Einträge von Christian Marx

Wie sich Kraiburg die Zukunft der Runderneuerung vorstellt

Bereits vor den jüngsten, weltverändernden Ereignissen des 11. September hatte die weltweite Runderneuerungsindustrie, ebenso wie ihre Zulieferer, ein schwieriges Jahr zu bestehen. Reduzierte Nachfrage, verschärfter Wettbewerb und Preisdruck prägen das triste Bild.

Materiallieferanten der Runderneuerungsindustrie verzeichnen in ihren Bilanzen für das dritte Quartal nicht selten Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unsicherheit, Pessimismus und negative Prognosen charakterisieren in weiten Teilen die kollektive Gemütslage. Das im österreichischen Geretsberg angesiedelte Unternehmen Kraiburg rudert bewusst gegen den Strom und kann dem skizzierten „miesepetrigen“ Stimmungsbild der Branche nicht nur eine stabile Geschäftsbilanz, sondern eine Reihe von Aktivitäten und strategischen Überlegungen entgegensetzen.

So lag der im Oktober 2001 lag erzielte Umsatz von Kraiburg nach Angaben der Geschäftsführung lediglich ein halbes Prozent unter dem des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Im Oktober wurde ein Jointventure mit dem engen Produktionspartner, der in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ansässigen Firma Zebra, abgeschlossen. Bereits seit 1997 hatte das bulgarische Unternehmen schmale und leichte Laufstreifen, die in der österreichischen Produktionsstätte nur mit deutlichen Produktivitätseinbußen hätten hergestellt werden können, für Kraiburg gefertigt.

Mit einem Investitionsvolumen von knapp zwei Millionen DM wurde die Laufstreifenfertigung von Zebra weitgehend übernommen. 95 Prozent der Anteile des neuen Jointventure-Unternehmens gehören Kraiburg. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll die Laufstreifenproduktion – bei gleicher Maschinenausstattung – von 800 auf 1.

„Essen-Motor-Show 2001“ setzt neue Akzente

Ende 2000 konnte die „Essen-Motor-Show International“ als größte Automobilmesse des Jahres in Deutschland mit dem stärksten Besucherzuwachs in ihrer 33-jährigen Geschichte glänzen: 394.800 automobilbegeisterte Fans und damit rund 45.000 (13 Prozent) mehr als im Vorjahr, fanden den Weg ins Ruhrgebiet.

Die Messe mit ihren vier Ausstellungsbereichen „Automobile“, „Tuning“, „Oldtimer & Classic Cars“ sowie dem „Show-Center“ eroberte sich damit den Spitzenplatz als besucherstärkste Publikumsmesse in Nordrhein-Westfalen. Vom 30. November bis zum 9.

Dezember präsentierte sich nun die 34. Auflage der Motor-Show erneut als Highlight für Auto- und Motorsportfans. Viele Aussteller hatten ihre Standflächen im Vergleich zum Vorjahr vergrößert.

Audi war mit dem TT Coupe der quattro GmbH, einer hundertprozentigen Audi-Tochter, vertreten. BMW präsentierte u.a.

die neuen Luxuslimousinen der 7er-Reihe. Bei Ford wurde die vollständig überarbeitete Fiesta-Baureihe gezeigt, deren Produktionsbeginn exakt mit dem Eröffnungstag der Messe zusammenfiel. Verkaufsstart soll im Frühjahr 2002 sein.

Mit dem ML 400 CDI zeigte DaimlerChrysler eine neue Variante des Offroaders für das Modelljahr 2002 mit vierlieter-V8-Dieselmotor. Porsche komplettierte mit zwei neuen Versionen, Targa und Carrera 4S, die 911er-Baureihe. Rechtzeitig zum Einstieg in die Formel 1 präsentierte Toyota eine Roadster-Studie mit F1-Designkomponenten auf Basis des MR2.

Volkswagen stellte in Essen u.a. die neue Polo-Generation vor, 15 cm länger als die Vorgänger und seit kurzem erhältlich.

