Nicht allzu lange ist es her, dass die Herbsttagung des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) mit dem Fazit zu Ende gegangen ist, die Lage der vom ihm vertretenen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomererzeugnissen sei „alles andere als ein Honigschlecken“ und die Herausforderungen für die Branche seien nicht gerade kleiner geworden. „Wir müssen alles erwarten – auch das Gute“, lautete ungeachtet einer überwiegend verhaltenen Stimmung aufseiten der Kautschukindustrie zwar der Schlusssatz von WdK-Chefvolkswirt Michael Berthel. Allerdings bestätigt sich mit der von Goodyear angekündigten Schließung seiner Reifenwerke in Fulda und Fürstenwalde der zweite Satzteil eher wohl nicht, sondern der erste. Selbst wenn Shawn Pace, Vice President & Chief Procurement Officer bei dem Hersteller versichert, Goodyear werde in den kommenden Monaten seine „Kunden weiterhin bedienen und (…) Zusagen sowie vertragliche Verpflichtungen erfüllen, wie sie es erwarten würden“, hilft das den betroffenen Mitarbeitern beider Konzernstandorten ebenso wenig, wie Deutschland gleichzeitig weiter an Bedeutung als Produktionsland für Reifen verliert.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Berthel-Michael.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-11-21 14:19:262023-11-21 14:19:26Von 12 deutschen Reifenwerken ist „bei 6 bis 10 fraglich, ob sie erhalten bleiben“
Unter dem Namen „Insights“ hat der Datenspezialist Anyline bei der SEMA-Show in Las Vegas eine Plattform vorgestellt, die laut dem Unternehmen gestützt auf Künstliche Intelligenz (KI) „hilft, untaugliche Reifen aus dem Verkehr zu ziehen“. Damit erweitert der Anbieter aus Österreich sein bestehendes Portfolio an Lösungen rund um die Erfassung von Fahrzeug- und Reifendaten, zu denen unter anderem Scanner für die Reifenflanken (zur Erfassung der Dimension, DOT-Nummer etc.) oder auch zur Bestimmung der Profiltiefe zählen. Die neue Plattform wird als Weiterentwicklung dessen beschrieben, gestatte sie nun doch auch eine Analyse von Fahrzeug- und Reifendaten und liefere damit Automobildienstleistern, Händlern, Werkstätten und Flottenmanager verwertbare Erkenntnisse in Echtzeit.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Polizei-Hameln-Pyrmont-bzw.-Holzminden-–-abgefahrener-Reifen.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-11-21 13:19:252023-11-21 13:19:25KI-gestützte Datenplattform „hilft, untaugliche Reifen aus dem Verkehr zu ziehen“
Als Softwareanbieter rund um digitale Vertriebs- und Serviceplattformen beschäftigt sich Speed4Trade (Altenstadt) insbesondere mit den Entwicklungen im Kfz-Aftermarkt. Mit Blick auf das Umsatzpotenzial und effizientere Prozesse bei Herstellern/Händlern des Kfz-Teile- und Reifensegmentes hat das Unternehmen, das im Sommer erst ein Themendossier in Sachen B2B-Commerce samt Checkliste rund um entsprechende Digitalisierungsprojekte veröffentlicht hatte, drei wesentliche Trends identifiziert.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Kurz-Sandro.jpg450601Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-11-15 12:57:352023-11-15 12:57:35B2B, Service und Flotten laut Speed4Trade die Treiber im digitalen Kfz-Teilemarkt
Seit seiner Herbsttagung Anfang dieser Woche hat der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) nicht nur mit Michael Klein einen neuen Präsidenten. Im Zuge einer kurz zuvor am selben Tag in Frankfurt am Main abgehaltenen außerordentlichen Mitgliederversammlung ist zudem das erweiterte Präsidium der deutschen Interessenvertretung von mehr als 200 Branchenunternehmen mit knapp 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro neu gewählt worden. Im alten wie im neuen Präsidium vertreten ist dabei der ehemalige WdK-Präsident (2014 bis 2020) Dr. Ralf Holschumacher, Geschäftsführer der auf die Herstellung von Babycare- und Hygieneartikeln spezialisierten MAPA GmbH mit Sitz in Zeven bei Hamburg. Wobei Letzterer vom Präsidium des Verbandes der europäischen Reifen- und Kautschukindustrie ETRMA (European Tyre and Rubber Manufacturers‘ Association) jetzt auch zum Vice-Chairman/Vizepräsidenten gewählt worden ist. Zugleich fungiert Chris Delaney, Goodyear-Präsident mit Verantwortung für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), nunmehr als neuer Präsident der Interessenvertretung der europäischen Reifen- und Kautschukindustrie.
