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Französische Michelin-Mitarbeiter setzen Manager fest

Wieder haben französische Arbeiter Manager aus Protest eingesperrt: Rund 50 Michelin-Mitarbeiter im Werk Montceau-les-Mines in der Region Saône-et-Loire hinderten vier Manager – darunter den Werksleiter – daran, die Fabrik zu verlassen, wie eine Unternehmenssprecherin der Nachrichtenagentur AFP sagte. Damit wollten die Angestellten gegen die Behandlung eines befristet eingestellten Kollegen protestieren. Der Michelin-Sprecherin zufolge sollte der Mitarbeiter wegen Arbeitsverweigerung zwei Tage lang nicht zur Arbeit kommen.

Ein Gewerkschaftsvertreter sagte dagegen, der Mann sei nicht in die Bedienung bestimmter Maschinen eingewiesen worden, er habe nicht an den Maschinen arbeiten wollen, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Nach Michelin-Angaben hatten die Manager Zugang zu ihren Büros und durften telefonieren..

Hungerstreik von Dunlop-India-Arbeitern

Um Druck auf das Management in Sachen Wiederaufnahme der Produktion im Werk Sahagunj (Indien) auszuüben, haben sich rund 50 Arbeiter der zu Dunlop India gehörenden Reifenfabrik zusammen mit ihren Familien zu einem Hungerstreik entschlossen. Gefordert wird der sofortige Wiederbeginn der Produktion an dem Standort, der in den letzten Wochen und Monaten immer wieder mit Streiks, Aussperrungen, Stilllegungen oder der Ankündigung des Wiederanlaufens der Fertigung für Schlagzeilen gesorgt hatte. Laut indischen Medienberichten glauben die Hungerstreikenden, dass hinter dem Unternehmen stehende Ruia-Familie gar nicht gewillt ist, das Werk wieder ans Laufen zu bringen.

Diesen Vorwurf soll der Reifenhersteller zurückgewiesen und gesagt haben, dass man selbst gerne wieder in Sahagunj Reifen produzieren würde. Vielmehr werden Unstimmigkeiten mit einem Energieversorger als Grund für den weiter anhaltenden Stillstand der Fabrik genannt. Denn deswegen sei dem Werk die Stromversorgung gekappt worden – und bevor ein Gericht in dieser Angelegenheit entschieden habe, könne sich nun einmal nichts bewegen, gibt der Business Standard des Landes den Standpunkt des Unternehmens wieder.

Buch thematisiert Streik im Conti-Reifenwerk Euzkadi

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Im Neuen ISP-Verlag ist ein Buch über die etwa drei Jahre bis 2005 andauernden Protest- und Streikaktionen rund um das mexikanische Conti-Reifenwerk Euzkadi erschienen, mit denen die Arbeiter gegen die dessen Schließung protestiert haben. In dem unter dem Titel “Contra Continental” veröffentlichten 200-seitigen Werk werde der Arbeitskampf analysiert und mittels Interviews, Berichten und Hintergrundartikeln die Mischung aus Widerstand, öffentlichem Druck und Verhandlung dokumentiert, sagt der Verlag über das Buch. “Es geht auf die Bedeutung des Kampfes der Frauen und Familien der Beschäftigten ein sowie auf die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der neu gegründeten Kooperative.

Da die Internationalisierung des Konflikts für den Erfolg wichtig war, kommen verschiedene Nichtregierungsorganisationen und gewerkschaftliche Basisgruppen zu Wort, die den Protest buchstäblich bis zur Konzernzentrale in Hannover getragen haben”, heißt es weiter. Seit 2005 werden in Euzkadi übrigens auch wieder Reifen produziert. Nach einer entsprechenden Einigung der Continental AG mit den Arbeitnehmern bzw.

der Gewerkschaft SNRTE (Sindicato Nacional Revolucionario de Trabajadores de Euzkadi) sowie unter Beteiligung der mexikanischen Unternehmergruppe Llanti Systems wurde dazu eine Genossenschaft namens Corporativo de Occidente gegründet. Die Euzkadi-Arbeiter sind demnach Teilhaber dieses neuen Unternehmens, da Conti, statt den Mitarbeitern die seit Schließung des Werkes anscheinend ausstehenden Löhne oder Abfindungen zu zahlen, ihnen die Hälfte des Werkes (die andere Hälfte besitzt Llanti Systems) überlassen habe. Zudem soll sich der Hersteller vertraglich verpflichtet haben, der Genossenschaft Rohmaterial zum Erwerb bereitzustellen sowie Anteile der Produktion zu kaufen.

Streik bei indischem Reifenhersteller MRF

Wie das International Committee of the Fourth International (ICFI) auf ihrer “World Socialist Web Site” mitteilt, sind in den Reifenwerken Arakkonam und Puducherry des indischen Herstellers MRF Ltd. fast 5.000 Mitarbeiter am 9.

Mai in einen unbefristeten Streik getreten. Mit diesem Schritt und dem Boykott der kürzlichen Parlamentswahl in dem Land wollen die Streikenden demnach dagegen protestieren, dass die Gewerkschaft MRF United Workers Union vom Management des Unternehmens bislang nicht als Arbeitnehmervertretung anerkannt worden sei. Zudem will man offensichtlich die Etablierung einfacher Tarifstrukturen anstatt eines Stück-/Akkordlohnes durchsetzen.