Deutschland-Premieren erlebten in Essen des Weitern der Mini Cooper S von BMW sowie der Subaru Impreza WRX STi. Tuning ist auch weiterhin sehr beliebt: Der Umsatz der deutschen Tuningindustrie hat in 2000 erstmalig die Vier-Milliarden-Euro-Grenze überschritten. Für 2001 wird mit einem weiteren Anstieg des Gesamtumsatzes der Branche zwischen einem und zwei Prozent auf insgesamt mehr als 4,1 Milliarden Euro gerechnet.

Der Abgang von Jacques Nasser. Schade oder gut so?

Er sei „fort, der große Kleine“, schreibt Georg Kacher in AUTOBILD 51/52. Kacher beschreibt den gescheiterten und gefeuerten Ford-Chef einfühlsam und befasst sich sehr persönlich mit Nasser. Dieser sei „besessen“ gewesen, charismatisch und visionär.

Mit einem großen Scheck sei er einstweilen nach Australien gereist und es bleibe zu hoffen, meint Kacher, ihn bald in der „Arena“ wieder sehen zu können, der bei Ford „für vergleichsweise kleine Fehler über die Klinge springen musste“. Als Zulieferer könnte man Nassers Wirken auch so bewerten: Jac ist weg, und das ist auch gut so..

Deutsche Automobilindustrie favorisiert wieder den Standort Deutschland

Die Automobilhersteller Mercedes-Benz, BMW, Audi und selbstverständlich Porsche können mit den Verkaufszahlen des zu Ende gegangenen Jahres sehr zufrieden sein. Auch Volkswagen konnte weltweit noch einmal zulegen. In Deutschland kann Ford dank des Erfolgs des Focus aufatmen, während die Probleme bei Opel nach wie vor riesengroß sind.

Bemerkenswert ist, dass die Automobilindustrie massiv Investitionen in Deutschland vornimmt und noch vornehmen wird. So baut Porsche in Leipzig den Cayenne, Volkswagen hat gerade im Beisein des Bundeskanzlers die Luxuskarosse Phaeton, die in der gläsernen Fabrik in Dresden hergestellt wird, vorgestellt. BMW hat sich im letzten Jahr für eine neue Fabrik in Leipzig zum Bau der neuen 3er Reihe entschieden und den Mitbewerbern in Deutschland, aber auch in Tschechien, eine Absage erteilt.

Und DaimlerChrysler plant inzwischen ein Motorenwerk in Thüringen. Damit ist eine Flucht aus Deutschland in Billiglohnländer einstweilen gestoppt und eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass auch Zulieferer, die sich in Billiglohnländer geflüchtet hatten, dahin zurückkommen, wo die Märkte für ihre Produkte sind..

Die US-Tochter Chrysler versenkte mehr als fünf Milliarden Euro

Zwischen 5,0 und 5,1 Milliarden Euro wird der Verlust bei Chrysler im vorigen Jahr gelegen haben, davon 2,9 Milliarden Euro als Sanierungsaufwand, so dass sich die Chrysler-Verluste aus dem laufenden Geschäft auf einen Betrag von weit mehr als 2 Milliarden Euro belaufen werden; das meldete der SPIEGEL in seiner letzten Ausgabe des Jahres 2001. Das für das kommende Jahr von der US-Tochter des DaimlerChrysler-Konzerns angepeilte positive Ergebnis sei damit höchst unsicher, da dem Konzern hinsichtlich weiterer Kündigungen die Hände gebunden seien und von den Zulieferern nicht noch weitere preisliche Zugeständnisse zu erwarten seien..

Erstausrüstungsaufträge für Kumho

Nachdem Kumho schon im Oktober letzten Jahres einen Auftrag zur Lieferung von Reifen für den in Mexiko produzierten Beetle von Volkswagen erhalten hatte (Volumen in 2002 laut Kumho 250.000 Reifen), wird der koreanische Hersteller nach eigenen Aussagen nun auch 200.000 Reifen für den neuen VW Polo in die Erstausrüstung liefern.

