Einträge von Detlef Vogt

„Tiretronic“-Projekt im Hause DaimlerChrysler

Im „Hightech Report“ (Ausgabe 2/2003) der DaimlerChrysler AG wird von dem „Tiretronic“ genannten Projekt des Fahrzeugherstellers berichtet, das darauf abzielt, über in die Reifenlauffläche integrierte Sensoren Informationen über den Reibbeiwert der Fahrbahnoberfläche zu gewinnen. „Wenn man diesen Parameter messen könnte, ließen sich Fahrdynamik- und Assistenzsysteme auf die aktuellen Bedingungen des Rad-Straße-Kontakts einstellen“, beschreibt der bei DaimlerChrysler-Forschungsdirektion Elektronik und Mechatronik für das Projekt zuständige Horst Wunderlich die Ziele seines Teams..

Agritechnica 2003: „Erfolgreich in schwieriger Zeit“

Vom 9. bis 15. November war die Agritechnica 2003 erneut Anziehungspunkt für Europas Agrarbranche.

Zu der internationalen Fachausstellung für Landtechnik der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kamen nach Angaben des Veranstalters fast 227.000 Besucher auf das Messegelände in Hannover, und mit mehr als 38.000 Auslandsbesuchern konnte demnach sogar ein neuer Rekord verzeichnet werden.

„Aussteller, Besucher und natürlich auch wir selbst als Veranstalter waren mit der Agritechnica 2003 vollauf zufrieden“, lautet denn auch das Fazit von DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Dietrich Rieger. Mit ihrem vollständigen Technikangebot, zahlreichen Neuheitenpräsentationen und hochwertigen Informationsveranstaltungen habe die Messe den Bedürfnissen der Landwirte in schwieriger Zeit Rechnung getragen.

„Das Investitionsklima hat sich durch die Agritechnica spürbar verbessert. Die Aussteller erwarten für die nächsten Monate eine deutliche Marktbelebung“, meint Dr. Rieger.

Steigende Betriebsgrößen sowie die rasch zunehmende überbetriebliche Maschinennutzung in der Landwirtschaft erfordern den zunehmenden Einsatz von Großmaschinen. Nicht verwunderlich deshalb, dass der Veranstalter auch in diesem Jahr von einem besonders starken Fachbesucherinteresse an Traktoren, der gesamten Bandbreite der Bodenbearbeitung und der Erntetechnik zu berichten weiß. Was die Anbieter freuen dürfte ist, dass die Landwirte offenbar wieder verstärkt investieren wollen.

„Dies belegen die Gespräche auf den Ständen der Aussteller. Nach der Besucherbefragung wollen 64 Prozent investieren“, stellt Dr. Rieger fest.

Davon könnte auch die Reifenbranche profitieren. Denn was die Absatzentwicklung bei Landwirtschaftsreifen betrifft, blieb das Jahr 2003 bislang deutlich hinter dem Vorjahr zurück – und das nicht nur bezogen auf das Erstausrüstungsgeschäft, sondern vor allem auch im Ersatzmarkt. Wenn weniger Schlepper und Maschinen verkauft werden, gehen halt auch die Lieferungen an die Produktionsbänder der großen Fahrzeughersteller zurück.

Und wenn zusätzlich noch ein Jahrhundertsommer zu Ernte- und damit Einkommensausfällen in der Landwirtschaft führt, räumen die Landwirte eine neuen Bereifung sicherlich nicht oberste Priorität ein. Zumal – wie ein Vertreter der Reifenindustrie im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG vermutet – viele angesichts knochentrockener Böden nicht einmal die Leistungsfähigkeit heutiger High-Performance-Reifen abzurufen brauchten. Was die Hersteller und die auf den Handel mit Landwirtschaftsreifen spezialisierten Unternehmen jedoch nicht davon abhält, mit neuen, immer fortschrittlicheren Produkten und Dienstleistungen auf den Markt zu drängen.

Tuning weiter im Trend

Erneut mehr als 400.000 Besucher zählten die Veranstalter auf der Essen-Motor-Show 2003. „Das Interesse am Automobil ist ungebrochen“, wertete der Essener Messechef Dr.

Joachim Henneke. Die Messe sei geprägt von der Begeisterung rund um das Automobil und setze wichtige positive Signale für die gesamte Automobilwirtschaft als Zugpferd für den Konjunkturaufschwung. Diese Einschätzung wurde auch von zahlreichen Repräsentanten der Automobil- und Zulieferindustrie geteilt, die nach Essen gekommen waren.

