt, dass die nun vorgenommenen Stellenstreichungen die Schließung des britischen Werkes verhindern könnten.

Im Wettbewerb erfolgreich bleiben – das ist das Ziel von Debica

Das vorerst neueste Produkt, der Sommerreifen Passio mit Speed Index T, wurde Ende Januar der Presse und Kunden aus Europa vorgestellt. Dieser Reifen soll nun Nachfolger des Debica Vivo werden. Für Zdzislaw Chabowski ist es auch gar keine Frage, dass sein Werk in Debica im weltweiten Produktionsverbund der Goodyear auch in Zukunft eine sehr starke Rolle spielen wird.

Das neue Produkt, das Unternehmen und die Führung des Unternehmens sollen in diesem Bericht vorgestellt werden. Es handelt sich um einen Sommerreifen, um einen auch so zu bezeichnenden Brot- und Butterreifen mit Speed Index T, der im Forschungs- und Entwicklungszentrum von Goodyear (GTCL) in Luxemburg entwickelt worden ist und dann umfassend getestet wurde und zwar sowohl auf Schotterstraßen, auf Autobahnen und sogar auf der Rennstrecke Vallelunga in Italien. Nach Herstellerangaben konnten die Fahrbedingungen auf nasser und auf trockener Straße weiter verbessert werden, der Fahrkomfort habe nochmals zugenommen, es gelangen weitere Geräuschreduzierungen und vor allem soll der Passio den Bremsweg auf trockener und auf nasser Strecke verkürzen können im Vergleich zu seinem Vorgänger.

Der Passio ist ein Reifen für die Erstausrüstung sowie für das Ersatzgeschäft und wird in Kürze in fast allen europäischen Ländern verfügbar sein. Das Unternehmen Debica-Reifen wurde 1939 gegründet und wurde 1991 umgewandelt in eine Aktiengesellschaft, deren Aktien sodann an der Börse in Warschau gehandelt wurden. Ende 1995 hatte der polnische Staat sodann in Goodyear einen strategischen Investor gefunden, der sich in zwei Schritten an diesem Unternehmen beteiligte und inzwischen die Mehrheit hält.

Formel 1: Nicht auf Reifen, sondern auf Michelin siegen

Im Dezember 1999 gab Michelin die Entscheidung bekannt, wieder in die Formel 1 zurückkehren zu wollen, in der die Franzosen in den 80er Jahren schon einmal eine dominierende Rolle zu spielen wussten und sich zurückzogen, nachdem sie sich selbst und der Welt bewiesen hatten, auch Rennreifen bauen zu können, die nicht zu schlagen sind. Am 4. März geht es in Melbourne los, die Grand Prix-Saison 2001 wird eröffnet und dieses Mal hat sie einen zweiten Reifenlieferanten dabei: Michelin.

Die Rennställe BMW/Williams, Mild Seven Benetton Renault Sport, Jaguar Racing und Prost Grand Prix haben sich für Michelin-Reifen entschieden und im nächsten Jahr wird auch noch Toyota hinzukommen. Vorerst dürften die Japaner von Bridgestone im direkten Vergleich die besseren Chancen haben, denn mit Ferrari und McLaren Mercedes haben sie gleich vier „Siegerautos“ zur Bereifung und allen anderen Teams dürfte es sehr schwer fallen, in diese Phalanx einbrechen zu können. Die Entscheidung für Michelin dürfte den Rennställen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schwergefallen sein.

Renault und Michelin gehören einfach zusammen und dass mit Toyota „das“ Automobilunternehmen weltweit schlechthin auf Michelin-Reifen um die Punkte kämpft, ist sicher alles andere als nur eine kleine Randerscheinung. Sie alle sind optimistisch und auf der Pressekonferenz sah man in Edouard Michelin einen sichtlich begeisterten Konzernchef mit Sinn für den Sport. Mit Michelin ist kein Neuling in die Arena gestiegen , der gar nicht weiß, was ihn erwartet.

Das wissen die Mannen um Edouard Michelin nur allzu genau, aber genau deshalb sind sie angetreten, um sich selbst und der Welt zu beweisen, dass nur einer die besten Reifen bauen kann: Michelin! So ließ sich ein wirklich begeistert wirkender Edouard Michelin dazu hinreißen, er habe eine Vorstellung, dass man künftig sagen werde, in der Formel 1 werde auf Michelin gesiegt. Sieger auf Michelin, die anderen fahren auf Reifen..

