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Startschuss für erstes Reifenwerk in Saudi-Arabien

In der saudischen Industriestadt Yanbu wollen die Al-Muwakaba for Industrial Development & Oversees Commerce (Teil der Unternehmensgruppe Al-Amoudi, 65 Prozent) und die Gruppe Bin Jarallah (35 Prozent) bis zum Jahre 2015 mit einer Investitionssumme von mehr als 180 Millionen Euro ein Reifenwerk errichten, das nicht nur den Standards in der Region genügt, sondern auch denen der EU (ECE) und der Vereinigten Staaten (DOT). Das Projekt unter dem Namen “Advanced Tire Factory” ist ausgelegt auf eine Kapazität von 1,8 Millionen schlauchlosen Pkw- und Nutzfahrzeugreifen jährlich, das Werk soll für etwa 600 Menschen Arbeit bieten. Die hergestellten Reifen sind außer für das Heimatland Saudi-Arabien auch für den Export in die anderen Länder der Golfkooperation GCC sowie nach Nordafrika bestimmt.

Saudische Frauen dürfen keine Reifen herstellen

Der saudische Arbeitsminister Adel Fakeih hat eine Liste von 22 Tätigkeiten vorgelegt, die saudische Frauen – wohl aber Ausländerinnen – nicht ausüben dürfen. Darunter sind praktische Arbeiten in Autowerkstätten sowie in der Gummiindustrie zur Herstellung von Reifen. Allerdings ist es erlaubt, dass Frauen in diesen Bereichen Managementaufgaben übernehmen oder dass ihnen entsprechende Betriebe gehören.

Will Pirelli in Saudi Arabien investieren?

Medienmeldungen zufolge hat eine Delegation von Vertretern des Pirelli-Konzerns jüngst die Region um die Stadt Jubail im Osten Saudi Arabiens besucht. Als Grund dafür ist die Rede davon, dass der Reifenhersteller an der Etablierung eines Joint Ventures dort interessiert sei, wobei in diesem Zusammenhang auch ganz konkret von einem Reifenwerk gesprochen wird. Interesse soll übrigens von beiden Seiten bestehen, also nicht nur bei Pirelli, sondern auch bei den offiziellen saudischen Stellen als Verhandlungspartner, die sich von einem möglichen Investment der Italiener anscheinend eine größere Unabhängigkeit von (Reifen-)Importen aus dem Ausland sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen versprechen.

Partnerschaft zwischen Conti und Almutlak Trade & Industries

Die Continental AG hat eine exklusive Partnerschaft mit Almutlak Trade & Industries für den Vertrieb von Pkw- und Llkw- sowie Lkw-Reifen in Saudi Arabien bekannt gegeben. Das 1965 gegründete und in Jeddah beheimatete Unternehmen gehört zur Almutlak-Gruppe, die im vergangenen Jahr mit 586 Mitarbeitern einen Umsatz von 512 Millionen Saudiarabischen Rial (rund 92 Millionen Euro) erwirtschaftet haben soll. Neben der Vermarktung von Reifen über derzeit insgesamt sechs eigene Reifenshops in Saudi Arabien produziert und vertreibt Almutlak demnach auch Anhänger, Fahrzeugteile und Filter.

Der Geschäftsbereich MENENA des deutschen Konzerns, dessen Fokus auf der Geschäftsentwicklung im Nahen und Mittleren Osten sowie Nordafrika liegt, wertet die neue Partnerschaft als konsequente Erweiterung des Conti-Vertriebsnetzes in der Region. “Als Marktführer im europäischen Pkw- und Llkw-Reifengeschäft und Nummer drei in Europas Lkw-Reifengeschäft wollen wir uns sukzessive auch in der arabischen Welt eine solide Vertriebsbasis schaffen. Saudi Arabien ist dabei einer der größten und für uns wichtigsten Märkte.

Wir sind überzeugt davon, dass wir mit Almutlak einen idealen strategischen Partner für die Vermarktung unseres kompletten Continental-Markenportfolios gefunden haben, der bereits über ein etabliertes Portfolio an Reifenfilialen und Verkaufserfahrung mit unseren Produkten verfügt”, so Dr. Hartmut Wöhler, Leiter Marketing und Vertrieb für das Pkw-Reifenersatzgeschäft in Europa und Afrika bei Continental. “Wir sind sehr stolz darauf, exklusiver Vertriebspartner von Continental in Saudi Arabien zu sein.

Die Marke Continental steht in der ganzen Welt für anspruchsvolle, zuverlässige High-Performance-Produkte. Wir können auf den vergangenen Jahren aufbauen, in denen wir bereits Continental-Reifen verkauft haben und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit sowie den gemeinsamen Ausbau des Marktanteils in der Region”, ergänzt Dr. Mohamed Al Mutlak, Geschäftsführer von Almutlak Trade & Industries.