(Tire Review/Akron) US-amerikanischen Medienberichten zufolge geht am Standort des Titan-Tire-Reifenwerkes in Freeport (Illinois/USA) die Angst um, Unternehmens-CEO Maurice Taylor könnte die Zukunft der Fabrik vom Ausgang der für den 30. April anberaumten Wahl der Gewerkschaftsspitze abhängig machen. Obwohl Taylor in einem Schreiben deutlich gemacht haben soll, es spiele keine Rolle, wer die für das Werk zuständige Untergruppe der United Steelworkers als President führe, wird dennoch ihm Unzufriedenheit mit der derzeitigen Führung in Person von Steve Vanderheyden nachgesagt.
Würde er wiedergewählt, könnte dies das Aus des Reifenwerkes bedeuten, wenn der derzeit gültige Tarifvertrag für die dort beschäftigten etwa 500 Mitarbeiter im November 2010 ausläuft, wird befürchtet. Zumal seitens Titan Tire immer wieder betont wird, die Kosten pro Mitarbeiter seien in Freeport mit knapp 94.000 Dollar pro Kopf bzw.
insgesamt knapp 50 Millionen Dollar im Jahr deutlich höher als an den anderen Konzernstandorten Bryan und Des Moines in den US-Bundesstaaten Ohio bzw. Iowa..
Wirtschaftskrisen beflügeln nie den Freihandel, sondern stets den Protektionismus. Der Gegner, gegen den sich die US-amerikanische Gewerkschaft United Steelworkers (USW) nun zur Wehr setzen will, scheint indes kaum noch zu bezwingen: die chinesischen Reifenhersteller. Diese jedenfalls haben auf dem US-Reifenmarkt seit 2004 eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen.
Innerhalb von fünf Jahren (bis Ende 2008) ist der Import von Pkw-Reifen aus China nach Stückzahlen um 215 Prozent, nach Wert sogar um 295 Prozent gestiegen. Importe aus anderen Ländern sind in dem selben Zeitraum sogar zurückgegangen. Gleichzeitig ging die lokalen Produktion in den fünf Jahren um 25 Prozent zurück, was mit der Schließung von immerhin sechs Reifenfabriken in den USA einherging.
Wenn die neuen Tarifverhandlungen in der US-amerikanischen Reifenindustrie am 1. Juni dieses Jahres beginnen, kommen auf die Verantwortlichen der Gewerkschaft United Steelworkers (USW) und der drei großen Reifenhersteller Goodyear, Bridgestone und Michelin schwierige Zeiten zu. Mit Blick auf die überaus schwierigen Zeiten, unter denen gerade auch die Reifenhersteller in Nordamerika leiden, könne das Ziel der Arbeitnehmervertreter während der Verhandlungen bestenfalls der Schutz des Bestehenden sein.
Dies hat nun auch die “Rubber/Plastics Industry Conference” (der für die Reifenindustrie zuständige USW-Ausschuss) während eines Treffens in Pittsburgh (Pennsylvania) zur Vorbereitung der Tarifverhandlungen formuliert. Werksschließungen, Produktionskürzungen, verschobene Werkserweiterungen, Nachfrageeinbruch und Entlassungen – die Rahmenbedingungen könnten schlechter nicht sein für anspruchsvolle Forderungen der Gewerkschaft, die 11.500 Arbeiter bei Goodyear, 4.
500 bei Bridgestone und 3.200 bei Michelin/BFGoodrich vertritt. Ob es erneut zu einem mehrwöchigen Streik kommen wird, wie er Goodyear ab Oktober 2006 traf, wird sich zeigen.
“Im Allgemeinen wollen wir beschützen, was wir haben”, so ein USW-Sprecher nach dem Treffen in Pittsburgh. “Wir wollen die Beschäftigtenzahlen halten und Werksschließungen verhindern und zu Investitionen in unsere Fabriken ermutigen.” – Eine unnachgiebige Verhandlungsposition liest sich sicherlich anders.