Neben dem bisherigen Verbandspräsidenten Michael Wendt (von links) sind unter anderem auch Dr. Ralf Zellner und Dr. Torsten Bremer sowie weitere zwei WdK-Präsidiumsmitglieder verabschiedet worden und dafür fünf neue in das Gremium gewählt worden (Bilder: NRZ/Christian Marx)
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Holschumacher-Dr.-Ralf-links-und-Delaney-Chris.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-11-10 11:56:252023-11-10 11:56:25WdK-Präsidium neu formiert – personelle Änderungen auch beim ETRMA
Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) vertritt zwar auch, aber nicht nur die Reifenhersteller hierzulande, sondern darüber hinaus ganz genauso etwa Unternehmen, die beispielsweise Zulieferteile aus Gummi an die Fahrzeugindustrie liefern. Muss man speziell für die Reifenbranche bis dato ein deutliches Stückzahlminus im Erstzgeschäft bilanzieren, sieht nach den Worten der Interessenvertretung von alles in allem rund 200 Unternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro auch insgesamt die Perspektive für die Automobilzulieferer der Branche „nicht gut aus“.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/10/Berthel-Michael.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-10-05 12:42:172023-10-05 12:42:17Perspektive für Zulieferer „sieht nicht gut aus“
Beim Blick auf die Absatzentwicklung im deutschen Reifenersatzgeschäft mit Stand Ende August fällt auf, dass sich die Zahlen gegenüber der Halbjahresbilanz kaum verändert haben. Zwar hat der Sell-in (Absatz Industrie an Handel) im Pkw-, 4×4-/SUV-/Offroad- sowie Llkw-Reifen umfassenden Consumer-Segment nach sechs Monaten noch fast 14 Prozent hinter demselben Zeitraum 2021 gelegen, doch kann man angesichts eines gut elfprozentigen Minus zwei Monats später eher nicht von einer durchgreifenden Verbesserung sprechen. Ähnlich sieht es im Sell-out (Absatz Handel an Verbraucher) aus, wo sich ein anderthalbprozentiger Rückgang zu einem um ein Prozent gewandelt hat. In Bezug auf Lkw-Neureifen hat sich das vorherige Minus von beinahe einem Drittel zumindest auf „nur“ noch knapp ein Viertel verringert. Selbst wenn das besser ist als ein womöglich noch beschleunigter Rückgang, so hätte man sich zum Start ins letzte Quartal des Jahres gleichwohl eine bessere Ausgangsbasis gewünscht.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/10/Deutscher-Reifenersatzmarkt-2023-08.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-10-05 12:29:342023-10-05 12:29:34Über den Sommer keine Impulse für den deutschen Reifenmarkt
Zur Umrüstung von Sommer- auf Winterräder weist die TecAlliance GmbH auf die von ihr bereitgestellten technischen Informationen und Produktdaten hin, die Werkstätten unterstützen sollen „dabei, den Radwechsel möglichst effizient durchzuführen, Zusatzumsätze zu generieren und gleichzeitig ihre Kunden durch exzellenten Service langfristig zu binden“. Mit der Lösung TecRMI biete man herstellerkonforme Reparatur- und Wartungsdaten aller gängigen Fahrzeughersteller für die Bereiche Reparatur, Mechanik, Wartung und Diagnose, wobei speziell beim Radwechsel Anwendern Hilfestellung geboten werde hinsichtlich der Auswahl der passenden Bereifung. „Basierend auf der Größenangabe, Fahrzeugauswahl oder Eingabe der Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN) zeigt TecRMI alle für das Fahrzeug möglichen Rad- und Reifenkombinationen an“, verspricht das auf Datenmanagement und -prozesse im Kfz-Ersatzteilmarkt spezialisierte Unternehmen. Darüber hinaus würden Informationen zum korrekten Fülldruck, den Anzugsdrehmomenten und Hebepunkten sowie Anleitungen zur (De-)Montage der Sensoren von Reifendruckkontrollsystemen (RDKS) eine „sichere und OE-konforme Durchführung des Radwechsels“ ermöglichen, heißt es weiter.
