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Droht Streik in US-amerikanischen Goodyear-Werken?

Die US-Gewerkschaft USW (United Steelworkers) hat die Goodyear Tire and Rubber Company vergangenen Montag darüber informiert, dass man nach Ablauf einer 72-Stunden-Frist den eigentlich schon am 22. Juli ausgelaufenen Tarifvertrag, der während der zwischenzeitlich laufenden Verhandlungen beider Seiten immer wieder auf Tagesbasis verlängert wurde, als nicht mehr gültig ansehen wird. So wie es derzeit aussieht läuft damit der Tarifvertrag wohl nunmehr definitiv am 5.

Oktober aus und eröffnet den von der Gewerkschaft vertretenen etwa 14.000 Arbeitern in zwölf Goodyear-Werken unter anderem die Möglichkeit zu einem Streik. Es sei denn die Arbeitnehmer wären bereit dazu, ohne gültigen Vertrag weiterzuarbeiten, oder die USW würde sich erneut zu einer temporären Tarifvertragsverlängerung durchringen.

Danach sieht es im Moment aber anscheinend nicht aus, denn die Fronten sind offensichtlich verhärtet. „Eine Fortsetzung der Verhandlungen macht keinen Sinn, wenn Goodyear die Absicht hat, unsere Vereinbarungen auseinander zu nehmen und unsere Werke zu schließen“, sagt Ron Hoover, Executive Vice President der USW. „Während wir uns sehr darum bemühen, in den Gesprächen zu einem erfolgreichen Tarifabschluss zu kommen, haben wir jedoch für den Fall, dass wir keine Übereinkunft erzielen, bereits Maßnahmen geplant, mit denen der Betrieb unserer Werke und die Belieferung unserer Kunden sichergestellt werden soll“, so ein Goodyear-Sprecher.

Goodyear/USW-Verhandlungen verunsichern Analysten

In Analystenkreisen zeigt man sich verunsichert darüber wie es mit der Entwicklung der Goodyear-Aktie weitergehen wird. Grund dafür sind die immer noch andauernden Tarifverhandlungen zwischen dem Reifenhersteller und der Gewerkschaft USW (United Steel Workers) in den USA. Als nicht gerade ermutigend beschreiben die Finanzexperten so zum Beispiel die Reaktionen der Gewerkschaft auf die jüngsten Goodyear-Vorschläge.

Steht Goodyear vor einem Streik in Nordamerika?

Die Tarifverhandlungen zwischen Goodyear und der United Steelworkers of America (USW) verlaufen nicht gerade harmonisch. Wie die amerikanische Tire Review, die ebenfalls zur internationalen Gruppe redaktionell kooperierender Reifenfachzeitschriften um die NEUE REIFENZEITUNG und ihrer englischen Schwesterzeitschrift Tyres & Accessories gehört, exklusiv berichtet, müsse Goodyear von seiner Agenda lassen, wenn eine Übereinkunft erreicht werden solle. Sollte man sich nicht einigen, werde ein Streik immer wahrscheinlicher, gibt die USW weiter zu Protokoll.

Obwohl dies auch ein Teil „Rhetorik“ sei, kommentiert die Deutsche Bank, werde die Gefahr eines Streiks bei Goodyear in Nordamerika doch als „real“ eingeschätzt. Ein Streik in den gewerkschaftlich organisierten Fabriken würde den Reifenhersteller täglich vier bis fünf Millionen Dollar kosten..

Bei Pirelli in Großbritannien wird gestreikt – demnächst

Nach rund 30 Jahren wird bei Pirelli in Großbritannien demnächst wieder gestreikt. Die Arbeiter der Fabrik in Carlisle werden am Freitag, 25. August, zunächst einen Tag lang in den Ausstand treten und für höhere Löhne streiken.

Wie die Gewerkschaft Transport & General Workers in lokalen Medien betont, sollen von den Arbeitern danach keine Überstunden mehr gemacht werden. Die Arbeiter der beiden Pirelli-Fabriken in Carlisle und Burton haben im Mai ein Angebot des Herstellers über eine 2,2-prozentige Lohnerhöhung abgelehnt und fordern mehr..

Pirelli in Großbritannien vom Streik bedroht

Die Mitarbeiter in den britischen Pirelli-Werken in Burton und Carlisle haben sich mehrheitlich für den Beginn eines Streik ausgesprochen, nachdem sie im Rahmen der Tarifverhandlungen ein Angebot ihres Arbeitgebers über 2,2 Prozent mehr Lohn abgelehnt hatten. Pirelli hatte zunächst sogar nur 1,1 Prozent angeboten. Laut der Gewerkschaft Transport and General Workers Union (T&G) haben sich zwei Drittel für einen Streik ausgesprochen.

Die Beteiligung an der Abstimmung lag bei 78,2 Prozent. T&G repräsentiert über 900 Pirelli-Mitarbeiter. Die Gewerkschaft Amicus, die weitere 200 Pirelli-Mitarbeiter vertritt, bereite eine ähnliche Abstimmung vor.

Die Nachricht, dass die Arbeiter demnächst in den Streik treten könnten, sei das Ergebnis eines bereits seit Mai laufenden Streits zwischen Reifenhersteller und den Gewerkschaften. Damals hieß es vonseiten Pirellis gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG: „Es gibt keinen Streit, dies sind die ganz normalen Gehaltsverhandlungen.“ Pirelli Tyres in Großbritannien sei einer der profitabelsten Teile des Pirelli-Konzerns, so T&G-Sprecher.

