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Globale Allianz bei Stahlrädern

Die drei Hersteller Michelin, ArvinMeritor und Ring Techs haben eine globale Allianz auf dem Gebiet Stahlräder geschlossen, die sowohl technische wie kommerzielle Aspekte umfasst. ArvinMeritor (Werke in Brasilien und Mexico) ist die Nummer 2 in den USA und wird sich auf die Märkte Nord- und Südamerika konzentrieren. Ring Techs – gehört zu Sumitomo Metals (Werke in Japan) – wird diese Aufgabe im Raum Asien/Pazifik zugedacht.

Michelin konzentriert sich auf die europäischen Autohersteller. Die drei Partner tragen damit dem Trend von Automobilherstellern, auf verschiedenen Märkten Autos mit gleichen Plattformen zu produzieren, Rechnung. Dieses weltweite Netzwerk ist ein kräftiges Gegengewicht zum größten einzelnen Stahlradhersteller der Welt Hayes Lemmerz.

Audi setzt wieder auf Stahlräder

Der Fahrzeughersteller Audi, der bis auf den A2 (als Grundausstattung) bislang sämtliche Modelle auf Aluminiumräder gestellt hatte, kehrt bei Basisversionen seiner Palette künftig zu Stahlrädern zurück. Hiervon erhofft sich Audi Impulse für das Geschäft mit höherwertigen Ausstattungen bzw. das Zubehörgeschäft.

Hayes Lemmerz strukturiert das europäische Rädergeschäft um

Der weltgrößte Räderhersteller Hayes Lemmerz, der in den USA unter Gläubigerschutz steht, strukturiert sein Europa-Geschäft um und fasst das Stahl- und Aluminiumrädergeschäft unter dem Dach einer neuen “European Wheels Group” zusammen. Präsident wird Giancarlo Dallera, vormals verantwortlich für den Bereich Aluminiumräder, er berichtet an den Chairman, CEO und Präsidenten des Unternehmens Curtis Clawson. Hans-Heiner Büchel, verantwortlich für das Stahlradgeschäft, berichtet künftig an Dallera.

Aluminiumfelgen auf dem Weg zum Standard

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Durch ihr jahrelanges Rennsportengagement und die Faszination, die von diesem Metier ausgeht, haben es wenige Felgenhersteller geschafft, die Begeisterung für das Produkt Aluminiumfelge bis in dieses Jahrzehnt zu bewahren: Und dann gibt es da noch die umtriebigen und ganz außergewöhnlichen Unternehmerpersönlichkeiten, deren Namen mit dem Produkt Leichtmetallfelge und ihrer eigenen Firmengeschichte verbunden sind. Den Enthusiasmus der Gründerväter der Aluminiumräderbranche können die Manager einiger großer Hersteller nur noch mühsam wachhalten – wenn überhaupt. Mit dem Anwachsen ihrer Unternehmen ist die Identifikation, ist das Persönliche in diesen Unternehmen auf der Strecke geblieben, sie sind weitgehend anonyme Industrieunternehmen geworden.

Die goldener 80er Jahre der Branche sind passé. Das Aluminiumrad wird heute hochglänzend angeboten, im übertragenen Sinne jedoch verliert es seinen Hochglanz. Es wird zum – wie es im englischsprachigen Raum heißt – "Commodity", zum Allerweltsprodukt, zum gewöhnlichen Accessoire am Automobil.

Das Aluminiumrad wird zum Standard. Das Design wird gewählt wie die Farbe von Autositzen und Innenraum, das Interesse der Verbraucher richtet sich auf neue Features wie Navigationssysteme, "in" sind Internetzugang und das Auto als Ort der Kommunikation mit der Außenwelt, als nächstes werden vielleicht Technologien wie Abstandsregulierer, Brennstoffzellen, Drive-by-wire-Systemen oder anderes, was uns heute noch phantastisch erscheinen mag, im Fokus des Interesses stehen. Deutschland war in Europa, wenn nicht weltweit über lange Jahre der Nabel der Aluminiumräderbranche: Hierher drängten fernöstliche oder südamerikanische Anbieter, die hier erfolgreichen Designs ließen sich auch in Amerika oder Japan verkaufen, die deutsche Tunerzunft ist einmalig und begeistert Automobilisten in den fernsten Ländern.

