Einträge von Arndt Haddenbrock

Conti-Aktie schmiert nach Gewinnwarnung ab: gestern nur Papier – heute nur Papier

Die Schaefller-Gruppe musste 2007 im Rahmen einer feindlichen Übernahme 180 Millionen Conti-Aktien zu je 75 Euro – somit 13,5 Milliarden Euro – übernehmen. Bevor das Geschäft auch nur verbucht war, standen die Aktien bei gerade einmal 20 Euro: dem Zusammenbruch der Lehman-Bank und den daraus folgenden weltweiten Verwerfungen des Finanzmarktes geschuldet. So schnell hatte bis […]

Hans-Hartmut Münch – HHM ist 80

Hans-Hartmut Münch – im Michelin-Konzern als HHM geführt – verfolgt das Reifengeschehen nach wie vor akribisch und ist gelegentlich angesichts mancher Entwicklungen im Reifen- und Automarkt alles andere als glücklich. Schon zu seiner aktiven Zeit als Leiter Kommunikation Michelin Deutschland ging er keiner Diskussion aus dem Wege, sondern vertrat die Interessen „seines“ Reifenherstellers, wenn es […]

Ohne Selbstzweifel: Thomas Sattelberger – Klappe auf und durch

Das Meinungsbarometer schlägt heftig nach oben und unten aus, sobald der Name Thomas Sattelberger eingegeben ist. Die einen sehen ihn als „Papst der Personalentwicklung“ und „den lange Zeit mächtigsten Personalchef des Landes und Kulturreformer“, gerne auch den „umtriebigen Zukunftsmacher und männlichen Vorkämpfer der Frauenquote“. Für andere ist Thomas Sattelberger allerdings eher „ein Marketinggenie in eigener Sache“. Und wer ihm nun ganz und gar nicht wohlgesonnen ist, nennt ihn gerne mal „einen Verbalerotiker“, dessen „etwas erratische Berufslaufbahn im Vorstand immer auf eine einzige Amtszeit beschränkt geblieben“ sei und der als „Sprücheklopfer nur unvollendete Werke hinterlassen“ habe. Als DASA-Chef fasste sich sein Vorgesetzter, der Haudegen Schrempp, kurz: „Arschloch“. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

„Den Schaefflers“ gelingt ein Possenspiel um die Führung des Konzerns

Für Schaeffler und das Manager-Magazin wird es vermutlich nicht mehr zu einem halbwegs freundlichen, nicht einmal halbwegs fairen Umgang miteinander reichen. Erst stand CEO Dr. Jürgen Geißinger im Scheinwerferlicht, was gleichbedeutend mit Dauerbeschuss war. Nun aber besetzt Unternehmenserbe Georg Schaeffler den ersten Rang auf der Abschussliste des Blattes, denn wenn schon das Titelfoto der beiden […]

Rosneft greift nach Pirelli – Alle Macht bleibt bei Marco Tronchetti Provera

Auf der Basis eines Aktienpreises von 12 Euro, woraus sich eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 5,8 Milliarden Euro errechnet, hat Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera den mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen russischen Energieriesen zum Kauf von rund 13 Prozent aller Pirelli-Aktien veranlassen können. Damit ist Rosneft größter Pirelli-Aktionär. Das mehr oder weniger uneingeschränkte Sagen hat allerdings, jedenfalls zumindest für die nächsten fünf Jahre, nach wie vor Tronchetti, obwohl sein Aktienanteil auf unter fünf Prozent gesunken ist, sobald der Pirelli/Rosneft-Deal in trockenen Tüchern ist. Derzeit bangen die einen darum, dass die durch die „Krim-Krise“ ausgelöste politische Großwetterlage dem Deal noch schaden könnte, während andererseits viele Marktbeobachter, vor allem aber auch Belegschaftsmitglieder ihre Hoffnung geradezu darauf setzen, dass die Russland angedrohten Sanktionen dem Deal im Wege stehen werden. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wem Pirelli eigentlich gehört, wer bei Pirelli das Sagen hat, und wie es denn möglich ist, mit relativ wenig Aktien den Pirelli-Konzern kontrollieren zu können.

