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Proteste von Dunlop-India-Mitarbeitern

Rund 700 Mitarbeiter von Dunlop India Limited sollen am Standort eines Jessop-Werkes gegen ihre Entlassung protestiert haben. Das berichtet zumindest die Times of India. Jessop gehört wie Dunlop India zur Ruia-Gruppe, stellt allerdings keine Reifen, sondern Hydraulikkomponenten her.

Nichtsdestotrotz haben die Demonstranten dem Blatt zufolge ihrem Ärger Luft gemacht, dass bei Dunlop seit Schließung des Werkes in Sahagunj (Westbengalen) 5.000 Menschen ohne Arbeit dastehen, bei Jessop aber bislang niemand gehen musste. Erneut wurde daher gefordert, dass in der schon lange stillstehenden Fabrik die Reifenproduktion wieder aufgenommen wird.

Buch thematisiert Streik im Conti-Reifenwerk Euzkadi

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Im Neuen ISP-Verlag ist ein Buch über die etwa drei Jahre bis 2005 andauernden Protest- und Streikaktionen rund um das mexikanische Conti-Reifenwerk Euzkadi erschienen, mit denen die Arbeiter gegen die dessen Schließung protestiert haben. In dem unter dem Titel “Contra Continental” veröffentlichten 200-seitigen Werk werde der Arbeitskampf analysiert und mittels Interviews, Berichten und Hintergrundartikeln die Mischung aus Widerstand, öffentlichem Druck und Verhandlung dokumentiert, sagt der Verlag über das Buch. “Es geht auf die Bedeutung des Kampfes der Frauen und Familien der Beschäftigten ein sowie auf die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der neu gegründeten Kooperative.

Da die Internationalisierung des Konflikts für den Erfolg wichtig war, kommen verschiedene Nichtregierungsorganisationen und gewerkschaftliche Basisgruppen zu Wort, die den Protest buchstäblich bis zur Konzernzentrale in Hannover getragen haben”, heißt es weiter. Seit 2005 werden in Euzkadi übrigens auch wieder Reifen produziert. Nach einer entsprechenden Einigung der Continental AG mit den Arbeitnehmern bzw.

der Gewerkschaft SNRTE (Sindicato Nacional Revolucionario de Trabajadores de Euzkadi) sowie unter Beteiligung der mexikanischen Unternehmergruppe Llanti Systems wurde dazu eine Genossenschaft namens Corporativo de Occidente gegründet. Die Euzkadi-Arbeiter sind demnach Teilhaber dieses neuen Unternehmens, da Conti, statt den Mitarbeitern die seit Schließung des Werkes anscheinend ausstehenden Löhne oder Abfindungen zu zahlen, ihnen die Hälfte des Werkes (die andere Hälfte besitzt Llanti Systems) überlassen habe. Zudem soll sich der Hersteller vertraglich verpflichtet haben, der Genossenschaft Rohmaterial zum Erwerb bereitzustellen sowie Anteile der Produktion zu kaufen.

Aus für die Laufstreifenproduktion im Michelin-Werk Queretaro

Seine erst vor ziemlich genau zwei Jahren am Standort Queretaro (Mexiko) in Betrieb genommene Produktionsstätte für Laufstreifen zur Lkw-Reifenrunderneuerung hat Michelin Retread Technologies (MRT) jetzt bereits wieder mit sofortiger Wirkung stillgelegt. Als Grund dafür nennt das Unternehmen Überkapazitäten im nordamerikanischen Runderneuerungsmarkt. Die bisherigen Aufgaben der mexikanischen Fabrik, in der in Bezug auf die Herstellung von Runderneuerungsmaterial 80 Mitarbeiter beschäftigt werden, soll nun das US-Werk des Unternehmens übernehmen, das zugleich betont, dass die Einstellung der Laufstreifenfertigung am Standort Queretaro keinerlei Einfluss auf die dortige Pkw- und Lkw-Reifenproduktion hat.