Wie geht’s weiter mit den Berliner Reifenwerken?

Die Berliner Reifenwerke stellen bis heute ein negatives Beispiel der Inkompetenz von Behörden, Banken und sonstigen dar. Über den bisherigen Werdegang bis hin zur Einsetzung des Insolvenzverwalters berichtete die NEUE REIFENZEITUNG bereits ausführlich. Knapp 80 Millionen zum Aufbau des Berliner Reifenwerks gedachte Deutsche Mark sind teils durch den Schornstein gejagt worden, teils wohl auch zur Verbesserung der Lebensqualität handelnder Personen mißbraucht worden, von denen die Gläubiger auch kaum etwas wieder sehen werden.

Das ist kaum allzu schlimm, denn die Berliner Investitionsbank konnte schon ganz andere Reinfälle verkraften. Schlimm ist nur, dass dem Unternehmen so lange loyal dienende Menschen verladen worden sind, die nun arbeitslos und ohne Perspektiven sind. Dass die Berliner Reifenwerke, heute umbenannt in Berliner Reifenrunderneuerungswerke, nicht längst vollständig „platt“ gemacht worden sind, liegt an der kunstvollen Brückenbildung, die dem Insolvenzverwalter sowie den Abgesandten und Anteilseignern der RuLa eingefallen ist.

Die von der RuLa gegründete Berliner Reifenrunderneurungs GmbH hat die Anlagen vom Insolvenzverwalter gepachtet, denn Eile war geboten. Vorerst bleiben die Berliner Reifenwerke, nunmehr Berliner Runderneuerungswerke in einem Art Schwebezustand. Der größte Zeitdruck ist erst einmal aus der Sache heraus, aber mittelfristig müssen endgültige Fakten geschaffen werden, denn eine Anlage kann man nicht auf lange Zeit mieten, wenn man als Vertragspartner einen Insolvenzverwalter hat.

Neuer SportContact 2 von Continental vorgestellt

Am Conti-Stand der Essen-Motor-Show wurde von ihm schon geredet, im Rahmen der Vorstellung des „30-Meter-Autos“ der Hannoveraner konnte er auch schon in Augenschein genommen werden, aber nun hat der Reifenhersteller Continental seinen neuen ContiSportContact 2, einen Höchstleistungsreifen, in Barcelona der Presse vorgestellt. Und wie schon bei dem Vorgänger, dem ContiSportContact 1, oder dem ContiPremiumContact wurden wichtige Aspekte des neuen Reifens von der Natur abgeschaut, denn sowohssen fußt und der für die bestehende und die kommende Palette von Hochleistungsfahrzeugen ausgelegt ist. Wenn man Dirk Gentgen, Leiter Marketing Pkw-Reifen Europa von Continental, glauben darf, dann handelt es sich um einen bereits lang anhaltenden, sich künftig aber noch mächtig verstärkenden Trend.

Denn der Trend nach immer höherer Motorisierung und Individualität mache sich auch beim Reifenkauf bemerkbar. Nach Ansicht vieler Autofahrer werde ein sportliches Fahrzeug erst durch breite Reifen und individuelle Reifen und ebenso individuelle Felgen erst richtig schön. Und das Ziel wird von Gentgen klar formuliert: „In diesem Segment wollen wir in den nächsten Jahren unseren Marktanteil deutlich steigern.

Einfluss von Reifentests auf den Absatz im Fachhandel

Sie erscheinen in der Regel zweimal jährlich in Frühjahr und Herbst. Millionen Menschen nehmen sie zumindest wahr, eine nicht unbeträchtliche Anzahl von ihnen studiert sie sogar sehr genau. Die Rede ist von den obligatorisch zur Umrüstsaison erscheinenden Reifentests der großen, an den Endverbraucher adressierten Automobilzeitschriften.

Ihr Urteil hat nicht nur meinungsbildende Funktion bei den Konsumenten, sondern beeinflusst auch ihr Nachfrageverhalten in nicht unerheblichem Umfang. Das wissen natürlich auch die Reifenhersteller, die in ihren Anzeigen mit positiven Testergebnissen reichlich werben. Kein Wunder, gilt doch das Testurteil „Besonders empfehlenswert“ gewissermaßen als Prädikat bzw Gütesiegel, dem am Verkaufstresen des Reifenfachhandelsgeschäftes ein hohes Überzeugungsmoment zugesprochen wird.

