Einträge von Christian Marx

Thema Reifenalter: ADAC plant Musterprozess

Dass – sachgerechte Lagerung vorausgesetzt – bis zu fünf Jahre alte Reifen laut einem Urteil des Amtsgerichtes Krefeld (Az.: 82 C 460/02) als Neureifen verkauft werden dürfen, empfindet der Automobilklub ADAC als „Skandal“. Zum einen besitze ein fünf Jahre alter Reifen aufgrund chemischer Veränderung nicht mehr zu 100 Prozent die Eigenschaften eines neuen Pneus.

Zum anderen entstünden dem Verbraucher gravierende Nachteile: Da ein Reifen spätestens im Alter von acht bis zehn Jahren ersetzt werden solle, verringere sich die Nutzungszeit eines solchen „Neureifens“ auf drei bis fünf Jahre. Darüber hinaus – wird in einem Beitrag in der September-Ausgabe der Mitgliederzeitschrift „ADAC motorwelt“ weiter argumentiert – dürften bei einigen Anhängern die Reifen sogar nur sechs Jahre alt sein. Zudem sei so ein Pneu weit vom aktuellen Stand der Technik entfernt.

ContiTech und BPW vereinbaren strategische Zusammenarbeit

Die ContiTech Luftfedersysteme GmbH (Hannover) und die BPW Bergische Achsen Kommanditgesellschaft (Wiehl) haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. „Die Kompetenz von ContiTech auf dem Gebiet der Luftfedermodule inklusive der Reifentechnologie von Conti und das übergreifende BPW-Fahrwerk-Know-how ergänzen sich ideal“, meint Gerhard Lerch, Geschäftsführer der ContiTech Holding. Laut der Mitarbeiterzeitschrift „conti intern“ ist Kunde BPW damit jetzt auch Lieferant, beispielsweise für Kunststoffkomponenten von Luftfedermodulen.

USWA ratifiziert Tarifvertrag endgültig

Am vergangenen Wochenende haben auch die Mitarbeiter der drei US-amerikanischen Reifenwerke von BFGoodrich dem neuen Tarifvertrag mit 70 Prozent der Stimmen angenommen. Die Gewerkschaft USWA bezeichnete das Ergebnis als „überwältigend“, es beinhalte „bahnbrechende Jobsicherheiten und Vorgaben für Investitionen“. Auch Verhandlungspartner Michelin North America lobte das Zustandekommen des neuen zweijährigen Vertrags und rechnet mit einer Verringerung der Arbeitskosten in den vier betroffenen Werken (USA und Kanada) von jährlich rund 20 Prozent der immerhin 300 Millionen US-Dollar.

GVA sieht Teilebranche in großer Gefahr

Automobilhersteller betreiben intensive Lobbyarbeit, um sich ein Monopol auf dem Markt für karosserieintegrierte Ersatzteile (Karosserieteile, Scheinwerfer und Autoglas) zu verschaffen. „Sollten sie bekommen, was sie möchten, wird der Wettbewerb durch alternative Hersteller von Autoteilen ausgeschaltet, was zu hohen Arbeitsplatzverlusten auf dem freien Kfz-Ersatzteile- und Reparaturmarkt führen wird“, wie der Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) in einer Presseerklärung mitteilt..

Amtel expandiert mit großen Schritten

Die Muttergesellschaft des russischen Reifenherstellers Amtel, die Amtel Holdings Holland, meldet eine Umsatzsteigerung von 19 Prozent auf jetzt 383 Millionen Euro. Gleichzeitig sind die Bruttogewinne um 64 Prozent auf 46 Millionen (Vj.: 28 Mio.

) gesprungen. Gleichzeitig sind die Reifenabsätze um 8,7 Prozent auf 11,9 Millionen Stück angewachsen, was man bei Amtel vorwiegend auf die Modernisierung der Produktion, insbesondere im Werk Kirov, zurückführt. Derzeit laufen weitere Modernisierungen sowie der komplette Neubau einer Fabrik in Chernozemye, so dass am Ende des kommenden Jahres eine Kapazität zur Herstellung von Pkw-Reifen von 17 Millionen Einheiten bestehen soll, darin rund zehn Millionen der populären Marken „Planet“ und „Nordmaster“.

Unter den 11,9 Millionen Reifen, die Vollsortimenter Amtel im vergangenen Jahr abgesetzt hat, befinden sich drei Viertel Pkw-Reifen. Die Amtel-Gruppe is einer der größten Reifenhersteller Russlands mit vier Werken und einem – nach eigenen Angaben – Marktanteil von 28 Prozent insgesamt und 35 Prozent bei Pkw- und Llkw-Reifen..