“Der Markt für runderneuerte Lkw-Reifen hat sich in Nordamerika nicht so entwickelt wie erwartet, sodass es zu Überkapazitäten gekommen ist”, wird die verkündete Restrukturierungsmaßnahme bzw. “Anpassung an die Marktnachfrage” im nordamerikanischen Runderneuerungsgeschäft begründet. Dabei attestiert Michelin der Laufstreifenproduktion des Werkes eine exzellente Leistungsfähigkeit, aber nichtsdestoweniger sei der Schritt unter finanziellen Gesichtspunkten und mit Blick auf den Markt nötig, um das langfristige Wohlergehen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhalten zu können.

Clairoix-Vereinbarung jetzt auch offiziell abgesegnet

Am gestrigen Donnerstag haben sich in Paris Vertreter des französischen Staates, des französischen und deutschen Continental-Managements sowie der Arbeitnehmer des Reifenwerkes in Clairoix getroffen, um die Vereinbarung über die weitere Vorgehensweise im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Standortes zu unterzeichnen. Obwohl alle Beteiligten diesbezüglich schon am 6. Juni ihre vorläufige Zustimmung zu der nach diversen Gesprächsrunden erzielten Einigung erteilt hatten, wird die nunmehr erfolgte Unterzeichnung des Dokumentes seitens Conti als “wichtiger Schritt für alle Mitarbeiter” gewertet, weil es die wesentlichen ausgehandelten Maßnahmen des Sozialplans sowie die Details zu dessen Umsetzung beinhalte.

“Diese Vereinbarung zeigt, dass sich Continental der sozialen Verantwortung für die 1.120 von diesem Projekt zur geplanten Schließung des Pkw-Reifenwerkes in Clairoix betroffenen Mitarbeitern bewusst ist”, sagt Dr. Thomas Winkelmann, der als Personalleiter für das Pkw-Reifengeschäft in Europa und Afrika das deutsche Management repräsentiert.

Politik meldet sich im „Fall Semperit/Continental“ zu Wort

Reifen der Marke Semperit werden zwar schon seit 2002 nicht mehr am Standort Traiskirchen gefertigt, doch dass Conti nunmehr auch die dortige Mischungsproduktion zum Jahresende einstellen und somit knapp 200 Arbeitsplätze in dem Werk streichen will, beschäftigt in unserem Nachbarland nun auch die Politik. So wertet beispielsweise der österreichische Landtagsabgeordnete Martin Huber den Fall als “negatives Vorzeigebeispiel dafür, wie ernst internationale Konzerne Standortzusagen nehmen und wie egal der einzelne Arbeiter ist, wenn es um Profitmaximierung geht”. Dabei kritisiert er insbesondere, dass Konzerne wie Conti eine “schonungslose Taktik” an den Tag legten: Zuerst werde Semperit nur wegen des Markennamens gekauft und in den Konzern integriert, um dann nur wenig später die ersten Entlassungen und den Abbau großer Maschinen bzw.

deren Abtransport in Richtung von Werken im Osten folgen zu lassen. Danach – so der Politiker weiter – “griff man noch einmal schön in den Fördertopf von Land und Bund, schließlich sperrt man jetzt aber dennoch zu”. Vor diesem Hintergrund fordert er nun, dass die bisherige von ihm als “zahnlos” beschriebene Förderungsphilosophie in Österreich überdacht wird.

“Klare Richtlinien und vor allem langfristige Bestandsgarantien müssen dabei ein zentraler Punkt sein. Für Betriebe wie Conti würde demnach die sofortige Rückzahlung der erhaltenen Steuergelder fällig werden”, meint Huber. Unterdessen hat Johanna Mikl-Leitner, Landesrätin für Soziales, Arbeit und Familie in der niederösterreichischen Landesregierung, den von Arbeitsplatzverlust bedrohten Mitarbeitern des Conti-Standortes Traiskirchen Hilfe seitens der Politik zugesichert.

“Traiskirchen trägt heute Schwarz”

Nachdem bekannt geworden ist, dass Continental zum Ende des Jahres die Mischungsproduktion am Standort Traiskirchen (Österreich) endgültig stilllegen will und somit nur noch der Angestelltenbereich wie beispielsweise der Vertrieb an der Semperit-Gründungsstätte erhalten bleibt, ist die Betroffenheit darüber in der Stadt groß. Nicht nur wegen der dem Vorhaben zum Opfer fallenden knapp 200 Arbeitsplätze, sondern weil sich damit – wie es in einer Mitteilung des Bürgermeisteramtes formuliert ist – “nunmehr schmerzlich ein Stück Identitätsgeschichte der Stadt Traiskirchen” schließe. “Die Semperit als Betrieb und somit alle Semperitlerinnen und Semperitler waren, sind und werden stets ein stolzer Bestandteil unserer Stadtgeschichte bleiben.

