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Entschuldung hat für Schaeffler/Conti höchste Priorität

Laut einem Interview mit der Börsenzeitung wertet Schaeffler-Finanzchef Klaus Rosenfeld die Kapitalerhöhung bei der Continental AG als Beleg dafür, dass die “Zusammenarbeit zwischen Continental und der Schaeffler-Gruppe auch auf der Finanzseite immer besser klappt”. Seinen Worten zufolge teile ein Großteil der Investoren die Sicht des Conti-Großaktionärs aus Herzogenaurach, wonach der Zusammenschluss beider Unternehmen, der auf einer überzeugenden industriellen Logik beruht und ein “erhebliches Wertpotenzial” birgt. Und dieser soll nun – wie Rosenfeld es formuliert – “richtig orchestriert” offenbar weiter vorangetrieben werden.

Allerdings ginge es nun vorrangig erst einmal darum, beide Unternehmen so schnell und so nachhaltig wie möglich zu entschulden, heißt es weiter. Er gehe darum, schnellstmöglich Verschuldungsgrade zu erreichen, die ein Investment-Grade-Rating ermöglichten, soll Rosenfeld gesagt haben..

Hochstufung für Conti-Aktie

Nach Informationen des Anlegerportals haben Analysten der Credit Suisse ihre Einstufung von Conti-Aktien von “neutral” auf “outperform” angehoben und gleichzeitig auch ihr Kursziel für die Wertpapiere des Automobilzulieferers von 30 auf 52 Euro heraufgesetzt. Zur Begründung dafür heißt es, dass man sich nach der Kapitalerhöhung weniger Sorgen um die Verschuldung des Unternehmens machen müsse und sich der Konzern nunmehr auf seine operativen Stärken zurückbesinnen könne. Einen Impuls für die Höherstufung der Conti-Aktien sollen zudem die “über dem Durchschnitt liegende Rentabilität sowie der starke Cashflow” der Continental AG beigesteuert haben.

Vor Ostern noch Conti-Hochzinsanleihe?

Laut Reuters will die Continental AG in den nächsten Monaten eine Hochzinsanleihe begeben, um einen Teil ihrer Bankkredite abzulösen. In gut zwei Jahren werde schließlich der Löwenanteil der Kredite über insgesamt elf Milliarden Euro fällig, die Conti vor allem durch den Kauf von der Siemens-Tochter VDO angehäuft habe, so die Nachrichtenagentur. Wie es unter Berufung auf die Aussagen zweier mit den Plänen vertrauter Personen weiter heißt, könnte der Bond bis zu zwei Milliarden Euro schwer sein.

Ratingagentur Fitch bestätigt Conti-Einschätzung

Die Ratingagentur Fitch soll das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) des Automobilzulieferers Continental von der Beobachtungsliste für eine Herabstufung genommen sowie zugleich das langfristige IDR mit “B+” bestätigt und mit einem stabilen Ausblick versehen haben. Das meldet Dow Jones Deutschland unter Verweis darauf, dass das kurzfristige IDR mit “B” bestätigt worden sei. Beides ist demnach vor dem Hintergrund der “Fortschritte der Continental AG bei der Sicherstellung der Refinanzierung” zu sehen.

Das auf “B+” lautende Rating für die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten bleibe jedoch zunächst noch auf der Beobachtungsliste für eine Herabstufung, heißt es weiter. Zur Begründung dafür soll Fitch den starken Anstieg der besicherten Schulden bei dem deutschen Konzern angeführt haben, da so etwas vorrangig die unbesicherten Verbindlichkeiten belaste. Die Ratingagentur will demnach ihre diesbezügliche Einschätzung möglicherweise dann revidieren, wenn mehr Klarheit über die Art der Absicherung der besicherten Schulden bestehe.

Außerdem geht Fitch davon aus, dass – schreibt Dow Jones – “Continental zur Verbesserung des Fälligkeitsprofils weitere Kapitalmaßnahmen wie die Begebung von Anleihen unternehmen wird”, was sich positiv auf das Kreditprofil des Zulieferers auswirken könnte. Neben weiterhin hohen Verbindlichkeiten belaste jedoch auch die Unsicherheit im Hinblick auf die Strategie des Großaktionärs Schaeffler das Rating der Continental AG, für die 2010 ebenfalls ein schwieriges Jahr werde..

Gewähren Gläubiger auch Kumho Tire Zahlungsaufschub?

In Verhandlungen mit seinen Gläubigern hat die augenscheinlich unter einem hohen Schuldenstand leidende Kumho-Asiana-Gruppe offenbar einen Teilerfolg erzielen können. Wie die Business Week berichtet, konnte die Sparte Kumho Industrial demnach einen dreimonatigen Zahlungsaufschub bei ihren Kreditgebern erreichen. Ziel weitere Gespräche sei nun ein vergleichbares Arrangement für Kumho Tire zu erreichen, heißt es weiter.