Fallen die Testergebnisse hingegen in allen wichtigen Zeitschriften durch die Bank negativ aus, so wirkt sich dies zumeist in Form eines massiven Absatzeinbruchs aus. Der Reifenhandel benutzt positive Testergebnisse im Alltagsgeschäft vielfach als zusätzliches Verkaufsargument. Einen kleinen Haken hat die Sache jedoch: So ist der exakte Einfluss von Reifentests auf den Absatz im Fachhandel – etwa im Sinne von genauen Prozentangaben darüber, wie viele Kunden ihre Reifen entweder ausschließlich bzw.

nicht zuletzt u.a. auch aufgrund eines Testergebnisses gekauft haben – nur schwer quantifizierbar, wie sich im Verlaufe der Recherche schnell herausgestellt hat.

Allerdings lassen sich einige qualitative Charakteristika herausarbeiten, über die man sich zumindest einigermaßen aussagekräftigen Zahlen annähern kann: 1. Reifentest ist nicht gleich Reifentest. Sie unterscheiden sich in Relevanz und Reichweite.

2. Die Wirkung von Reifentests auf das Nachfrageverhalten ist – insbesondere im M+S-Segment – zeitlich begrenzt. 3.

Das Einkaufsverhalten des Handels wird durch Reifentests nur bedingt (soll heißen rückwirkend) beeinflusst. 4. Der Einfluss von Winterreifentests wird vom Fachhandel und Verbrauchern höher bewertet, als der von Sommerreifentests.

5. Reifentests sprechen eine ganz bestimmte Kundenklientel an; bei Winterreifen sind dies die bereits für die Sicherheitsproblematik sensibilisierten Käuferschichten. Übrigens: Einen Überblick über aktuelle Reifentests (Sommer- und Winterprofile) haben wir in unserem Infopool zusammengestellt.

Mehr Tote im „Firestone-Fall“

Die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA berichtete kürzlich über weitere 29 Todesfälle im Zusammenhang mit vermeintlich fehlerhaften Firestone-Reifen. Damit liegt die Gesamtzahl der Getöteten nunmehr bei 148, die Zahl der Verletzten wird mit 525 angegeben. Fünf der 29 Unfallopfer fuhren allerdings auf Firestone-Pneus, die nicht zu den von dem Rückruf betroffenen Typen/Dimensionen gehören.

Bridgestone/Firestone Deutschland nähert sich Milliardengrenze

Als Reifen- und Gummihersteller ist Bridgestone weltweit klar in Front, weit vor Goodyear und Michelin. Zieht man nur den Reifenumsatz in die Betrachtung, so könnte Bridgestone derzeit, wenn auch nur ganz knapp, den Spitzenplatz vor Michelin und Goodyear für sich beanspruchen.Aber auch unter den größten Reifenmarken der Welt behauptet sich die Marke Bridgestone mit einem Weltumsatz von rund neun Mrd.

US-Dollar gemeinsam mit Goodyear und der um einige hundert Millionen in Front liegenden Michelin im Führungstrio. Mächtig zugelegt hat auch die Zweitmarke Firestone, in erster Linie vor allem wegen ihrer furiosen Expansion in Nordamerika, aber auch in Europa. Die Marke Firestone liegt weltweit ziemlich gleichauf mit der Marke Dunlop und ist um mindestens 1,5 bzw.

zwei Mrd. US-Dollar z.B.

den Marken Pirelli sowie Continental auf und davon gerannt. Das Unternehmen verfügt damit quasi gleich doppelt über das, was jeder Global Player dringend braucht: wirkliche Weltmarken. Als Günter F.

Unterhauser vor acht Jahren in Hamburg die Geschäftsführung übernahm, hing ihm schnell der Ruf des knallharten Sanierers an. Daß Sanierer benötigt werden, wenn zuvor was schief gelaufen war, wird oft verdrängt. Daß Unterhauser sich in den Jahren danach vom Sanierer zum Architekten gewandelt haben muß, ist wohl nur unzureichend zur Kenntnis genommen worden.

Doch die Zahlen sprechen eine eigene Sprache. Mit einem über 900 Mio. Mark hinausgehenden Umsatz, davon knapp 30 Prozent Umsatz mit der Erstausrüstung bildet Bridgestone/Firestone Deutschland Fundament und Eckpfeiler der europäischen Reifenaktivitäten des japanischen Reifen- und Gummikonzerns.