Ende vergangenen Jahres hatte Continental angekündigt, die Fertigung von Einspritzanlagen am Standort in Blythewood (South Carolina/USA) einstellen zu wollen. Verbunden mit der vorgesehenen Verlagerung der Produktion nach Newport News (Virginia/USA) sei der Verlust von Hunderten Arbeitsplätzen in Blythewood verbunden, hieß es damals. Im Dezember 2008 sollen immerhin 440 Mitarbeiter dort beschäftigt gewesen sein.
Nun kann sich offenbar zumindest ein Teil der Betroffenen Hoffnungen machen, bald einen neuen Arbeitsplatz zu haben. Denn laut einem Bericht der Zeitung The State hat der Nutzfahrzeughersteller Navistar angekündigt, diesen Conti-Standort sowie auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Columbia übernehmen zu wollen. Im Zuge dessen werde die “Mehrheit der 300-Conti-Beschäftigten” zum 1.
Von staatlicher Seite ist den rund 600 durch die von der angekündigten Schließung des Bridgestone-Reifenwerkes Adelaide vom Arbeitsplatzverlust bedrohten Mitarbeitern finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 5,7 Millionen australischen Dollar (knapp 3,5 Millionen Euro) in Aussicht gestellt worden. Die Mittel sollen im Wesentlichen zur Qualifizierung der Betroffenen eingesetzt werden, damit sie möglichst schnell einen neuen Arbeitsplatz finden. In einer Stellungnahme hat Bridgestone Australia Ltd.
die staatliche Unterstützung begrüßt. “Mit Blick auf die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter sind wir überzeugt, dass dieses Hilfspaket zusammen mit unseren eigenen Initiativen den Betroffenen einen erfolgreichen Wechsel an einen neuen Arbeitsplatz ermöglicht”, so Senior Executive Director Andrew Moffatt..
00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgDetlef Vogt2009-10-28 14:44:002023-05-17 14:36:47Staatshilfe für von Jobverlust bedrohte Bridgestone-Arbeiter in Australien
Medienberichten zufolge erwägt der Automobilzulieferer Bosch, sein Werk in Miskin (nahe Cardiff in Wales/Großbritannien) bis 2011 komplett zu schließen. Diesem Schritt könnten 900 Arbeitsplätze zum Opfer fallen, heißt es weiter. Doch noch ist das Ganze anscheinend nicht beschlossene Sache, denn in den Meldungen ist zugleich von einer 90-tägigen “Beratungsphase” die Rede.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2009-10-19 13:28:002023-05-17 14:33:55Anscheinend erwägt Bosch Werksschließung in Wales
(Tire Review/Akron) Michelin North America hat bekannt gegeben, dass im Vorfeld der für den 31. Oktober terminierten Schließung des Reifenwerkes in Opelika (Alabama/USA) schon zum 2. Oktober die ersten 350 Mitarbeiter des Standortes werden gehen müssen.
“Dies ist Teil eines ganz normalen schrittweisen Abbaus von Arbeitsplätzen. Wir versuchen, die Beschäftigten so gut wie möglich zu informieren. Sie wissen daher, dass ein Rückbau der Kapazitäten bis hin zur Schließung des Werkes am 31.
Oktober vorgesehen ist”, erklärt Lynn Mann, Director External Communications bei Michelin North America. Ihren Worten zufolge entsprechen die 350 Mitarbeiter in etwa einem Drittel der Gesamtbeschäftigtenzahl in Opelika. Ob es vor dem endgültigen Aus des Standortes eine weitere Entlassungsrunde als Zwischenschritt geben wird, kann Mann nicht mit Bestimmtheit sagen.
“Dazu liegen mit keine näheren Informationen vor”, sagt sie unter Verweis darauf, dass ab 2. Oktober statt fünf Tage die Woche in drei Schichten in dem Werk nur noch eine Schicht an fünf Tagen der Woche produziert wird..
Rund 700 Mitarbeiter von Dunlop India Limited sollen am Standort eines Jessop-Werkes gegen ihre Entlassung protestiert haben. Das berichtet zumindest die Times of India. Jessop gehört wie Dunlop India zur Ruia-Gruppe, stellt allerdings keine Reifen, sondern Hydraulikkomponenten her.
Nichtsdestotrotz haben die Demonstranten dem Blatt zufolge ihrem Ärger Luft gemacht, dass bei Dunlop seit Schließung des Werkes in Sahagunj (Westbengalen) 5.000 Menschen ohne Arbeit dastehen, bei Jessop aber bislang niemand gehen musste. Erneut wurde daher gefordert, dass in der schon lange stillstehenden Fabrik die Reifenproduktion wieder aufgenommen wird.