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Beim Amtsgericht Wolfsburg läuft sein Mitte August in Sachen der in der „VW-Stadt“ ansässigen Kamei GmbH & Co. KG ein Insolvenzantragsverfahren. Im Zuge dessen ist eine vorläufige Verwaltung des Vermögens des Unternehmens angeordnet worden, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Pkw-Zubehörteilen spezialisiert hat, zuletzt mit 42 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund sechs Millionen Euro erzielte und als dessen größter Kunde der Volkswagen-Konzern genannt wird. Viele dürften den Namen nicht zuletzt mit Fahrzeugtuning /-spoilern bzw. Anbauteilen zur Verbesserung der Aerodynamik sowie nicht zuletzt der Optik verbinden. Seit Ende der 1980er-Jahre haben sich die Wolfsburger immer mehr auf Dachboxen fokussiert. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht den Rechtsanwalt Justus von Buchwaldt von der BBL Brockdorff Rechtsanwaltsgesellschaft mbH bestellt. Zusammen mit Teamkollege Nikolas Otto hat er mit einer Analyse der aktuellen Situation des Herstellers von Dachboxen begonnen und die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeiter in die Wege geleitet. „Der Geschäftsbetrieb geht auch im vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter. Alle Aufträge werden wie gewohnt weiterbearbeitet, es wird weiter gefertigt und ausgeliefert“, so von Buchwaldt.
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Die dänische NDI Group hat sich personell verstärkt mit Mike Schmidt als neuem Vertriebsmitarbeiter für den Export. Nach fast 20 Jahren in Continental-Diensten kommt ihm bei dem Großhandelsunternehmen mit einem jährlichen Umsatz von nach eigenen Angaben mehr als 370 Millionen Euro demnach eine Schlüsselrolle zu in dem Bemühen, den Verkauf der Reifeneigenmarke Nordexx an deutsche Kunden zu steigern. Wie er selbst sagt, hat der Anbieter dabei die Absätze von Profilen der seit 2007 zum Portfolio zählenden Marke schon während der vergangenen zehn Jahre sowohl inner- als auch außerhalb der EU erhöhen können. Dies habe laut Exportleiter Carsten Andersen nicht zuletzt zum Wachstum des Großhändlers beigetragen.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/09/Schmidt-Mike.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2023-09-04 13:13:022023-09-04 13:13:02Mike Schmidt wechselt nach knapp 20 Conti-Jahren zur NDI Group
Für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres kann Pirelli im Vergleich zum selben Zeitraum 2022 ein Umsatzwachstum von 7,5 Prozent auf gut 3,4 Milliarden Euro berichten. Auch beim EBIT und dem Nettogewinn hat das Unternehmen mit 517,4 Millionen Euro (plus 7,4 Prozent) respektive 242,6 Millionen Euro (plus 4,1 Prozent) Zuwächse erzielen können. Aufs Gesamtjahr gesehen hat der Hersteller seine Umsatzerwartungen allerdings ein wenig nach unten geschraubt, weil nach seiner Einschätzung die weltweiten Verkaufszahlen von Pkw-Reifenmarkt 2023 insgesamt letztlich hinter dem entsprechenden Absatzvolumen des Vorjahres zurückbleiben werden.
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