Einträge von Christian Marx

VDO-Übernahme: Hohes Risiko durch Kreditfinanzierung

Der Autozulieferer Continental fährt mit der Übernahme des Konkurrenten VDO ein enormes Risiko, so die Einschätzung des Bilanzexperten Karlheinz Küting. Der Kaufpreis sei, so schreibt das Handelsblatt, mit 11,4 Milliarden Euro höher als die Bilanzsumme. Der Konzern aus Hannover wolle VDO nach eigenen Angaben vornehmlich über Kredite finanzieren.

„Die solide Eigenkapitalausstattung von mehr als 40 Prozent wird auf die Hälfte einbrechen“, prognostiziert der Bilanzexperte. Die Verschuldung steige damit auf 80 Prozent der Bilanzsumme. „Es kommen enorme Zinsbelastungen auf Continental zu.

“ Für den Wirtschaftsprofessor seien auch die avisierten Synergieeffekte zwischen Continental und VDO von 170 Millionen Euro pro Jahr im Vergleich mit anderen Übernahmen sehr gering. „Das ist nicht einmal ein Prozent des Kaufpreises.“ Continental zahlt laut eigenen Angaben das Neunfache des VDO-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen).

Die Analysten von Merrill Lynch halten den Preis, den Continental für VDO zahlt, zwar auch für hoch, aber nicht für überzogen. Man müsse bedenken, wie schwierig es sei, in der Branche an attraktive Übernahmeziele zu gelangen..

Starke Gewinnsteigerung bei Michelin

Michelin hat seinen Nettogewinn im ersten Halbjahr um 58 Prozent auf 436,7 Millionen Euro gesteigert. Ein guter Absatz und Kostensenkungen hätten zu dem Gewinnsprung beigetragen, teilte Michelin nun mit. Den Umsatz steigerte der Konzern um 4,7 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.

Der operative Gewinn des französischen Konzerns stieg unterdessen um 64,4 Prozent auf 797,7 Millionen Euro an, was einer operativen Marge von 9,5 Prozent entspricht. Mit dem Ergebnis übertraf Michelin die Analystenprognosen. Die Experten hatten im Schnitt mit einem Nettogewinn von 421 Millionen EUR gerechnet.

Michelin hatte im ersten Halbjahr allerdings einen Nettogewinn in Höhe von 436,3 Millionen Euro erzielt. Zu der robusten Entwicklung des ersten Halbjahres trug die wachsende Nachfrage aus den wichtigsten Märkten von Michelin bei. Insbesondere Lkw-Reifen seien in Europa, Südamerika und Asien häufiger gekauft worden.

Nur in Nordamerika sei die Entwicklung schwach gewesen. Profitiert habe der Konzern auch von den Anstrengungen zur Reduzierung der Einkaufspreise und der Herstellungskosten..

Continental gibt Garantien für VDO-Werke

Siemens hat mit dem Autozulieferer Continental Standortgarantien für die verkauften VDO-Werke vereinbart. Generell gelte eine Standortsicherung für drei Jahre ab dem Vollzug des Kaufs, heißt es in einem Beschluss des Siemens-Aufsichtsrats. Der VDO-Hauptstandort Regensburg müsse laut dem Papier für fünf Jahre garantiert werden, heißt es in Agenturmeldungen.

„Betriebsbedingte Kündigungen sind grundsätzlich für den Zeitraum von drei Jahren auszuschließen“, heißt es. Davon sei allerdings der Jobabbau ausgenommen, den Siemens ohnehin bis 2010 geplant hatte. Unterdessen wecke der Verkauf des Autozulieferers mit seinen 50.

000 Beschäftigten bei Arbeitnehmervertretern böse Erinnerungen. „Offensichtlich hat man aus dem BenQ-Debakel bei Siemens nichts gelernt“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer..

Ratingagentur stellt Conti unter Beobachtung

Nachdem bekannt ist, dass die Continental AG voraussichtlich 11,4 Milliarden Euro für Siemens VDO ausgeben wird, steht Rating des Automobilzulieferers und Reifenherstellers unter Beobachtung. So etwa bei Moody’s Investors Service. Die Ratingagentur denke darüber nach, den Continental-Konzern von derzeit „Baa1“ herabzustufen.

Das kurzfristige Ration „Prime-2“ stehe allerdings nicht unter Beobachtung, so Moody’s. Dort sei man zwar überzeugt, dass eine erfolgreiche Integration von Siemens VDO in den Continental-Konzern einen überaus stark positionierten Automobilzulieferer entstehen lassen wird. Nur seien dazu zunächst „erhebliche Herausforderungen“ zu meistern.

Reisezeit: Wohnwagenreifen genau überprüfen

Die Bereifung an Wohnmobilen, Wohnwagen und Anhängern sollte gerade vor längeren Fahrten ganz besonders genau kontrolliert werden. Caravans und Wohnwagen werden oft nur wenige Wochen im Jahr bewegt. Die Reifen auf diesen Fahrzeugen altern deshalb schneller als beim Pkw – sie neigen eher zu Rissen und Druckverlust.

