Einträge von Detlef Vogt

Gibara vergibt seine letzte Chance als CEO

Gleich acht Mal wurde der Redaktion in weniger als einer Woche von Goodyear-Angestellten ein Link übermittelt, der Zugang zu einem elektronischen Brief von Sam Gibara an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht. Gibara erwähnt, ab 1. Januar 2003 die Verantwortung an Bob Keegan abzugeben und im übrigen als Chairman weiter für Goodyear aktiv zu bleiben.

Gibara beschreibt das Jahr 2002 als „markiert mit Gewinnen“ und redet von „ergriffenen Chancen.” Schließlich behauptet er, „die Grundlagen für zukünftige Erfolge gelegt“ zu haben und nichts sei ohne die tolle Belegschaft des Konzerns möglich gewesen. Mit einiger offen geäußerter Bitterkeit weisen viele der so vorzüglich beschriebenen Mitarbeiter darauf hin, dass Gibara es endgültig versäumt habe, ihnen endlich mal etwas mehr Klarheit zu geben und auch, und sei es nur ein einziges Mal, selbstkritisch zurückzublicken und seine eigene Rolle und Verantwortung für die Schieflage des Goodyear-Konzerns wenigstens ansatzweise zu reflektieren.

Mit der Verniedlichung der Probleme habe Gibara bisher schon nichts gewonnen, sondern die Belegschaft so massiv verärgert, dass seine Botschaften gar nicht mehr gelesen würden. Diese Belegschaft will ja kämpfen, aber sie braucht Führung. Kampf? Aber wofür? Wenn der Konzern doch nach wie vor die tollsten Marken, die tollste Distribution und die tollsten Leute hat, warum verdienen dann nur die Konkurrenten Geld?.

Standard & Poor’s senkt das Rating für Goodyear erneut

Die Agentur S & P hat das Rating für Goodyear von BB+ auf BB- gesenkt und damit noch einmal mehr als deutlich unterstrichen, dass Goodyear-Anleihen nur noch „Schrottanleihen“ sind. Diese erneute Herabsenkung ist deshalb besonders bedeutungsvoll, weil schon mit der nächsten Absenkung alle Finanzierungszusagen, über die der in zwischen mit mehr als fünf Milliarden US-Dollar Schulden beladene Reifenkonzern verfügt, aufgehoben werden können. Bob Keegan, ab 1.

Januar 2003 neuer CEO, zeigte sich über die Herabstufung enttäuscht und verwies auf in der Umsetzung befindliche Pläne, die sich in sechs von sieben Divisions schon bewährt hätten. Und das Sorgenkind North American Tire werde inzwischen von dem neuen President Rich geführt, der zuvor schon den Turnaround in der Chemical Division gemanagt habe..

Sumitomo Rubber Industries übernimmt Ohtsu vollständig

Sumitomo Rubber Industries (SRI) wird in den ersten Monaten des nächsten Jahres den Reifenhersteller Ohtsu (Reifenmarke Falken), an dem SRI (Reifenmarke Dunlop) ohnehin bereits 51 Prozent hält, vollständig übernehmen und damit den bisher nach Umsatz zweitstärksten Reifenhersteller Yokohama in Japan auf Platz drei verdrängen. An SRI ist Goodyear mit zehn Prozent beteiligt, nachdem die Japaner 1999 ihre US- und Europa-Aktivitäten an die Amerikaner verkauft haben..

Pirelli bekommt weiteren Telecom-Partner

Pirelli bekommt mit Hopa einen weiteren Anteilseigner am Projekt Olimpia. Olimpia/Hopa halten weniger als 30 Prozent der Anteile an Olivetti, Olivetti wiederum ist Mehrheitsgesellschafter der Telecom Italia. Mit der Aufnahme von Hopa soll die Finanzstruktur des verschachtelten Konsortiums gestärkt werden.

In Olimpia sind jetzt Pirelli (50,4%), Edizione Finance Int. (Benetton, 16,8%), Hopa (16%), Banca Intesa (8,4%) und Unicredito (8,4%) involviert..

16 Zoll beim Peugeot 206 CC Roland Garros

Peugeot bringt – auf 700 Einheiten limitiert – als Sondermodell des 206 den CC Roland Garros in „Tie-Break-Grün“ heraus. Das Auto steht auf neunspeichigen Aluminiumfelgen Typ „Ouragan“ mit der für diese Autoklasse üppigen Bereifung 205/45 R 16.

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Autop und AV Leasing fusionieren

Die beiden Fuhrpark-Leasing-Anbieter Autop (Meerbusch) und AV Leasing fusionieren. Beide gehören zur niederländischen Unternehmensgruppe Athlon und werden mit zusammen fast 20.000 Verträgen einer der größten marken- und bankenunabhängigen Fuhrpark-Leasinganbieter Deutschlands.

Verbraucher sparen auch am Reifen

Die BBE Unternehmensberatung und der ABH Marketingservice (Köln) haben 1.000 repräsentativ ausgewählte Pkw-Fahrer zum Thema „Konsumverzicht rund ums Auto“ befragt. Auf einen eigentlich fälligen Ersatz von Reifen verzichteten 21 Prozent, jeder vierte kaufte eine günstigere Marke.

Die Vertragswerkstätten waren vom allgemeinen Konsumverzicht weniger betroffen, ATU und die freien Werkstätten konnten vom Sparwillen der Deutschen nicht profitieren. Wenn’s ums Auto geht, so die Studie, wechselt man nicht so schnell seine Reparaturstätte..

Alles Scheiße oder was? (Update)

Zehn Investmentbanken haben sich in New York mit Staatsanwalt Spitzer auf die Zahlung von 1,4 Milliarden US-Dollar geeinigt, darunter auch die Deutsche Bank. Mehr als 900 Millionen US-Dollar davon sind reine Strafgebühren für Missbräuche des Aktien-Researchs. Mit dieser Aktion soll das Vertrauen der Anleger wiederhergestellt werden.

Das ganze Verfahren zeigt aber auch, dass man sich in New York freikaufen kann von Sünden der Vergangenheit, sofern man über genug Geld verfügt und es einsetzt. Wie in ähnlich gelagerten früheren Fällen gibt es keinen Schuldigen im strafrechtlichen Sinne..

Vergleichstest Winteranfahrhilfen und Schneeketten

Die Zeitschrift Gute Fahrt hat in ihrer neuesten Ausgabe Schneeketten, Anfahrhilfen und den Einsatz eines erwiesenen Spitzen-Winterreifens (Michelin Alpin 2) miteinander verglichen. Die Testergebnisse wurden auf einer Bergaufstrecke (Traktion), einem Pylonenkurs (Seitenführung und Handling) und durch wiederholte Vollbremsungen ermittelt. Empfohlen werden die Schneeketten Erlau Chromat („sehr gut“) und RUD Comfort Centrax („gut“).

Das Urteil „gut“ geht auch an die Pewag Trak und Spikes Spider Compact. Zwar erhält die Traktionshilfe „Auto Sock“ nur das Prädikat „befriedigend“, damit bekommt man einen Golf aus 50 km/h aber immer noch um eine Autolänge eher zum Stillstand als „nur“ mit Winterbereifung..