Viel Licht, aber auch Schatten

„Wir sind gut. Wir sind die beste Kooperation im deutschen Markt und die größte. Wir wollen wachsen, aber zugleich wollen wir profitabel wachsen.

“ Das bläut Michael Lutz seinen HMI-Partnern auf der Regionalversammlung in Wesel ein. Es sei, fügt er hinzu, wie bei einer Ehe. Es gebe ein Zusammengehörigkeitsgefühl und so auch ein Klima, in welchem Fehler verziehen würden.

Deshalb sei HMI „die starke Truppe im Markt“. Im Vorjahr hat die Vereinigung 34 neue Partner gewinnen können, so dass mittlerweile unter dem HMI-Dach 427 Partner segeln, die im letzten Jahr knapp 700.000 Pkw-Reifen der Marke Goodyear an den Mann bzw.

die Frau brachten, dazu 70.000 kleine und 40.000 große Lkw-Reifen der Führungsmarke des Konzerns.

Im Jahr 2002 liegt das Ziel bei 740.000 zu verkaufenden Pkw-Reifen der Marke Goodyear. Angaben zu Absatzzielen für Nutzfahrzeugreifen wurden nicht gemacht.

Nicht zu vergessen auch das Geschäft mit den so bezeichneten Associated Brands wie Kelly, Lee, Sava und Debica, die mehr oder weniger ausschließlich im Pkw-Reifensegment eine Rolle spielen und deren Zahl sich insgesamt auf knapp 300.000 addieren wird. Für das Jahr 2002 ist ein Zuwachs um 30 bis 35 neue HMI-Partner angestrebt.

Für diese wird durch die GHS-Zentrale (Goodyear Handelssysteme) alles getan, damit eines gelingt: Es sollen möglichst viele Reifen der Marke Goodyear, der Führungsmarke, der teuersten Marke des Konzerns, in den Markt kommen, mit denen die HMI-Partner und der Hersteller Goodyear die höchsten Margen erwirtschaften können. Doch Lutz spürt den starken Wettbewerbswind, dem er trotzen will und trotzen muss. Der Rückgriff auf die Leistungsbausteine von HMI soll dabei helfen, die gesetzten Ziele erreichen zu können.

Continental ordnet die Handelsaktivitäten neu

Die verlustträchtige Handelskette NTS hat der Konzern im Wege eines Management Buyout endlich abstoßen können und sich damit eines Verlustbringers entledigt. Dem Vernehmen nach sind allein in den letzten drei Jahren Verluste in der Größenordnung von 50 Millionen Euro zu verkraften gewesen. Auch die Handelskette Vergölst hat mit einem Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro im Vorjahr einen saftigen Verlust wieder mal nicht vermeiden können.

Wie der Chef der Handelsaktivitäten des Konzerns, Dr. Hartmut Wöhler, im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG jedoch versicherte, soll es nach einem nahezu zweistelligen Millionenverlust im letzten Jahr nun geradewegs auf eine „schwarze Null“ hinaus laufen. Neben anderen Gründen nannte Wöhler als Grund für die unbefriedigenden Ergebnisse, dass in den letzten 20 Jahren das Management bei den diversen Handelsunternehmen zu oft gewechselt hat, so dass keine Kontinuität herzustellen war.

In Südafrika verbreitert Bridgestone seine Marktpräsenz

Die zu Bridgestone gehörende südafrikanische Handelskette Maxiprest, Marktführer vor allem bei Nutzfahrzeugreifen, wird ausgebaut und erhält eine neue Organisationsform. Sie übernimmt West Cape Bandag und fusioniert diese mit vier weiteren Betrieben zur „Primax Tyres“. Die neue Kette wird die Maxiprest-Palette an Lkw-Runderneuerten vertreiben und ein dazu passendes Serviceangebot unterbreiten.

Zur Organisation Maxiprest gehören jetzt ca. hundert Einzelhandels- und 20 Runderneuerungsbetriebe in Südafrika..