Einmal mehr zeigt sich wohin das Streben nach mehr Profit und höheren Dividenden im Interesse einiger Weniger führt”, sagt Bürgermeister Fritz Knotzer. “Ich möchte mich bei allen MitstreiterInnen, die Seite an Seite für die Semperit und ihre Beschäftigten gekämpft haben, und für die große Unterstützung und Solidarität bei der gesamtösterreichischen Bevölkerung in den letzten Jahren bedanken”, ergänzt er. Sein besonderes Mitgefühl am heutigen Tage gelte den betroffenen Arbeiterinnen und Arbeitern sowie ihren Familien, versichert Knotzer.

“Traiskirchen trägt heute Schwarz”, heißt es aus dem Bürgermeisteramt der knapp 18.500 Einwohner zählenden Stadt rund 30 Kilometer südlich von Wien..

Sozialplan für 1.120 Mitarbeiter des Conti-Werkes Clairoix steht

Bei den Verhandlungen zwischen dem französischen und deutschen Continental-Management mit den französischen Gewerkschaftsvertretern sowie Philippe Gustin, der die Interessen der französischen Regierung vertritt, konnte am 6. Juni eine grundsätzliche Einigung erzielt werden. “Wir sind froh, dass wir bereits vor Ende der vierwöchigen Verhandlungsphase eine Lösung gefunden haben”, sagt Dr.

Thomas Winkelmann, der als Personalverantwortlicher für das Pkw-Reifenersatzgeschäft in Europa und Afrika das deutsche Unternehmensmanagement vertritt. “Damit sind wir unserer sozialen Verantwortung gegenüber den 1.120 von der geplanten Werkschließung betroffenen Mitarbeitern in Clairoix gerecht geworden.

Jetzt fehlt noch die Zustimmung des französischen Gesamtbetriebsrats, die voraussichtlich in Kürze eingeholt werden wird. Dann können wir jedem einzelnen Mitarbeiter erläutern, was der Sozialplan konkret vorsieht und wie es weitergeht”, erklärt Winkelmann unter Verweis darauf, dass die französischen Gewerkschaftsvertreter die Verhandlungen durch einen starken Fokus auf das Verhandeln einer möglichst hohen einheitlichen Abfindung für alle betroffenen Mitarbeiter erschwert hätten. “Eine Einmalzahlung in Höhe von 50.

000 Euro für jeden Mitarbeiter ist nun ein Baustein der Gesamtlösung – nicht mehr, aber auch nicht weniger”, so Winkelmann, der zugleich Philippe Gustin für einen “nennenswerten Beitrag zum erreichten Verhandlungsergebnis” dankt. Damit ist allerdings auch klar, dass die Produktion am Standort Clairoix nicht wieder aufgenommen und allen Produktionsmitarbeitern zum 31. Dezember 2009 die Kündigungen ausgesprochen wird.

Hoffnungsschimmer für Conti-Werk Stöcken

Am heutigen Morgen machen Meldungen die Runde, welche die von der geplanten Schließung des Lkw-Reifenwerkes Hannover-Stöcken betroffenen Conti-Mitarbeiter hoffen lassen dürfte. Medienmeldungen zufolge haben Verhandlungen zwischen Vorstand und Betriebsrat einen möglichen Kompromiss zutage gefördert: Anstelle der angedachten Werksschließung zum Ende dieses Jahres könnte die Kurzarbeit ausgeweitet werden, heißt es. Offenbar soll erst 2010 dann darüber entschieden werden, wie es in Hannover-Stöcken weitergeht.

