Einträge von Arno Borchers

Russische Reifen für die deutsche Landwirtschaft

Sibur-Russian Tyres (SRT) gehört zu hundert Prozent der Sibur-Holding, die wiederum zu hundert Prozent dem auch hierzulande bestens bekannten mächtigen Großkonzern Gazprom gehört. Amtel-Vredestein hat in manchen Segmenten wie Pkw-Reifen zwar die Nase vorne, ist aber bei genauerem Hinsehen und über das gesamte Reifenspektrum betrachtet die Nummer 2 im russischen Heimatmarkt, deutlich hinter SRT. Bei Landwirtschaftsreifen, bei denen die Nutzfahrzeugreifenmarke TyRex um die Zusätze „Agro“ und „VL“ ergänzt wird, ist die Marktführerschaft Siburs im Heimatland jedenfalls völlig unstrittig und der repräsentative Messestand im Rahmen der Agritechnica beweist, dass hier ein Schwergewicht in den deutschen Landwirtschaftsreifenmarkt drängt.

„Individuell angepasster“ Bereich für point S auf Tyre24

Seit Oktober vergangenen Jahres gibt es für Mitglieder der Kooperation point S einen „individuell angepassten Bereich“ auf der B2B-Plattform www.tyre24.de.

Offenbar muss es also bei dem Händlerverbund zu einem Umdenken gekommen sein, denn noch bis vor Kurzem hatte man den Handelspartnern immer wieder ins Gewissen zu reden versucht, die „Einkaufsmacht“ der Kooperation doch möglichst nicht durch die Deckung des Reifenbedarfes mittels der Tyre24-Plattform zu untergraben. „Dies ist ausschließlich unter dem Aspekt der Verfügbarkeit zu sehen, die immer schlechter geworden ist“, erklärt point-S-Geschäftsführer Ralf Maurer auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG. Hinter dem „individuell angepassten Bereich“ der Kooperation stehen seinen Worten zufolge „im Wesentlichen“ point-S-Mitglieder und dabei vor allem die – wie er sie nennt – „Wiederverkaufsprofis“.

Hinzu kämen allerdings zusätzlich noch „sehr selektiv ausgewählte externe Großhändler“. Laut Maurer nutzen derzeit bereits etwa 400 point-S-Partner den speziell für die Verbundgruppe eingerichteten Service, wobei – wie er auf Nachfrage ergänzt – die „Tyre24-Logik nicht ausgeschaltet“ sei. Die point-S-Händler können also auch sonst jeden beliebigen anderen auf der B2B-Site aktiven Lieferanten auswählen.

Allerdings könne seitens der Zentrale nachverfolgt werden, welche Mengen dabei auf diesem Wege überhaupt anfallen. Das mit Einwilligung der Handelspartner vor dem Hintergrund, dass man – erklärt Maurer – gerne möglichst konkrete Zahlen hinsichtlich der Verfügbarkeitsproblematik zur Hand haben möchte, um möglichst zielgerichtet gegenzusteuern zu können. Ein Grund dafür sind Maurer zufolge darüber hinaus Überlegungen, möglicherweise eine eigene B2B-Plattform zur Lösung oder zumindest zu Linderung der Verfügbarkeitsprobleme im Markt aufzusetzen.

Neuer Förderbandriese entsteht in China

Veyance Technologies, die ehemalige Goodyear-Sparte „Engineered Products“, hat mit der Ruiyuan Rubber and Plastics Co. Ltd. ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet und will in China Förderbänder bauen.

Das neue Unternehmen unter der Bezeichnung Shandong Aneng Conveyor Belt & Rubber Co. Ltd. ist der größte Förderbandhersteller Chinas mit 20 Produktionslinien und fertigt jährlich über 12 Millionen Quadratmeter.

Wachstum scheinbar ohne Ende

Der größte deutsche Großhändler von Landwirtschaftsreifen heißt Bohnenkamp (Osnabrück), der prognostizierte Umsatz in 2007 liegt bei 140 Mio. Euro. Dass das Unternehmen über Jahre hinweg und völlig ohne Einbrüche immer wieder 20-Prozent-Umsatzsprünge macht, ist erfreulich, hat aber auch eine Schattenseite: Wo soll man sich auf dem Betriebsgelände noch ausweiten, fragt der Vorstandsvorsitzende Willi-Bernd Bothe mit Blick auf eine Luftaufnahme im Rahmen der Agritechnica.

Hier wird noch angrenzendes Land erworben, dort haben alte Hallen einem moderneren Bau zu weichen. In die Höhe zu gehen ist bei Großreifen wie für die Landwirtschaft nicht unproblematisch. Gitterboxen wie für Pkw-Reifen sind da nicht möglich, außerdem müssen hier mal zwei Großreifen in 710/70 R38 mit vier Kleinreifen in 4.

00 – 16 für eine Bestellung zusammengestellt und da MPT-Reifen 7.50 – 18 mit Forstreifen in 600/55 – 26.5 für eine Auslieferung fertig gemacht werden.