Im Neuen ISP-Verlag ist ein Buch über die etwa drei Jahre bis 2005 andauernden Protest- und Streikaktionen rund um das mexikanische Conti-Reifenwerk Euzkadi erschienen, mit denen die Arbeiter gegen die dessen Schließung protestiert haben. In dem unter dem Titel “Contra Continental” veröffentlichten 200-seitigen Werk werde der Arbeitskampf analysiert und mittels Interviews, Berichten und Hintergrundartikeln die Mischung aus Widerstand, öffentlichem Druck und Verhandlung dokumentiert, sagt der Verlag über das Buch. “Es geht auf die Bedeutung des Kampfes der Frauen und Familien der Beschäftigten ein sowie auf die Schwierigkeiten und Möglichkeiten der neu gegründeten Kooperative.
Da die Internationalisierung des Konflikts für den Erfolg wichtig war, kommen verschiedene Nichtregierungsorganisationen und gewerkschaftliche Basisgruppen zu Wort, die den Protest buchstäblich bis zur Konzernzentrale in Hannover getragen haben”, heißt es weiter. Seit 2005 werden in Euzkadi übrigens auch wieder Reifen produziert. Nach einer entsprechenden Einigung der Continental AG mit den Arbeitnehmern bzw.
der Gewerkschaft SNRTE (Sindicato Nacional Revolucionario de Trabajadores de Euzkadi) sowie unter Beteiligung der mexikanischen Unternehmergruppe Llanti Systems wurde dazu eine Genossenschaft namens Corporativo de Occidente gegründet. Die Euzkadi-Arbeiter sind demnach Teilhaber dieses neuen Unternehmens, da Conti, statt den Mitarbeitern die seit Schließung des Werkes anscheinend ausstehenden Löhne oder Abfindungen zu zahlen, ihnen die Hälfte des Werkes (die andere Hälfte besitzt Llanti Systems) überlassen habe. Zudem soll sich der Hersteller vertraglich verpflichtet haben, der Genossenschaft Rohmaterial zum Erwerb bereitzustellen sowie Anteile der Produktion zu kaufen.
Seine erst vor ziemlich genau zwei Jahren am Standort Queretaro (Mexiko) in Betrieb genommene Produktionsstätte für Laufstreifen zur Lkw-Reifenrunderneuerung hat Michelin Retread Technologies (MRT) jetzt bereits wieder mit sofortiger Wirkung stillgelegt. Als Grund dafür nennt das Unternehmen Überkapazitäten im nordamerikanischen Runderneuerungsmarkt. Die bisherigen Aufgaben der mexikanischen Fabrik, in der in Bezug auf die Herstellung von Runderneuerungsmaterial 80 Mitarbeiter beschäftigt werden, soll nun das US-Werk des Unternehmens übernehmen, das zugleich betont, dass die Einstellung der Laufstreifenfertigung am Standort Queretaro keinerlei Einfluss auf die dortige Pkw- und Lkw-Reifenproduktion hat.
“Der Markt für runderneuerte Lkw-Reifen hat sich in Nordamerika nicht so entwickelt wie erwartet, sodass es zu Überkapazitäten gekommen ist”, wird die verkündete Restrukturierungsmaßnahme bzw. “Anpassung an die Marktnachfrage” im nordamerikanischen Runderneuerungsgeschäft begründet. Dabei attestiert Michelin der Laufstreifenproduktion des Werkes eine exzellente Leistungsfähigkeit, aber nichtsdestoweniger sei der Schritt unter finanziellen Gesichtspunkten und mit Blick auf den Markt nötig, um das langfristige Wohlergehen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhalten zu können.
00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2009-07-08 12:00:002023-05-17 14:24:46Aus für die Laufstreifenproduktion im Michelin-Werk Queretaro
Am gestrigen Donnerstag haben sich in Paris Vertreter des französischen Staates, des französischen und deutschen Continental-Managements sowie der Arbeitnehmer des Reifenwerkes in Clairoix getroffen, um die Vereinbarung über die weitere Vorgehensweise im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Standortes zu unterzeichnen. Obwohl alle Beteiligten diesbezüglich schon am 6. Juni ihre vorläufige Zustimmung zu der nach diversen Gesprächsrunden erzielten Einigung erteilt hatten, wird die nunmehr erfolgte Unterzeichnung des Dokumentes seitens Conti als “wichtiger Schritt für alle Mitarbeiter” gewertet, weil es die wesentlichen ausgehandelten Maßnahmen des Sozialplans sowie die Details zu dessen Umsetzung beinhalte.