Die Arbeiter in der Goodyear-Reifenwerk-Fabrik Danville (Virginia/USA) haben einer Vereinbarung zwischen dem Goodyear-Management und ihrer Gewerkschaft USW zugestimmt, die der wirtschaftlichen Krise und der schwachen Nachfrage für Lkw-Reifen Rechnung trägt und eine Verringerung der Arbeitszeit beinhaltet. Anstatt rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche wird im Rahmen eines 3-Schicht-Modells künftig an fünf Tagen in der Woche gearbeitet – wie in den Bereichen Diagonal- und Flugzeugreifenfertigung ohnehin schon. Von den gut 2.
400 Arbeitsplätzen in dem Werk sind nach lokalen Medienberichten mehr als 400 betroffen, erste Entlassungen dürften im März erfolgen, wenn es für die Zeit vom 21. bis zum 28. zu einem Produktionsstopp kommt.
Eine weitere Produktionsunterbrechung ist für den Zeitraum 3. bis 9. August anberaumt.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-02-24 15:39:002023-05-17 14:17:08Gewerkschaften ziehen mit bei Personalkürzungen in Goodyear-Fabrik
Der alte Tarifververtrag zwischen US-Reifenhersteller Cooper Tire & Rubber und den Gewerkschaften United Steelworkers (USW) für das Reifenwerk am Konzernsitz Findlay (Ohio) war bereits am 31.10. ausgelaufen.
Seitdem hatten die ca. 1.100 Arbeiter auf Basis des alten Abkommens die Produktion fortgeführt.
Jetzt haben sich Cooper und USW auf einen neuen 3-Jahres-Kontrakt geeinigt, der auch zugleich als eine Vorentscheidung für die Fortführung der Fabrik auch nach Abschluss laufender Untersuchungen gewertet wird, bei denen es um einen Vergleich der Wirtschaftlichkeit der vier US-Reifenwerke Coopers geht. Aus Sicht des Managements ist – sofern die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter dem neuen Tarifvertrag zustimmen – damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Findlay gestärkt. Aus Sicht des lokalen USW-Präsidenten habe man einen Beitrag zur Jobsicherung geleistet.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-12-05 15:08:002023-05-17 14:05:06Tarifvertrag über drei Jahre für Cooper-Stammwerk
Cooper hat sich mit den Vertretern der zuständigen Gewerkschaft USW geeinigt, den am 31.10. ausgelaufenen Tarifvertrag für die Arbeiter im Werk Findlay (Ohio) bis zum 21.
November zu verlängern. Diese zusätzliche Zeitspanne, in der die Produktion wie geplant weiterläuft, soll für weitere Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite genutzt werden. Eine von Cooper initiierte Studie zu der Produktivität der vier unternehmenseigenen US-Reifenwerke werde bei diesen Gesprächen durchaus eine Rolle spielen, so Werksmanager Jack Hamilton.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2008-11-05 08:49:002023-05-17 11:29:55Cooper in Verhandlungen mit den Gewerkschaften
Angesichts der Entscheidung der amerikanischen International Trade Commission (ITC), keine weiteren und offenkundig subventionierten Billigimporte von OTR-Reifen mehr zu akzeptieren, haben der Reifenhersteller Titan und Vertreter der Gewerkschaft USW äußerst freudig reagiert. „Zutiefst enttäuscht“ allerdings reagiert die GPX International Tire Corp. (Hauptmarken Galaxy und Primex), die nicht nur ein Werk in der serbischen Stadt Ruma betreibt, sondern vor zwei Jahren auch das Starbright-Werk in der chinesischen Provinz Hebei erworben hat und dort produzierte Reifen nach Nordamerika exportiert: Man werde alle rechtlichen Optionen prüfen, um die ITC-Entscheidung wieder zu kippen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2008-08-19 00:00:002023-05-17 11:23:40Des einen Freud, des andern Leid (Update)
Goodyear soll die Gewerkschaft United Steelworkers (USW) darüber informiert haben, dass man die Streichung weiterer 110 Stellen im US-Werk Tyler plane. Das berichtet jedenfalls der Tyler Morning Telegraph. In dem Werk sind seit Einstellung der Reifenproduktion zum Ende des vergangenen Jahres nur noch rund 170 Beschäftigte angestellt und fertigen dort Mischungen, sodass die nun für den Zeitraum zwischen dem 6.
und dem 19. August dieses Jahres angekündigten Entlassungen einer Reduzierung der Belegschaft um etwa zwei Drittel entspräche. Laut dem Blatt hat Goodyear-Sprecherin Amy Brei bestätigt, dass nach dem geplanten Zeitpunkt etwa 60 Stellen in Tyler erhalten bleiben.
