Einträge von Christian Marx

Alles Scheiße oder was?

Im Zuge ihrer Ermittlungen gegen Henry Blodget, der als der „Star-Analyst“ von Merril Lynch gilt, hat die Staatsanwaltschaft New York dessen 30.000 E-Mails beschlagnahmt, berichtet DER SPIEGEL. Blodget hat, das wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, Aktien Investoren zum Kauf empfohlen und mit dem bestmöglichen Rating versehen, obwohl er diese in internen Mails als „piece of shit“ (Stück Scheiße) und „powder keg“ (Pulverfass) einschätzte.

Mit diesem üblen Spiel habe er die Anleger wissentlich getäuscht. Während die Staatsanwaltschaft von der Spitze eine Eisbergs ausgeht, wies Merril Lynch inzwischen alle Vorwürfe zurück, da sie aus dem Zusammenhang genommen worden seien. Die Staatsanwaltschaft stützt sich auch auf eine Aussage eines ungenannten Merril-Lynch-Analysten: “Die ganze Idee, dass wir von der Banking-Abteilung unabhängig seien, ist eine große Lüge.

Viborg-Gruppe war 2001 erfolgreich

Die von dem Dänen Bent Nielsen geführte Viborg-Gruppe hat dem Vernehmen nach insgesamt das Vorjahr besser als erwartet abgeschlossen. Obwohl es in einzelnen Ländern -hier wird Österreich ganz vorne genannt- nennenswerte Verluste gab und auch in Deutschland die Restrukturierungsarbeiten noch längst nicht abgeschlossen sein dürften, hat sich die Gruppe im Jahr 2001 insgesamt mit einem gegenüber dem Jahr 2000 verbesserten Gewinn behaupten können. Es ist weiter zu beobachten, dass Nielsen eine Verbesserung der Umsatzqualität anstrebt, indem er Wiederverkaufsgeschäfte längst nicht in dem Umfang betreibt wie die Vorgängerunternehmen Stinnes Reifendienst und Gummi Mayer.

Ex-Goodyear-Manager im Cooper-Aufsichtsrat

Cooper Tire & Rubber hat John F. Fiedler (63) für einen Zeitraum von drei Jahren in den Aufsichtsrat berufen. Fiedler, heute Chairman und CEO von Automobilzulieferer BorgWarner Inc.

, war bis 1994 bei Goodyear und konnte dort auf eine 29jährige erfolgreiche Karriere zurückblicken. Fiedler unterlag Sam Gibara im Kampf um die Spitzenposition des Konzerns. Unter anderem war er Präsident und CEO der vormaligen und von Goodyear inzwischen integrierten Tochtergesellschaft Kelly-Springfield Tire.

Als diese Gesellschaft dann im Rahmen von Restrukturierungen ihre weitgehende Unabhängigkeit gegenüber der Konzernspitze verlor, zog er es vor den Gummikonzern zu verlassen. Je schlechter die Dinge bei Goodyear laufen, umso höher steigt sein Stern in der alten Goodyear-Belegschaft..

Continental nach Rekordverlust im Umbruch

Ist in Hannover jetzt nach einem Rekordverlust von 258 Millionen Euro, wegen zu hoher Schulden nach der Teves-Akquisition sowie der äußerst schwierigen Lage von General Tire in Nordamerika, ein Strategiewechsel fällig? Während Continental den höchsten Verlust unter den größten Reifenherstellern der Welt erlitt, hart gefolgt von Goodyear mit einem bei mehr als 230 Millionen Euro (203,6 Millionen US-Dollar) liegenden Verlust, erwirtschaftete Michelin einen EBIT von mehr als einer Milliarde Euro. Imponierend die Leistung des Bridgestone-Konzerns, der trotz eines Verlustes von 1,5 Milliarden US-Dollar seiner US-Tochter, hervorgerufen durch einen desaströsen Reifenrückruf, dennoch in den schwarzen Zahlen blieb mit einem Gewinn von mehr als 100 Millionen US-Dollar. Betrachte man den Continental-Konzern in der Retrospektive so offenbare sich ein Delta aus Realität und Verheißung, hatte die Neue Reifenzeitung in einer Ausgabe des Jahres 1994 geschrieben und auf die Achillesferse des Konzerns hingewiesen.

Was in der Zwischenzeit geschehen ist oder nicht erledigt wurde, zeigt der Beitrag auf. Ohne die Reifentochter in Nordamerika und ohne die Sparte Nutzfahrzeugreifen, deren Probleme nicht allein auf weltweit schwierige Marktbedingungen abzuwälzen sind, wäre der Konzern viel stärker. Es erhebt sich somit die Frage, warum er an Bereichen, die immer wieder defizitär sind und von denen dauerhafte stabile Beiträge zum Gesamtergebnis nicht erwartet werden dürfen, die zudem strategisch von keinem größeren Nutzen sind, festhält.

MAHA-Vertriebsleiter ausgeschieden

Der langjährige Vertriebsleiter des Werkstattausrüsters MAHA (MAschinenbau HAldenwang) Manfred Rischke (58) ist nach über 17 Jahren Firmenzugehörigkeit und nach Differenzen mit der Geschäftsführung aus dem Unternehmen ausgeschieden, meldet Autoservice Praxis.

Cooper übertrifft eigene Erwartungen

Der US-Konzern Cooper Tire & Rubber Company (Findlay/Ohio) wird bei der Vorlage der Quartalszahlen am 18. April seine eigenen Prognosen übertreffen. Cooper hatte fürs erste Quartal 2002 mit einem Ergebnis pro Aktie in Höhe von 30 Cent gerechnet, tatsächlich wird es aber im Bereich 35 bis 37 Cent liegen.