Doch bezogen aufs Rad wird es immer schwieriger, etwas wirklich Neues zu realisieren: Die Kreuzspeiche wird offener, das Fünf-Speichen-Design erhält seine x-te Modifikation, es finden bezogen aufs Styling nur noch Evolutionen statt, keine Revolutionen. Statt Softline ein bisschen eckiger, das soll der Trend des Jahres 2002 sein. Wurden 15-Zöller noch vor wenigen Jahren als "große Räder" empfunden, so sind sie heute Standard bzw.

werden im Umrüstmarkt bereits sukzessive von 16 und 17 Zoll abgelöst. Und 18 bis 20 Zoll wird als ja ganz nett empfunden, ein "Hingucker" ist das kaum noch. In der Erstausrüstung wurden nach Untersuchungen dieser Zeitschrift im letzten Jahr europaweit 33,6 Millionen Aluminiumfelgen montiert, die jährliche Steigerungsrate beträgt etwa eine Million Einheiten, die Ausstattungsquote liegt bei 35 Prozent.

Sonderformen des Aluminiumrades (Modular-, Band- und Schmiederäder) bleiben stabil, der Absatz von Stahlfelgen ist rückläufig. Dennoch ist die Aluminiumfelgenbranche unter Druck, vor allem hinsichtlich der Preise. In der Erstausrüstung findet eine Konsolidierung der Branche statt, kleinere Marktteilnehmer werden aufgekauft oder werden, weil insolvent, ausscheiden.

Aber auch größere Hersteller bleiben trotz prall gefüllter Auftragsbücher nicht vor den Problemen der Branche verschont: Der Weltmarktführer Hayes Lemmerz musste in den USA sogar Gläubigerschutz beantragen, der Ausgang des Konkursverfahrens ist völlig offen. Den vollständigen Beitrag finden Sie unter Reportagen (Rubrik Felgen/Tuning).

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Accuride in Form

Auch Amerikas größter Hersteller von Nutzfahrzeugrädern – aus Stahl und geschmiedetem Aluminium – Accuride Corp. (Evansville/Indiana) litt im letzten Jahr unter dem Markteinbruch in der Nutzfahrzeugbranche und musste empfindliche Umsatzeinbußen um über 30 Prozent gegenüber 2000 hinnehmen, halbierte zwar den Gewinn, blieb aber deutlich profitabel. Dieser Tage hat Accuride ferner ein Lkw-Leichtbau-Stahlrad in 8,5 x 22,5” präsentiert, das hinsichtlich Materialeigenschaften einem Standard-Stahlrad entsprechen soll, es beim Gewicht aber um 7,73 Kilogramm unterbietet und damit in etwa so leicht wie ein vergleichbares Aluminiumrad ist.

Jubiläumssonderedition der „Reifen-1“-Reifenhandelssoftware

Noch bis zum 31. März diesen Jahres bietet Kochs EDV Service seine Reifenhandelssoftware „Reifen-1“ zu einem Jubiläumspreis an. Das Sonderpaket enthält das Einsteigerprogramm als Ein- oder Zweiplatzsystem mitsamt Installation und Schulung vor Ort sowie eine vorbereitete Artikeldatei mit aktuellen KB-Preisen und Stahlfelgen.

Im Rahmen dieser Aktion kann bei Erwerb einer der Versionen bis 30. Juni 2002 zusätzlich die Hotline-Beratung, Betreuung und KB-Preispflege des Anbieters kostenlos in Anspruch genommen werden..

Hayes-Werk vor der Schließung

Hayes Lemmerz hat die Schließung eines amerikanischen Stahl- und eines Aluminiumräderwerkes beschlossen. In dem betreffenden Aluminiumräderwerk Somerset (Kentucky/USA, vormals Alumitech), das erst 1998 aus einem Jointventure herausgekauft worden war und seitdem zum weltgrößten Räderhersteller gehört, werden überwiegend einteilige Aluminiumgussfelgen für die in Nordamerika gefertigte M-Klasse von Mercedes-Benz hergestellt. Künftig werden sich das belgische Räderwerk von Hayes Lemmerz und das mexikanische Werk von Ronal den Auftrag teilen.