Michael Schumacher sichert sich den siebten WM-Titel

In einem ereignisreichen, teils auch chaotischen Rennen in Spa sicherte sich Michael Schumacher zum siebten Mal insgesamt und zum fünften Mal in Folge den WM-Titel. Dabei musste er sich gegen Räikkönen im McLaren-Mercedes dieses Mal geschlagen geben, während er seinen Teamkollegen und zugleich schärfsten Verfolger Rubens Barrichello auf den dritten Platz verweisen konnte. Insbesondere die vielen Safety Car-Phasen erstickten schon im Keim denkbare Angriffe des Kerpeners, der stets einige Runden benötigt, um seine Bridgestone-Reifen auf Touren zu bringen.

Dieses Mal hatte Michelin das bessere Ende für sich. Die Freude der Franzosen dürfte jedoch durch ein paar Ausfälle ihrer Reifen, die zu spektakulären und äußerst gefährlichen Abflügen sorgten, etwas gedämpft worden sein. Es wird angenommen, dass die Reifenausfälle durch Gegenstände von verunglückten Boliden verursacht worden sind.

Vredestein Group bleibt auf der Erfolgsspur (Update)

Der Vredestein-Konzern setzte 2003 insgesamt 305,6 Millionen Euro um, davon etwa 200 Millionen Euro im Neureifengeschäft und erwirtschaftete einen EBIT von 18,6 Millionen Euro. Das reichte zu einem Nettogewinn von 9,1 Millionen Euro. Der für das Reifengeschäft verantwortliche Vredestein-Geschäftsführer Rob Oudshoorn ließ auf telefonische Anfrage erkennen, dass sein Unternehmen in diesem Jahr auf einer ähnlichen Erfolgswelle schwimmt wie viele andere Wettbewerber auch.

Deutsche Bank muss 87,5 Millionen Dollar Strafe bezahlen

Wie das manager magazin-Online mitteilt, hat die US-Finanzaufsicht SEC eine Strafe von 87,5 Millionen Dollar gegen die Deutsche Bank verhängt, weil das Institut drei Jahre lang immer wieder Analysen mit ungerechtfertigten Behauptungen veröffentlicht habe. Das Institut gibt vor, die abschließende Regelung „zu begrüßen“ und will die Sparten Analyse und Investmentbanking nun getrennt halten, nachdem die US-Finanzaufsicht der Bank vorwarf, Wertpapieranalysen veröffentlicht zu haben, die nicht den Geboten der Fairness entsprochen und keine geeignete Grundlage zur Beurteilung der Sachlage geboten hätten. Die Analysen hätten übertriebene oder ungerechtfertigte Behauptungen enthalten.

„Transporting“-Vergleichstest Supersingle-/Zwillingsbereifung (Update)

Für die Ausgabe 9/2004 ist die im Verlag Heinrich Vogel erscheinende Zeitschrift „Transporting“ der Frage nachgegangen“, ob Lkw-Supersinglereifen dank des im Vergleich mit konventioneller Zwillingsbereifung geringeren Rollwiderstandes in der Praxis tatsächlich Kraftstoff sparen. Über die Gesamtstrecke der gewählten vier unterschiedlichen Testetappen ergab sich eine Treibstoffersparnis von 2,9 Prozent bei Verwendung der Supersingles. Auf einer so bezeichneten „Rolletappe“ (München-Holledau), wo sich der niedrigere Rollwiderstand laut „Transporting“ besonders bemerkbar macht, haben die Tester sogar 6,6 Prozent Spritersparnis gemessen.

Beim Einsatz auf „schwerer Autobahn“ (Regensburg-Nürnberg) waren es 3,9 Prozent, bei „mittelschwerer Autobahn“ (Holledau-Regensburg) bzw. „leichter Autobahn“ (Nürnberg-Holledau) 2,5 respektive 1,3 Prozent. Ob sich diese Einsparungen allerdings allein auf die anstelle der Zwillingsbereifung verwendeten Superbreitreifen zurückführen lassen, ist jedoch fraglich.

Denn die „Transporting“-Tester hatten eine Actros-Zugmaschine 1841 von Mercedes-Benz einmal rundum Bridgestone-bereift (Lenkachse: 315/70 R22.5, Antriebsachse: 495/45 R22.5 Supersingle), um anschließend komplett auf Michelin-Pneus (Lenkachse: 315/70 R22.

5, Antriebsachse: 315/70 R22.5 Zwilling) umzurüsten. Insofern könnten die zwischen den Produkten der beiden Hersteller möglicherweise vorhandenen Unterschiede bezüglich des Rollwiderstandes das Ergebnis unter Umständen verfälscht haben.

Sumitomo mit verbessertem Halbjahresergebnis

Der japanische Kautschuk-Konzern und Reifenhersteller Sumitomo Rubber Industries hat sein Halbjahresergebnis (geendet am 30.6.) gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Der Umsatz stieg auf 1,636 Mio. Euro (nach 1,586 Mio.), beim Operating Income legte SRI von 96,6 Mio.

in der ersten Hälfte 2003 auf 130,9 Mio. Euro zu. Knapp 74 Prozent der Konzernumsätze entfallen derzeit auf die Reifensparte, zum Operating Profit trägt sie 58,5 Prozent bei.