„Die Nachfrage nach den Mischungen aus Tyler ist zurückgegangen“, hat Brei der Zeitung zufolge die förmliche Zustellung einer sogenannten „Worker Adjustment and Retraining Notification“ (WARN) an die Gewerkschaft begründet. Auch in dem entsprechenden Schreiben an die USW sei die Rede davon, dass die geplanten Entlassungen auf den „Mangel an Arbeit in dem Werk“ zurückzuführen sind. Gewerkschafter Harold Sweat wertet die Reduzierung der Belegschaft in Tyler demnach als „weiteren Schritt auf dem Weg zur völligen Schließung des Werkes“.
In zähen Verhandlungen hatte die USW für den Erhalt des Werkes auch über den 31. Dezember 2007 hinaus gekämpft. Sweat soll in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen haben, dass der zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite daraufhin geschlossene, allerdings im Juli 2009 auslaufende Tarifvertrag vorsehe, dass vor einer völligen Stilllegung des Werkes in Tyler zunächst das Goodyear-Werk in Valleyfield (Kanada) dichtgemacht werden müsse, wo seit Einstellung der Reifenproduktion ebenfalls nur noch die Herstellung von Mischungen betrieben wird.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2008-06-13 00:00:002023-05-17 11:19:51Weitere Stellenstreichungen bei Goodyear in Tyler
Im Streit um Kürzungen von Krankenversicherungsleistungen für ehemalige Mitarbeiter in Conti-Fabriken in Nordamerika hat es offenbar eine außergerichtliche Einigung zwischen der Gewerkschaft United Steelworkers (USW) und der Continental Tire North America (CTNA) gegegen. Einer Veröffentlichung der Gewerkschaft zufolge habe sich CTNA bereiterklärt, 158 Millionen Dollar in einen Gesundheitsvorsorgefonds für Rentner einzuzahlen, der „Voluntary Employee Benefit Association“ (VEBA). Die Einigung sei zustande gekommen, nachdem die Gewerkschaft gemeinsam mit einigen ehemaligen Conti-Mitarbeiter in Nordamerika Klage gegen die einseitig von CTNA angekündigten Kürzungen von Krankenversicherungsleistungen eingereicht hatten.
Durch die angekündigten Kürzungen wären etliche Rentner auf Beitragszahlungen von monatlich bis zu 1.000 Dollar sitzen geblieben, hätten sie ihren Versicherungsschutz nicht verlieren wollen. Die Einigung müsse nun noch durch die Gerichte bestätigt werden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2008-04-17 00:00:002023-05-17 11:15:04Conti einigt sich mit Rentnern in den USA
Nachdem über Medienberichte bekannt geworden ist, dass der US-Reifenhersteller Titan anscheinend mit dem Gedanken spielt, Produktionskapazitäten am Standort Freeport (Illinois) möglicherweise in die Werke Bryan (Ohio) und Des Moines (Iowa) zu verlagern, wirft Ron Hoover, Executive Vice President der Gewerkschaft USW (United Steelworkers), dem Titan-CEO Maurice Taylor Unaufrichtigkeit vor. Noch vor zwei Jahren habe man im Zusammenhang mit der Übernahme des ehemaligen Goodyear-Werkes zusammen am Verhandlungstisch gesessen, wobei sich die USW damals im Gegenzug für Arbeitsplatzgarantien auch auf so manche Forderung des Unternehmens etwa im Hinblick auf die Krankenversicherungsleistungen für ehemalige Mitarbeiter an dem Standort eingelassen habe. Hoover hält es für unaufrichtig von Taylor, dass dieser nach nur zwei Jahren die Sicherheit der Arbeitsplätze in Freeport nun offensichtlich wieder in Frage stellen will.