400 Continental-Beschäftigte beenden Streik in Clairoix

Nach knapp einwöchigem Streik wollen rund 400 Continental-Beschäftigte in Frankreich ihre Arbeit wieder aufnehmen. Das Ende des Streiks sei aber an "bestimmte Bedingungen" geknüpft, sagte Gewerkschaftsmitglied Xavier Mathieu im Continental-Werk in Clairoix in Nordfrankreich laut AFP. Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, seine Reifenwerke in Clairoix und Hannover zu schließen.

Gut ein Drittel der 1.120 Beschäftigten des französischen Werks trat daraufhin in Streik. “Wir werden wieder arbeiten, aber der Kampf geht weiter", sagte der Gewerkschafter vor den Beschäftigten.

Die Arbeitnehmervertreter wollten nun mit der Betriebsleitung über ihre Bedingungen verhandeln. Sie fordern laut Mathieu, dass vorerst niemand entlassen werde und kein Druck auf die Produktion ausgeübt werde, so AFP weiter..

Pirelli Türkei entlässt 80 Mitarbeiter

Nachdem Pirelli in der Fabrik im türkischen Kocaeli bei Izmit rund 80 Arbeiter entlassen hatte, legte ab Montagabend ein Großteil der insgesamt 1.150 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Wie die türkische Tageszeitung Hürriyet meldet, wollen lokale Gewerkschaftsvertreter den Hersteller dazu bewegen, die Entlassungen zurückzunehmen.

Auch beschuldigen sie die Regierung, nichts gegen die Wirtschaftkrise und deren Folgen zu unternehmen. Der Ausstand sei gestern Morgen beendet worden..

Arbeitsniederlegung bei Nokian

Die Arbeiter aus der Sparte Nutzfahrzeugreifen im Stammwerk von Nokian Tyres in der finnischen Stadt Nokia sind heute in einen eintägigen Ausstand getreten. Sie wollen damit gegen Unternehmenspläne protestieren, die Produktionskapazitäten auch in diesem Bereich der Fabrik zu verringern (bei Pkw-Reifen sind entsprechende Maßnahmen bereits eingeleitet). Verhandlungen über diese Pläne führen Arbeitgeber und Arbeitnehmer derzeit und sollen am kommenden Montag abgeschlossen werden.

Aussperrung bei Apollo Tyres dauert an

Apollo Tyres wird die Aussperrung der 1.100 Arbeiter in der Fabrik im indischen Kalamassery (Bundesstaat Kerala), die am 6. Dezember begann, zunächst fortsetzen.

Allerdings – so wird berichtet – habe die Gewerkschaft in Gesprächen mit dem Management des Reifenherstellers mittlerweile Zugeständnisse gemacht. Die Arbeitnehmervertreter haben dabei angekündigt, die Produktion in der Fabrik durch Effizienzsteigerungen erhöhen zu wollen. Auch sollen Kosten in der Fertigung eingespart werden.

Gleichzeitig verhandeln die Arbeiter über ein gewisses Entgegenkommen ihres Arbeitgebers. Heute findet eine weitere Gesprächsrunde statt. In Kalamassery fertigt PTL Enterprises Ltd.

– eine früher unter Premier Tyres bekannte Tochtergesellschaft von Apollo Tyres – diagonale Lkw- und Landwirtschaftsreifen, von denen ein Großteil exportiert wird. Die Tagesproduktion entspricht 87 Tonnen..

Warnstreik im Gifhorner Conti-Teves-Werk

Gestern sollen sich insgesamt über 1.000 Mitarbeiter des Gifhorner Conti-Teves-Werkes an den Warnstreiks der IG Metall beteiligt und in drei Partien für jeweils eine Stunde ihre Arbeit niedergelegt haben, um damit der Forderung der Gewerkschaft nach bis zu acht Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. “Die Arbeitgeber brauchen massiven Druck”, gibt die Aller Zeitung die Worte von Lothar Ewald (IG Metall Wolfsburg) wieder.

Wenn es den Unternehmen schlecht gehe, liegt das seiner Auffassung nach an den Managern und nicht an den Löhnen. “Wir müssen uns das Geld holen, damit es diese Abzockerbande nicht verprassen kann”, soll er darüber hinaus vor der Gifhorner Belegschaft gesagt haben, die – so wird Betriebsratschef Ilkay Dominik Malcher zitiert – kampfbereit sei..

Streik behindert Kautschuklieferungen aus Thailand

Thailand gehört mit Indonesien und Malaysia zu den größten Produzenten von Naturkautschuk (gemeinsamer Weltmarktanteil 72 Prozent), die Versorgung aus dem Königreich ist allerdings dieser Tage empfindlich unterbrochen worden: Sowohl Eisenbahn- als auch Hafenarbeiter sind in Streik getreten, so dass einige Kunden bereits auf Quellen aus Indonesien und Malaysia umgeschwenkt sind, meldet die „Bangkok Post“. Der größte lokale Produzent Bundit Ltd. hat allein im letzten Jahr ca.

500.000 Tonnen Gummi per Bahn in die Häfen von Bangkok und Penang (Malaysia) transportieren lassen. Jeder Streiktag hat das Unternehmen etwa 2.

000 Tonnen gekostet. Natürlich versuchen die Kautschukhersteller auf andere Transportträger wie Lkw auszuweichen, aber das treibt die Kosten in die Höhe..