“Diese Vereinbarung zeigt, dass sich Continental der sozialen Verantwortung für die 1.120 von diesem Projekt zur geplanten Schließung des Pkw-Reifenwerkes in Clairoix betroffenen Mitarbeitern bewusst ist”, sagt Dr. Thomas Winkelmann, der als Personalleiter für das Pkw-Reifengeschäft in Europa und Afrika das deutsche Management repräsentiert.
Reifen der Marke Semperit werden zwar schon seit 2002 nicht mehr am Standort Traiskirchen gefertigt, doch dass Conti nunmehr auch die dortige Mischungsproduktion zum Jahresende einstellen und somit knapp 200 Arbeitsplätze in dem Werk streichen will, beschäftigt in unserem Nachbarland nun auch die Politik. So wertet beispielsweise der österreichische Landtagsabgeordnete Martin Huber den Fall als “negatives Vorzeigebeispiel dafür, wie ernst internationale Konzerne Standortzusagen nehmen und wie egal der einzelne Arbeiter ist, wenn es um Profitmaximierung geht”. Dabei kritisiert er insbesondere, dass Konzerne wie Conti eine “schonungslose Taktik” an den Tag legten: Zuerst werde Semperit nur wegen des Markennamens gekauft und in den Konzern integriert, um dann nur wenig später die ersten Entlassungen und den Abbau großer Maschinen bzw.
deren Abtransport in Richtung von Werken im Osten folgen zu lassen. Danach – so der Politiker weiter – “griff man noch einmal schön in den Fördertopf von Land und Bund, schließlich sperrt man jetzt aber dennoch zu”. Vor diesem Hintergrund fordert er nun, dass die bisherige von ihm als “zahnlos” beschriebene Förderungsphilosophie in Österreich überdacht wird.
“Klare Richtlinien und vor allem langfristige Bestandsgarantien müssen dabei ein zentraler Punkt sein. Für Betriebe wie Conti würde demnach die sofortige Rückzahlung der erhaltenen Steuergelder fällig werden”, meint Huber. Unterdessen hat Johanna Mikl-Leitner, Landesrätin für Soziales, Arbeit und Familie in der niederösterreichischen Landesregierung, den von Arbeitsplatzverlust bedrohten Mitarbeitern des Conti-Standortes Traiskirchen Hilfe seitens der Politik zugesichert.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgArno Borchers2009-06-17 13:19:002023-05-17 14:22:13Politik meldet sich im „Fall Semperit/Continental“ zu Wort
Nachdem bekannt geworden ist, dass Continental zum Ende des Jahres die Mischungsproduktion am Standort Traiskirchen (Österreich) endgültig stilllegen will und somit nur noch der Angestelltenbereich wie beispielsweise der Vertrieb an der Semperit-Gründungsstätte erhalten bleibt, ist die Betroffenheit darüber in der Stadt groß. Nicht nur wegen der dem Vorhaben zum Opfer fallenden knapp 200 Arbeitsplätze, sondern weil sich damit – wie es in einer Mitteilung des Bürgermeisteramtes formuliert ist – “nunmehr schmerzlich ein Stück Identitätsgeschichte der Stadt Traiskirchen” schließe. “Die Semperit als Betrieb und somit alle Semperitlerinnen und Semperitler waren, sind und werden stets ein stolzer Bestandteil unserer Stadtgeschichte bleiben.
Einmal mehr zeigt sich wohin das Streben nach mehr Profit und höheren Dividenden im Interesse einiger Weniger führt”, sagt Bürgermeister Fritz Knotzer. “Ich möchte mich bei allen MitstreiterInnen, die Seite an Seite für die Semperit und ihre Beschäftigten gekämpft haben, und für die große Unterstützung und Solidarität bei der gesamtösterreichischen Bevölkerung in den letzten Jahren bedanken”, ergänzt er. Sein besonderes Mitgefühl am heutigen Tage gelte den betroffenen Arbeiterinnen und Arbeitern sowie ihren Familien, versichert Knotzer.
“Traiskirchen trägt heute Schwarz”, heißt es aus dem Bürgermeisteramt der knapp 18.500 Einwohner zählenden Stadt rund 30 Kilometer südlich von Wien..