Trelleborg-Gruppe refinanziert Kredite

Die schwedische Trelleborg-Gruppe hat einen beträchtlichen Teil ihrer Schulden refinanziert. Wie es dazu in einer Veröffentlichung heißt, seien drei neue Kredite in Höhe von insgesamt vier 291 Millionen Euro mit vier Banken abgeschlossen worden; 241 Millionen Euro davon laufen über sieben Jahre, die verbleibenden 50 Millionen über fünf Jahre..

Analysten sehen „kein Aufwärtspotenzial“ für Conti-Aktien

Wie auch schon Analysten von Close Brothers Seydler empfiehlt nun auch die WGZ Bank den Verkauf von Continental-Aktien, berichtet Börse Go. Demnach sehen die Finanzexperten der Bank derzeit “kein Aufwärtspotenzial” für die Wertpapiere des Automobilzulieferers, auch wenn die jüngst mit den Banken erzielte Einigung des Unternehmens in Sachen Refinanzierung begrüßt wird. Doch im Zusammenhang mit der nun geplanten Kapitalerhöhung bestünden Unsicherheiten, zu welchem Preis die neuen Aktien tatsächlich ausgegeben werden können und wie hoch der Verwässerungseffekt ausfalle.

Weiter Terminspekulationen rund um Contis Kapitalerhöhung

Nachdem kürzlich noch Mutmaßungen die Runde gemacht hatten, die von der Continental AG geplante Kapitalerhöhung um bis zu 1,5 Milliarden Euro könnte unter Umständen “noch in diesem Jahr” stattfinden, meldet Welt Online unter Berufung auf Finanzkreise nun, “schon im Januar” 2010 könnte dieser Schritt vollzogen werden. Wie es weiter heißt, würden die Vorbereitungen dafür bereits laufen. Denn vor der Kapitalerhöhung müsse zunächst erst noch eine Gesamtfinanzierung für den Konzern auf die Beine gestellt werden, bevor Conti dann erst einmal rund eine Milliarde an frischem Kapital aufnehmen werde, um den im Wesentlichen auf die Akquisition der ehemaligen Siemens-Tocher VDO zurückzuführenden Schuldenstand von rund zehn Milliarden Euro zu reduzieren.

Schuldenlast verhindert Conti-Akquisitionen in Wachstumsmärkten

Die Continental AG kann sich etwaige Akquisitionen in den sogenannten Emerging Markets derzeit nicht leisten, stellt die Deutsche Bank mit Blick auf die von dem Automobilzulieferer zu tragende Schuldenlast fest. Jeglicher Cashflow, der von der Rubber Division des Konzerns generiert wird, müsse stattdessen zum Abtragen der Schulden eingesetzt werden, sagen Analysten des Finanzinstitutes. Durch den eingeengten finanziellen Spielraum des Unternehmens seien derzeit lediglich Joint Ventures oder Kooperationen wie etwa die jüngst wieder neu belebte mit der indischen Modi-Gruppe realisierbar, sodass man seitens der Deutschen Bank davon ausgeht, dass Conti bei der erwarteten nächsten Konsolidierungsrunde im weltweiten Reifengeschäft wohl keine maßgebliche Rolle wird spielen können.

Bankentreffen soll Weg für Conti-Schaeffler-Fusion freimachen

Nach Informationen der Financial Times Deutschland werden Vertreter der wichtigsten Conti- und Schaeffler-Kreditbanken noch in dieser Woche zusammentreffen, um die Fusion der beiden Unternehmen vorzubereiten. Nachdem die beiden Konzerne ihren Streit beigelegt hätten, sei eine Einigung der Banken die letzte Hürde für einen Zusammenschluss, so die Zeitung. Bei all dem wird insbesondere der Commerzbank eine maßgebliche Rolle zugeschrieben, die – so formuliert es jedenfalls das Blatt in einem Bericht – als Schaeffler-Hauptgläubiger gemeinsam mit den anderen Gläubigern faktisch die Macht bei dem Familienkonzern übernommen habe.

“Es wird vor allem darum gehen, wie man eine Kapitalerhöhung von Conti bewerkstelligen kann. Nur wenn die gelingt, kann man über einen Neuaufbau der gesamten Conti-Schulden nachdenken”, wird ein Banker der Schaeffler-Seite vor dem Hintergrund zitiert, dass im kommenden Jahr ein Conti-Kredit in Höhe von 3,5 Milliarden Euro fällig wird und die “gefährlichste verbliebene Frage” der Verschuldung des hannoverschen Automobilzulieferers, die mit netto rund zehn Milliarden Euro beziffert wird, einer Lösung bedarf. Der Financial Times Deutschland zufolge soll bei dem schon für diesen Freitag geplanten Treffen ein Gesamtkonzept diskutiert werden, das die Unternehmensberatung Roland Berger mit dem Arbeitstitel “Project Fairplay” im Auftrag der Commerzbank erarbeitet hat.