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Ruhe vor dem (Winterreifenan-)Sturm?

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Reifenersatzgeschäft Deutschland Januar September 2013

Mitte Oktober hat der Winter hierzulande erstmals seine Muskeln spielen lassen, dann aber kehrte in weiten Teilen Deutschlands ein goldener Herbst mit für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen zurück. Nicht gerade ideale Voraussetzungen, um Verbraucher zum Umrüsten auf Winterreifen zu motivieren. Klar: Vielfahrer und sicherheitsbewusste Autofahrer kommen so oder so, aber viele warten mit dem Wechsel auf bzw. der Neuanschaffung von M+S-Gummis halt immer noch so lange, bis es „richtig Winter“ wird. Dabei hofft die Branche auf das daraus resultierende „Sahnehäubchen“ im Reifengeschäft dieses Jahr umso mehr angesichts der beiden eher schwachen Saisons zuvor und einem 2013 weitgehend hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Pkw-Sommerreifenabsatz. Kann man die bisherigen Monate also tatsächlich als so etwas wie die Ruhe vor einem möglichen Ansturm auf Winterreifen sehen? Eingebremst wird etwaige Euphorie diesbezüglich jedoch durch Umfrageergebnisse wie die im Rahmen des jüngsten „Trend-Tachos“: Denn bei der Erhebung, welche die Kraftfahrzeugüberwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) zu verschiedenen Branchenthemen regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Kfz-Betrieb durchführt, sollen 71 Prozent der Autofahrer auf die Frage, ob innerhalb der nächsten sechs Monate ein Winterreifenkauf anstehe, mit „ganz bestimmt nicht“ geantwortet haben sowie weitere 15 Prozent mit „wahrscheinlich nicht“. Insofern sind durchaus Zweifel angebracht, ob es gelingen kann, das bisher im (Pkw-)Reifenersatzgeschäft aufgelaufene Minus mit einem guten Winterreifenabsatz wieder wettzumachen. christian.marx@reifenpresse.de

Automobiles Aftersales-Geschäft zunehmend stärker umkämpft

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Roland Berger

Die Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants hat ein Auge auf das automobile Aftersales-Geschäft geworfen. Denn anders als für den eher stagnierenden Automobilmarkt in Deutschland wird in Sachen Ersatzteile und Dienstleistungen rund ums für die Zukunft offenbar „großes Potenzial“ gesehen. Demnach erzielen Automobilhersteller und -händler schon heute 75 bis 80 Prozent ihrer Gewinne und 20 Prozent ihrer Umsätze durch Aftersales-Produkte und -Dienstleistungen. Das Beratungsunternehmen beziffert allein für Deutschland das Umsatzvolumen in diesem Bereich mit rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Und das bei weiter steigender Tendenz: Bei Roland Berger geht man davon aus, dass der deutsche Aftersales-Markt bis 2016 um 1,2 Prozent jährlich zulegen wird. Dieser als hoch profitabel beschriebene Markt sei jedoch hart umkämpft bzw. immer mehr Akteure bemühten sich um immer anspruchsvollere Kunden. Gleichwohl sei die Zahl der Werkstätten in Deutschland während der vergangenen Jahre beständig gesunken, und es wird erwartet, dass dieser Trend auch weiterhin anhält. Oder anders formuliert: Es gibt immer weniger Werkstätten für immer mehr Fahrzeuge, da deren Bestand nach wie vor leicht wächst. cm

EU-Reifenlabel ist bei deutschen Autofahrern noch weitgehend unbekannt

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Vor Kurzem erst machten Ergebnisse von Studien bzw. Umfragen zum EU-Reifenlabel die Runde, die teils gegenläufige Aussagen zutage förderten. So war bei einem Round-Table-Gespräch von Goodyear Dunlop in Brüssel die Rede davon, dass die seit 1. November 2012 Reifenkennzeichnung hinsichtlich Rollwiderstand, Nasshaftung und Abrollgeräusch sehr wohl bereits die Kaufentscheidung vieler Kunden beeinflusse, während Lanxess und der britische Reifenhandelsverband NTDA (National Tyre Dealer Association) berichteten, dass zumindest in Großbritannien kaum ein Kunde dem Labeling großartig Beachtung schenkt. Nun könnte man meinen, dass die Uhren in dem Inselreich ohnehin anders gehen, aber auch hierzulande in Deutschland können Autofahrer offenbar noch nicht allzu viel mit dem Reifenlabel anfangen. Zumindest legt das eine Umfrage im Rahmen des sogenannten „Trend-Tachos“ der Kraftfahrzeugüberwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) und der Zeitschrift Kfz-Betrieb nahe. Denn auf die Frage, ob sie die Reifenkennzeichnungsverordnung kennen, sollen immerhin 68 Prozent der 1.000 befragten Pkw-Fahrer bzw. -Fahrerinnen, die für Wartung und Reparatur ihres Fahrzeuges verantwortlich sind, mit einem Nein und nur die restlichen 32 Prozent mit einem Ja geantwortet haben. Demnach ist das Reifenlabel dabei jedoch überdurchschnittlich bei Männern (46 Prozent), Autofahrern mit einer Fahrleistung jenseits von 20.000 Kilometern im Jahr (45 Prozent), Fahrern von Mittel-/Oberklasseautos (42 Prozent), Bewohnern der neuen Bundesländer (39 Prozent) sowie Fahrern deutscher Premiummarken und von Mittelklassewagen (jeweils 38 Prozent). christian.marx@reifenpresse.de

Rädermarkt dümpelt weiter vor sich hin

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Im Auftrag des beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) angesiedelten Arbeitskreises Felgenhersteller wird von der Unternehmensberatung BBE Automotive (Köln) Marktforschung in Sachen des Rädergeschäftes in Deutschland betrieben. Halbjährlich wird auf Basis dessen dann ein sogenanntes Räder-Sell-in-Panel veröffentlicht, das Aufschluss über die Marktentwicklung geben soll. Nach der jüngsten Auswertung für das erste Halbjahr 2013 liegt zugleich damit nun auch eine aktualisierte Prognose für das Gesamtjahr vor. Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass die Absatzvolumina sowohl von Leichtmetall- wie auch Stahlrädern in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 weiter rückläufig entwickelt haben und sich die Stimmung in der Branche daher weiter verschlechtert hat. cm