Online-Plattform www.tyre24.de verstärkt sich personell

Rainer Römer, früherer Gebietsleiter von Bridgestone, ist seit Anfang Dezember neuer Außendienstmitarbeiter der Tyre24 GmbH mit Sitz in Frankenstein und bringt nach Aussagen des Unternehmens 17 Jahre Erfahrung in Bezug auf Vertrieb, Außendienst und Kundenbetreuung mit. Schwerpunkt seiner neuen Tätigkeit ist der Vertrieb sowohl der Vermittlungsplattform www.tyre24.

Wheels4You – Maloya-Exklusivvertrieb und Komplettradgeschäft

Günther Eibl (40) kennt das Reifen- und Felgengeschäft aus dem Effeff: Er ist gelernter Vulkaniseur und Reifenmechaniker, hat sich seine ersten beruflichen Sporen bei einem branchenweit respektierten Reifenfachhändler alter Schule verdient (Hans Becker, Reifen-Stahl in Essen), hat auch die Industrieseite durch eine fünfjährige Tätigkeit für Bridgestone kennen gelernt und schließlich für die Felgenmarke Dezent, die heute zur AEZ-Gruppe gehört, das Komplettradgeschäft aufgebaut. An all diesen beruflichen Stationen hat er seine Branchenkenntnisse erweitern können und sich schließlich im Sommer 1999 selbstständig gemacht.

Das Unternehmen trägt den ungewöhnlichen, aber dennoch einprägsamen Namen „Wheels4You“, ist in Osnabrück ansässig, beschäftigt um die 30 Mitarbeiter und wird im laufenden Geschäftsjahr (endet am 30.

6.2004) 20 Millionen Euro umsetzen. Dass Geschäftsführer Eibl dieses Ziel erreicht, ist für ihn jetzt schon klar: Die Geschäfte im Oktober haben die Planungen übertroffen.

Dabei hat er sich schon angewöhnt, von Jahr zu Jahr mit großen Umsatzsprüngen zu rechnen. Dazu trägt nicht nur die Osnabrücker Zentrale bei, sondern auch der derzeit aus vier Mitarbeitern bestehende eigene Außendienst, der sich aus langjährig erfahrenen Kräften rekrutiert.

Zeitgleich mit dem Aufbau des Kompletträdergeschäftes war Günther Eibl mit Vredestein in Kontakt gekommen und bot sich an, deren Zweitmarke Maloya exklusiv in Deutschland zu vertreiben: Einen gewissen Imageschub erfuhr die Marke erst kürzlich durch das Prädikat „sehr empfehlenswert“ im jüngsten ADAC-Test zu Winterreifen.

Warten auf Winterreifenpflicht geht weiter

Auch in naher Zukunft wird es aller Wahrscheinlichkeit nach keine Winterreifenpflicht in Deutschland geben. Die Innenministerkonferenz der Länder, die im November in Jena tagte, hat einen entsprechenden Vorschlag Bayerns und Baden-Württembergs allerdings an die Verkehrsminister delegiert, die derzeit mit der Erneuerung der StVO beschäftigt sind. Trotzdem ist die Initiative PRO Winterreifen froh, denn noch nie habe die Öffentlichkeit das Thema Winterreifen so intensiv diskutiert wie derzeit.

Ellerbrock richtet Blick nach vorn

Bereits einige Wochen, nach dem beim Runderneuerungsspezialisten Ellerbrock nördlich von Hamburg die gesamte Produktionshalle durch einen Großbrand zerstört wurde, laufen die Planungen für die Zukunft. Bis zum kommenden Winter soll an selber Stelle die modernste Fabrik Europas entstehen. In der Zwischenzeit produzieren Mitarbeiter Ellerbrocks in zwei Werken der italienischen Muttergesellschaft Marangoni, um die Kunden auch weiterhin bedienen zu können.

SEMA-Show Las Vegas 2003

Zur 37. SEMA-Ausstellung in Las Vegas wurden nach Auskunft des Veranstalters und Namensgebers (Sema = Specialty Equipment Market Association) rund 90.000 Besucher erwartet, ausnahmslos Fachpublikum.

Die alljährlich im November stattfindende Messe ist in etwa vergleichbar mit der Automechanika. Seit einem Jahrzehnt schon ist auch der Reifenbereich ein sehr bedeutender Teil der Show. Alle Reifenhersteller mit Interesse am amerikanischen Reifenmarkt sind dort vertreten.

Dabei geht es aber wohl weniger um Vorstellung neuer Produkte, denn wirklich bahnbrechende Neuigkeiten dürfen nicht jedes Jahr wie selbstverständlich erwartet werden, vielmehr ist Las Vegas ein geeigneter Ort, an dem sich Kunden-/Lieferantenbeziehungen anknüpfen oder auch bloß vertiefen lassen.