Die unglaubliche Vielseitigkeit eines Spezialisten für Landwirtschaftsreifen ist manchmal auch Last. Das Team im Lager sollte möglichst nicht weite Strecken zurücklegen müssen und damit allzu viel Zeit benötigen, um Ware zusammenzustellen und schnell zu den Kunden transportieren zu können. Wie das bei Bohnenkamp angesichts der so stark gestiegenen Umsätze auch künftig realisiert werden kann, dafür wird gerade eine „Machbarkeitsstudie“ erstellt.

BKT mit ambitionierten Zielen

BKT (das Kürzel steht für Balkrishna Tyres) gehört zur Siyaram Poddar Gruppe und stellt Reifen für die Landwirtschaft, Garten (Turf & Golf), Gokarts, Industrie, Bauwesen, Erdbewegung und ATV her. Die Unternehmensgruppe ist stark diversiviziert, von Stoffen über Papier bis hin zu Reifen, und generiert heute insgesamt rund 500 Millionen Dollar Umsatz, der Nettogewinn wird mit 40 Millionen Dollar beziffert. Die in der Reifenbranche auch bekannte Schwesterfirma Govind Rubber fertigt Zweiradreifen und Schläuche.

Die (AS-)Ära Pirelli läuft aus

Der Lizenzvertrag zur Nutzung des Markennamens Pirelli durch Trelleborg läuft im Jahre 2010 endgültig aus, das so genannte „Umbranding“ – also der sukzessive Austausch des Markennamens Pirelli durch Trelleborg – schreitet schnell voran. Auf vielen Produkten taucht schon lange der Schriftzug des schwedischen Konzerns auf. Sogar der Konzernpräsident Peter Nilsson war nach Hannover zur Agritechnica gekommen und bekundete beim Standrundgang mit dem Präsidenten der Trelleborg Wheel Systems (TWS) Maurizio Vischi und dem TWS-Präsidenten des Bereiches „Agri & Forest Tires“ Paolo Pompei die Verbundenheit mit dieser Sparte.

Bridgestone auf sicherem Boden in Europa mit der Marke Firestone

Bridgestone war auf der Agritechnica mit den Landwirtschaftsreifen der Konzernmarke Firestone in Halle 12 mit seinen Produkten und Dienstleistungen für die Landwirtschaft vertreten. Matthias Engelhardt, Leiter Verkauf Landwirtschaftsreifen bei Bridgestone Deutschland, zog nach der Veranstaltung ein positives Fazit: „Unsere auf der Agritechnica geführten intensiven Gespräche zeigen hohes Interesse an unseren effizienten Produkten im Segment Radialreifen sowie an unserer Händlerinitiative „Agri Point“. Durch verbesserte Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft, vor allem erhöhte Erzeugerpreise, macht sich eine positive Grundstimmung bei Landwirten wie Maschinenherstellern breit.

Dies wirkt sich in gestiegener Investitionsbereitschaft aus. Dies setzt positive Signale auch für das Reifengeschäft.“ Die Agritechnica sei verstärkt vom Reifenhandel besucht worden, heißt es beim Unternehmen, denn die Branche suche Spezialisten für Service und Beratung „aus einer Hand“.

In den Nischen zu Hause

Ja, räumt der Marketingleiter für die Sparte „Heavy Tyres“ Jukka Hautala auf direkte Frage am Nokian-Messestand während der Agritechnica ein, die räumlichen Möglichkeiten für eine Ausweitung der Produktion am Stammsitz des Unternehmens im finnischen Nokia seien begrenzt und etwaige Offtake-Aufträge mithin immer ein Thema im Hause. Andererseits finde man immer noch irgendwie Möglichkeiten, die vorhandene Produktion auszubauen. Der produktionstechnische Fortschritt macht’s möglich.

Die Hauptmarken heißen Continental und Mitas

Für den tschechischen Reifenhersteller CGS liegt die Frage nach den Rechten für die Marke Continental noch in weiter Ferne, antwortet Geschäftsführer Werner Flebbe auf eine entsprechende Frage angesichts des Auslaufens der Rechte am Namen Pirelli bei Wettbewerber Trelleborg und der Vergabe der Rechte am Namen Goodyear in Nordamerika an Titan. Zu gegebener Zeit werde man sich damit befassen und er dann kaum noch in CGS-Diensten sein, schmunzelt er.

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Agritechnica für Goodyear und Fulda eine Bestätigung

Auf der weltweit größten Landtechnik-Ausstellung Agritechnica präsentierte die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH neue Produkte der Marken Goodyear und Fulda. Auf dem Stand wurden die neuesten Reifenentwicklungen von Goodyear und Fulda sowie die umfassende Produktpalette von Farmreifen für die Landwirtschaft ausgestellt. Neben Neuheiten informierten sich sehr viele Besucher und Kunden im Einzelgespräch mit den Reifenexperten am Stand des Konzerns über das Thema Farmreifen.