Vonseiten des Betriebsrates oder der Geschäftsführung liegt dazu bislang zwar keine offizielle Stellungnahme vor, doch für den heutigen Nachmittag ist eine Pressekonferenz angekündigt worden. Derweil loben Politiker bereits die offenbar hinter verschlossenen Türen ausgehandelte (Zwischen-)Lösung. “Ich bin sehr erleichtert, dass die arbeitsmarktpolitischen Instrumente dazu beitragen können, die konjunkturelle Krise abzuwarten”, hat Bild zufolge beispielsweise Wolfgang Jüttner, SPD-Fraktionschef in Niedersachsen, zu Protokoll gegeben.

Und Enno Hagenah von den Grünen soll gesagt haben, dass sich damit die Demonstrationen während der vergangenen Wochen “offenbar gelohnt” hätten. Zur Zukunft des ebenfalls von der Schließung bedrohten französischen Pkw-Reifenwerkes der Continental AG in Clairoix ist indes bislang nichts Neues bekannt geworden..

Schafft Deckelung von China-Reifenimporten in die USA einen Präzedenzfall?

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Nachdem die Gewerkschaft United Steelworkers (USW) den US-Präsidenten Barack Obama offenbar drängt, den Import von Reifen aus China mithilfe einer entsprechenden Auslegung des Passus 421 des US-amerikanischen Handelsgesetzes zu deckeln, wird in den Medien des Landes bereits darüber spekuliert, dass ein Erfolg in dieser Sache einen Präzedenzfall für viele weitere China-Produkte aus anderen Bereichen schaffen könnte. Sollte sich die Regierung Obama auf die Forderung der USW einlassen, werde sich die Führung des Landes unweigerlich mit einer Vielzahl weiterer Petitionen zur Begrenzung von China-Importen konfrontiert sehen, schreibt The Hill. Obama befinde sich angesichts dessen in einer Zwickmühle, heißt es weiter.

Gebe er dem Ansinnen in Bezug auf die Reifenimporte statt, stoße er damit einerseits die Chinesen vor den Kopf, die in Washington offenbar bereits Lobbyarbeit (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete) dagegen betreiben – andererseits würde ein Ablehnen der USW-Petition ihm den Vorwurf einbringen, seinen Versprechungen von einem “Wechsel” keine Taten folgen zu lassen. Zumal sein Vorgänger George W. Bush während seiner Amtszeit jede 421er Petition zurückgewiesen haben soll.

Arbeitsgruppe soll Diskussion über Conti-Standort Clairoix voranbringen

Im Rahmen der Auseinandersetzung um den von der Schließung bedrohten französischen Continental-Standort Clairoix haben sich Vertreter der Continental-Geschäftsführung gestern mit Vertretern der französischen Arbeitnehmer in Hannover auf das weitere Vorgehen verständigt. Zwischen dem 14. Mai und dem 15.

Juni soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe auf Basis eines vorab festgelegten Zeitplans “Maßnahmen im Interesse der Beschäftigten” erarbeiten. An dieser Arbeitsgruppe werden die Geschäftsführung der Continental France und Arbeitnehmervertreter ebenso wie ein Vertreter des deutschen Managements der Pkw-Reifen-Division der Continental AG sowie der französischen Regierung teilnehmen, heißt es vonseiten des Konzerns, der dies als den Beginn eines konstruktiven Dialogs wertet. “Mit der Verständigung auf eine Arbeitsgruppe haben wir ein gutes Instrument gefunden, das das gesetzliche Verfahren ergänzt und gleichzeitig den sozialen Dialog befördert, der bis heute für die Mitarbeiter wenig fruchtbar war”, erklärt Nikolai Setzer, Leiter der Division Pkw-Reifen bei Continental.

“Jetzt gilt es, gemeinsam und konstruktiv ganz konkrete Lösungen im Interesse aller Beteiligten zu entwickeln. Wir sind unverändert dazu bereit, unseren Beitrag dazu zu leisten”, sagt er. Vereinbart wurde in dem jüngsten Gespräch demnach außerdem die Wiederaufnahme der Reifenproduktion in Clairoix, sobald die Betriebsstätte wie vorgesehen am 2.

Juni wieder hergestellt ist, sowie der sofortige Verzicht auf jegliche Gewaltaktionen seitens der Arbeitnehmer. Der Gesamtbetriebsrat der Continental France SNC werde sich mit den nun getroffenen Vereinbarungen noch kurzfristig befassen..