Erste Warnstreiks bei Kumho in Südkorea

Laut eines Berichts im Korea Herald sind die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter in Kumhos Reifenwerken in Südkorea seit Mitte Juni „teilweise im Streik“. Mit der Liste der vorgetragenen Forderungen, auf der 52 Punkte auftauchen sollen, verlangten die Arbeiter unter anderem eine 9,1-prozentige Lohnsteigerung sowie verbesserte Arbeitsbedingungen. An den ersten Warnstreiks Mitte Juni in den Fabriken in Pyongtaek, Gwangju und Goksong beteiligten sich Medienberichten zufolge rund 3.

000 Arbeiter. In großen Teilen der südkoreanischen Automotive-Industrie seien derzeit Verhandlungen über neue Tarifverträge im Gange. Kumho verhandele bereits seit April mit den Gewerkschaften, bisher allerdings erfolglos.

Das Management lehnt einen Großteil der Forderungen unter Hinweis auf die geringe Produktivität der Fabriken ab. Durch den ersten Warnstreik habe der Hersteller über 55.000 Reifen nicht produzieren können.

Erneut Warnstreik bei Continental Teves

Vor Beginn der fünften Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen haben Tags nach Ostern rund 250 Beschäftigte des Automobilzulieferers Continental Teves die Arbeit erneut für eine Stunde niedergelegt. Es war der dritte Warnstreik bei Gifhorns größtem Arbeitgeber seit dem Ende der Friedenspflicht am 28. März.

„Wenn die Tarifparteien sich in dieser Woche nicht auf einen Abschluss einigen, wird es Urabstimmungen und dann einen Arbeitskampf geben“, sagte Thilo Reusch, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Wolfsburg gegenüber lokalen Medien. Die Vorbereitungen seien bereits in vollem Gang, die Zeichen stünden auf Streik. Dies sei die einzige Sprache, die die Arbeitgeber verstünden.

Arbeitnehmervertreter zeigten sich mit dem Angebot der Continental Teves, 1,2 Prozent mehr zu zahlen, nicht zufrieden; das Angebot sei indiskutabel. Die Tarifforderungen der IG Metall sehen fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt vor. Darüber hinaus fordern die Beschäftigten einen Tarifvertrag für Qualifizierung und Innovation.

Überdies müsse die Abschaffung der vermögenswirksamen Leistungen rückgängig gemacht werden. „Dies sind keine normalen Verhandlungen – es geht um den Flächentarifvertrag“, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzender..

Steht Conti in Nordamerika vor einem Streik?

Die Gewerkschaftsmitglieder unter den Mitarbeitern der Continental Tire North America Inc. (CTNA) haben jetzt ihre lokalen USW-Präsidenten ermächtigt, einen Streik auszurufen. Wie der Charlotte Observer unter Berufung auf Gewerkschafter schreibt, sei von einer imminenten Streikgefahr allerdings noch keine Rede, da derzeit noch versucht werde, einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln.

Der bestehende Tarifvertrag im Werk in Charlotte (North Carolina/USA) endet am 30. April. Erst kürzlich hatte CTNA für Aufregung gesorgt, als der Reifenhersteller von den Arbeitnehmern in Charlotte Einsparungen in Höhe von 32 Millionen US-Dollar jährlich einforderte, um das teuerstes Werk in Nordamerika – so der Hersteller – im internen Wettbewerb konkurrenzfähig zu machen.

Selbst die Schließung der Fabrik wurde angedroht. Derzeit baut der Hersteller bereits das Personal in Charlotte deutlich ab..

Teves-Mitarbeiter in Gifhorn gehen auf die Straße

Die Zeichen stehen auf Streik in der Metall- und Elektroindustrie. 500 Beschäftigte legten nach IG-Metall-Angaben gestern Vormittag für eine Stunde bei Gifhorns größtem Arbeitgeber Continental Teves die Arbeit nieder. Fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt wollen die Metaller in der laufenden Tarifrunde haben.

In südafrikanischem Goodyear-Werk droht Streik

Nachdem die Arbeitsvermittlung Kelly Temporary Staffing Agency rund 300 Zeitarbeitern des insgesamt 1.700 Beschäftigte zählenden südafrikanischen Goodyear-Reifenwerkes in Port Elizabeth die Zahlung von Gesundheitsvorsorge- und anderen Lohnzusatzleistungen verweigert hat, drohen die Auseinandersetzungen in einen Streik zu münden. Laut verschiedenen Medienberichten geht es dabei auch darum, dass die Gewerkschaft National Union of Metalworkers of South Africa (NUMSA) von Goodyear fordert, die teilweise schon seit fünf Jahren im dem Werk tätigen Zeitarbeiter nun auch in ein festes Beschäftigungsverhältnis zu übernehmen, was der Reifenhersteller aber bislang abgelehnt habe.

„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren alles in unserer Macht stehende getan, um das Management von seiner bisherigen Haltung abzubringen. Auch Vermittlungsversuche von dritter Seite blieben bislang erfolglos, sodass uns wohl nichts anderes als ein Streik übrig bleibt“, zitiert der südafrikanische Newsdienst Mail & Guardian Online Aussagen des NUMSA-Sprechers Andile Zitho. Die Gewerkschaft kritisiert außerdem, dass Mitarbeiter des Werkes während Fortbildungsmaßnahmen ganz normal zur Schicht antreten müssen und die Weiterbildung während ihrer Freizeit stattfindet, ohne dass dies als Überstunden von dem Unternehmen anerkannt würde.