Der größte Räderhersteller der Welt kann sich auf seine European Wheel Group stützen

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Die derzeitigen Schwierigkeiten des Mutterkonzerns Hayes Lemmerz liegen in Nordamerika und für diese Region der Welt kann der europäische Arm des Konzerns weder in die Verantwortung genommen werden noch können oder wollen die europäischen Manager zu Vorgängen in Nordamerika auch nur Stellung nehmen. Im Gespräch mit der Neue Reifenzeitung versucht Hans-Heiner Büchel (49), Präsident der Hayes Lemmerz Holding GmbH, allerdings auch erst gar nicht, die Lage schön reden zu wollen. Sein Bereich jedoch, und das sind die Stahlfelgen, ist völlig in Ordnung, hier sind die Hausaufgaben gemacht und hier ist der Räderhersteller sehr wettbewerbsfähig.

Büchel ist seit 22 Jahren für das Unternehmen tätig und hat sich in technischer Hinsicht vielfältige Meriten erarbeitet. Vom Fertigungsassistenten führte ihn die Karriere bereits zu Anfang der 90-er Jahre zum technischen Direktor, bis er dann im Juli 97 erst Mitglied der Geschäftsführung der Hayes Lemmerz-Werke GmbH und im Februar letzten Jahres President European Fabricated Wheels, also Stahlfelgen für Personen- wie Lastwagen, und damit Nachfolger von Klaus Jünger, der den Bereich Fahrwerkskomponenten ausbauen sollte, wurde.

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Hayes Lemmerz flüchtet in Nordamerika unter Chapter 11-Konkursverfahren [6.12.01]

Bereits im Oktober hatte die NEUE REIFENZEITUNG von den dramatischen Schwierigkeiten berichtet, in denen sich der weltgrößte Räderhersteller Hayes Lemmerz befindet und war schon von der Wahrscheinlichkeit eines Konkurses ausgegangen. Nun ist es Wirklichkeit: Der Vorstand hat für seine amerikanischen direkten und indirekten Tochtergesellschaften sowie für seine mexikanische Tochtergesellschaft einen Antrag auf Umstrukturierung gemäß Chapter 11 des amerikanischen Konkursrechts gestellt, weil der Konzern seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann und von seinen hohen Schulden nahezu erdrückt wird. Die europäischen Aktivitäten im Allgemeinen und die deutschen Aktivitäten im Besonderen sind, jedenfalls zunächst, vom Konkursverfahren nicht betroffen.

Felgen-Leichtbau

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Hayes Lemmerz ist der größte Räderhersteller weltweit und gehört zu den ganz wenigen Unternehmen, die Räder sowohl aus Stahl als auch aus Aluminium fertigen. Bezogen nur auf das Produkt Stahlfelgen ist der Konzern mit Firmenzentrale in den Vereinigten Staaten größter Produzent überhaupt, bezogen auf Aluminiumgussräder in Europa einer der Marktführer. Seit Jahren nun vollzieht sich in der Erstausrüstung eine Hinwendung vom Stahl- aufs Aluminiumrad.

Beim Preis ist das Stahlrad weitaus günstiger als das Aluminiumgussrad, doch offensichtlich haben die beiden für die Automobilhersteller ebenfalls sehr wichtigen Kriterien Gewicht und Styling überwogen. Nachdem das Stahlrad schon billiger war, setzten sich die Hersteller daran, ihr Konkurrenzprodukt auch beim Gewicht zu erreichen. Mit dem so genannten Stahl-Strukturrad ist jedenfalls Hayes Lemmerz dies gelungen.

Wobei das Verdienst nicht allein dem Räderhersteller zuzusprechen ist, sondern auch den Vorlieferanten in Form hochfester Stähle, die es ermöglichten, bei den Felgen Gewicht einzusparen, ohne Einbußen bei der Festigkeit fürchten zu müssen. Der Hersteller bedient sich zweier Vehikel, um den noch vorhandenen Stylingrückstand gegenüber Leichtmetallrädern zu minimieren: die Lackierung und passgenaue Radabdeckungen. Als Hersteller auch von Aluminiumfelgen wurden auch Entwicklungen zur weiteren Gewichtseinsparung bei diesem Produkt vorangetrieben, die derzeitig von Hayes Lemmerz favorisierte „Hollow-Hump-Technologie“ wird den Automobilherstellern bereits angeboten.

Die Hohlspeichen-Gussfelge eines Wettbewerbers ist heute in der Erstausrüstung bei Oberklasse-Modellen akzeptiert. Die Idee war nun, nicht die Speichen zur Gewichtsreduzierung zu nutzen, sondern Aussparungen im Hump und an der angrenzenden Felgenschulter.

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