Die Reifenausstellung in Las Vegas ist eine Veranstaltung der besonderen Art. Man geht zwar in die Hallen, orientiert sich mal schnell auf diesem und jenem Messestand und man ist doch eigentlich ganz schnell durch, denn Reifenhersteller wie Bridgestone, Goodyear, Michelin, Cooper, Pirelli, Hankook, Kumho, Yokohama und weitere mehr haben zwar Stände gebucht, aber die Entscheidungen fallen nicht auf dem Messegelände.

Die Gespräche finden in den Hotels statt. Dort pulsiert das Leben. Dort wird zu Empfängen geladen.

Hier werden Reifenhändler eingeladen, um sich mit ihrem Lieferanten auch auszutauschen, festzulegen oder festlegen zu lassen für das kommende Jahr. Die großen Reifenhersteller bieten nicht allein das Produkt, sondern mit diesem auch Marketing- und Werbeprogramme vielfältigster Art. Es geht den Reifenkonzernen darum, die Partner darauf einzuschwören, ihnen einen Anteil an deren Neureifengeschäft von mindestens 50 Prozent einzuräumen.

Pirelli stellt sich der Herausforderung in den USA

Wie in den Jahren zuvor, so war auch dieses Mal wieder Dr. Francesco Gori, Chef Pirelli Tyres weltweit, nach Las Vegas gereist, um Kontakte zu dem Markt, von dem sich der italienische Reifenhersteller für die Zukunft noch so viel verspricht, zu vertiefen. Auf dem größten Reifenmarkt der Welt, den USA, hat Pirelli in den letzten 20 Jahren keine allzu glückliche Hand gehabt.

Die Übernahme von Firestone durchkreuzte Bridgestone kurzerhand und auch die dann schnell vorgenommene Akquisition des US-Reifenherstellers Armstrong erwies sich als Fiasko. Nachdem dieser Teil beendet war, ließen Pirelli und Cooper mit einem Jointventure aufhorchen, das sehr die Handschrift Goris verriet, der zu dieser Zeit noch für die Strategie verantwortlich zeichnete. Doch die Vereinbarung fand längst ihr Ende; die Hoffnungen hatten sich für beide Seiten nicht erfüllt.

Dennoch hat Pirelli den US-Markt in keinster Weise aufgegeben. Nachdem die MIRS-Fabrik in Rome/Georgia in diesem Jahr immer stärker angelaufen ist, werden die Italiener in diesem Jahr mit amerikanischen Kunden einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro erwirtschaften und zum zweiten Mal in Folge auf dem nordamerikanischen Markt mit Gewinn abschließen. Dies ist umso bemerkenswerter als dass die Anlaufkosten der MIRS-Fabrik zu verkraften sind.

Dieses Mal geht Pirelli den schweren und auch zeitraubenderen Weg, indem die Reifen über Erstausrüster eingeführt werden. Aber ein Blick auf das Erstausrüstungsgeschäft, das derzeit mit hohen Zuwachsraten glänzt, lohnt sich, denn man geht mit Erstausrüstungslieferungen ziemlich selektiv vor; die Brot-und-Butter-Reifen mit den schwachen Margen liefern die Italiener jedenfalls nicht. Einerseits geht es um hochwertige Ultra-High-Performance- und teure Off-Road-Reifen, die in Rome hergestellt werden, und andererseits erfolgen auch Lieferungen aus den brasilianischen Fabriken in die amerikanische Erstausrüstung an Kunden wie Ford und Chrysler.

Um Absatzmöglichkeiten muss sich Pirelli keine Sorgen machen, denn derzeit werden gleich reihenweise Dimensionen bei General Motors homologiert, denen Aufträge folgen. Somit setzt sich das Wachstum im nordamerikanischen EA-Markt mit Sicherheit fort.

Doch auch im amerikanischen Ersatzmarkt hat Gori seinen Leuten wie auch sich selbst ehrgeizige Ziele gesetzt.

Und da geht es auch um einen noch relativ neuen Anfang, denn viele Jahre lang war Pirelli auch ganz gut im Geschäft mit Mass Merchandisern. Im Gefolge des Jointventures mit Cooper wurde dieser Absatzkanal allerdings bereits im Verlauf des Jahres 2000 aufgegeben. Die gute Position im OE-Bereich, dazu mit überwiegend hochwertigen Reifen, lässt Pirelli jetzt immer mehr zu einem wertvollen Partner für das Ersatzgeschäft werden.

In den letzten Jahren sei Pirelli in Nordamerika um nahezu 20 Prozent jährlich gewachsen und das wolle man auch in diesem Umfang für die kommenden Jahre noch realisieren. Doch bei allem Optimismus verweist Gori auf den äußerst harten Wettbewerb in Nordamerika, wo sich halt jeder Hersteller behaupten wolle. Pirelli habe allen Service, Lieferschnelligkeit etc.