Nachdem Nokian Tyres einen endgültigen Schlussstrich unter Russland als Produktionsstandort gezogen hat, kündigt der finnische Hersteller nun den Neubau eines Pkw-Reifenwerkes in Oradea im Nordwesten Rumäniens nahe der Grenze zu Ungarn an. Die projektierte Produktionskapazität wird mit sechs Millionen Einheiten beziffert, wobei die Möglichkeit einer späteren Aufstockung jedoch bereits mit eingeplant wird genauso wie der Neubau auf der grünen Wiese als Distributions- bzw. Logistikzentrum fungieren soll. In das Vorhaben will das Unternehmen rund 650 Millionen Euro investieren. Der Baubeginn ist für Anfang 2023 vorgesehen, und die ersten Reifen sollen dann in der zweiten Jahreshälfte 2024 aus den Werkshallen rollen. Start der Serienproduktion soll Anfang 2025 sein. Der neue Standort soll rund 500 Menschen einen Arbeitsplatz bieten und sich auf die Fertigung größer dimensionierter Pkw- und SUV-Reifen vorwiegend für den mitteleuropäischen Markt fokussieren. „Eine erstklassige Produktionsstätte in Europa ist ein wichtiger Schritt, um zusätzliche Kapazitäten und eine ausgewogene Produktionsplattform zu schaffen, wenn wir mit dem Bau des neuen Nokian Tyres ohne Russland beginnen“, so Nokian-Präsident und -CEO Jukka Moisio. cm
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/11/Moisio-Jukka.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2022-11-01 11:17:462022-11-01 14:17:42Neubau eines Pkw-Reifenwerkes durch Nokian angekündigt
Nun hat auch Bridgestone offenkundig die Hoffnung aufgegeben, in und mit Russland beizeiten wieder ein verlässliches Reifengeschäft betreiben zu können. Wie der japanische Hersteller gestern mitgeteilt hat, habe man jetzt „einen Prozess initiiert, um einen lokalen Käufer für seine russischen Vermögenswerte zu finden“. Dies geschehe „im Licht der allgemeinen Unsicherheit und der anhaltenden Versorgungsprobleme in Russland“, erklärt der Hersteller seinen Schritt, der auch den Verkauf des erst 2016 eingeweihten Reifenwerkes in Uljanowsk bedeuten werde.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/11/Bridgestone-Fabrik-Uljanowsk_tb.jpg599800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgArno Borchers2022-11-01 10:16:242022-11-01 10:16:24Auch Bridgestone will jetzt sein Russland-Geschäft und -Werk verkaufen
Vier Monate, nach dem Nokian Tyres mitgeteilt hat, sich aus seiner Abhängigkeit von Russland und dem Russland-Geschäft über einen „kontrollierten Rückzug“ lösen zu wollen, meldet das Unternehmen jetzt Vollzug, zumindest was den ersten Schritt betrifft. Einer Mitteilung des finnischen Herstellers von gestern Abend zufolge habe man einen Käufer für das Geschäft in Russland einschließlich der Fabrik in St. Petersburg gefunden: der russische Mineralölkonzern Tatneft. Die Details.
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Dass Nokian Tyres durch den Ukraine-Krieg Russlands in große Probleme geraten ist, was die Versorgung der Region Zentral-Europa mit Reifen betrifft, ist hinlänglich bekannt; auch, dass der Hersteller nun einen „kontrollierten Rückzug“ aus Russland vornimmt und seine hiesige Vertriebsorganisation der Versorgungslage entsprechend anpasst. „Dennoch“, so schreibt der finnische Hersteller jetzt, sei „die Nachfrage nach Reifen […]
In Russland werde es keinen Mangel an Winterreifen geben, auch wenn viele Reifenhersteller den russischen Markt verlassen haben. So steht es jedenfalls auf dem Internetportal Russia Posts. Hier wird auch Roman Timashov, Servicedirektor bei Avtodom Altufievo, zitiert. Ihm zufolge soll der Reifenvorrat auf dem russischen Automarkt rund zwei Jahre reichen.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/10/Wintergeschaeft-2_tb.jpg600800Christine Schönfeldhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristine Schönfeld2022-10-20 09:29:042022-10-20 09:29:04Russland hat genug Wintereifen – auch aus Parallelimporten
Nokian Tyres hat ein Industriegebäude in direkter Nachbarschaft zum Stammwerk im finnischen Nokia gekauft. Wie der Hersteller mitteilt, biete die Anlage rund 27.000 Quadratmeter unter Dach, wodurch der Hersteller jetzt über insgesamt knapp 150.000 Quadratmeter Nutzfläche entlang der Straße Pirkkalaistie in Nokia verfügt. Am Standort befindet sich das Nokian-Tyres-Werk sowie die Unternehmenszentrale.
