Einträge von Detlef Vogt

Greift VW bei Ferrari ins Lenkrad?

Wie ein Sprecher von Audi bestätigte, haben die Tochtergesellschaft von VW und die zu Fiat gehörende Marke Maserati Verhandlungen über eine technische Zusammenarbeit aufgenommen. In den Medien wird angesichts der sich zuspitzenden Fiat-Krise spekuliert, Volkswagen könne sich an Ferrari beteiligen, sofern diese Marke in einen „Luxus-Pool“ nach Ford-Vorbild (PAG/Premier Auto Group) mit den Marken Maserati und Alfa Romeo umgewandelt würde. Maserati gehört bereits hundertprozentig zu Ferrari und Alfa Romeo ist eine Tochter der Fiat-Autosparte.

Visteon und SmarTire mit „strategischer Partnerschaft“

Der kanadische Anbieter von Luftdruckwarnsystemen SmarTire (Umsatz im letzten Geschäftsjahr gerade mal etwas über 1 Mio. Euro) und der drittgrößte Automobilzulieferer weltweit Visteon Corporation (Umsatz 2001: 20,5 Mrd. Euro) vertiefen ihre im Frühjahr 2002 bereits bekannt gegebene Kooperation, wie jetzt bekannt gegeben wurde.

SmarTire hebt vor allem hervor, jetzt mit einem OE-Zulieferer der höchsten Ebene („Tier 1“) zusammenzuarbeiten, nachdem man bereits vor einigen Wochen mit Pirelli ein Abkommen unterzeichnet hatte. SmarTire verspricht sich durch diese Kooperation einen stärkeren Zugang zur Erstausrüstung und zu den Märkten weltweit. Visteon hat die Rechte erworben, bestimmte SmarTire-Produkte zu produzieren.

Profildesign wichtig beim Winterreifenkauf

Für 44 Prozent der Deutschen spielt das Profildesign beim Reifenkauf eine wichtige Rolle. Darüber hinaus ist ebenfalls für 44 Prozent der Verbraucher ein „griffiges“ Profil wichtiger als den Reifen einer der führenden Hersteller zu erwerben (35 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt jedenfalls die von Goodyear vorgestellte TAAS-Studie 2002 (Tire Awareness and Attitude Survey).

Bei der Kaufentscheidung lassen sich der Untersuchung zufolge immerhin 48 Prozent der Kunden von Reifentests beeinflussen, und 40 Prozent hören auf den Rat des Verkäufers. Laut der Studie ist die Anzahl derjenigen Autofahrer, denen gute Fahreigenschaften der Pneus bei Schnee und nassen Fahrbahnen wichtig oder sehr wichtig sind, gleich groß (56 Prozent), obwohl es statistisch gesehen in Deutschland vielmal mehr Regentage (123) gebe als solche mit Schnee (29 Tage)..

Yokohama-Strategie verkündet

Der japanische Reifenhersteller Yokohama Rubber hat eine Strategie bekannt gegeben, die auf drei Ebenen zum Tragen kommen und dazu beitragen soll, die Marke Yokohama weiterzuentwickeln. So soll die Palette der High-Performance-Reifen ausgebaut werden. Bei Lkw- und Bus-Reifen wird eine „globale“ Produktpalette eingeführt.

Und als drittes soll der Export gesteigert werden. Innerhalb von drei Jahren möchte Yokohama dank dieser Maßnahmen den Umsatz auf 460 Milliarden Yen (ca. 3,65 Mrd.

Euro, Geschäftsjahr 2001: 3,1 Mrd. Euro) und den Operating Profit auf 35 Mrd. Yen steigern (ca.

300 Mio. Euro, 2001: 160 Mio. Euro).

Viborg glaubt an das „Circle Concept“

Die einen sollten verkauft werden und die anderen mussten dringend einen Käufer finden. Die Stinnes AG wollte sich zum Logistikkonzern entwickeln und befand, dass Baumärkte sowie Reifenhandelsbetriebe diesem Unternehmensziel im Wege stünden. Ein Käufer für den nicht schlechten, aber dennoch renditeschwachen Reifenbereich wurde gesucht.

Europas größter Reifenhändler, so nannte sich Gummi-Mayer jedenfalls jahrzehntelang, kam bereits Ende der 80er Jahre in eine Unternehmenskrise und blieb unfähig, sich daraus zu befreien. Insbesondere die Konkurrenz durch Stinnes hatte der Sympathiefirma aus der Pfalz das Leben schwer und schwerer gemacht. Viele Jahre lang hatten allein freundliche Hinweise aus Landau gereicht, die Industrie nachgiebig zu machen, wenn es denn hieß, dass undurchsichtige und schädliche Industriemanöver dem Unternehmen einen Gewinn verwehrt hatten, so dass die Herren aus den Vorstandsetagen zu Jahresbeginn mittels Sonderzahlungen rote in schwarze Zahlen umzuwandeln halfen.

Nachdem aber mit Stinnes Reifendienst eine zweite bedeutende Handelskette entstanden war, galt das Motto „einen Gummi-Mayer können wir uns ja wohl leisten“ nicht mehr. Was Gummi-Mayer hätte recht sein können, wäre Stinnes Reifendienst allemal recht gewesen. Gummi-Mayer blieb weiter auf dem Radarschirm der Lieferanten, die sich jährlich irgendwo in Deutschland trafen, um sich rein prophylaktisch dieser Frage zuzuwenden: Was wäre wenn? Oder: Wie verhalten wir uns im Falle einer Insolvenz dieses Großkunden? Im Jahr 1999 schien diese Frage – fürs Erste jedenfalls – wirklich gelöst.

Eine britische Investorengruppe und ein dänischer Reifenhändler hatten im Juni zugeschlagen und Stinnes Reifendienst rückwirkend zum 1.1.1999 übernommen und im November mit der Übernahme von Gummi-Mayer, rückwirkend zum 1.

Oktober 1999, zu einem weiteren Paukenschlag ausgeholt. Im europäischen Reifengeschäft sollte kein Weg mehr an der heutigen Viborg-Gruppe vorbeigehen und erst recht nicht im deutschen Reifengeschäft. Kein Wunder, dass sich heute viele Marktteilnehmer an Viborg reiben und sich angesichts wirklicher oder vermeintlicher, angesichts lösbarer oder auch unlösbar erscheinender Probleme die Hände reiben und der weiteren Entwicklung mit größtem Interesse entgegensehen.

SupplyOn kooperiert mit Volkswagen

SupplyOn (Hallbergmoos), Internet-Marktplatz für die Automobilzulieferindustrie, kooperiert jetzt auch mit der Lieferanten-Plattform von Volkswagen und präsentiert eine Lösung für einen durchgängigen Einkaufsprozess – vom Automobilhersteller über mehrere Zulieferstufen hinweg. So können Systemanbieter eine elektronische Angebotsanfrage von VW direkt in das SupplyOn-System übernehmen und ihre Unterlieferanten ohne Medienbruch mit einbeziehen..