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Starkes Umsatzwachstum beim Online-Reifenhändler Delticom

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In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2002 setzte das hannoversche Reifenhandelsunternehmen Delticom AG nach eigenen Aussagen insgesamt 15,4 Millionen Euro um, was einem Zuwachs von über 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Lag die Verteilung des Gesamtumsatzes im Jahresmittel bislang bei zwei Drittel Großhandel und einem Drittel E-Commerce, so verteilte sich der Gesamtumsatz von rund 9,2 Millionen Euro im zweiten Quartal 2002 dem Unternehmen zufolge nahezu paritätisch auf die beiden Geschäftsfelder. Für das Geschäftsjahr 2002 rechnet Delticom mit einem Gesamtumsatz von 35 Millionen Euro.

Proteste von Conti-Mitarbeitern

In ihrer Ausgabe vom 5.3. berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung, etwa 300 überwiegend aus Schweden und Österreich stammende Beschäftigte der Continental AG hätten am Tag zuvor vor der Konzernzentrale in Hannover demonstriert, um damit gegen die Schließung der Conti-Werke Traiskirchen (Österreich) und Gislaved (Schweden) zu protestieren.

Nicht zuletzt deshalb, weil diese Entscheidung des Konzerns von Betroffenen als kurzsichtig bewertet werde. Bei der Protestaktion sollen auch Spruchbänder mit der Aufschrift „Conti hinterlässt eine Blutspur“ aufgetaucht sein. In dem Bericht heißt es weiter, dass sich in beiden Ländern heftiger Widerstand gegen die Schließung der Werke rege, für die es lokale Übernahmeinteressenten gebe.

Die jeweiligen Regierungen hätten sich ebenfalls bereits eingeschaltet, genauso wie EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti zumindest für das Ende der Produktionsstätte in Gislaved besonderes Interesse zeige. Die Frankfurter Allgemeine zitiert einen EU-Sprecher, der von einer Überprüfung seitens der Wettbewerbshüter spricht, bei der es darum gehe, ob Continental Produktionskapazitäten von Schweden ins Werk nach Portugal verlagere, um dort gewährte Steuererleichterungen abzuschöpfen. Angaben der portugiesischen Regierung zufolge sollen immerhin 23 Millionen Euro an EU-Mitteln in den Ausbau der dortigen Conti-Fabrik geflossen sein, während der Reifenhersteller Überkapazitäten als Grund für die Gislaved-Schließung nennt und betont, dass es keinerlei Produktionsverlagerungen nennenswerten Umfangs nach Portugal gebe.

Vorwürfe gegen Continental

In ihrer Ausgabe vom 7.2. berichtet die Frankfurter Allgemeine von Vorwürfen des schwedischen Wirtschaftsministeriums gegen die Continental AG.

In einem internen Bericht des Ministeriums heiße es, der Reifenhersteller habe seine schwedischen Tochtergesellschaft Gislaved „ausgesaugt“ und kaum investiert. Darüber hinaus seien beim Kauf alter Maschinen, die aus dem geschlossenen schottischen Conti-Werk Newbridge stammen sollen, Neupreise berechnet worden. Die von der Frankfurter Allgemeinen zitierte Finanzzeitung Dagens Industri geht außerdem davon aus, dass die Hannoveraner die im vergangenen Dezember angekündigte Werksschließung in Gislaved bereits länger geplant hätten.

Auch Werk Gislaved vor der Schließung

Nach dem österreichischen Werk Traiskirchen ist nun auch die Schließung der kleinsten Continental-Fabrik (Jahreskapazität 4 Mio. Pkw-Reifen) zum Sommer 2002 kaum noch abzuwenden: In der Fabrik im schwedischen Gislaved werden 774 Arbeitsplätze entfallen..

Entlassungen bei Trelleborg

Im schwedischen Stammwerk Trelleborgs sollen 156 Arbeitsplätze (davon 127 in der Produktion) entfallen, weil die Nachfrage nach Landwirtschaftsreifen in einer Größenordnung von 15 bis 20 Prozent in diesem Jahr rückläufig sei. 36 Mitarbeiter haben das Unternehmen bereits verlassen müssen..

Ausbau der Handelskette durch Nokian Tyres

Der finnische Reifenhersteller Nokian Tyres hat die schwedische Reifenhandelsgesellschaft Däckaffären 2000 AB mit 13 Outlets, vorzugsweise im Süden Schwedens, übernommen. Damit setzt der Hersteller seine Strategie fort, die Position in den skandinavischen und nordischen Ländern, die als Heimatmarkt angesehen werden, durch eigene Handelsbetriebe auszubauen und zu sichern. Die unter dem Namen Vianor agierende Handelskette hat in diesen Ländern 170 Outlets, in Schweden davon 50.

Däckaffären 2000 AB beschäftigt etwa 70 Mitarbeiter und erzielte nach den Angaben von Nokian Tyres mit einem Umsatz von 11.5 Millionen Euro ein positives Ergebnis. Der Kaufpreis wird mit 4,3 Millionen Euro angegeben.

Investmentfirmen kaufen Achsvermessungsunternehmen

Die schwedischen Investment-Firmen 3i und Euroventure haben laut Auto Service Praxis Newsletter in einer gemeinsamen Aktion Car-O-Liner und Josam, die beide zur finnischen Partek-Gruppe gehörten, übernommen. Die Produkte (u.a.

elektronische und mechanische Meßsysteme) von Car-O-Liner werden in Deutschland über die Beissbarth Automotive Group (München) vertrieben. Josam Richttechnik (Hamburg) ist auf dem Gebiet Nutzfahrzeugachsvermessung einer der Marktführer..

Kein Engagement Trelleborgs bei Continental?

Der schwedische Mischkonzern Trelleborg, der unter anderem auch im Reifen- und sonstigen Automobilzubehörbereich tätig ist, bestätigt zwar, nach weiteren Akquisitionen, die in die Gruppe passen könnten, Ausschau zu halten. In den Medien auftauchende Spekulationen, Trelleborg könne mit dem Continental-Konzern über etwaige Akquisitionen verhandeln, werden jedoch zurückgewiesen..

Rückschlag für Internet-Reifenverkauf

Wie der Informationsdienst Autohaus online meldet beendet Continental seine Kooperation mit Autobytel Europe. Der Reifenhersteller hatte für das Endkundenangebot Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro geplant. Statt auf B2C-Aktivitäten wolle man sich auf den B2B-Bereich konzentrieren.

Bei Landwirtschafts- und Industriereifen hat Trelleborg Sorgen

Der schwedische Industriekonzern Trelleborg hat einen höheren Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr eingefahren als prognostiziert. Der Konzernumsatz stieg von 715 Millionen Euro auf 1,042 Milliarden Euro, im Wesentlichen wegen einer Akquisition im Bereich Trelleborg Automotive. Die Tochtergesellschaft Trelleborg Wheel Systems, die auf den Gebieten der Landwirtschafts- und Industriereifen tätig ist und vor einigen Wochen auch die Landwirtschaftsreifensparte Pirellis vollständig erworben hat, litt unter einem sich abschwächenden Agrarmarkt und einem vor allem in den USA geringeren Bedarf an Industriereifen.