Personalkarussel bei Goodyear Dunlop dreht sich kräftig weiter

Das Personalkarussel im Goodyear-Dunlop-Konzern dreht sich weiter. Nachdem sich das Unternehmen etwa von Dr. Rainer Landwehr (Group Managing Director DACH), Frank Hohmann (Director Marketing Operations EMEA; zuvor: Director Marketing & Strategic Development DACH) und auch Arthur de Bok (Senior Vice President Sales and Marketing Excellence; zuvor: President EMEA) „im gegenseitigen Einvernehmen“ getrennt hatte, damit diese sich – wie es heißt – jeweils neuen Herausforderungen stellen können, hat der US-amerikanische Reifenhersteller in Deutschland offenbar auch mit Abgängen einiger hochrangiger Manager zu kämpfen.

Goodyear büßt weiter Umsätze ein, verdient aber mehr

Wie das Unternehmen jetzt meldet, lag der Jahresumsatz mit 19,54 Milliarden US-Dollar (14,33 Milliarden Euro) 6,9 Prozent unter dem Vorjahr, während der Betriebsgewinn mit 1,58 Milliarden Dollar (1,16 Milliarden Euro) den des Vorjahres um 26 Prozent überstieg. Das reichte für einen Nettogewinn von 600 Millionen Dollar (440 Millionen Euro). Obwohl es sich um das beste Ergebnis der Goodyear seit mehr als einem Jahrzehnt handelt, sollte einem weiteren Aufstieg nichts im Wege stehen, denn mit einem Ebit von 1,205 Milliarden Dollar, entsprechend einer Marge von 6,1 Prozent, steht Goodyear im internationalen Wettbewerbsvergleich zwar nicht schlecht da und wird dennoch von einigen wichtigen Wettbewerbern deutlich in den Schatten gestellt.

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„Ich habe Scheiße gebaut …“

Kleinlaut räumte Michael Ramstetter – ADAC-Kommunikationschef und Chefredakteur der Motorwelt – ein, was so niemand erwarten konnte und den ADAC in seinen Grundfesten erschüttert. Er hat ein wenig gemauschelt und vorgelegte Zahlen mit einer zusätzlichen Null aufgehübscht, was am Ergebnis, also der Rangfolge, selbst jedoch nichts geändert haben soll. Selbst wenn dem so wäre, könnte diese ramstetterische Frisiertechnik bestenfalls als Verarschung der gesamten Automobilbranche mitsamt millionenfacher Motorwelt-Leserschaft gewertet werden; eine verniedlichende Umschreibung für Täuschung, Betrug, Wettbewerbsverzerrung. Dass die Betrügereien von innen heraus „durchgestochen“ wurden, soll auch in Ramstetters selbstherrlichem Auftreten begründet sein. Ginge es um Michaela und nicht um Michael, könnte wenigstens Alice dies zum Anlass nehmen, eine tränenreiche Opferrolle zu erfinden. So aber ist klar: Ramstetter hat eine Riesendummheit begangen, ist Opfer seines ausgeprägten Egos und hat über Nacht alles eingerissen, was über Jahrzehnte aufgebaut worden ist. Er wird auf viele Jahre hinweg als Beispiel dafür angeführt werden, wie ein Mann mit offenbar ungezügeltem Geltungsdrang eine riesengroße Organisation mit hoher Reputation vor die Wand fahren kann. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

Unternehmenskulturen: Ein langer Weg von der Ver- zur Vollkommenheit

Waren das noch Zeiten, als arme Schlucker – in Schale geworfen mit umgebundener Krawatte und frisch gereinigten Fingernägel – ihren „Bankbeamten“ der großen Deutschen Bank (gern verwechselt mit der Deutschen Bundesbank) mit einem Antrag auf Gewährung eines Kredites zu belästigen wagten. Und heute? Ein Gruß wird bestenfalls angedeutet, kein Handschlag mehr ohne sofortige Überprüfung, ob noch alle Finger vorhanden sind. Das Banker-Image ist im Keller, dieser Spezies Mensch traut man nahezu alle erdenkbaren Schlechtigkeiten zu. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

Pirelli ist von nun an „for sale“

Wie gestern schon gemeldet, plant Pirelli-CEO Tronchetti Provera (65), dessen Familie zugleich größter Aktionär ist, den kompletten Ausstieg, erst als CEO, dann als Aktionär. Nur über den Zeitrahmen kann noch spekuliert werden, nachdem Tronchetti selbst das Jahr 2017 genannt hat.