Auch die Sonneneinstrahlung fördert den Reifenverschleiß. Auf Dauer zieht UV-Licht die Weichmacher aus den Reifen – es kommt zu Schäden, die nicht sofort zu erkennen sind. Der Reifen wird porös.

Durch Abdecken der Reifen kann diesem Prozess vorgebeugt werden. Die Initiative Reifen-Sicherheit empfiehlt folglich, vor Beginn einer längeren Urlaubsreise die Bereifung durch einen Fachmann überprüfen zu lassen..

Westlake-Rückruf beginnt später

Anders als bisher erwartet, wird der Rückruf von Westlake-Reifen in den USA nun doch erst Mitte August, also rund einen Monat später, beginnen. Laut Richard Kuskin, Inhaber des betroffenen Reifenimporteures Foreign Tire Sales Inc. (FTS), habe ein Unternehmen ab Meldung gegenüber der National Highway Traffic Safety Administration (NHSTA) zwei Monate Zeit, mit dem Rückruf zu beginnen.

FTS hatte die NHTSA am 11. Juni über mögliche Sicherheitsprobleme mit den betreffenden Llkw-Reifen aus China informiert..

Pirelli kann Umsatz und Gewinn steigern

Der italienische Reifen- und Immobilienkonzern Pirelli & C. SpA konnten seinen Umsatz im ersten Halbjahr um beträchtliche 11,1 Prozent auf 2,681 Milliarden Euro steigern. Gleichzeitig stieg der operative Gewinn um 10,2 Prozent auf 342 Millionen Euro.

Die Umsätze der wichtigen Reifensparte Pirelli Tyre – macht rund 80 Prozent vom Umsatz aus – stiegen dabei noch um 6,6 Prozent auf 2,151 Milliarden Euro. Diese Umsatzsteigerung sei dank höherer Absätze, eines verbesserten Produkt-Preis-Mixes und trotz nachteiliger Wechselkurse entstanden. Der operative Gewinn der Reifensparte lag im ersten Halbjahr bei 206 Millionen Euro, was einer operativen Marge (Return-on-Sales) von 9,6 Prozent entspricht.

ContiTech richtet Standorte neu aus

Die ContiTech AG will ihre Position im Markt der Oberflächenmaterialien für die Automobilindustrie stärken. Über den Geschäftsbereich Benecke-Kaliko AG, Hannover, beabsichtigt die Continental-Tochter das Kfz-Foliengeschäft der Alkor GmbH, eine Tochter der RENOLIT AG, Worms, zu übernehmen, teilte ContiTech nun mit. Im Gegenzug will Benecke-Kaliko das Geschäft mit Möbelfolien an die RENOLIT AG veräußern.

Die beiden Akquisitionen stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Zum Kaufpreis vereinbarten beide Unternehmen Stillschweigen. Die Alkor-Produkte sollen künftig zum größten Teil am Benecke-Kaliko Standort Eislingen (Baden-Württemberg) hergestellt werden.

Dabei entstehen in Eislingen 60 neue Arbeitsplätze. Die Möbelfolien-Produktion in Hannover soll bis Anfang 2008 am Standort Hannover-Vinnhorst eingestellt werden. „Allen 120 betroffenen Mitarbeitern sollen Arbeitsplätze in anderen ContiTech-Gesellschaften angeboten werden.

Azubis von Michelin mit Motorsport in den Genen

Selbst nach dem Ausstieg von Michelin aus der Formel 1 rollen weiterhin Monoposti der Königsklasse auf Pneus des französischen Herstellers – zumindest ihre kleineren Nachbildungen. Im Rahmen ihrer Ausbildung zum Industriemechaniker stellten die Azubis des ersten Lehrjahres im Werk Bad Kreuznach kleine Formel-1-Modelle aus Metall her. Bei der Herstellung der Pneus kam sogar Technologie aus der Reifenproduktion zum Einsatz: Die miniaturisierten Reifen der jungen Micheliner wurden aus echtem Rohkautschuk geformt und wie ihre großen Vorbilder vulkanisiert.

Bridgestone weiht Runderneuerung für Flugzeugreifen ein

Bridgestone Aircraft Tire Co. (China) Ltd., eine Tochtergesellschaft der Bridgestone Aircraft Tire Co.

(Hong Kong) Ltd., hat nun in Qingdao, China, die neue Runderneuerungsanlage für Flugzeugreifen offiziell in Betrieb genommen. Laut Bridgestone steige die Nachfrage nach Flugzeugreifen weltweit an, insbesondere aber in China.

Neben dieser neuen Runderneuerungsanlage betreibt Bridgestone noch entsprechende Einrichtungen in Japan, den USA, Belgien und Hongkong. Außerdem fertigt Bridgestone neue Flugzeugreifen in der Fabrik im japanischen Kurume. Bis Ende 2008 soll in Tokio eine zweite Produktionsstätte für Flugzeitreifen entstehen.