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Seitdem die Corona-Pandemie vor gut zweieinhalb Jahren in Europa ausbrach, hat sich auch auf den hiesigen Reifenmärkten viel verändert, wie eine brandaktuelle Marktstudie von Astutus Research beleuchtet. So haben zuletzt gerade die Importe von Consumer-Reifen aus China an den ohnehin zunehmenden Importen der EU-27 plus Großbritannien ihren Anteil wieder erheblich gewinnen können. Außerdem hat Serbien […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/10/Europe-PCLT-Tire-Demand-and-Supply-Forecasts_tb.jpg600800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgArno Borchers2022-10-12 09:30:222022-10-11 10:58:36„Deutschland und Italien am meisten gefährdet“ – Neue Marktstudie prognostiziert Risiken
Dass die EU im Rahmen ihrer Sanktionspakete gegen Russland auch Reifenimporte von dort untersagt hat, hat bekanntlich ein Unternehmen besonders hart getroffen: Nokian Tyres. Der finnische Hersteller produzierte in der Nähe von St. Petersburg bisher 17 Millionen Pkw-Reifen jährlich und damit 82 Prozent seiner Pkw-Reifen weltweit, von denen rund zehn Millionen Stück exportiert wurden, und zwar vorwiegend nach Europa. Dies ist seit dem 10. Juli nicht mehr möglich. Nun zeigt sich, dass dies auch Folgen auf die Vertriebsregion Central Europe hat. Nachdem bereits seit Ende August klar ist, dass Bahri Kurter, Executive Vice President mit Verantwortung für Zentral-Europa, das Unternehmen verlassen wird, kursieren im Markt jetzt Informationen über die Freistellung von „60 Mitarbeitern, Minimum“, so heißt es. Auf Anfrage gibt Nokian Tyres sich einsilbig, nimmt einen bereits eingesandten Kommentar kurz vor Veröffentlichung des vorliegenden Beitrags zurück. Die betroffenen Mitarbeiter selbst geben sich gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG indes weniger zurückhaltend und sprechen ganz offen von „einer beschissenen Situation“, in die man – das ist auch Betroffenen klar – unverschuldet geraten ist. Was ist bisher bekannt?
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/10/Nokian-Muenchen_tb.jpg600800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgArno Borchers2022-10-11 12:59:492022-10-11 08:50:36„Angst und Unsicherheit“ herrschen bei Nokian Tyres in Zentral-Europa
Hört man sich im Reifenmarkt um, dann sind die Signale zum Thema Warenverfügbarkeit während der demnächst beginnenden Winterreifensaison mindestens widersprüchlich. Während Vertreter großer industriegeführter Reifenhandelsorganisationen gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG betonen, aktuell und voraussichtlich in den kommenden Wochen und Monaten sei die Versorgung mit Pkw-Reifen – gerade die mit Winterreifen – schwierig, heißt es aus dem hiesigen Reifengroßhandel hingegen: Mit großflächigen Lieferengpässen sei in den verschiedenen Marktsegmenten nicht zu rechnen. Wobei über allem derzeit die große Unbekannte der Nachfrage der Endverbraucher nach Winterreifen steht. Diese richtet sich – wie eigentlich in jedem Jahr – einerseits sehr an den Wetterverhältnissen aus. Hinzu kommen in diesem Jahr allerdings andererseits noch die Folgen von Inflation und Energiekostenexplosion. In dieser Gemengelage eine Prognose abzugeben, ist natürlich nahe am Raten. Dennoch gibt es einige „sichere“ Faktoren, auf die wir hier blicken wollen, die das kommende Winterreifengeschäft beeinflussen werden.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2022/09/Wintergeschaeft-2_tb.jpg600800Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgArno Borchers2022-09-26 09:26:292022-09-26 09:26:29Wintergeschäft mit großen und kleinen Unbekannten – „Premiumstrategie“ und „Mitnahmeeffekt“
Die Herbsttagung des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) am 10. November im Hotel Meliá in der City von Frankfurt am Main wird unter dem Motto „Multiple Schocks überwinden“ stehen. Gemeint damit sind einerseits die – wie WdK-Prädident Michael Wendt sagt – „Schrecken der letzten 30 Monate“, mit denen die Branche bisher fertig werden musste und […]